Was macht den Sound einer Gitarre? Tonabnehmer und andere Fragen :)

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Hallo alle zusammen,
ich beschäftige mich jetzt schon seit ein paar Wochen intensiver mit dem Aufbau von Gitarren und der Technik, die dahinter steckt. Als Mädchen blick ich mich da nicht so wirklich durch und im Internet findet man die Sachen auch eher so verstreut. Ich hätte ein paar Fragen und hoffe, jemand wär so nett, um mir da ein bisschen was zu erklären. Mir fehlt da an Erfahrung ;)

Welche Arten von Tonabnehmern gibt es?
Man hört immer die Begriffe Humbucker, singlecoil,... Kann man das einfach zusammen fassen und kategorisieren, oder ist das Gebiet zu umfangreich? Kann ich durch Tauschen der Tonabnehmer einer Gitarre den Klang sehr verändern? Kann z.Bsp. eine Strat nach Rickenbacker klingen, nur weil ich Rickenbacker-Pickups einbaue?

Was ist wirklich ausschlaggebend für den Sound?
Klingen Gitarren wirklich SO unterschiedlich oder ist das meiste doch von Verstärker abhängig? Machen Holzarten und sie Bauweisen wirklich sehr viel aus? Wie groß ist die Rolle der Saiten (-stärke/-art)?

Was kann z.Bsp. an einer ES335 aus 1960 um so viel anders (oder besser) sein, als neue Modelle?
Sind Vintage Gitarren so teuer, einfach weil sie alt sind und es nur wenge Stück einer bestimmten Art gibt, oder wurden die damals wirklich anders gebaut. Liegt der 50er, 60er Klang nicht eher an der Aufnahetechnik von damals? Welchen Anteil daran hatten die Gitarren?

Über Antworten zu ein paar der Fragen, würd ich mich sehr freuen :) Danke für die Geduld mit einem techik-unbegabten Mädchen ^.^

Schöne Woche noch und happy spring <3
Lizzy
 
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Hi Lizzy,
der grosse Techniker bin ich auch nicht aber vielleicht ganz kurz:

Welche Arten von Tonabnehmern gibt es?

Es gibt sicher noch irgendwelche Exoten, aber normalerweise sind entweder SingleCoils oder Humbucker verbaut. Bei all Deinen Fragen kann man wohl keine Eindeutige Antwort geben. Aber so im grossen und Ganzen kann man sagen, dass sich für eher härtere Sachen (Rock, Metall) tendenziell eher Humbucker eignen... Aber auch da - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Was ist wirklich ausschlaggebend für den Sound?

Die Kombination von Deinem ganzen Equipement und Deine Spieltechnik. Das ist eine immer wiederkehrende Streitfrage... M.M. nach haben Amp und PickUps den grössten Einfluss - aber da gibts ja sogar Leute die halten das Gitarrenkabel für entscheidend (was ich jetzt mal einfach als Esoterik abtue).

Deine letzte Frage lass ich mal offen... Auch so ein Streitthema... Ich denke aber dass dieser ganze Vintage-Hype ein wenig übertrieben ist (und ich seh schon alle auf mich einprügeln... :D)...

Gruss
roger
 
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Welche Arten von Tonabnehmern gibt es?
Also wie gesagt:
Humbucker: Geben meist einen fetterern, Outputstärkeren Ton heraus. Außerdem verhindern die beiden gegenpoligen Spulen das rauschen, das Singlecoil meistens haben.
Singlecoil: Klingen eher dünner aber wiederum definierter. Sie sind anfällig auf Strahlungen und rauschen deswegen.
P90: "Dicke" Singlecoils von Gibson. Sie sind iwas zwischen Singlecoil und HB aber klingen auch individuell.
Das sind so die wichtigsten. Aber das ist auch ne eigene Wissenschaft. Ich kanns nur ungefähr beschreiben. :D

Was ist wirklich ausschlaggebend für den Sound?
Also das wirst du schon hören, wenn du ne Paula und ne Strat anspielt.
Entscheidend sind vor allem die Bauweise, Tonabnehmer, Holz, Amp...
Wie rog_72 schon meinte, das komplette Equiment und das wichtigste: Der Spieler selbst.
Schöner Vergleich: Du kannst dir ne Ibanez JEM kaufen, wirst aber nie nach Steve Vai klingen.
Du gibst Steve deine Gitarre: Schon klingts nach ihm :D (Gitarre und Spieler beliebig austauschbar).

