Welche Specs sollte eine Western für Fingerpicking haben?

  • Ersteller miker119
  • Erstellt am
Dann hänge ich mich mal mit meinen unbedeutenden Anmerkungen hier rein. Ich spiele seit 40 Jahren Gitarre und bin auch gerade damit angefangen, mich mit Fingerpicking, Sliden und Blues zu befassen.
Auch bei mir steht die Frage im Raum, welche Gitarre angeschafft werden soll. Eine Reso? Eine Weissenborn? Eine Parlourgitarre? Oder eine Dreadnought? Oder was? Bis mir in dieser Sache die große Erleuchtung gekommen sein wird, benutze ich einfach das, was ich habe. Meine Yamaha-Western in Standard-Stimmung, eine kaum gespielte Johnson Paula in open G und etwas völlig Wirres, meine Dommel. Das ist so etwas hier: http://www.cassandraelk.de/Mainframes/Exoten/Dommel.htm
Sonderbarerweise macht Fingerpicking plus Sliderohr auf der Dommel total Spaß. Habe in den letzten Tagen zwei Bluesstücke gebastelt, auf diesem komischen Instrument.

Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte: ich glaube, dass es nicht so sehr auf die Gitarre ankommt. Solange es Saiten drauf hat und man picken kann, dann passt das auch.
 
Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte: ich glaube, dass es nicht so sehr auf die Gitarre ankommt. Solange es Saiten drauf hat und man picken kann, dann passt das auch.

Genauso ist es.
Wie man ja in den obigen Posts sehen kann, gibt es alle möglichen Arten von Gitarren, mit denen man den Blues spielen kann. Kleine Einschränkung:
Blues auf einer Konzertgitarre macht mich immer etwas nervös, wenn ich es höre, und wenn ich irgendwo bin, wo nur eine Konzertgitarre 'rumsteht, naja, Blues vermeide ich dann eher. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Spielen kann man "ihn" natürlich auch damit!

Und noch eins zum Sliden.
Ich habe das auch schon auf vielen Gitarren gemacht und auf manchen klingt das auch richtig gut. Aber am besten klingt es einfach mit einer Dobro oder einer National - Style! Abgesehen davon, dass ich immer finde, dass man sich rein akustisch mit einer "normalen" Western beim Slidespiel nur schwer durchsetzen kann, weil man die Saiten nicht so richtig anreissen kann, ohne das es fürchterlich scheppert. Kurz: man muss ziemlich "leise" spielen. Das ist insbesondere, wenn man mit anderen zusammenspielt, nicht so toll.
 
Meine Fingerstyle Schätzchen haben alle eins gemeinsam: Sattelbreite mind. 43 mm, max. 45 mm. Ich denke, Leute mit dünnen Fingern werden mit 43er Brettern genauso gut klar kommen, wie die mit dickeren Fingern auf 45ern. Korpusgröße: OM bis Orchestra, nicht zu tiefer Korpus, keine Dread. Ich finde, eine Fingerstyle Gitarre muss handlich sein, ich habe aber auch schon zierliche Persönchen an ner Jumbo picken gesehen. Eine kürzere Mensur ist auch nicht schlecht, dann tut man sich auch mit dickeren Saiten leichter - dickere Saiten = vollerer Ton (meistens .. ;-) ), gerade bei kleineren Gitarren. Z.B. ist der Unterschied bei meiner EPI El-00 zw. 11-er u. 12-er Saiten sehr deutlich zu hören (gleicher Hersteller z.B. John Pearse 550/600). Hals: Idealerweise C oder D-Form, mattiert - kein V-Shape wie bei der EPI Masterbilt Serie, damit kam ich gar nicht klar! Guild verbaut z.B. sehr schöne Hälse… egal ob bei den GADs oder US Standards. Die F-30 ist ein Traum zum Greifen, die GAD-30 ist zwar China - günstiger, super verarbeitet und (fast) die ideale Fingerstyle Gitarre. Die 00016 von Martin ist auch klasse zu spielen, kommt aber vom Volumen nicht an die Guild ran. Mein absoluter Liebling: die Tanglewood TW70 HSRB. Einen Cutaway hat keine meiner Gitarren, manchmal wärs natürlich schon nett, wenn man auch in den obersten Lagen schön solieren könnte … dazu fällt mir auch gleich Lightnin´ Hopkins ein, der zeigt, dass man auch auf einer E-Gitarre Blues picken kann … Letzen Endes hilft nur eins: Ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren! Irgendwann trifft Dich der Blitz der Erkenntnis, der da sagt: Die isses!
Und dann ists vielleicht eine Martin, Guild, Gibson, Furch, Stoll, Epiphone, Taylor, Art & Lutherie, Lakewood, Seagull, Crafter - etc. etc. etc.
Apropos Crafter, @ miker119 - schau Dir mal die TMC035 genauer an …


Ach ja, der zweite Blitz, der Dich dann trifft, ist das Preisschild … ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für den sehr ausfühlichen Beitrag,

ich hab mich mal durch mehrere Musikhäuser und Stores gespielt und musste leider feststellen, dass viele Verkäufer mir scheinbar nicht richtig über den Weg getraut haben, da ich oft nur Hausmarken oder ähnliches in die Hand gedrückt bekam...nu ja...ich konnte natürlich auch einige kleine Schätzchen spielen u a von Taylor, Martin, Takamine, Ibanez, Gibson etc. und ich muss hier klar sagen, dass (in meinen Ohren) an die Taylors nichts rankommt. Martin war mir zu bassig und zu wuchtig, Takamine und Guild hatten mir wieder zu wenig Bauch, auch die Hälse haben mir irgendwie gar nicht gefallen...gut der Preis bei den Taylors rüttelt da schon an meiner Geldbörse, aber was macht man nicht alles für einen schönen Ton...und bei diesen Modellen(hab mir leider die Bezeichnug nicht gemerkt) hat einfach alles gestimmt. Brillianz und Fülle, die Bespielbarkeit, Dynamik und das Gewicht warn der Wahnsinn(hab das gute Stück ungefähr 3 Stunden gespielt und hab auch nur damit aufgehört, weil die schließen wollten, :p)...ich denke darauf hin wirds in ein paar Monaten mal laufn, weil ich mir nicht einfach mal so 1600€ aus den Fingern saugen kann...vielen vielen Dank für die Tipps
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben