What's Up CITES - Stand JAN 2017

  • Ersteller hack_meck
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ist das restliche Palisander eher die Regel ..

genau mein Gedanke!

Die Folgen sieht man bei den Streichern mit Walbestandteilen im Bogen oder der Tastenfraktion mit Elfenbein. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt im letzten Jahrhundert Standardmaterial und nun gibts bei jedem Kleinteil Reise- und Handelsbeschränkungen. Ich befürchte, es wird die Gitarristen in zehn Jahren genauso hart treffen.

Micha
 
Palisander, Bubinga und alle Ebenhölzer sind anzumelden.

Ich glaube ich habe es gefunden ...

Hier: https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/cites/Dokumente/Barrierefrei-holzliste-5.pdf

Ist eine Liste der Holzarten und Schutzgruppen. Diese ist zwar Stand 2015, aber zumindest im Beschuss der CITES 2017 ist kein zusätzliches Ebenholz aufgenommen worden.


Diospyros spp.
Alle Arten der Population
Madagaskars

(Zur Zeit 215 Arten) Keine andere Population ist in den Anhängen von CITES bzw. der EU- Verordnung aufgeführt


Es geht also nicht um alles Ebenholz, sondern nur um welches aus Madagaskar. In Bezug auf das Herkunftsland Madagaskar ist auch Mahagoni in der Schutzgruppe II. Das liegt also eher an der Region als solches, als am Holztyp.


Hier noch mal die Liste aller Änderungen durch CITES 2017

Auf der 17. CITES-Vertragsstaatenkonferenz, die im September/Oktober 2016 in Johannesburg (Südafrika) stattfand, wurden weitere Baumarten/Holzarten in den Anhang II des Übereinkommens aufgenommen sowie für bereits geschützte Holzarten Änderungen in der Fußnotenregelung vorgenommen.
Folgende Holzarten wurden in den CITES Anhang II aufgenommen bzw. von Anhang III CITES in den Anhang II CITES hochgestuft:
  • Pterocarpus erinaceus (Kosso, African Rosewood) Hochstufung dieser Art von gegenwärtig Anhang III CITES in Anhang II CITES.
    Mit der Listung wurde keine Fußnote verbunden, daher unterliegen alle Teile, Erzeugnisse und höher verarbeiteten Produkte den CITES-Bestimmungen
  • Guibourtia tessmannii (Bubinga) Guibourtia pellegriniana (Bubinga) Guibourtia demeusei (Bubinga)
    Folgende Fußnote wurde mit dieser Listung verabschiedet: Alle Teile und Erzeugnisse werden erfasst mit Ausnahme von:
  • a) Blätter, Blüten, Pollen, Früchte und Saatgut
  • b) Nicht kommerzielle Ausfuhren mit einem Maximalgewicht von 10 kg pro Sendung
  • c) Teile und Erzeugnisse von Dalbergia cochinchinensis die von der Fußnote #4 erfasst sind
  • d) Teile und Erzeugnisse von Dalbergia spp. der mexikanischen Population exportiert von Mexiko, welche von der Fußnote # 6 erfasst sind
  • Adansonia grandidieri (Baobab, Bottletree); der Schutzstatus ist auf Samen, Früchte, Öle und lebende Pflanzen beschränkt.
  • Beaucarnea spp. (Ponytail Palme, Elefantenfuß-Baum), gesamte Gattung, das betrifft die Arten: Beaucarnea recurvate, Beaucarnea compacta, Beaucarnea goldmanii, Beaucarnea gracilis, Beaucarnea guatemalensis, Beaucarnea hiriartiae, Beaucarnea inermis, Beaucarnea pliabilis, Beaucarnea purpusii, Beaucarnea sanctomariana, Beaucarnea stricta
  • Dalbergia spp. (Palisander, Rosenholz), alle Arten dieser Gattung (weltweit) mit Ausnahme der in Anhang I CITES gelisteten Art Dalbergia nigra
    Folgende Fußnote wurde mit diese Listung verabschiedet: Alle Teile und Erzeugnisse werden erfasst mit Ausnahme von:
  • a) Blätter, Blüten, Pollen, Früchte und Saatgut
  • b) Nicht kommerzielle Ausfuhren mit einem Maximalgewicht von 10 kg pro Sendung
  • c) Teile und Erzeugnisse von Dalbergia cochinchinensis die von der Fußnote #4 erfasst sind
  • d) Teile und Erzeugnisse von Dalbergia spp. der mexikanischen Population exportiert von Mexiko, welche von der Fußnote # 6 erfasst sind

... gerade überschnitten mit meinem Beitrag ...


Öffne mal das NC auf der Seite des Links ... Da steht die Madagascar Einschränkung auch noch mal :)

P.S. immer die EU(VO) nehmen, denn die ist teilweise sogar etwas strenger, aber die für uns gültige.

Gruß
Martin
 
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Hi,

hast Recht! Der Kollege hat nur Ebenholz geschrieben. DANKE FÜR DIE INFOS!!!

Ich persönlich bin für die Einschränkungen und habe wirklich jedesmal ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal was aus Madagaskar o.ä. verbaue.
Zum Großteil verbaue ich keine CITES-Hölzer und versuche meinen Kunden auch immer alternative Hölzer schmackhaft zu machen. z.B. Wenge für das Griffbrett oder Khaya statt Swietenia Mahagoni. Klappt aber nicht immer.
Letztlich muss man aber auch sehen, dass nicht die Musikinstrumentenindustrie maßgeblich verantwortlich ist für das Abholzen seltener Arten, sondern viele asiatische Länder wie z.B. China, die ja ganze Wohnungseinrichtungen aus massivem Palisander bauen.
Die instrumentenhersteller, vor allem die kleinen Betriebe sind die wirklich leidtragenden davon.

Gruß, Flo
 
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genau mein Gedanke!

..Ich befürchte, es wird die Gitarristen in zehn Jahren genauso hart treffen.

Micha

Das dauert keine zehn Jahre mehr, das geht jetzt bereits ans Eingemachte.
Ich sage mal, daß der schwammige Handel mit Ebenholz in den nächsten zwei Jahren
nahezu vollständig unterbunden wird.

Der Palisander wird zum größten Teil von der Bildfläche verschwinden, alleine deswegen, weil
ein Händler für einen Drittlandexport für jedes "kritische" Instrument zum Landratsamt muß,
um sich dort die Ausfuhrpapiere zu holen.

Ebenholz wächst langsamer, als Palisander - also, was ist bedrohter?

Die Musikinstrumenten-Industrie wird mit einem Anteil von 5% am gesamten Edelholzverbrauch beziffert.
(ich kenne keine Quelle - nur mündlich von einem PM..)

cheers, fiddle
 
Ich glaube ich habe es gefunden ...

Hier: https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/cites/Dokumente/Barrierefrei-holzliste-5.pdf

Ist eine Liste der Holzarten und Schutzgruppen. Diese ist zwar Stand 2015, aber zumindest im Beschuss der CITES 2017 ist kein zusätzliches Ebenholz aufgenommen worden.


Es geht also nicht um alles Ebenholz, sondern nur um welches aus Madagaskar. In Bezug auf das Herkunftsland Madagaskar ist auch Mahagoni in der Schutzgruppe II. Das liegt also eher an der Region als solches, als am Holztyp.

Dabei ist das Problem, dass man bei Ebenhölzern den Nachweis führen muss, dass es nicht von Madagasskar ist.
Beispiel:
1. Du hast 10 Griffbrettrohlinge, von denen du nicht weist voher sie kommen. Keine Rechnung o.ä. Ganz schlecht, nicht vermarktbar, es sei denn du lässt ein dendrologisches Gutachten machen. Bei Ebenhölzern fast nur gentechnisch möglich.
2. Du hast 10 Griffbrettrohlinge, von denen du nicht weist voher sie kommen, hast sie aber im Juli 2013 bei der für dich zuständigen Naturschutzbehörde angemeldet. Kein Problem, es kann mit den entsprechenden Regularien vermarktet werden (Buchführungspflicht etc.)
3. Du hast Ebenholz gekauft, hast eine Rechnung die belegt, dass es nicht von Madagasskar stammt, dann gibt es gar keine Probleme. Es kann relativ problemlos angemeldet werden. Für die Vermarktung gilt das Gleiche wie bei Bp.2

Meine Informationsquelle ist neben den Veröffentlichungen des BfN auch WISIA.de. Die Recherche funktioniert am besten mit botanischen Namen. Allerdings hängen die immer ein bisschen hinterher.

Munterbleiben
Christian
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ach so.
Ein entscheidender Unterschied zwischen der Unterschutzstellung von madagassischem Ebenholz und Palisander ist, dass es bei den neugelisteten Palisandern fast keine Fussnoten gibt.
Die Fußnoten bestimmen, welche Teile oder Erzeugnisse geschützt sind. Bei Ebenholz sind das grob gesagt Rohwaren wie Furniere, Stämme, Bretter.
Bei Palisander gibt es BISSHER keine oder wenige Fußnoten. Das bedeutet, dass auch Produkte geschütz sind, und das ist m.M.n. so gar nicht durchsetzbar.
 
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Dabei ist das Problem, dass man bei Ebenhölzern den Nachweis führen muss, dass es nicht von Madagasskar ist.

Wenn ich den Gedanken aufgreife, dann müsste jedes Rosenholz bereits eindeutig identifiziert sein - eben um sicher zu stellen, dass es nicht Rio-Palisander ist.

Das bedeutet, dass auch Produkte geschütz sind, und das ist m.M.n. so gar nicht durchsetzbar.

In letzter Konsequenz würde dies bedeuten, dass ein Zertifikat als "Legalitätsnachweis" bis zum Endverbraucher durchgereicht und protokolliert werden müsste.

Allerdings ist die EU(VO) - so wie ich das sehe - ja auch noch nicht fertig, bzw. beschlossen/inKraft.


Da der einfachste Weg immer der Vorerwerb ist - also Ware in meinem Besitz vor 02.01.2017 - werde ich wahrscheinlich Bilder meiner ohne Rechnung (EBAY, MB Flohmarkt) erworbenen Gitarren machen und diese vom Notar abstempeln lassen.


Ich sage mal, daß der schwammige Handel mit Ebenholz in den nächsten zwei Jahren

Wenn es jetzt 3 Jahre nach Einführung der Beschränkungen für Ebenholz aus Madagaskar noch einen schwammigen Handel gibt, dann ist was schief gelaufen ... oder wie meintest du das :gruebel:.

Gruß
Martin
 
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Wenn ich den Gedanken aufgreife, dann müsste jedes Rosenholz bereits eindeutig identifiziert sein - eben um sicher zu stellen, dass es nicht Rio-Palisander ist.

Der Punkt ist, das Riopalisander (dalbergia nigra) durch Fachleute -auch ausgebildete Instrumentenbauer mit entsprechendem Zertifikat- relativ leicht zu identifizieren ist. Anhand von Aussehen und Geruch. Im Zweifelsfall, Streitfall kann eine Zuordnung anhand des Porenbildes im Anschnitt fast 100% Sicherheit geben.
Bei Ebenhölzern geht das nicht.
 
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Bei Ebenhölzern geht das nicht.

Habe ich verstanden :great: ... (wobei der ausführende Zöllner auch bei Rosewood in der Regel überfordert ist)

Es ist also eine "Schutzempfehlung" an den Gitarrenbauer die Herkunft des verwendeten Holzes dokumentieren zu können. Explizites Zertifikat (Ein/Ausfuhrgenehmigung) braucht er jedoch nicht, denn es gibt nur für Madagaskar Ebenholz eine Handelsbeschränkung.

Gruß
Martin
 
Da der einfachste Weg immer der Vorerwerb ist - also Ware in meinem Besitz vor 02.01.2017 - werde ich wahrscheinlich Bilder meiner ohne Rechnung (EBAY, MB Flohmarkt) erworbenen Gitarren machen und diese vom Notar abstempeln lassen.
Ich habe ausschließlich Gitarren und einen E-Bass, die ich neu gekauft habe und von denen ich auch noch die Originalrechnung habe.
Das sollte reichen, wobei ich bisher noch kein Instrument mit ins Ausland genommen habe und auch derzeit nicht damit zu rechnen ist. :D

Sollte ich - wider Erwarten - noch eine internationale Karriere als Gitarrist starten, dann mache ich es wie manche Profis und habe einen Container mit Equipment in Europa und einen in den USA. :tongue:

Bin ich froh, dass ich kein Gitarrenbauer bzw. -händler bin. Für die ist das ja kaum noch zu händeln.

Beste Grüße
Dita
 
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Scheinbar ist der Tropenholzhandel ein wirkliches Problem, selbst das Plantagenpalisander, auf das schon viele Hersteller seit längerem setzen ist absolut eine Katastrophe für die Umwelt.

Aber zum tatsächlichen Schutz müssten wirklich alle Länder bei solchen Maßnahmen mitziehen!

Gilt das Cites auch für asiatische Länder?
 
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Gilt das Cites auch für asiatische Länder?

182 Länder sind dabei. Asien auch. Aber in der Praxis sieht es anscheinend traurig aus.

Beim stöbern bin ich auf ein Österreichisches Arbeitspapier zur Sitzung dieses Jahr gestoßen. Ab Seite 7 geht es ums "Rosenholz". Auf vielen Seiten wird China direkt und Asien im Allgemeinen als Hauptabnehmer illegaler Raubzüge durch die Natur angesprochen. Und deren effektives Nichthandeln.

Micha

ähm... Edit meint der Link wäre nützlich:

https://www.bmlfuw.gv.at/dam/jcr:d410eb5f-0c82-42b1-9dc5-84895480f7c9/Herausforderungen bei CITES CoP17 in Südafrika_3 (3).pdf
 
Grund: Link vergessen. und Zahl falsch getippt....
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Crazyparts sucht auch schon Möglichkeiten für den außereuräischen Vertrieb.
 
welches Holz sie noch international verschicken können/ dürfen:

Da geht es aber um eine Momentaufnahme. Sie haben ihre Bestände wohl bei Fish&Wildlife angemeldet und warten auf die "Firmen Zertifizierung" der Bestände. Dies wäre dann die Exporterlaubnis ... und damit kann der Käufer/Verkäufer/Spediteur eine Importerlaubnis in die EU erlangen.

Fish&Wildlife hat normal 45 Tage Bearbeitungszeit - derzeit allerdings wohl eher deutlich mehr.

Warmoth must temporarily suspend international shipments of products which contain these woods until our permit application is approved.

Bitte dran denken, dass in Schutzklasse II der Handel ja durchaus erlaubt ist, wenn die Zertifikate vorliegen. Es ist also mehr ein administratives Thema als alles andere.

Einzig dies finde ich albern ...

Due to these recent and unexpected changes to the CITES treaty

Die Anträge zur Änderung dieses Jahr sind schon deutlich älter als der Beschluss. Was kommt, war daher durchaus klar ... ;)

Gruß
Martin
 
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Leider wird die ganze Cites Sache dem Problem wenig Abhilfe schaffen, weil die Gitarrenhölzer mittlerweile überweigend aus Plantagen kommen. Lediglich die Chinesische Luxusmöbelindustrie besorgt sich diese Hölzer in Rauhen Mengen aus gefährdeten und meist illegalen Quellen.
Was man so liest holen sich die in einem Jahr mehr Schwarzmarkt Palisander, als es in ganz Thailand überhaupt insgesamt gibt! Und die Schmuggler, Schwarzmarkthändler, etc. bemühen sich noch solche Bäume nachhaltig am Nachwachsen zu hindern, oder zu zerstören, damit ihre Ware an Wert gewinnt!
 
Gerade mal interessehalber etwas eingelesen, da ich ja inzwischen eine schöne Flötensammlung mit zum Teil werweiswas für edlen Hölzer habe. Da müssen reisende Flötisten ja auch sich ihre Gedanken machen, da es ja um die selben Hölzer geht wie im Gitarrenbau.
 
Wenn es jetzt 3 Jahre nach Einführung der Beschränkungen für Ebenholz aus Madagaskar noch einen schwammigen Handel gibt, dann ist was schief gelaufen ... oder wie meintest du das :gruebel:.

Damit meine ich, daß mit den Herkunftspapieren sehr viel Schindluder betrieben wird.
a la: "No, we do not have papers of origing yet, but if you send us a sample, we could make them.." (..gab es mal von den Chinesen)

cheers, fiddle
 
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Günter47
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: OT
Find ich ja ganz gut - Naturschutz...

Aber nur mal am Rand, woher soll ich denn wissen aus welchem Holz meine Gitarren sind?
Was wird da eigentlich verwendet?

2015 Gibson Griffbretter?

Takamine P5NC Zargen, Boden und Griffbrett?
http://www.takamine.com/P5NC

usw?

Da steht ja überall nur Rosewood...

Grüße,
Michael

+1 das Problem kenne ich. Ich gehe mal von aus, dass meine EC-401 zu billig für besondere Hölzer ist. Eine eindeutige Bezeichung wäre irgendwie besser, damit man das einfach und problemlos beweisen kann.
 
Ich hab gestern festgestellt, dass meine 1964 Gibson Made Epiphone Texan wohl wahrscheinilch ein Rio Palisander Griffbrett hat, zumindest habe ich gelesen, dass Gisbon vor 1965 eigentlich nur Rio Palisander verbaut hat und das Brett sieht auch etwas anders aus, als die neuen.
Zum Glück hat der Zoll da keine Probleme bereitet oder die Gitarre einkassiert!
 

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