Also ja, auch die Saiten sind entscheidend. Ich würde dir raten einfach mal verscheidene Sätze auszuprobieren.
Was sich für dich gut anhört und leicht Bespielbar ist, kann nicht falsch sein. Ich denke 009er oder 010er Saiten sind so Strandard.
 
Welche Arten von Tonabnehmern gibt es?[/U] Man hört immer die Begriffe Humbucker, singlecoil[/I],... Kann man das einfach zusammen fassen und kategorisieren, oder ist das Gebiet zu umfangreich?


Ja, die meisten Pickups funktionieren magnetisch und bestehen entweder aus einer oder aus 2 Spulen. Darüber hinaus wird oft unterschieden zwischen Pickups mit Einzelmagneten und mit Barrenmagneten, die STahlstifte magnetisieren.

Kann ich durch Tauschen der Tonabnehmer einer Gitarre den Klang sehr verändern? Kann z.Bsp. eine Strat nach Rickenbacker klingen, nur weil ich Rickenbacker-Pickups einbaue?

Nein. Im Wesentlichen ist der Tonabnehmer eben wie der Name sagt das, was den Ton des Instruments abnimmt. Das heisst, er ist nicht ursächlich an dessen Entstehung beteiligt und kann ihn allenfalls noch in bestimmten Teilen beeinflussen, aber eben nicht ursächlich verändern.

Was ist wirklich ausschlaggebend für den Sound? Klingen Gitarren wirklich SO unterschiedlich oder ist das meiste doch von Verstärker abhängig? Machen Holzarten und sie Bauweisen wirklich sehr viel aus?

Da gehen die Meinungen auseinander ;) M.E. ist es die Summe der Eigenschaften einer Konstruktion, die den spezifischen Ton einer Gitarre macht. Es gibt also nicht DEN Faktor. Beispiel: Bei einer Telecaster hast Du einen Schraubhals (->Hals/Korpusverbindung), was sehr wichtig ist. Du hast aber auch eine große Metallplatte, die eine direkte, steife Verbindung zwischen Korpus und Steg-Pickup herstellt. Du hast am Halspickup eine Neusilberkappe. Du hast bei klassischem Design 3 fette Reiter, die von je 2 Saiten auf die Brücke gepresst werden. Und Du hast ein simples, dickes Brett an dem alles verschraubt ist. Das zusammen macht eine Telecaster. Allgemeingut ist, dass das Schwingungsverhalten des Halses bei E-Gitarren sehr wichtig ist.

Leo Fender war übrigens der Auffassung, dass Gitarre und Amp gemeinsam ein Instrument bilden. Das hat sich zwar am Markt nicht durchgesetzt, aber wenn man das komplett ignoriert, wird man auch keine idealen Ergebnisse erzielen.

Wie groß ist die Rolle der Saiten (-stärke/-art)?

Anders als Pickups sind Saiten direkt an der Entstehung des Tons beteiligt, Saiten sind also quasi das wichtigste Element in der Kette. Dickere Saiten haben bei id. Stimmung mehr Spannung und schwingen daher weniger /schneller, Flatwounds haben z.B. deutlich weniger Obertöne. Das klingt in sich jeweils anders, beeinflusst aber auch, wie Du spielst-und das klingt dann natürlich noch mal anders.

Was kann z.Bsp. an einer ES335 aus 1960 um so viel anders (oder besser) sein, als neue Modelle?[/U] Sind Vintage Gitarren so teuer, einfach weil sie alt sind und es nur wenge Stück einer bestimmten Art gibt, oder wurden die damals wirklich anders gebaut. Liegt der 50er, 60er Klang nicht eher an der Aufnahetechnik von damals? Welchen Anteil daran hatten die Gitarren?


