Wer spielt sowohl diatonische als auch gleichklingende Instrumente?

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Gibt es hier eigentlich Spieler, die sowohl das Diatonisch als auch das gleichklingende spielen können?
Nachdem ich erstmal beim Akkordeon war, konnte ich einfach nicht mehr umdenken, als ich andere Instrumente ausprobiert habe. Ich habe ein Bandoneon und auch diese kleinen zweireihigen Harmonikas zu Hause und peile es einfach nicht, egal wie viel Zeit ich mir dafür nehme.

Christian
 
Eigenschaft
 
Versuchs mal mit ner Steirischen- ist relativ einfach. Hab ich auch relativ schnell gelernt. Als Schulwerk empfehle ich das Michlbauer Schulheft.
gruß t-tris
 
Ich bewundere jeden guten Harmonikaspieler, vor allem wegen der "Balgdisziplin", die bei uns Gleichtönern viel öfter unterentwickelt ist. Aber vor jedem Ton überlegen zu müssen, ob ich jetzt ziehen oder drücken muss, würde ich als wahre Folter empfinden. Andererseits kann ich auch ein bisschen diatonische Mundharmonika spielen, und da klappt das ganz gut nach Gefühl.
 
Nunja bei der Steirischen brauchst du nicht überlegen, da jedes Stück im Prinzip nach dem gleichen Muster aufgebaut ist (ebenso wie das Bluesschema).
Dadurch hast du irgendwann im gefühl zum Beispiel vier Takte auf Druck und vier Takte auf Zug zu spielen. Du wechselst ja nicht bei jedemTon den Balg.
gruß t-tris
 
hallo t-tris
das ist der Punkt! Jeder, der anfängt sich für Diatonisch zu interssieren, muss wissen, dass er nur für dieses Instrument gedachte Musik spielen kann. Möchte er nach den einfachsten Anfängen einmal alles spielen was ihm einfällt, gibt es Schwierigkeiten. Es gibt unbefriedigende Ergebnisse, es muss abgeändert und verfälscht werden und gelegentlich kommt einfach Schrott heraus.
Also, vorher gut überlegen was man will! Sonst heißt es später mühsam Umgewöhnen. Ich behaupte, das Harmonieverständnis ist für diatonisch spielende anders!
Ich hab`s erlebt!
Gruß akkotue
 
Hmm, auf der (diatonischen) Bluesharp wird ja auch Erstauliches herausgeholt :gruebel:

Gruß druckluft

Völlig richtig, da gibt's auch gar nix zu grübeln ;)
Ich wollte lediglich akkotues Aussage mit der "nur für dieses Instrument gedachten Musik" relativieren, womit wohl doch hauptsächlich Ländler, Polkas & Co. gemeint sind. Verständlich?
 
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Hallo
Ja solche Leistungen sind erstaunlich, zumal man weiß wie ungewöhnlich das auf solchen Instrumenten ist. Ich habe z.B. schonmal "Zirkus Renz" gehört und zwar die schwierigste Variante. Da steckt viel Arbeit drin und das Instrument ist sicher auch mit einigen Extras ausgerüstet. Wenn der Seppel auf seiner Steirischen seine Musik macht ist das ja auch in Ordnung. Wenn aber mein Harmonikafreund z.B. "Die kleine Kneipe" (und zwar in voller Länge) auf seiner Harmonika vergewaltigt, dann ist das grauenvoll. Wenn er das dann auch noch selber gut findet, dann weiß ich dass sein "absolutes Gehör" im Eimer ist.
Liebe Grüße akkotue
 
@ waldgyst: Klar, hatte ich schon verstanden. Aber die Mundharmonika war ja ursprünglich auch nicht für die Blues-Spielweise gedacht. Ich dachte halt an die Parallele diatonische Mundharmonika / diatonische Handharmonika (wenn man den Bass mal außer Acht lässt). Manchmal geht mehr als man denkt ...

Hallo
Ja solche Leistungen sind erstaunlich, zumal man weiß wie ungewöhnlich das auf solchen Instrumenten ist. Ich habe z.B. schonmal "Zirkus Renz" gehört und zwar die schwierigste Variante. Da steckt viel Arbeit drin und das Instrument ist sicher auch mit einigen Extras ausgerüstet. ...

