Wer spielt sowohl diatonische als auch gleichklingende Instrumente?

  • Ersteller Wienburg
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ich habe mit "Diatonisch" z.B. schlechte Erfahrungen gemacht, weil ich "Caprifischer" oder "Grün ist die Heide" richtig spielen wollte und zwar nicht nur den Refrain.
Wenn ich nichts übersehen habe, ist bisher noch niemand en détail auf das Problem eingegangen, das Akkotü damals angesprochen hat. Das Problem bei den Caprifischern ist, dass das Stück von Dur ins gleichnamige Moll wechselt, also z. B. von C-Dur im A-Teil nach C-Moll im B-Teil. Das klappt in der Tat nicht auf den normalen diatonischen Instrumenten, und das ist schade, weil das in ziemlich vielen Schlagermelodeien aus der Zeit gemacht wird. Die kann man nicht unbearbeitet (ich nehme an, das ist es, was Akkotü mit "richtig" meint) spielen.

Ich denke, die Standardvorgehensweise in so einem Fall ist es, den Mollteil nicht im gleichnamigen Moll, sondern im parallelen Moll (z. B. C-Dur => A-Moll) zu spielen. Ich habe vor einiger Zeit mal etwas ausführlich dazu was geschrieben und ein Beispiel eingespielt. Vielleicht isset ja für den einen oder anderen interessant:

Gleichnamiges Dur und Moll

Dur-Moll-Wechsel
 
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Es ist leider so, dass man viele Stücke, die man gerne auf diatonsich -speziell_ Club spielen möchte richtig vergewaltigen muss. Das fängt wie o.g. bei Harmoniewechseln an, die die paar Knöpfe links einfch nicht hergeben.

Ein anderes Problem ist, wenn zwischendrin ein Ton benötigt den es nur in der anderen Balgrichtung gibt. Das sind alles Sachen, die mir gar nicht gefallen. So beschränke ich mich bei der Club auf Stücke, die darauf ohne Probleme zu spielen sind.

Trotzdem gibt es einiges an moderner Literatur, die zweifelhafdt umgesetzt sind, einfach, weil es Menschen gibt (z.B. unsere Oldie-Gruppe im Verein), die nur dieses Instrument beherrschen und eben auch diese Stücke spielen möchten.

Die Einschränkungen bedeuten aber nicht, dass das Spielgut nur einfache Volkslieder sein müssen. Das am am Anfang des Fadens genannte 'Erinnerung an Zirkus Renz' geht sehr gut.
 
Es ist leider so, dass man viele Stücke, die man gerne auf diatonsich -speziell_ Club spielen möchte richtig vergewaltigen muss. Das fängt wie o.g. bei Harmoniewechseln an, die die paar Knöpfe links einfch nicht hergeben.

Ein anderes Problem ist, wenn zwischendrin ein Ton benötigt den es nur in der anderen Balgrichtung gibt.
Beispiele wären hilfreich, sonst bleibt das alles Spekulatius. Für den speziellen Fall des oben genannten Wechsels von Moll ins gleichnamige Dur (oder umgekehrt) habe ich ja einen theoretischen Lösungsweg beschrieben (es gibt noch andere) und dazu auch Beispieleinspielungen gemacht.

Das Problem, dass man auf Diskantseite und Bassseite gleichzeitig in unterschiedlicher Balgrichtung spielen müsste, wurde hier bislang (wenn ich nicht etwas übersehen habe) noch nicht explizit thematisiert. Wenn man die entsprechenden Stellen funktionsharmonisch untersuchte, würde man wohl feststellen, dass es sich im Wesentlichen um sehr wenige und klar einzugrenzende Bedingungen handelt, unter denen das Problem auftritt (z. B. in Mollstücken bei Leitton in der Melodie und Dominantharmonisierung). Auch dafür gibt es Standardlösungen, auch bereits in den Beispielen, die ich hier eingestellt habe.

Ja, die Diatonischen sind begrenzt, aber viele werfen die Flinte übereilt ins Korn.
fig61.gif
Wenn du bei einem konkreten Stück ein konkretes Problem hast, können wir vielleicht gemeinsam eine Lösung suchen.
mus2.gif
 
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