hallo,
noch ein paar dinge als kleinen nachtrag, da ich mich im vergangenen halben jahr sehr stark mit einkanaligen verstärkern auseinander gesetzt habe:
(folgendes bezieht sich auf die bestimmungsgerechte verwendung dieser amps - sprich, das gilt weder für ultraclean noch für dropped metal.)
diese amps ziehen ihren sound in weiten teilen aus der endstufe, und die klingt erst "gitarrencharakteristisch", also verzerrt, wenn sie eine drauf bekommt und gefordert wird. und das ist einfach verdammt laut, auch bei "nur" ein paar watt. den marshall class5 bekam ich im geschäft beim antesten ohne treter und/oder ärger vom verkäufer gar nicht zum zerren und bei den ganzen EL84- oder 6V6-Gegentaktendstufen (also das meiste im bereich von 15-20W) ist das ohne gesundheitsschäden eigentlich auch nicht mehr möglich.
unglaublich, wie laut solche amps sein können.
auch der versuch, über kleine oder ineffiziente speaker dem ganzen beizukommen bringt nicht viel, denn das sind meiner erfahrung nach eher nuancen, die den kohl auch nicht mehr fett machen.
von daher hat der ideale einkanalige röhrenamp für daheim (und für nur daheim halt) in meinen augen maximal 5Watt, eher weniger. 15W stufe ich mittlerweile schon livetauglich und damit deinen Griff zum AC15 fast als fehlkauf ein.
andererseits ist bei keiner anderen ampklasse die option der leistungsreduktion so interessant wie bei den kleinen einkanalern.
ganz klassisch ist da das (teure) powerbreak, das aber noch immer wie alle leistungsreduktionen ein kompromiss ist - der speaker langweilt sich nach wie vor.
eine weitere option ist das PPIMV (post phase inverter master volume): da die "endstufenzerre" nämlich entgegen der landläufigen meinung nicht mal so stark aus den endstufenröhren an sich, sondern auch aus der trafosättigung und vor allem aus der phasenumkehrstufe (die ab einer gewissen auslastung asymetrisch arbeitet) kommt, kann man nach ebendieser noch einmal ein master volume setzen, um die (schon röhrentypischen warmen) verzerrungen des PI zu bekommen und dennoch die röhren nicht auszufahren. die endstufenröhren an sich, der ausgangstrafo und der speaker bleiben aber davon unberührt, was zwar zu einer schönen, aber eben auch nicht endstufenzerrengleichen übersteuerung führt. dennoch, gerade wenn man den amp dann noch boostet, ist das eine schöne, praxistaugliche und vor allem endstufenröhrenschonende art der lautstärkenreduktion.
ich für meinen teil btw. besitze eben einen selbstgebauten amp mit so einem feature (im prinzip ein marshall 1974x, aber eben mit dieser und vielen weiteren änderungen nach meinem geschmack), und dennoch verwende ich zuhause einen (ebenfalls selbstgebauten) einwatter - und der reicht lautstärkemäßig übrig!