Wer von euch hat Erfahrungen mit Cryo-Tuning?

  • Ersteller Bowhunter
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Das ist aber nicht mal so eben in einer zweiwöchigen Bachelor-Arbeit zu machen.
Was die Tatsachenbehauptung einer notwendig wünschenswerten Wirkung des Cryo-Tunings durch gewerbsmäßige Anbieter zum eigenen Vermögensvorteil, ohne dass man die Möglichkeit eines Irrtums darüber einräumt oder durch Nachforschung und Experiment auszuräumen versucht hat, schon in kritische Bahnen rückt...
 
Holz allerdings ist kein homogenes Material und alleine damit ist der Einfluss von Temperaturveränderungen auf das Material schon nicht mehr ganz so einfach zu bewerten.

Da gebe ich dir absolut recht. Daher verzichte ich auch Bewertungen wie zum besseren, zum schlechteren, es schwingt mehr ... ich sage nur: wenn du Holz und vor allem Metal behandelst verändert es sich, man kann es hören und es sind nicht nur Nuancen die nur ein absoluter Tonexperte hören kann.
Für mich ist es kein SnakeOil, gleichzeitig aber auch kein Heilsbringer für bescheidene Gitarren, schon recht kein Wundermittel und auch kein Garant das die Gitarre besser wird.
Genausowenig wie eine 10.000€ CS Gitarre ein Garant ist, dass sie überragend ist was ich mir erwarten würde aber nicht feststellen kann.
 
Gibt es eigentlich Anbieter/Hersteller, die so behandelte Gitarren verkaufen?
Dann könnte der pot. Käufer sie vorher probespielen.
Erst kaufen und dann quasi würfeln ist doch Quatsch (bei jetzt gekauften Gitarren).
 
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Deshalb ist ein sinnvolles Experiment sehr aufwendig, weil man viele Messungen an vielen Gitarren durchführen müsste.
Aber nur auf diese Weise lässt sich herausfinden,
  • ob es tatsächlich einen Effekt gibt
  • ob es immer nur positive Effekte gibt oder es manchmal auch schlechter wird
Das ist aber nicht mal so eben in einer zweiwöchigen Bachelor-Arbeit zu machen.

Die pragmatischere Frage ist eher, ob die Behandlung einem 500€ wert ist, wenn der erzielte Effekt so gering ist, dass er nur anhand aufwendiger wissenschaftlicher Vergleiche dargelegt werden kann. Für das Geld kann man einfacher andere Dinge an einer Gitarren ändern, die über ein homöopathisches Maß hinausgehen. Der Placebo-Effekt ist (leider) nicht nur bei Medikamenten sehr ausgeprägt. Subjektive AB-Vergleiche sind nur schwer möglich beziehungsweise unmöglich, vor Allem wenn die Unterschiede gering sind.
Man könnte mal einen Materialwissenschaftler darauf ansetzen, der die Struktur von behandelten und unbehandelten Holzproben vergleicht.
 
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Yep @B-Greifer, so isses. Wäre da wirklich was dran und würde es deutliche und reproduzierbare Klang-Vorteile bringen und keine Risiken und Nachteile, so wäre das längst Standard oder zumindest flächendeckend im Angebot bei neuen Instrumenten. Es ist mMn psychoakustische Sound-Homöopathie, doch Glaube versetzt bekanntlich Berge :engel::evil:
 
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Deshalb ist ein sinnvolles Experiment sehr aufwendig, weil man viele Messungen an vielen Gitarren durchführen müsste.
Aber nur auf diese Weise lässt sich herausfinden,
  • ob es tatsächlich einen Effekt gibt
  • ob es immer nur positive Effekte gibt oder es manchmal auch schlechter wird
Das ist aber nicht mal so eben in einer zweiwöchigen Bachelor-Arbeit zu machen.
eigentlich muss man ja erst mal viele Messungen an Holz machen.
dann weiss man, was mit dem material passiert.

was es dann an Transfer auf die Gitarre bzw. den Sound gibt, ist die zweite Frage.

aber offenbar ist ja noch nicht mal klar, was rein physikalisch beim Holz an sich passiert.
 
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Genau das @dubbel

Und ich bezweifle, dass da so große Änderungen stattfinden, die einen Soundunterschied erklären könnten.
 
Das Holz wird trockener. Ich gehe davon aus, das ist die Änderung, die stattfindet.

Wie sich das auswirkt, hängt ab von der Qualität und dem Zustand vorher. Daher die widersprüchlichen Erfahrungen / Ergebnisse.
 
