wer spielt live mit click im ohr

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moin,
es geht mir bei der frage weniger um die technik als um die frage, wie verbreitet es eigentlich ist, daß eine band mit click im ohr nicht nur zur probe sondern auch live auf der bühne aktiv ist, und wie eure erfahrungen sind.
gruß, horst
 
Eigenschaft
 
Wir selber spielen nie mit Click im Ohr, da geht ja die ganze Dynamik flöten. Gerade das macht für mich 'live' aus, dass man halt mal minim schneller / langsamer wird....that's the human factor.

Ein Kollege von mir ist Drummer und spielt ausschliesslich bei den Live-Gigs nach click. Dies ist aber unabdingbar, da seine Band bei Liveauftritten Samples verwendet.
 
Unser Drummer benutzt ein Roland SPD-SX, um einen Klick zu generieren. Den schickt er auf dem gleichen Kanal in unsere InEar-Monitoranlage, der vom Talkback Signal belegt ist. So kann jeder, der es möchte den Klick mithören und in der Lautstärke regulieren bzw. muten. Das ist schon sehr komfortabel. Auch bei Songs, die nicht mit Drums beginnen gibt er mit dem Klick das Tempo vor - zumindest am Anfang der Songs.
 
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Und in der Wirtschaft ist die Dynamik der Begriff, welcher eine deiner charakterlichen Vorzüge beschreiben soll, sobald es um die Jahresend-Qualifikation geht.
Ok, dann dürft ihr aus folgenden Begriffen den passenden wählen: Flexibilität, Agilität, Lebhaftigkeit, Spontanität.

You know what I mean ;-)
 
sehr schön,
da haben wir hier schon mal genau die diskussion die ich auch immer führe (-n muß)
immerhin habe ich es schon geschafft, daß ein click zum üben akzeptiert wird. und dabei stellte sich 'plötzlich und unerwartet' heraus, das exaktes timing 'groove und flow' erzeugt, vor allem dann, wenn es in der gruppe timingprobleme gibt (relativ zueinander und absolut).
natürlich gibt es auch bei uns songs bei denen eine tempoentwicklung gewollt ist, und ich will auch kein dogma daraus machen. dennoch würde ich gerne meine kumpels davon überzeugen.
allerdings weiß ich eben nicht, in wie weit inear (was bei uns im prinzip vorhanden ist) auch für click benutzt und akzeptiert wird.
horst
 
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Bei uns spielt nur der Drummer mit Klick, sowohl in der Probe als auch live. Wir setzen auch Samples ein, allerdings nutzen wir den Klick für jeden Song, auch wenn keine Samples enthalten sind. Wir hatten früher echt Geschwindigkeitsprobleme, weil der Drummer in der live-on-stage-Situation meist richtig krass Gas gibt :D. Mit Klick klappts aber echt gut!
 
... weil der Drummer in der live-on-stage-Situation meist richtig krass Gas gibt :D. Mit Klick klappts aber echt gut!
hat er das 'freiwillig akzeptiert' oder bedurfte es wie auch immer gearteter überzeugunsarbeit?
 
Ich spiele immer und nur mit Click, außer bei ganz wenigen Acts.

Mit dem Click geht weder bei mir, noch bei meinem Mitmusikern Dynamik, Flexibilität, Agilität, Lebhaftigkeit oder Spontaneität verloren.

Liebe Grüße,
Bacchus
 
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das exaktes timing 'groove und flow' erzeugt
Eines der am meisten unerschaetzten Statements. Ein total straighter Beat ist die Basis fuer einige der groovigsten Stuecke ueberhaupt. Viele Bands koennen/wollen das nicht sehen und eiern lieber rum.
Zugegeben - zum alle-mit-klick hat es bei mir auch nie gereicht (allein der Technik wegen), aber allein ein halbwegs exater Drummer ist schon Gold wert.
 
Ich kann das nur bestätigen. In einer Jazzband spielen wir live natürlich nicht mit Klick, das ist einfach unpraktikabel. Aber wir proben regelmäßig mit Klick, besonders wenn ein Stück neu ist, um ein Tempo und den dazugehörigen Groove zu finden, und dann hin und wieder mal, um das zu verfeinern. Trotzdem sind wir live nicht davor gefeit zu eiern.
 
