Welche Specs sollte eine Western für Fingerpicking haben?

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Hallo, ich hab leider via SuFu nix gefunden, also kommt ein neuer Tread:

meine Frage ist eigentlich ziemlich einfach...ich habe eine Ibanez AW 140 QM VV...ist meine einzige Westerngitarre und ich mag sie wirklich sehr gern...

Ich spiele im Prinzip alles von Strumming, Jazz, Bossa, bla bla und seit geraumer Zeit auch Fingerpicking Stücke ala Mississippi Blues...

Jetzt meine Frage: "Bräuchte" man hier eine Gitarre die bestimmte Spezifikationen aufweist? Also bestimmtes Korpusholz, Form, Cutaway, bla bla...

Würde mich nur gerne interessieren...

Danke und liebe Grüße

Mike
 
Eigenschaft
 
Nee, das kann man so pauschal nicht sagen. Was man braucht, ist hochgradig individuell, und was für den einen die ultimative, perfekte Fingerstylegitarre ist, kann für den anderen Fingerstyler der größte Mist sein. :)

Es gibt lediglich traditionell einige Tendenzen. So mögen viele Fingerpicker einen etwas kleineren Korpus (00, 000 oder OM) und ein etwas breiteres Griffbrett (ab 45mm aufwärts). Aber schon beim Holz gibt es kaum "Gewinner". Hier mögen die einen lieber Zeder, die anderen Fichte und beim Korpusholz gibt es auch etliche Vorlieben.

Aber das sind wie gesagt nur Tendenzen, viele spielen auch auf Dreads oder Jumbos und schwören drauf.
 
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danke erstmal für die antwort:

ich fdachte nur, weil sich einige gitarren folkgitarren schimpfen, wären die anders als alle anderen:D...meine Ibanez hat einen Ahorn Korpus und eine Decke aus Engelmannfichte...mir wurde gesagt, dass dies für Blues schön knallen soll...genau, das was ja auch auf Fingerpicking zutreffen müsste, oder?

BTW. was gibt es noch für stücke ala Mississippi Blues?:)
 
Wenn man sich 'mal die alten Blueser, ich meine die wirklich alten beginnend in den 20er Jahren, ansieht, erkennt man, dass die alle möglichen Gitarren gespielt haben, alle Formen, alle Größenalle Materialien incl. Metall. Viele auch Gitarren, die heute wahrscheinlich nicht einmal ein 12-jähriger Gitarrenschüler mit spitzen Fingern anfassen würde!
Kurz gesagt, ich meine, es gibt keine typische Bluesgitarre! Am ehesten verbindet man landläufig Vollmetall - Gitarren oder die riesigen Stellas mit 12 Saiten mit dem Blues! Aber man kann jede, wirklich jede, Gitarre dafür nehmen. Es kommt darauf an w a s und w i e man spielt nicht darauf w o r a u f.

Tja, typische Blues - Stücke, das ist eine sehr gute Frage! Es gibt Tausende! Jeder hat seine Vorlieben. Es gibt relativ leicht zu spielende, aber auch sehr, sehr schwierige (z.B. von Robert Johnson). Aber ich schreibe es immer wieder 'mal: es bringt nichts, Blues eins zu eins nachzuspielen! Man muss seinen eigenen Weg finden. Es ist sicher sehr hilfreich, so viel Blues wie möglich zu hören. Natürlich kann man sich das eine oder andere abgucken, aber nicht sklavisch nachspielen! Mehr als Inspiration!

Sieh doch 'mal im Blues - Thread nach, da gibt es jede Menge Tipps, was man hören könnte/sollte.

Aber bitte (!) nicht wie so viele heute mit Gary Moore, Rory Gallagher oder Joe Bonamassa anfangen. Lieber mit Son House, Blind Lemon Jefferson, Charlie Patton, Skip James, Mississippi John Hurt oder auch Blind Willie Johnson; Blind Blake und Blind Willie McTell!
 
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Sieh doch 'mal im Blues - Thread nach, da gibt es jede Menge Tipps, was man hören könnte/sollte.

