Nicht jeder Drummer ist in der Lage, eine Band zu führen, und auch nicht jeder Musiker ist in der Lage sich führen zu lassen, und da ist ein Klick gnadenlos, lässt einem keine Chance. Insofern ist das für alle ein gutes Training. Und wenn man das eh schon vom Proberaum gewohnt ist, spricht auch nichts dagegen, es auf der Bühne zu nutzen. Wenn nur der Drummer den Klick auf dem Ohr hat, ist er der einzige, der dann fest gebunden und leider gekniffen ist, wenn die anderen wegrennen
Wenn man ansonsten einen timing-festen Drummer hat, der in der Lage ist, die Band zu führen, braucht man auch keinen Klick auf dem Ohr, nicht einmal der Drummer. Die meisten spielen eh nach optischem Klick. Wie schon geschrieben, nur dort, wo es feste und vorgegebene Abläufe gibt, hat man natürlich keinen Spielraum und ist auf den Klick angewiesen. Und warum dann nicht für alle?
Kleine Anekdote: Ich hatte Anfang der 90er ein Duo, ich am Keyboard mit Arranger und ein Gitarrist. Dann haben wir uns auf ein Trio erweitert, ein Drummer dazu. Damit der Arranger weiter genutzt werden konnte, bekam der Drummer den Knopf in's Ohr. Die Roland Keyboards hatten damals einen extra Metronom Ausgang, und zudem die Möglichkeit, nur den Vorzähler auch auf den Keyboard Ausgang zu legen. Das war in etwa so, wie wenn der drummer auf den Sticks vorzählt, und hat niemanden gestört, bzw. ist das niemandem aufgefallen. Nun war der Drummer dann natürlich fest an das Timing des Arrangers gebunden, und hin und wieder, wenn es mit unserem Gitarristen durchging, hat der den Drummer angetrieben, das Tempo anzuziehen, der dann immer nur grimmig dreingeschaut hat.