Manchmal habe ich das Gefühl es gibt Schlagzeuger die denken dass ein Click ihnen die Qualifikation abspricht das Tempo zu halten. So frei nach dem Motto "brauche ich nicht, ich kann das auch ohne" oder "brauche ich nicht, das ist was für Anfänger". Gott sei dank spiele ich nur mit Click-Schlagzeugern. In der einen Band hat der Schlagzeuger eins im Ohr und sonst keiner, in der anderen jeder. Beides funktioniert. Mir persönlich fällt es nicht mehr so richtig auf da der Schlagzeuger exakt auf das "Click" spielt. Da geht das Geräusch fast unter. Inwiefern der Schlagzeuger sich da jetzt wirklich dran orientiert wenn er einmal im Song ist hängt wohl von seinen Fähigkeiten ab.

Bin im übrigen der Meinung dass das Spielen mit Click auch tricky ist und geübt werden muss. Das hat auch gar nichts mit Anfänger oder Profi zu tun. Wenn man tight und professionell spielen will schadet ein Click auf keinen Fall. Man hat im Grunde 2 Möglichkeiten: Man ist so gut dass man immer perfekt im Timing spielt und sich live nicht von Adrenalin leiten lässt und zu schnell spielt oder man nutzt halt ein "Helferlein".
 
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sehr hilfreich!
moin ihr,
vielen dank für eure beteiligung. in den letzten, ich muß immerhin schon sagen, paar jahren habe ich diese diskussion (und die über das in-ear monitoring) immer wieder gehabt, was teilweise zu heftigen, emotionalen konflikten geführt hat:
... "brauche ich nicht, ich kann das auch ohne" oder "brauche ich nicht, das ist was für Anfänger". ...
auch jetzt gerade wieder in beiden bands in denen ich aktiv bin.
und es ist gut zu lesen, daß ich nicht alleine bin :great:
horst
 
Hey

Wir spielen auch komplett mit Klick auf der Bühne. Der Drummer hat sein Metronom am Schlagzeug und von da aus gehts über das Mischpult
ins In-Ear System.

Eine tolle Sache zwecks Genauigkeit und insbesondere zum Einsetzen nach längeren Pausen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal abgesehen von den Situationen, wo der Klick unabdingbar ist, wie z.B. wenn der Sequenzer im Hintergrund läuft oder man exaktes Timing für den Einsatz von Samples benoetigt, hab ich den Klick zumindest als ein sehr gutes Training für die gesamte Band empfunden.
Meine erste Begegnung mit Klick entstand, als wir zu unserem Duo (Arranger-Keyboard und Gitarre) einen Drummer hinzu nahmen. Der benötigte zwangsweise, weil er zu den Rhytmen/Styles, die vom Keyboard kamen, spielen musste. Wir bzw. er hatte, obwohl hier völlig unerfahren, eine relativ kurze Eingewoehnungsphase, hat aber selbst zugegeben, dass das für ihn eine Super Schule war.
Später haben wir dann in einer anderen Band, wo wir es extrem mit Timing Problemen zu tun hatten, zumindest bei Proben konsequent den Klick eingeführt, und zwar auf der PA für alle. Auch daran mussten wir uns gewöhnen, empfanden wir aber nach kurzer Zeit als große Hilfe. Hier lief der Klick lediglich als Metrum, also ohne Betonung einer Zaehlzeit. Live haben wir dann ohne gespielt, stellten aber fest, dass wir deutlich timing-sicherer geworden waren.
Ich hab dann bei einem Projekt mal mit Sequenzen gearbeitet, die ich als Keyboarder starten musste. Da hat außer mir nur der Drummer den Klick auf's Ohr bekommen. Es hat funktioniert, gefiel mir aber nicht, weil es enorme Konzentration bedeutete, zumal die Sequenzen nicht immer den ganzen Song durchliefen, sondern zwischen drin zum richtigen Zeitpunkt gestartet werden mussten.
Es gibt einige Drummer, die den Klick live nur zum Einzaehlen benötigen, ihn dann wieder aus machen, und nicht durchlaufen lassen. Wenn nur der Drummer den Klick hat, und die ganze Zeit durchlaufen lässt, funktioniert das nur, wenn er so dominant ist, dass er sich Tempo-mäßig durchsetzen kann. Es gibt Drummer, die können das nicht, und da treiben oder schleppen dann die anderen. Ich weiß nicht, ob man das dem Drummer alleine anlasten sollte, bzw. ob man das trainieren kann.
Mir als Keyboarder gefällt das ganz gut, wenn ich den Klick auf dem Ohr habe, was auch ginge, da ich mit in-ear arbeite, was ja live die Voraussetzung ist, da man einen Klick ja nun mal nicht auf die Monitore legen kann...
 