Aber bitte (!) nicht wie so viele heute mit Gary Moore, Rory Gallagher oder Joe Bonamassa anfangen. Lieber mit Son House, Blind Lemon Jefferson, Charlie Patton, Skip James, Mississippi John Hurt oder auch Blind Willie Johnson; Blind Blake und Blind Willie McTell!

:D...dankeschön...hatte ich auch nicht vor...ich mag schöne alte stücke, ala mississipi blues oder auch shake that thing, wo zwar welten zwischen liegen, aber das ist mir eigentlich egal, solang mich das stück einfach fesselt:great:
 
Wenn man sich 'mal die alten Blueser, ich meine die wirklich alten beginnend in den 20er Jahren, ansieht, erkennt man, dass die alle möglichen Gitarren gespielt haben, alle Formen, alle Größenalle Materialien incl. Metall.

Naja, es geht um Korpusformen und die alten Blueser der 20er haben eben gerade die heute am weitesten verbreitete Form, die Dreadnought, nicht gespielt.
 
Naja, es geht um Korpusformen und die alten Blueser der 20er haben eben gerade die heute am weitesten verbreitete Form, die Dreadnought, nicht gespielt.

Tut mir leid, ich sehe da irgendwie keinen Widerspruch zu meinen Aussagen!

Leider gibt es - zumindest habe ich noch keine gefunden - keine Aufstellung, wer von den "Alten" welche Gitarre gespielt hat. Man weiss das eine oder andere - Blind Willie McTell z.B. mit seiner Stella oder Son House mit seiner National - aber vieles liegt im Dunkeln. Wenn man sich die paar Fotos ansieht, die offensichtlich von den Plattenfirmen gemacht wurden, so sieht es teilweise so aus, als gäbe es eine Fotografier - Gitarre. Die sieht allerdings so aus, als wäre es eine Kindergitarre aus dem Warenhaus. Ich glaube nicht, dass alle Leute tatsächlich auf der Gitarre gespielt haben, mit der sie abgebildet wurden. Von Blind Lemon Jefferson gibt es z.B. nur ein Bild, das eine - wenigstens für mich - undefinierbare Gitarre zeigt, die nicht so aussieht, als wäre sie besonders leicht zu spielen gewesen.

Aber egal. Dreadnoughts waren eventuell auch nicht so verbreitet unter den Bluesern, weil sie einfach die beiden wahrscheinlich wichtigsten Kriterien für einen umherwanderten Musiker nicht erfüllten: sie waren in erster Linie nicht besonders laut und durchsetzungsfahig. Und dafür waren sie dann wohl doch zu groß, zu empfindlich und zu leise. Resonatorgitarren waren zwar noch schwerer, aber immerhin wesentlich lauter. 12 Saiter noch größer, aber eben auch lauter! Außerdem gab es in den 20er und 30ern zwar schon Dreads, aber sie waren halt noch nicht "Industriestandard" so wie heute. Wahrscheinlich war einfach der Geschmack ein anderer.

Der eine oder andere Kenner wird sich jetzt vielleicht kaputtlachen, aber das wären nochmal so ein paar Bemerkungen zur "Bluesgitarre".

Falls jemand eine Quelle kennt, wo man tatsächlich erfahren kann, wer welche Gitarre gespielt hat - her damit!
 
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Hier gibt es zumindest ein paar, natürlich ohne Gewähr: http://www.earlyblues.com/blues_singers.htm

Bei Robert Johnson ist ja z.B. bekannt, dass er Stella und Kalamazoo ("Billig"marke von Gibson zu der Zeit) gespielt hat, und die Gibson L-1 auf dem bekannten Foto vermutlich nie in seinem Besitz war oder von ihm gespielt worden ist. Die Aufnahmen sollen mit einer Kalamazoo KG-14 entstanden sein.


Und zumindest ein Blueser, der akustisch fast nur Dreads spielt, ist R.L. Burnside:

 
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Jetzt also auch hier.
Also, ich muss schon sagen, Du scheinst ja fast alles zu finden! Ich sehe schon, irgendwie muss ich mal einen Google - Kurs nehmen!

