What's Up CITES - Stand JAN 2017

  • Ersteller hack_meck
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Ist ja wirklich wichtig sich mit der Cites-Geschichte auseinander zu setzen. Aber sind wir damit nicht alle etwas überfordert? Für jeden einzelnen steht doch bei der ganzen Thematik die Frage, ob meine Gitarre überhaupt die unter Schutz stehenden Holzarten besitzt Wir sind doch alle keine Botaniker. Selbst die großen Herstellern geben darüber (auch in der Vergangenheit) keine eindeutigen Aussagen. Also ganz am Anfang die Frage Welches Modell besitzt überhaupt Palisander Anteile?
Ich würde es hilfreich finden einen Thread zu eröffnen, in dem Gitarrenmodelle/Musikinstrumente mit Baujahr, Ausführung gelistet werden wo es sehr wahrscheinlich ist, das Palisander im Spiel ist. Ich hätte das auch schon gemacht, wenn ich mit den Forenregeln besser klar kommen würde. Letztlich gilt: Warum sich den Kopf zerbrechen wenn es gar nicht zutrifft
 
Ich würde es hilfreich finden einen Thread zu eröffnen

Du bräuchtest eher eine Datenbank ... In einem Thread wird es zu unübersichtlich und nach x-Seiten ist nicht mehr klar, ob ein Instrument schon eingetragen ist, oder nicht.

Gruß
Martin
 
Da hast du natürlich auch recht. Gibt es so eine Datenbank?
 
Mal ganz nebenbei bemerkt. In den Foren wie diesem hier sind ja nur ein Bruchteil der Menschen vertreten die Instrumente aus eigenem Bestand oder Nachlass verkaufen. Wenn ich Inserenten auf E.bay und ähnlichen Plattformen mit meinem Kaufinteresse bezüglich Bässe, Gitarren und Tenor Banjos kontaktiere... es hat praktisch niemand etwas von CITES gehört. :D
Wenn ich nun ein gutes 30er Jahre Banjo finde kauf ich einfach. Mit oder ohne CITES. ;)
 
Ein 30'er-Jahre-Banjo ist auch CITES-mäßig vollkommen unbedenklich, solange Du im Zweifel jemand findest, der Dir attestiert, dass es wirklich so alt ist. Selbst Rio-Palisander ist an einem so alten Instrument kein Problem, wenn es mehr als 50 Jahre vor der Unterschutzstellung von Rio-Palisander (Dalbergia nigra) im Jahre 1992 hergestellt wurde, gilt es als Antiquität.

Banjo
 
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Ein 30'er-Jahre-Banjo ist auch CITES-mäßig vollkommen unbedenklich, solange Du im Zweifel jemand findest, der Dir attestiert, dass es wirklich so alt ist. Selbst Rio-Palisander ist an einem so alten Instrument kein Problem, wenn es mehr als 50 Jahre vor der Unterschutzstellung von Rio-Palisander (Dalbergia nigra) im Jahre 1992 hergestellt wurde, gilt es als Antiquität.

Banjo

Der Handel innerhalb der EU ist ja ohnehin kein Problem. Allerdings glaube ich nicht, dass man so einfach welche aus den USA importieren darf.
 
In dem Fall ist es Antiquität und nicht CITES :)

Gruß
Martin

Also kann ich das wirklich bedenkenlos tun oder ist der in den USA ansässige Verkäufer oder ich bezüglich des Alters des Banjo in der Nachweispflicht?
 
Hat von euch schon jemand mal was von Andertons UK kürzlich bestellt und hattet ihr auf der Rechnung einen Cities Vermerk oder Zertifikat dabei?
 