Was man sagen kann ist, dass "damals" Gitarren tatsächlich anders gebaut wurden, wie eigentlich alle Industrieprodukte). Viel mehr Handarbeit (obwohl es immer noch viel ist), weniger Genauigkeit, kleinere Auflage. Weniger Arbeitsschutz. Echte Vintage Gitarren (siehe lexikalische Definition) sind so teuer, weil sie Sammlerstücke sind. Gute, alte Gitarren sind teuer, weil sie vom Herstellungsaufwand und oft auch der Qualität her heutigen Custom SHop Gitarren entsprechen (s.o. ... mehr Handarbeit etc) und eben damals schon teuer waren. Eine Fender Jazzmaster kostete 1960 inflationsbereinigt weit über 2.000 Euro. So weit sind bei diesem weniger gefragten Modell die aktuellen Gebraucht-Preise also gar nicht weg davon.

Was man jetzt klanglich für Vorteile hat ... Geschmacksache. Ich denke schon, dass 40, 50 Jahre weitergetrocknetes Holz und durch regelmäßiges Spielen eingeschwungenes Holz einen Unterschied macht. Und elektrische Bauteile "driften" eben auch , dh Pickups verändern ihre Eigenschaften über die Zeit ebenso wie Kondensatoren. Das kann man alles nicht nachbauen.
 
Wie the flix schon sagte:

Physik der Elektrogitarre

Das ist für mich eine der besten im Netz auffindbaren Seiten. Hier wird ohne Voodoo und vintageverbrämtheit tacheles geredet und wissenschaftlich, aber verständlich beschrieben worum's und wie's geht. Auch wenn manche Schlußfolgerungen so manchem "Vintage-fan" nicht unbedingt gefallen muss. Kann man nur empfehlen.

Greetz
 
Als eine der "besten im Netz auffindbaren Seiten" disqualifiziert allein schon die Usability. Kein WUnder, dass ich mir das nie durchgelesen habe. Allein schon 5 Klicks auf drei unterschiedliche Buttons, bevor ich auch nur den ersten Satz Fließtext zu sehen kriege ... und dann je Kapitel das Spiel nochmal. grausam.

Auch eine Möglichkeit, wie man wissenschaftliche Erkenntnisse vom VOlk fernhalten kann. EIne andere beliebte Methode ist das fortwährende Benutzen unverständlicher Formulierungen ;)
 
Als eine der "besten im Netz auffindbaren Seiten" disqualifiziert allein schon die Usability. Kein WUnder, dass ich mir das nie durchgelesen habe. Allein schon 5 Klicks auf drei unterschiedliche Buttons, bevor ich auch nur den ersten Satz Fließtext zu sehen kriege ... und dann je Kapitel das Spiel nochmal. grausam.

Auch eine Möglichkeit, wie man wissenschaftliche Erkenntnisse vom VOlk fernhalten kann. EIne andere beliebte Methode ist das fortwährende Benutzen unverständlicher Formulierungen ;)

Naja wem das alles zu kompliziert ist, der kann sich ja weiterhin mit der G&B begnügen. Da stimmt die Usability und man liest das, was man lesen will.
Wissenschaftliche Erkenntnisse lassen sich nunmal schwer mit "perlig sanft prasselnd" untermauern. Da gehört schon etwas Eigeninitiative dazu, um den Sachverhalt vollständig zu verstehen.
Abgesehen davon, ist das Dokument dafür eigentlich recht flüssig und locker verfasst.
Aber es ist, wie gesagt, einfacher sich die Bild zu holen und man ist mit Gesprächsstoff für den ganzen Tag versorgt ;)
 
Es gibt also keine anderen Alternativen zwischen der Bild und einer kaum navigierbaren Seite? Das trifft mich hart.
 
[/I]
Was kann z.Bsp. an einer ES335 aus 1960 um so viel anders (oder besser) sein, als neue Modelle?


[/QUOTE]

Ich möchte mich mal gezielt dieser Frage widmen, da meine letzte Neuanschaffung reichlich von dieser Frage beeinflusst war.

Definiere "besser". Ich denke da fängt schon alles an. Ob die Gitarre besser klingt, sich besser spielen lässt, besser aussieht oder besser riecht, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich habe neben meiner 50 Jahre alten Gibson auch eine Epiphone sowie eine Fender Road Worn. Da ist keine "besser" als die andere, sie sind einfach nur anders (okay, man kann sie auch mal bedenkenlos im Proberaum stehen lassen). Jede Gitarre hat eine individuelle Klangfarbe, ein "Feeling" welches einem beim spielen gibt - daher kann man einfach keine Pauschalurteile fällen.