Wir spielen grundsätzlich sowohl zur Probe als auch on stage mit Klick im Ohr - allerdings indirekt:

Unser Drummer hat Kopfhörer mit Klick (gleichzeitig hört er uns im Kopfhörer mit ab) und er ist praktisch mit seiner Drum-Genauigkeit unser' Klick. Und seine gGenauigkeit ist enorm gut und wir haben uns daran bestens gewöhnt, exakt danach mitzuhalten, was Anfangs nicht ganz einfach war. Wir haben uns für diese Methode entschieden, weil wir kein In-Ear-Monitoring wollten.

Sollten wir, aus welchen Gründen auch immer, aus dem Tempo kommen, dann schaltet der Drummer - so er uns nicht mehr "einfangen" kann - seinen Klick ab und spielt dann ausnahmsweise nach uns.

Ansonsten ist er unser' (Klick-) Master.
 
ich bin ein grosser Befürworter für das Click!
in meiner damaligen Band haben wir nur noch mit Click gespielt..Wir haben NDH gemacht.
Diese Musik lebt einfach von der Genauigkeit.

Auch sonst ist für mich ein Click in der Band kein Zeichen der Schwäche sondern dem Willen den Song perfekt zu transportieren.
wie oft waren wir im Studio oder Proberaum und haben überlegt ob 88 oder 92 bpm besser sind.

wenn ich mir Livebands anhöre welche ohne Click arbeiten .. hab ich einfach immer das Gefühl das die etwas rumeiern!
Die Bands mit Click klingen einfach tight!

Drumer mit Click spielen in er Regel auch eine klare Linie .. und hilft so dem Song und den Instrumenten den Platz zu suchen.

Auch sonst ist der heutige Zuhörer verwöhnt in Sachen Timing ! Es gibt wohl keine neue Aufnahme mehr ohne Metronom.
Was vielleicht früher noch häufiger vorgekommen ist.

einer meiner lieblingssongs ist Here I Go Again...
in der Version von 1982 eiert die Band auch noch ein Wenig rum ( übriges irgendwas zwischen 83-96) :


auch wenn diese Version für viele Fans noch die echte ist .... so gewinnt die 1987er einfach an drive:
 
Ich bin prinzipiell gegen Click.
Fürs Studio wenn man herumbasteln will ist es natürlich absolute notwendigkeit.
Aber live... für was denn? Ich bin nicht der Meinung das Musik genau sein soll, sondern einfach leben soll und natürliche Tempovariationen im Laufe des Liedes können durchaus sehr viel leben einbringen ;)
 
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Darf ich fragen was du für Musik hörst ( bands) und was du spielst ?
 
Wir spielen auch nur noch mit Klick.

Zu Anfang hatte nur unser Drummer das Metronom auf den Ohren. Da hatte er sich noch gewehrt,dass wir es uns auch aufs In-Ear legen.
Er meinte,dass das dann viel zu schwierig werden würde weil er ja nicht immer zu 100% drauf ist.

Als wir ihn dann doch dazu überreden konnten,dass wir alle auf Klick spielen,wurde das Zusammenspiel schlagartig besser!

Interessant ist aber,dass wir während ein/zwei Songs auch mal Tempowechsel drinn haben.
Da blendet jeder irgendwie einfach das Metronom für sich aus und wir spielen nur nach Gefühl.
Klingt vielleicht als wenn das dann ein unglaubliches durcheinander werden könnte,die Realität sieht aber so aus,dass das bisher immer geklappt hat :)

Also unterm Strich bin ich absolut dafür,dass jeder in der Band den selben Klick aufm Ohr hat.

Das Timing wird besser,der Drummer muss nicht mit der HiHat mitzählen wenn eigentlich nur die Gitarren spielen sollten und wenn man Samples einsetzt (tun wir auch) muss man sich keine Sorgen machen,dass das alles im Chaos endet.
 

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