Ich glaube, es gibt ein paar Leute hier im Forum, die ziemlich begeistert davon sind; insbesondere weil es nicht so weit weg vom "echtem" Amp-Sound ist.
Weil es gerade zum Thema passt: Ich habe gestern ein bisschen zuhause in Ruhe getestet. Eigentlich wollte ich nur die Harley Benton "GPA-100" und den Quilter "Toneblock 202" miteinander vergleichen, aber dann habe ich noch meinen kleinen Mini-Vox und später eine 12"-PA-Box mit ins Spiel gebracht. Der "Amp" war ein Harley Benton "American Truetone" mit ein paar Pedalen davor und ein paar dahinter. Am Ende der Kette war ein Digitech "CabDryVR", der zwei Ausgänge hat. Über Ausgang A + Cab-Sim bin ich in den Mini-Vox (im FRFR-Betrieb) bzw. die PA-Box, über Ausgang B "dry" in die Endstufen gegangen.
Ergebnis? Ich mache es mal ganz kurz: Das einzige, was verständlicherweise abgestunken ist, war natürlich der Mini-Vox mit seinem 5"-Lautsprecher. Der kann mit den großen nicht mithalten. Ansonsten, völlig egal ob 10"- oder 12"-Gitarrenbox oder 12"-PA-Box mit vorgeschalteter Cab-Sim, das klang alles sehr ansprechend. Der "CabDryVR" ist eine recht simple Cab-Sim ohne modellierte Mikrophon-Abnahme etc. Er sorgt einfach dafür, dass ein FRFR-Lautsprecher sich wie eine Gitarrenbox anhört und insbesondere oben rum nicht fies fizzelt. Wenn ein digitaler Modeller sich zu "prozessiert" oder weichgespült anhört, dann würde ich mal genauer nach der verwendeten Cab-/Mic-Sim schauen.
Jedenfalls konnte ich keinen klaren Gewinner und Verlierer ausmachen. Theoretisch ist man mit Cab-Sim und FRFR-Monitor natürlich flexibler, weil man ganz unterschiedliche Boxen simulieren kann. Wer's braucht. Endstufe und Gitarrenbox sind am authentischsten. Zwei Dinge: Ab 10", so scheint es mir, klingt es "erwachsen", ziemlich egal ob echte Gitarrenbox oder nicht. Zweitens, dieses "12-Zöller müssen Luft bewegen, sonst klingen sie nicht", was man öfter zu hören bekommt, kann man getrost ins Land der Mythen und Märchen verweisen. Alles Bullshit. Die sind vollkommen zimmerlautstärkentauglich.
Da stellt sich irgendwo die Frage: Was braucht man denn
wirklich? Nach meinem Test eine Vermutung. Wenn es echt nur darum geht, einen Modeller oder was ähnliches im Wohnzimmer laut zu machen, dann kann man das wahrscheinlich auch ganz einfach und billig haben:

Ich kenne diese leichtgewichtige Box nicht, aber, hey, 10"-Lautsprecher und 60 Watt RMS - wem das nicht reicht, muss sich allerdings fragen lassen, was zum Geier er in seiner Wohnung eigentlich treibt. Ich habe bei meinem Test die beiden Endstufen lediglich ein bissel gekitzelt, selbst der Mini-Vox mit seinen drei Watt war gerade mal zu einem Viertel oder so aufgedreht. Sicher, wer in einem Haus ganz ohne Nachbarn wohnt, kann natürlich lauter machen, aber es macht doch überhaupt keinen Sinn, in Proberaum-Lautstärke zu spielen, wenn gar keine Band mit an Bord ist.

Insofern würde ich ganz persönlich auch einfache und preiswerte Lösungen nicht von vornherein abschreiben. Eine PA-Box, die nur eine Gitarre wiedergeben muss, braucht nicht so super-duper-hi-res-weiß-der-Scheiß-was zu sein wie solche, über die eine ganze Band läuft und ein viel größeres Frequenz-Spektrum abgebildet werden muss. Und wer mit Modeller in einer Band spielt, hat vermutlich eine wesentlich hochwertigere Lösung im Proberaum stehen und braucht zu hause nur was zum Üben.