Aber immerhin: meine Aussagen hinsichtlich Stella und National scheinen sich ja mit dieser Liste zu bestätigen!
 
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ich finde es sehr interessant, was für fanzination so eine einfache frage auslösen kann;)...

mir ging es nur darum zu erfahren auf was ich beim nächten gitarrenkauf achten sollte, falls ich mich doch auf fingerpicking spezialisieren will...ich weiß, dass es sicher nich ganz einfach ist, grade wenn ich an verschiedene stücke denke, deren noten ich mir besorgt habe...aber es fasziniert mich einfach
 
Freut mich natürlich, wenn Dich das fasziniert.

Es ist ganz einfach so, dass jeder Freund des "alten" Blues sofort anfängt zu missionieren (also zumindest die, die ich kenne), wenn er glaubt jemanden an der Angel zu haben, der diese - heute leider sehr, sehr seltene - Begeisterung teilen könnte!

Und mir persönlich macht es - wie übrigens dem Zauberer (schätze ich 'mal) - einfach mehr Spass über den alten Blues zu schwadronieren als über die neuen Hochgeschwindigkeitsrekorde der Shredder - Abteilung (nichts gegen sie).

Ich finde es einfach schade, dass ausgerechnet die Musik, mit der alles, was man heute Rockmusik nennt, begann, heute teilweise nur noch mitleidig belächelt wird, meistens wahrscheinlich, weil diejenigen es eben nicht besser wissen (können), weil ihre Musikbegeisterung erst mit den Beatles oder gar Metallica z.B.begann.

Wer bereit ist 'mal genau hinzuhören, wird vieles, sehr vieles finden, was ihn äußerst überraschen wird! Abgesehen davon finde ich, dass es einige unglaubliche Songs und viele Gitarristen gibt, die bis heute nicht übertroffen wurden.

Aber das ist hier natürlch eigentlich alles OT, musste ich aber ('mal wieder) loswerden.

Im Blues - Thread vielleicht mehr!
 
Ich denke, für fingerpicking brauchst du einfach eine gitarre, mit der du besonders gut klar kommst. Kleinere korpusformen sind für viele einfach bequemer zu bespielen als sperrige dreads. Viele viele viele übungsstunden, die das fingerpicking benötigt, lassen sich auf einer "bequem zu tragenden" gitarre einfacher bewältigen.

Dann brauchst du platz für die finger. Also ein griffbrett, mit dem du gut zurecht kommst und am schallloch ein abstand der saiten untereinadnder, mit dem deine finger einzelne saiten sauber treffen, aber nicht so viel platz, dass du die saiten suchen gehen musst. Das ist recht individuell. Ich z.b. komme gut mit schmalen griffbrettern zurecht, 43mm ist kein problem, 46mm ist mir schon fast zuviel. Anderseits habe ich gern ein bisschen platz am schallloch.

Dann suche dir ein halsprofil, mit dem du gut klar kommst, alles spielen kannst, auch mal einen daumengriff. Auch das ist recht individuell, hängt von der grösse der hände, der länge der finger etc. ab.

Wirst ums testen nicht herumkommen, denke ich.

Gruss, Ben
 
Ich denke, für fingerpicking brauchst du einfach eine gitarre, mit der du besonders gut klar kommst. Kleinere korpusformen sind für viele einfach bequemer zu bespielen als sperrige dreads. Viele viele viele übungsstunden, die das fingerpicking benötigt, lassen sich auf einer "bequem zu tragenden" gitarre einfacher bewältigen.

Dann brauchst du platz für die finger. Also ein griffbrett, mit dem du gut zurecht kommst und am schallloch ein abstand der saiten untereinadnder, mit dem deine finger einzelne saiten sauber treffen, aber nicht so viel platz, dass du die saiten suchen gehen musst. Das ist recht individuell. Ich z.b. komme gut mit schmalen griffbrettern zurecht, 43mm ist kein problem, 46mm ist mir schon fast zuviel. Anderseits habe ich gern ein bisschen platz am schallloch.