Beim Thema "Indisches Palisander" scheint Bewegung in die Sache gekommen zu sein, salopp gesagt unterliegen derlei Hölzer mit einer entsprechenden Genehmigung der indischen Regierung nicht mehr CITES, wenn ich das richtig interpretiere, geht es da um Plantagenholz ("cultivated"). Dana Bourgeois von den gleichnamigen Akustik-Gitarren schreibt auf facebook:

Good news for importers of Indian Rosewood. Exports permitted by the Indian government--including guitar parts--are no longer regulated under CITES II provisions. I don't know for sure what this means for re-export (export of finished guitars), but it stands to reason that re-export is also no longer regulated, and I expect this will be confirmed shortly. We should all thank Bob Taylor for his organized lobbying efforts in support of this outcome.

Cites.org hat folgendes PDF hierzu:

https://cites.org/sites/default/files/notif/E-Notif-2018-031.pdf

Wie sich das Ganze letztlich auf die Praktiken im deutschsprachigen Musikalienhandel auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Banjo
 
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Da bin ich gespannt, denn so ganz verständlich liest sich das immer noch nicht ...

Es klingt ein wenig so wie - "da die Regierung jetzt alles wilde Holz kontrolliert, darf das Plantagenholz erneut gehandelt werden." Im Prinzip kann Indien da aber nur für ihren Export sprechen. Weitere internationale Regeln sollten eigentlich nicht betroffen sein.

:nix:

Ich glaube ich frage mal Bob :) ... der wurde ja explizit erwähnt.

Gruß
Martin
 
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Kann mir jemand mal erklären welche Rolle genau das Jahr 1992 spielt? Die Cites Bestimmung gilt ja erst seitdem. Habe irgendwo gelesen, dass es eine Aushnahme gibt, wenn man nachweisen kann, dass das Holz vor 1992 der Natur entnommen wurde...
Was meint ihr, würde da die Seriennummer als Beleg ausreichen?
 
1992 wurde Dalbergia nigra (Rio Palisander, Brazil Rosewood) der höchsten CITES Schutzstufe unterstellt. Handel, Import/Export sind streng reglementiert und bedürfen aufwendiger Dokumentationen, siehe z. Bsp. hier:

https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/cites/Infoblatt-Dalbergia-nigra-1_en.pdf

Ob Seriennummern als Altersnachweis akzeptiert werden kann man mit den entsprechenden Behörden auf Länder/RP-Ebene klären, ggf. kann das Gutachten eines anerkannten Fachmanns notwendig sein. Bei der CITES-Erweiterung auf weitere Dalbergia Arten und Vorregistrierung Anfang Jan. 2017 hat zumindest die Seriennummer mit der Modellbeschreibung gereicht, dies wurde ja hier im Thread hinlänglich beschrieben.
 
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Beim Thema "Indisches Palisander" scheint Bewegung in die Sache gekommen zu sein, salopp gesagt unterliegen derlei Hölzer mit einer entsprechenden Genehmigung der indischen Regierung nicht mehr CITES, wenn ich das richtig interpretiere, geht es da um Plantagenholz ("cultivated").


Moin,

Bei Taylor Guitars ist man da anderer Meinung - ich hatte ja bei denen angefragt, da Bob Taylor zitiert wurde.

An der Stelle muss man zwischen CITES und lokalem Recht unterscheiden. Aus Indien durfte bis zu dieser neuen Ankündigung kein Holz mit dem Vermerk "W" (wild) exportiert werden. Dies ist nationales Recht. Nur der Export von "C" (Cultivated) Holz war überhaupt möglich. Dies hat sich nun geändert und dies wurde auch der CITES.org mitgeteilt. Im Rahmen der Papiere ist nämlich diese Kennzeichnung gefordert und basierend auf dem vorherigen nationalem indischen Recht, hätte "W" Holz nicht gehandelt werden dürfen - also auch keine CITES Papiere erhalten dürfen.

Was sich also geändert hat ist, das indisches "W" Holz jetzt in den normalen CITES Ablauf aufgenommen ist und mit passenden CITES Papieren gehandelt werden darf.

Die Information stammt von Scott Paul (früher ziemlich biet oben bei Greenpeace), der jetzt sich um die Belange der Sustainability bei Taylor kümmert. Zur Erinnerung - Taylor liegt an der Stelle weit vor dem restlichen Markt und betreibt ja auch einige Plantagen (bei Ebony praktisch mit Alleinstellung).