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Selbst das glaube ich eher weniger. Vor Allem wenn es um bereits behandeltes/lackiertes Holz geht.

Wahrscheinlicher ist, dass die Metallteile, hauptsächlich die Magnete der Pickups, eine Rolle spielen.
 
Wer bietet denn 'diesbezügliche Seminare' an und zu welchem Zweck?
Ist schon so lange her, ich glaube Gitarre&Bass hatten da Karten drin. Ja, an den Namen Udo Pipper meine ich mich zu erinnern.
 
*Ähem, wieder hüstel'*

Es ging um Erfahrungen.

:popcorn2:
 
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Selbst das glaube ich eher weniger. Vor Allem wenn es um bereits behandeltes/lackiertes Holz geht.

Wahrscheinlicher ist, dass die Metallteile, hauptsächlich die Magnete der Pickups, eine Rolle spielen.
Ich könnte mir vorstellen daß bei -180°C sich der TA-Spulendraht zusammenzieht und reißt.
 
Ich könnte mir vorstellen daß bei -180°C sich der TA-Spulendraht zusammenzieht und reißt.
Das sicher nicht. So ein Draht (Beispiel: Kupfer) wird sich bei Abkühlung um 200 °C nicht einmal um 2 % verkürzen.
Vor allem aber wird die Kunststoff-Spule, um die der Draht gewickelt ist, ebenfalls schrumpfen: und zwar stärker als der Draht:

Kunststoffe haben einen deutlich größeren Längenausdehnungskoeffizienten als Metalle.
Der Draht wird also durch Abkühlen eher weniger gespannt als bei Zimmertemperatur sein.

Viele Grüße
Torsten
 
Also reißt er nicht, aber dafür bricht er.

Ermüdungsbrüche vom vielen zittern...
 
Ermüdungsbrüche vom vielen zittern...
Vielleicht sollte man einen kleinen Heizofen danebenstellen, damit der Draht beim Abkühlen nicht frieren muss... :D

Aber ein wenig spröde wird das alles zweifellos, da sollte man Erschütterungen und Stöße besser vermeiden.
 
Vielleicht ist das auch eine Erklärung, warum Cryo tuned PUs ggf. tatsächlich nach der Behandlung anders klingen als vorher - wenn sich aufgrund der schrumpfenden Bobbins ganze Wicklungen verschieben.
Das ist dann eher etwas, was ich gar nicht haben wollen würde. Schließlich denken sich die PU Winder, die den Draht noch per Hand führen, etwas beim jeweiligen angewandten Winding Pattern.
 
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Ich könnte mal einen Tag an einem Wochenende und ein paar Liter Stickstoff opfern und das ganze mit meinem billigen Bass testen.
Allerdings gibt es kein genaues Protokoll über die Kühl- und Aufwärmphasen. Der Test würde sich dann auf das Abkühlen, die Temperatur 1-3 h halten und langsam wieder aufwärmen beschränken.
Den Hals müsste ich dabei vom Korpus trennen, wahrscheinlich reichen meine Behältnisse auch nur für den Korpus aus. Das Auseinanderbauen verschärft aber auch noch ein Problem: das Instrument müsste für einen AB-Test nochmal exakt das gleiche Setup wie zuvor haben, sprich Halskrümmung, Saitenhöhe, PU-Höhe ... Für vergleichbare Soundtests müsste die Anschlags-Position und -Stärke auch identisch sein.

Aber mir fehlt da eine theoretische Grundlage, was sich genau in der Struktur des Holzes ändern soll. Und was das zudem am Sound ändern soll. Also zusammengefasst, extrem viel Aufwand für wenig Nutzen ...
 
Ich hatte mal eine Tokai LS1 bei George Forrester cryotunen lassen. Klang davor schon wirklich amtlich, danach noch ein wahrnehmbares Stück offener, "luftiger", mit etwas direkterer Tonansprache. Mir gefielen die vielen Mikrorisse im Lack (Nitro) überhaupt nicht. Ich hatte damals bei so ner Promotion Aktion unterm Strich 180.- bezahlt. Der tonale Zugewinn, wenn man diese Summe in sehr gute Pickups investiert (z.B. Q Pickups) ist viel größer. Ich bin froh, dass ich's mal selbst ausprobiert habe, würde es aber nicht noch mal machen. Zumindest nicht bei einer Paula. Soooo riesig war der Effekt bei der Paula nicht. Der Session Ollie sagt ja bei Strats wäre der Unterschied größer.
 
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