hmmm ...
von konstruktionsprinzip und produktdesign her schwärme ich für telecasters,
genauer: für die originale broadcaster und ihre baugleichen nachfolgemodelle.
ein in meinen augen geniales design und einer der großen klassiker des 20. jhdts.:
schlicht, funktional, leicht zu reparieren, preiswert herzustellen, ästhetisch.
für mich ist die telecaster soetwas wie der "VW käfer der e-gitarren".
spätere derivate ("thinline", "custom", "deluxe", etc.) sind für mich lediglich
marktorientierte verwässerungen eines großen wurfs. die einzige wirkliche
designverbesserung, die die telecaster im laufe ihrer geschichte erfahren hat,
ist meiner meinung nach die einführung von einzelsaitenreitern an der bridge.
wäre da nicht ... der klang. singlecoils sind einfach nicht mein ding. zu dünn.
außerdem stört mich die klinkenbuchse in der zarge. wie unpraktisch im sitzen!
zum glück folgt, mit einigem abstand, ein weiterer designklassiker: die ES-335.
eigentlich wundert es mich, daß nicht diese gitarre die typenbezeichnung
"les paul" trägt, kommt sie doch vom konstruktionsprinzip der von lester polfus
eigenhändig zusammengekleisterten "the log" näher als die "eigentliche" les paul
(er klebte einst in der werkstatt von gibson einen prototypen zusammen, der
im wesentlichen aus einem massiven mittleren holzkern mit beidseitig anmontierten
korpus"flügeln" einer auseinandergesägten archtop acoustic bestand).
vom sound, von konstruktionsprinzip und optik her ist die ES-335 ein weiterer
favorit für mich. das einizige was mich an ihr wirklich stört, ist die außerordentlich
schwierige erreichbarkeit der elektronik (potis, klinkenbuchse, kippschalter).
warum spendierte man der 335 nicht einen abnehmbaren, rückseitigen e-fach-
deckel, wie ihn die ("f-loch"-lose) "lucille" aufweist? viieel weniger gefrickel!
alle weiteren mir bekannten e-gitarren-modelle folgen in meiner persönlichen
"hitlist" erst mit einigem abstand. an dritter stelle vielleicht die "parker fly",
danach die "les paul" (ab der "stop-tailpiece"/"tune-o-matic"-ära; die ersten
les pauls mit "wrap-under" bridge sind IMO spieltechnisch 'ne katastrophe).
das für mich überflüssigste konstruktionsmerkmal bei e-gitarren ist das
vibratosystem ("jammerhaken"); ganz gleichgültig ob bigsby, fender,
floyd rose oder ähnliche konstruktionen. darum steht zum beispiel die
"stratokasper" sehr weit unten auf meiner beliebtheitsskala.
aber dann wiederum sind das alles nur ganz persönliche einschätzungen. :^)
frank