Etwa so?
http://www.youtube.com/watch?v=L6RFKKHhoIw&feature=PlayList&p=ADC02790579EF354&index=0&playnext=1
Ist zwar nicht ganz perfekt aber suuuper lebendig! :great: Die anderen Stücke sind meiner Meinung nach auch hörenswert ...

Gruß druckluft
 
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Etwa so?
http://www.youtube.com/watch?v=L6RFKKHhoIw&feature=PlayList&p=ADC02790579EF354&index=0&playnext=1
Ist zwar nicht ganz perfekt aber suuuper lebendig! :great: Die anderen Stücke sind meiner Meinung nach auch hörenswert ...

Gruß druckluft

Hallo
Ja, absolut Klasse! Die junge Frau zeigt, was auf der Harmonika geht. Allerdings ist das wohl kein Gerät von der Stange und vier Reihen mit den entsprechenden Bässen, das ist auch schon was. Sowas kommt auch bei dem Publikum gut an. Denke ich jedoch an die jährliche Zusammenkunft der Harmonikafreunde unserer Gegend: Viel Lärm, irgendwann Langeweile weil Eintönigkeit und nur ab und zu eine Perle wie oben. Man geht aber immer wieder hin, auch wegen der Geselligkeit. In meinem kleinen Musikerkreis (Akkordeon, Zieharmonika, Gitarre) raufen wir uns ständig zusammen. Unser Harmonikaspieler lernt, nicht einfach immer den dazugehörigen (idiotensicheren) Bass zu drücken nicht einfach zu schieben und zu ziehen wie bei der Mundharmonika u.s.w. Heraus kommt ein Spiel, wie es die Originalnoten verlangen. Und heraus kommt der Ausschluss vieler Musikstücke. Für neue Stücke habe ich eine Schreibweise entwickelt, die jedem von uns sagt, was er machen muss. Auch ohne Notenkenntnisse. Wichtig ist dabei aber, es bringt Spaß!
Es grüßt akkotue
 
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Jaja, die Seyringer Karin ist schon der Hammer. Allerdings denke ich nicht, dass das Instrument eine Spezialanfertigung ist. Die Frau ist einfach unheimlich gut.

Ich habe irgenwann zur Verbesserung meiner Balgtechnik beim Piano-Akkordeon angefangen Diatonische zu spielen, zuletzt auf einer Steirischen.

Allzu komplizierte Sachen habe ich nicht darauf zustande bekommen. Das Instrument konnte sicher mehr als ich. Deswegen habe ich es dann wieder verkauft.

Das war ein Fehler. Ich werde mir demnächst wieder eine Diatonische zulegen - aber unbedingt mit Gleichton.

Es macht nämlich Spaß. Mein Hauptinstrument, was ich auch entsprechend gut spiele, ist aber das Akkordeon.

Horst
 
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Brückentroll;4494605 schrieb:
Ist das nicht ein Widerspruch in sich?

Nicht ganz ... solang es sich nur um eine einzelne Taste (pro Reihe, ab der 2.) handelt (wie bei der Club und Steirischen Harmonika)
 
Nicht ganz ... solang es sich nur um eine einzelne Taste (pro Reihe, ab der 2.) handelt (wie bei der Club und Steirischen Harmonika)

Außerdem ist diatonisch nicht das selbe wie wechseltönig. Eine diatonische Skala ist z.B. eine Dur- oder Molltonleiter. "Diatonisch" heißt also eigentlich nur, dass es nicht chromatisch ist (auch wenn auf mehrreihigen Harmonikas mittlerweile fast alle Halbtöne vorhanden sind).
Es gibt z.B. das diatonische russische Garmon (Harmoschka), das aber nicht wechseltönig ist, also auf Zug und Druck mit den gleichen Tönen belegt ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Garmon

Insofern ist auch der Titel des Threads falsch.
 