Dann suche dir ein halsprofil, mit dem du gut klar kommst, alles spielen kannst, auch mal einen daumengriff. Auch das ist recht individuell, hängt von der grösse der hände, der länge der finger etc. ab.

Wirst ums testen nicht herumkommen, denke ich.

Gruss, Ben

Hi

du sprichst mir aus der Seele.
Die passende Gitarre kann sehr individuell sein.
OM Korpusgrößen sind mein Favorit, aber leider gibts die meisten nur mit 45/46mm Sattel
ideal für mich wären 43mm, die paar wenigen haben dann aber meist nur
ein springspracing von 52/53mm (2 1/16") am Steg, das ist mir zu wenig.
Es gibt zwar Alternativen wie Martin z.B., aber da passen Preis und Klang nicht.
Das alte Lied: entspr.bauen lassen bei z.B. Lakewood oder BSG,
ist preislich noch im Rahmen, da es ja nur "abgeänderte " Sereinmodelle sind

*flo*

*flo*
 
Aber egal. Dreadnoughts waren eventuell auch nicht so verbreitet unter den Bluesern, weil sie einfach die beiden wahrscheinlich wichtigsten Kriterien für einen umherwanderten Musiker nicht erfüllten: sie waren in erster Linie nicht besonders laut und durchsetzungsfahig. Und dafür waren sie dann wohl doch zu groß, zu empfindlich und zu leise.
Du schriebst von den Bluesern der 20er und zu der Zeit gab es keine Dreadnoughts.
 
Da irrst Du!
Seit 1916 baute Martin offenbar Dreadnoughts, zwar für andere Firmen, aber immerhin es gab es sie in 20er Jahren. Aber - wie ich schrieb - sie waren wohl insgesamt nicht besonders beliebt.
Offiziell erschienen die ersten Martin - Dreads Anfang der 30er Jahre.
Außerdem schrieb ich "beginnend in den 20er Jahren".
 
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Also erstmal lieben Dank an alle Schreiber...

Da ich ja schon ine Akustik mit einem relativ schmalen Hals habe, werde ich wohl mal Testen wie es mit einem breiteren funzen könnte...

Beim Holz will ich auf jedenfall wieder eine Fichtendecke...die knallt schön und hat schön Präsenz...
Stimmt es eigentlich, dass A-Gitarren in die ein Piezo eingelassen ist niemals massive Zargen haben? Hab ich mal irgendwo aufgeschnappt, aber mir konnte es noch keiner erklären...
 
Nee, das ist völliger Quatsch, kannste direkt wieder aus dem Gedächtnis streichen :D;) Der Piezo sitzt unter der Stegeinlage und hat mit den Zargen nichts zu tun. Auch bei den vollmassiven Gitarren ist er meistens noch als Werks-Tonabnehmer der Standard.
 
Nee, das ist völliger Quatsch, kannste direkt wieder aus dem Gedächtnis streichen :D;) Der Piezo sitzt unter der Stegeinlage und hat mit den Zargen nichts zu tun. Auch bei den vollmassiven Gitarren ist er meistens noch als Werks-Tonabnehmer der Standard.

Ähh ja, sry kleiner Ausdrucksfehler von mir...ich meinte den EQ, der ja dann in der in die Zargen eingelassen wird:D
 
Auch das stimmt nicht. Es gibt allerdings bei sehr hochpreisigen/hochwertigen Gitarren einen Trend zum Preamp im Korpus oder extern, einfach weil man die Gitarre nicht mit der 4-Kanal-Fernsteuerung in der Zarge verschandeln möchte. :)
 
Da irrst Du!
Seit 1916 baute Martin offenbar Dreadnoughts, zwar für andere Firmen, aber immerhin es gab es sie in 20er Jahren. Aber - wie ich schrieb - sie waren wohl insgesamt nicht besonders beliebt.
Offiziell erschienen die ersten Martin - Dreads Anfang der 30er Jahre.
Außerdem schrieb ich "beginnend in den 20er Jahren".

Du hast recht, ich habe mich geirrt.
 
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