Wenn ich mir jetzt eine neue Custom Shop Gitarre kaufe, dann wird diese alle technischen Eigenschaften erfüllen, die ein hochwertiges Instrument von einem Einsteigermdell unterscheiden.
Warum ich mich dennoch für eine Vintage Gitarre entschieden habe: Sie hat einfach Mojo. Der spröde Nitrolack, der eingespielte Hals, der Geruch des Lacks und das Parfüm des Vorbesitzers (Tabac?), die vergilbten Bindings - das gibt mir mehr als eine neues Instrument.
Ich weiß noch als ich mir meine erste neue Les Paul gekauft habe - ich wollte da einfach keinen Kratzer reinmachen. Und auch wenn ich jetzt bei dieser Vintage "Aktie" sehr vorsichtig bin, fasse ich doch beherzter zu, spiele nicht mir Samthandschuhen. :D
Es ist einfach diese Wechselwirkung die dieses Instrument so besonder macht (oder machen kann, ist bestimmt nicht jedermanns Geschmack).

Davon abgesehen - ich habe jetzt endlich verstanden warum original PAF's so begehrt sind. Mit nichts zu vergleichen ;).

Jens

---------- Post hinzugefügt um 12:44:32 ---------- Letzter Beitrag war um 12:41:17 ----------

Auch wenn manche Schlußfolgerungen so manchem "Vintage-fan" nicht unbedingt gefallen muss. Kann man nur empfehlen.

Wenn man eine Gitarre nur auf die Technik beschränkt stimme ich dir da voll zu.

Musik ist aber eine emotionale Angelegenheit - siehe meine Post oben.

Gruß Jens
 
Ich denke aber auch dass verschiedene Komponente je nach Sound mehr oder weniger in den Vordergrund rücken. Spielst du bspw. einen stark verzerrten Sound wirst du bei weitem nicht mehr so viele Eigenheiten des Holzes hören, das wird da alles "verzerrt":D, da rückt dann der Tonabnehmer und der Amp mehr und mehr in den Vordergrund. Spielst du dagegen einen sehr cleanen Sound hört man jedoch durchaus große Unterschiede vom Holz/ der Bauweiße der Gitarre. Nimm mal eine in die Hand und spiel sie unverstärkt, dann merkst du das gleich selbst wenn du's mit ner andren vergleichst
 
Danke für die vielen, vielen Antworten!
Das gibt mir schon mal einen guten Überblick. Gestern war ich in Wien erstmal ordentlich Gitarren testen und natürlich hab ich auch klanglich große Unterschiede gehört. Die Custom Shop Gitarren sind dann natürlich gleich nochmal um einiges feiner und spielen sich besser. Hab da jetzt auch das erste Mal bewusst auf die Tonabnehmer geachtet und eure Erklärungen haben da sehr gut geholfen. Werd heut Nachmittag auch nochmal meinen Lehrer ausfratscheln und mich weiter in die "Physik der Elektrogitarre" einlesen.
Danke für den Link! Zwar stimm ich kypdurron zu, das ganze is ziemlich unübersichtlich aber auf den Inhalt kommt ja schließlich an.
Nächste Woche gehts auf nach Köln in den Musicstore und dann nach Frankfurt zur Musikmesse und da will ich mich vorher so gut es geht mit Wissen eindecken, dann kommen hoffentlich ein, zwei Gitarren mit nach Hause ;)

Vom Kauf von Vintage Gitarren bin ich mittlerweile abgekommen. Das ist mir im Augenblick um Vieles zu teuer ist, aber ich versteh Jens Punkt ;)

Warum ich mich dennoch für eine Vintage Gitarre entschieden habe: Sie hat einfach Mojo. Der spröde Nitrolack, der eingespielte Hals, der Geruch des Lacks und das Parfüm des Vorbesitzers (Tabac?), die vergilbten Bindings - das gibt mir mehr als eine neues Instrument...