Außerdem ist diatonisch nicht das selbe wie wechseltönig. Eine diatonische Skala ist z.B. eine Dur- oder Molltonleiter. "Diatonisch" heißt also eigentlich nur, dass es nicht chromatisch ist (auch wenn auf mehrreihigen Harmonikas mittlerweile fast alle Halbtöne vorhanden sind).
Ja, das hab ich jetzt verstanden, aber trotzdem steht es im Wiederspruch hierzu:
Ich habe irgenwann zur Verbesserung meiner Balgtechnik beim Piano-Akkordeon angefangen Diatonische zu spielen, zuletzt auf einer Steirischen.
Wenn man mit einer diatonischen spielen möchte um seine Balgfertigkeit zu verbessern, was ja anscheinend dadurch gegeben ist, dass man viel öfter auf Druck und Zug wechseln muss
Ich bewundere jeden guten Harmonikaspieler, vor allem wegen der "Balgdisziplin", die bei uns Gleichtönern viel öfter unterentwickelt ist.
sollte diese dann nicht wechseltönig sein um das angegebene Ziel zu erreichen. Oder versteh ich das hier falsch?

Gruß
Brückentroll
 
Brückentroll;4495233 schrieb:
Ja, das hab ich jetzt verstanden, aber trotzdem steht es im Wiederspruch hierzu:

Wenn man mit einer diatonischen spielen möchte um seine Balgfertigkeit zu verbessern, was ja anscheinend dadurch gegeben ist, dass man viel öfter auf Druck und Zug wechseln muss

sollte diese dann nicht wechseltönig sein um das angegebene Ziel zu erreichen. Oder versteh ich das hier falsch?

Gruß
Brückentroll

Ja klar, aber der Gleichton ist ja nur ein einziger Knopf, der auf Zug und Druck gleich klingt, weil er sowohl im Tonika- als auch im Dominantdreiklang gebraucht wird (z.B. in "C" das g).

http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichton

Abgesehen davon würde ich persönlich aber nicht den Umweg gehen, erst ein wechseltöniges Instrument zu erlernen, um meine Balgtechnik auf dem gleichtönigen zu verbessern. Es sei denn, man will sowieso beides spielen.
 
Danke nochmal für den Link. Ich dachte bei der Steirischen wären dann alle Töne gleichtönig, quasi wie bei einem chromatischen Knopfakkordeon. Wieder was gelernt.
 
Hallo Waldgyst
Nach und nach werden hier auch die Nachteile des wechseltönigen Instruments klar. Naturgemäß ist die Behandlung dieses Themas sehr stark von Emotionen geprägt. Ich selbst schließe mich nicht aus, denn ich habe mit "Diatonisch" z.B. schlechte Erfahrungen gemacht, weil ich "Caprifischer" oder "Grün ist die Heide" richtig spielen wollte und zwar nicht nur den Refrain. Wenn man hier auf Musikstücke verweist, die auf der Harmonika sehr gut gespielt werden, eben weil die total zu dem Instrument passen, hilft das eigentlich nicht weiter. Bei Ländlern und Polkas gibt es auch Tonfolgen oder Harmonien, bei denen auf der Diatonischen Harmonika Töne fehlen oder man mit dem Balg mühsam hin und her ruckeln muss. Wer hier die sogenannte Balgtechnik bestaunt sollte wissen, dass das manchmal notwendige kurze hin - und herbewegen des Balges eher nachteilig ist, weil es die Melodie zerhackt wo man es eigentlich garnicht will. Nachvollziehen kann ich durchaus, wenn zum Beispiel zwei mir bekannte Leute bei öffentlichen Auftritten lieber ihre Stücke auf der Harmonika herunter rasseln, denn die Instrumente sind erstens kompakt und zweitens, wenn einmal ein falscher Ton in einer Reihe (Tonart) gegriffen wird, fällt das nicht weiter auf weil es ja nicht falsch klingt. Der Harmonikaspieler in meinem kleinen Musikerkreis ist in daher für uns auch immer der "Fels in der Brandung", weil er in seiner Spielweise ohne Hemmungen durchzieht.
Freundliche Grüße akkotue
 
Hallo akkotue,
ich selbst habe mir auch nur ein- oder zweimal eine Harmonika umgeschnallt, um dann nach 10 Minuten schreiend wegzulaufen. Das ist so ungefähr wie bei Billy Gibbons, der meint, akustische Gitarren bringen ihm Unglück.;) Aber wie gesagt, wenn es jemand beherrscht, finde ich die Spielweise (vor allem auch rhythmisch) absolut genial.
 
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