Was kann ein handelsüblicher EQ, was nicht?

Fiedl
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Hallo zusammen,
mir ist schon aufgefallen, dass die Diskussion über plug-ins und insbesondere EQ scheinbar eine never-ending-story ist und dabei auch viel Subjektivität mitspielt. Nichtsdestotrotz frage ich mich als, mehr oder weniger, Anfänger im DAW Bereich, wodurch sich andere Equalizer im Vergleich z.b. zu dem in Logic mitgelieferten unterscheiden? Aus meiner Sicht sieht der ziemlich aufgeräumt aus, bietet mir (logisch) alle relevanten Frequenzen und durch die Anpassungsmöglichkeiten kann ich doch recht genaue Ergebnisse erzielen. In wie fern können hier externe (teure) Equalizer punkten? Verfügen diese über die Möglichkeit, genauer zu arbeiten, die Kurven sanfter zu modellieren, oder etwas dergleichen? Oder ist das doch vor allem Voodoo?

Vielen Dank im Voraus
Ich hoffe hier kann jemand ein bisschen Aufklärung betreiben :)

Sebastian
 
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Nunja, da geht es eher um das technische, ich nehme an da gibts einige die das besser erklären können als ich, aber ich kann dir einen Artikel empfehlen: http://www.soundonsound.com/sos/dec08/articles/eq.htm

Sound On Sound haben was das betrifft immer sehr lesenswerte Sachen. Vielleicht hilft dir das etwas.
 
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Uuuh, da hat einer die Büchse der Pandora aber mal gaaaanz weit geöffnet. :D

Es geht neben dem Technischen auch um Funktionen und Handhabung.
 
Den Gedanken hatte ich beim Verfassen auch :D.
Ich hab eben nur bedingt eine Vorstellung davon, wie so ein EQ programmiert wird. Ich kann mir bei einem Reverb z.b. sehr gut vorstellen, dass da ein teures externes auch besser klingt, da mehr Arbeit in die Modellierung gesteckt wurde z.B.. Man hat dort ja unzählige Parameter und Möglichkeiten, den Raum zu modellieren. Bei einem EQ kann ich mir das weniger vorstellen. Aber mal ganz pragmatisch gefragt: Wenn ich einen bestimmten Frequenzbereich um die gleiche Lautstärke mit gleichem Q in mehreren Equalizern anhebe...ist das Ergebnis genau das gleiche? Darauf zielt meine Frage eigentlich ab :)
 
Also es gibt auch EQ, die mit "Bandwidth" anstatt Q arbeiten. Das ist auch schon Mal ein Unterschied, der aber nichts mit den Preisen zu tun hat.
Mir ist bei einem EQ die Handhabung extrem wichtig und auch das GUI. Zudem kommt noch, dass einige EQs durch ihre Programmierung etwas mehr färben als andere.
Ich glaube das hat damit zu tun, welche Art von Hardware simuliert werden soll. Es gibt ja Analog, Vintage, Digital usw. Zumindest sind das manchmal Verkaufsargumente.
Ehrlich gesagt höre ich oft keinen Unterschied ;-)
 
Zu dem Thema hatten wir doch mal die Sammlung von verschiedenen Bearbeitungen von EQs für den Vergleichstest. Hat das nicht Laguna gemacht?
Die "Brot und Butter" EQs sind wohl online, die färbenden eher nicht.
Wenn du ihn fragst bekommst du sicher das ausgangs File für die Bearbeitung, dann kannst du ja versuchen diese hier nachzubilden.
(Das war mein Beitrag zu der nicht veröffentlichten Sammlung): https://www.dropbox.com/sh/c4bd0w5aaxntuah/AAAXtDuR1W5VF76LVTPow4Ria?dl=0
Ich denke, das muss man hören / erfahren. Mit Theorie ist das schlecht nachvollziehbar.
 
Ich möchte hier mal Dirk Ulrich von Brainworx und Plugin Alliance zitieren:
"Ich gehe zwar davon aus, dass eine Firma die Cubase oder Logic baut auch ein vernüftiges Peak-Band baut. Aber was oft bei diesen Host-eigenen Plug-ins fehlt, ist die Pfiffigkeit oder die Spezialität für gewisse Anwendungen. Es wird dort ja auch primär für die breite Masse produziert und wir füllen eher die Lücken für spezielle Anwendungen."
Quelle: http://www.cremerseele.de/interview-dirk-ulrich-von-brainworx/

Ich glaube das bringt es ganz gut auf den Punkt.
Die hosteigenen Plugins sollen in der Regel einen großen Anwendungsbereich abdecken. Je nach Anwendung kann es dann für den Anwender aber durchaus sinnvoll sein, sich später für bestimmte Aufgaben Spezialisten zuzulegen.