Das kommt dann vielleicht später, wenn ich genug gespart habe :)

An Hellraiser... Stimmt. Wir mit unserer Band spielen zu gut wie gar nicht verzerrt, sind ehe ram 60's Sound orientiert und spielen über Vox Verstärker d.h. Tonabnehmer sind eher zweitrangig nehme ich an. Ach, in einer Woche werd ich mich besser auskennen, wenn ich von der kleinen Reise nach Hause komme. :)

Ansonsten bedanke ich mich nochmal. Werd einfach weiterüben, dann wirds auch bei mir irgendwann wurscht sein, worauf ich spiel. hehehe ;D

Servus und alles Liebe aus Österreich :)
 
Zuletzt bearbeitet:
An Hellraiser... Stimmt. Wir mit unserer Band spielen zu gut wie gar nicht verzerrt, sind ehe ram 60's Sound orientiert und spielen über Vox Verstärker d.h. Tonabnehmer sind eher zweitrangig nehme ich an.

Mh, also diese Schlussfolgerung würd ich jetzt aber nicht ziehn... Die Pick-Ups sind sicher nicht das einzig wichtige - aber zweitrangig - da würd ich jetzt ganz klar widersprechen.

Ich kann Dir da ein Beispiel nennen: Ein Kumpel von mir hat neben seiner Gibson LP Studio noch eine billige Epi LP Studio. Am Anfang war der klangliche Unterschied der Gitarren riesig - irgendwann hat er dann in die billig-Epi die selben Gibson-PickUps eingebaut, welche er in der teuren LP hatte. Und obwohl ich es nicht sehr sinnig finde - in eine 250 Euro-Gitarre teure Pickups einzubauen - der klangliche Unterschied war nachher minim (und dies obwohl die Epi einen geschraubten Hals hat und die Gibson einen eingeleimten). Es bestanden immer noch riesige Unterschiede in der Bespielbarkeit - aber klanglich musste man schon sehr die Ohren spitzen, um eine Differenz wahrzunehmen... Seit dem Tag bin ich auch der Meinung das PickUps wirklich wichtig sind und sehr viel ausmachen...
 
Mh, also diese Schlussfolgerung würd ich jetzt aber nicht ziehn... Die Pick-Ups sind sicher nicht das einzig wichtige - aber zweitrangig - da würd ich jetzt ganz klar widersprechen.

Ich auch!

Gerade wenn's clean oder nicht zu stark verzerrt gespielt wird ist der Unterschied zwischen Single-Coils (à la Strat) und Humbuckern (à la Les Paul) eklatant. Das betrifft besonders Anschlag, Obertonstruktur und Dynamik.

Da hilft nur eines: Selber erleben und ausprobieren. Wenn Du eh in einen Musikladen gehst, dann nimm Dir doch gezielt unterschiedliche bzw. unterschiedlich bestückte Gitarren und teste das einmal.

Viel Spaß dabei!
 
DizzyMissLizzy schrieb:
Was macht den Sound einer Gitarre?

Der hier:

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und zwar jeden Monat für min. eine andere Gitarre!:D
 
Ich denke aber auch dass verschiedene Komponente je nach Sound mehr oder weniger in den Vordergrund rücken. Spielst du bspw. einen stark verzerrten Sound wirst du bei weitem nicht mehr so viele Eigenheiten des Holzes hören, das wird da alles "verzerrt":D, da rückt dann der Tonabnehmer und der Amp mehr und mehr in den Vordergrund. Spielst du dagegen einen sehr cleanen Sound hört man jedoch durchaus große Unterschiede vom Holz/ der Bauweiße der Gitarre. Nimm mal eine in die Hand und spiel sie unverstärkt, dann merkst du das gleich selbst wenn du's mit ner andren vergleichst
Kann ich definitiv bestätigen.
Verzerrt macht der amp an sich den Großteil des sounds aus.
Die Pickups geben dem sound etwas nuancen und das holz hört man nurnoch schwach.
 
Ich hab den Thread mal in den Biergarten geschoben. Scheint ja kein technisches Problem an sich zu sein:).