Martin – As per below, Conny Calvert forwarded this CITES/rosewood note. As far as I can tell, the original email references a Facebook post that itself references this CITES Notification to the Parties: https://cites.org/sites/default/files/notif/E-Notif-2018-031.pdf. Based on this CITES Notification alone, if the Facebook writer is assuming that rosewood expert permits are no longer needed from India then I fear they are mistaken.

This all goes back to an existing domestic Indian forestry law that basically states that India cannot export wild taken plant species. This has nothing to do with CITES. It’s just an Indian law. Separately, on CITES international certificates there is a box that needs to be checked stating whether or not a CITES listed plant is “W” (wild) or “C” fromcultivated parental stock. For the past year, several CITES permits for rosewood were issued from India and the box checked was “W” … thus being o.k. for CITES but at the same time being in contradiction to the Indian law. In short, all this Notification to the Parties stated was that (a) the Indian forest law is still valid BUT you can export rosewood taken from a natural forest (i.e. a “wild” location). In short, it’s just clearing up an internal contradiction with Indian law. For CITES, nothing has changed.
Please do not hesitate to contact me if you have any questions.

Kind regards, Scott
Scott Paul
Director, Natural Resource Sustainability

Gruß
Martin
 
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Der Wandel wird immer sichtbarer ...

Taylor Guitars - Klar, da ist sicher auch ein wenig Werbung drin ... aber wenn ein CEO es nicht ansatzweise ernst meinen würde mit dem Thema, dann würde er nicht einen Teil seiner Zeit in Afrika verbringen. Bob Taylor tut das aber.

Mal zum schnuppern wie Holz angepflanzt und "geerntet" wird.



In 2011 wurde Taylor Guitars Mitbesitzer eines Sägewerkes in Cameroon. Mit einem Sägewerk ist es aber nicht getan und Bob Taylor hat sich weiter eingearbeitet um die Aspekte des Ökosystems im Congo Basin zu verstehen. Die Region lebt von Ebony - umso schwerer ist es dafür zu sorgen, dass man sich nicht selbst die Lebensgrundlage durch Raubbau vernichtet. Bei Bäumen reden wir von Generationen und die Versuchung ist natürlich da, den Moment auszuschlachten und dabei die Natur zu überstrapazieren.

Der Ausschnitt oben ist ein Vorspann - auf dieser Webseite gibt es die einzelnen Episoden zu sehen ...

https://www.taylorguitars.com/ebonyproject


Schwenk ... in heimische Gefilde ...

Thorndal Instrumentenbau ist auf dem besten Weg mit heimischen Hölzern richtig gute Gitarren zu bauen. Nussbaum, Fichte, Maserpappel, Ahorn ... Fest steht, dass grade der letzte CITES Aufschrei, durchaus auch was bewegt hat.

Maserpappel geölt ...

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AngelPine (Fichte) in Nitro lackiert ...Nussbaum Fretboard (in den Eigenschaften zwischen Rio und Ost-Indischem Palisander.)

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Gruß
Martin
 
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Am Wochenende ist mal wieder die Holy-Grail-Guitar-Show in Berlin. Dort gibt es auch dieses Jahr die "Local Wood Challenge", also Instrumente aus heimischem Holz (in Bezug auf den Erbauer, der ja auch aus anderen Ländern als Deutschland kommen kann).
 
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Am Abend / In der Nacht kommt eine Doku in der ARD...

Anscheinend kann all das Holz, das für Griffbretter etc. verboten ist
einfach zu Holzkohle verbrannt werden - und darf dann lustig gehandelt werden...

Es ist zum... :igitt:

ARD, 0:15, "Story im Ersten: Das schmutzige Geschäft mit der Grillkohle"...
 
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Die habe ich auch gesehen ist schon ziemlich absurd alles.
 

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