Für die ersten Schritte und das grundsätzliche Verständnis von EQs sind die Bordmittel der meisten DAWs aber ausreichend.
 
Rein klanglich:
Die Frage kann sich jeder selbst beantworten, in dem er einen DAW-EQ verwendet, und mit einem EQ vergleicht, der "... Pfiffigkeit oder die Spezialität für gewisse Anwendungen" integriert hat ;)

Man nehme das Tool " ABX Test for VST Plugins" (google wirft Link aus) und verwendet, wichtig, nur 32 Bit Plugins, da
das Tool schon älter ist.
Hier kann man einen Studio EQ von bspw. Cubase mit einem VEQ von Waves versuchen identisch einzustellen, d.h. die Kurven der beiden sind deckungsgleich, und dann klanglich in einem Projekt vergleichen. Und dann hört man, ob es Unterschiede gibt.
Ein Großteil des klanglichen Unterschieds kommt daher, dass die EQ-Einstellungen nicht identisch zu machen sind, ohne mit dem Tool vorher eine Bsp.-Kurve abgeglichen zu haben.
Wie heißt es so schön, selbst 4db sind nicht 4db, alle die das Brilliance Pack von Softube haben, wissen was ich meine :D
 
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Das ist z.B. eine Sache, die ich nie verstanden habe. Wozu werden Gain, Frequenz und Q in numerischen Werten angegeben, wenn diese anscheinend gar nicht stimmen? Nehmen wir mal zwei EQs, die neutral klingen und nicht färben sollen.

Technisch gesehen kann es doch dann nur die "Form" der Kurve sein, die den Klang beeinflussen kann. Also wie beim SlickEQ mit den verschiedenen Nationalitäten :D
 
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Wozu werden Gain, Frequenz und Q in numerischen Werten angegeben, wenn diese anscheinend gar nicht stimmen?

Sehr gute und berechtigte Frage.

Aber ich würde sie eher so stellen: warum zum Geier stimmen sie nicht? :weird:
 
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Sehr gute und berechtigte Frage.

Aber ich würde sie eher so stellen: warum zum Geier stimmen sie nicht? :weird:
Ich hab die Übung noch nicht gemacht, aber ich finde das auch sehr seltsam, wenn die nicht stimmen. Am Ende gibt es nicht so furchtbar viele Rechenmethoden für einen EQ und was die Parameter bedeuten ist auch wohldefiniert.

Ich meine, auf gearslutz gab es mal einen Thread darüber, dass eine Reihe von EQ-Plugins verglichen wurden und bei den gleichen Eingangswerten sogar bit-identische Resultate lieferten.
 
Ich hab die Übung noch nicht gemacht, aber ich finde das auch sehr seltsam, wenn die nicht stimmen.

Ich habe mal diesbezüglich einen Vergleich von etwa 10 EQs mit Analyser gemacht.
Es war ein einziger dabei, der wirklich 100% das gemacht hat, was er an den Reglern und an der eigenen Grafik angezeigt hat.

Da waren teilweise Sachen dabei, wie etwa eine andere Einsatzfrequenz als im Plug-in angezeigt.
Also du boostest laut Plug-in bei 400 Hz, siehst aber im Analyser dass die eigentliche Centerfreq. bei 425 Hz liegt... und dergleichen Späße mehr.
Deswegen lohnt es sich mMn, den eigenen bevorzugten Plug-ins auf diese Weise mal auf den Zahn zu fühlen.
 
ich sehe das nicht so dramatisch. Wenn es sich gut anfühlt und (noch viel wichtiger) gut anhört - dann ist mir das egal ob das 100ig genau ist.
Lieber mit den Ohren als mit den Augen mixen.
 