Weitermachen, Männer!!!:D

Greetz,

Oliver
 
Die vorredner haben recht: Der PU ist immer ein sehr wichtiger Faktor!
Vergleiche z.b. mal den Twang eines Singlecoils mit dem Sound eines Humbuckers. Ich wollte wirklich nur sagen dass Einzelheiten des Holzes mehr in den Hintergrund treten und deshalb der Tonabnehmer zum wichtigsten Soundfaktor (außer dem Amp) wird. ;)

@Ulf
Klar! ich wollte damit nur klarmachen dass das Holz/ die Bauweiße schon auch nen unterschiedlichen Sound erzeugen...nur um auf ihre oben genannten Beispiele einzugehn.
 
Hi.
Ich konnte schon viele, wirklich viele Gitarren für mein 5-jähriges Gitarristen-Dasein spielen.
Deswegen darf ich mir eine Meinung bilden.

Ich hatte Gitarren von 100 - 10.000 € in der Hand.
Und man merkt es einfach....ab einen gewissen Preisbereich, sagen wir ab 2000-2500€ geht einfach eine neue Liga los.

Das liegt für mich persönlich nicht nur an groben Eigenschaften/Bauteilen.
Für mich liegts einfach im Detail. Eine Gitarre ist für mich nicht irgendein Holzstück mit Saiten, sondern ein hölzernes Kunstwerkt / Objekt, wo jede kleine Statische berechnung stimmen muss, um das bestmögliche herauszuholen.
Dieses kann man bei günstigeren Gitarren durch einstellen zwar teilweise erwirken. Doch DIESE Details, jene uns wirklich diesen unglaublichen Kick geben, sitzen einfach im Detail.

Ich geb euch ein Beispiel.....
Ich bin seit der ersten Sekunde an Stratocaster-Spieler. Ich hatte bestimmt schon 50-60 Stratocaster (wenn man das kurze Anspielen in Stores nicht berücksichtigt) in der Hand. Und das ausgiebig und wirklich mit "Lust":D

Ich kann dir sagen, dass selbst von einer American Vintage 62 Strat zu einer Fender Custom Shop Teambuilt, wie ich sie habe und einer Masterbuilt teilweise WELTEN liegen.
selbst bei einer Baureihe, nehmen wir die American Vintage serie, gibts noch krasse unterschiede von Gitarre zu Gitarre. Das ist überall so.
Und ich denke, bevor man Tonabnehmer etc tauscht, und die Gitarre eine riesige Baustelle wird, sollte man sich eine Gitarre aussuchen, davon mindestens 5-10 spielen solltest.

Ich warte bei Gitarren immer auf diese WOW-erlebnis...so, wie wenn man eine Frau sieht, die dich wirklich, richtig sprachlos macht.
Oder deine Traumkarre, die dir einfach nur das Grinsen zwischen beiden Wangen nochmal verdoppelt;)

Darauf warte ich immer bei einer Gitarre, das hab ich 3 mal erlebt. Und 3 mal hab ich zugeschlagen. Die dinger hab ich heute noch:)
Habe bis jetzt noch NICHTS verändert an den Gitarren.

Ich finde, bei einer Gitarre sollte da Komplettergebnis von vorn herein stimmen. Natürlich ist es kein Problem mal eben Tonabnehmer zu tauschen etc. Aber ich denke damit fängt eben dieses "ewige-baustellen-verhalten" an.

Und naja.
Wie gesagt. Der Sound liegt nicht nur in den Tonabnehmern oder Klanghölzern. Ich finde, jede Gitarre wird mit einer Art Liebe gebaut. Die eine mehr, die andere weniger.
Und das merkt man. Ob die Liebe auf einen überspringt, wird die Gitarre entscheiden. Ob du diese "Bindung", die ja wirklich nötig ist, um aus dir und dem Instrument das Beste rauszuholen.

Ich möchte hierbei nicht wie ein Spinner klingen. Ich meine das wirklich ernst, auch wenns ein wenig übertrieben klingt.
Aber kehrt mal in Euch und denkt drüber nach.

Ich weiß auch, dass es etwas am Thema vorbei geht.
Nur man sollte manchmal nicht so objektiv sein. Selbst das Subjektive ist manchmal mehr als negativ beeinflussend.

Fühlt einfach die Musik...egal wieviele Mongos neben euch stehen und euch zugucken.

Nehmt einfach Zeit für die Auswahl einer Gitarre und spart euch viel Zeit, Geld und Nerven;)

Lebt einfach das Gitarrespielen;)
 

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