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Wenn ich mit dem EQ Frequenzen sweepe dann ist es mir doch auch egal welcher numerische Wert angezeigt wird. Ich will ja schließlich nicht genau bei 100 Hz absenken, sondern da wo die Störfrequenz ist.
 
ich sehe das nicht so dramatisch. Wenn es sich gut anfühlt und (noch viel wichtiger) gut anhört - dann ist mir das egal ob das 100ig genau ist.
Lieber mit den Ohren als mit den Augen mixen.

Wenn ich mit dem EQ Frequenzen sweepe dann ist es mir doch auch egal welcher numerische Wert angezeigt wird. Ich will ja schließlich nicht genau bei 100 Hz absenken, sondern da wo die Störfrequenz ist.

Das sehe ich auch so. Dann könnte man aber auch einfach Zahlen von 1-12 ohne Einheit an die Parameter schreiben. Und solche "echten" Werte suggerieren eben auch "echte" Ergenisse. Die Frage bleibt: Warum ist die Center-Frequenz eines Bandes nicht einfach 440, wenn 440 dran steht, sondern 450??? Oder warum wird ein Band um 3dB geboosted, obwohl nur 2,5dB angegeben sind???
 
Da hast du natürlich einen Punkt gemacht. Ehrlich gesagt habe ich diese Zahlen auch nie in Frage gestellt.
Vielleicht wäre es mir aufgefallen wenn ich mal die Parameter eines EQs auf einen anderen übertragen hätte. Aber ich benutze nur zwei EQs und die haben ihre festen Anwendungsbereiche bei mir und da stellt sich mir auch nie die Frage welchen ich denn jetzt für was nehmen soll.
 
Oder warum wird ein Band um 3dB geboosted, obwohl nur 2,5dB angegeben sind???
Ich könnte mir vorstellen, dass ein Hersteller damit vielleicht versucht, seinen EQ "effizienter" darzustellen. So, dass man im direkten Vergleich mit anderen EQs den Eindruck hat, mit dem einem Equalizer lassen sich Ergebnisse zielen, wofür man bei der Konkurrenz "extremere" Einstellungen braucht. Auch wenn es vielleicht nur wenige Dezibel sind. Da eine höhere Lautstärke für viele Leute dazu führt, dass ihnen ein Sound mehr gefällt, würde es mich nicht wundern, wenn es auch für einzelne Frequenzbänder gilt. Wenn bei mehreren EQs steht, dass um x db geboostet wird, gefällt manchem vielleicht der am besten, der tatsächlch um x+y db boostet. :gruebel:

Warum ist die Center-Frequenz eines Bandes nicht einfach 440, wenn 440 dran steht, sondern 450???
Das ist in der Tat eine gute Frage…
 
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Wenn das ne trendige Analog EQ Emulation ist, vermutlich weil man damit die Toleranz der Hardwarebauteile exakt nachbilden möchte :cool:
 
Wenn es sich gut anfühlt und (noch viel wichtiger) gut anhört - dann ist mir das egal ob das 100ig genau ist.

Mir ist das nicht egal.

Ein EQ ist ein Werkzeug, und ich möchte dass das Werkzeug so genau wie nur möglich ist.
Ich möchte auch kein Maßband verwenden, bei dem 10 cm eigentlich 11 cm entsprechen.

Bei irgendwelchen Analog-Emulationen kann ich es noch verschmerzen, wenn die Werte nicht genau stimmen.
Aber bei einem vollparametrischen, modernem digitalen EQ nicht.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Hersteller damit vielleicht versucht, seinen EQ "effizienter" darzustellen. So, dass man im direkten Vergleich mit anderen EQs den Eindruck hat, mit dem einem Equalizer lassen sich Ergebnisse zielen

Bingo...
 
Mir ist das nicht egal.

Ein EQ ist ein Werkzeug, und ich möchte dass das Werkzeug so genau wie nur möglich ist.
Ich möchte auch kein Maßband verwenden, bei dem 10 cm eigentlich 11 cm entsprechen.

Bei irgendwelchen Analog-Emulationen kann ich es noch verschmerzen, wenn die Werte nicht genau stimmen.
Aber bei einem vollparametrischen, modernem digitalen EQ nicht.

Ok, aber od du nun 2.5 absenkst bis es sich gut anhört oder 3 dB ist mir ziemlich egal .. ich denke jedefall snicht wenn ich etwas höre .. so jetzt genau 3.58 dB bei 2,5 kHz und dann ist es perfekt .. ich probiere bis es sich für mich perfekt anhört
 

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