wie die 6 schrauben des fender tremolos einstellen?

Veeti
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hy leute,
wie stellt man am besten die 6 schrauben eines vintage fender tremolos ein?
ich möchte es schwebend haben, bevorzugt 1/2 - 1 ton für up und down bendings....

und was für reine spielt es ob ich zb 3 tremolofedern gerade setze oder in der mitte zu einen spitz zusammenlaufen lasse?

danke!
 
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Hi,

für das Schweben stellt man nicht die 6 Halteschrauben ein. Ist das Tremolo ab Werk korrekt eingebaut (was heutzutage schon bei günstigen Gitarren gegeben sein sollte), lässt Du die besser in Ruhe. Die leicht nach vorne gekippte Stellung bekommt man einfach dadurch, dass die Gegenkraft zum Saitenzug etwas verringert wird, die durch die Federn auf der Rückseite ausgeübt wird.

Hier gibt es drei Möglichkeiten, die alle zum Ziel führen:
- Weniger Federn nehmen als bisher,
- die beiden Schrauben etwas rausdrehen, mit denen die Halteklammer in der Federkammer befestigt ist, oder
- weichere Federn nehmen, denn die gibt es in verschiedenen Stärken.

Ich würde empfehlen, mal weichere Federn zu nehmen. Ich bin bei meiner Strat gerade von 3 mittleren auf 5 weiche Federn umgestiegen, und das hat dem Sound hörbar gut getan, indem Sustain und Fundament etwas gestärkt wurden. Wenn ich so drüber nachdenke, ist das eigentlich nicht weiter verwunderlich, denn es ist etwas mehr Masse da. Das Trem fühlt sich beim Betätigen auch nicht härter an als vorher (was ich etwas befürchtet hatte), und auffällig ist, dass die 5 Federn weniger stark mitschwingen als nur 2 oder 3 harte. Auch das ist nicht weiter verwunderlich, da die wenigen Federn deutlich stärker gespannt sein mussten, um die gleiche Gegenkraft aufzubauen. Und je stärker eine Feder gespannt ist, desto leichter ist sie zum Schwingen anzuregen, vor allem in den hohen Frequenzen - wie eine straff gespannte Saite halt.

Ich habe jetzt jedenfalls alle 5 Federn und ein leicht gekipptes Tremolo, wie Du es anstrebst - bis ich die weichen Federn besorgt habe, hätte ich das bei für Stratisten doch recht dünnen .009 -.046er Saiten für tendenziell unmöglich gehalten. Ich musste nur die Federklammer ein paar mm weiter rausdrehen. Generell habe ich festgestellt, dass das leichte Schweben bei gut gekerbtem Sattel und sauber aufgezogenen Saiten sogar stimmstabiler funktioniert als das Aufliegen. Von seiner Geometrie her ist Fenders Konstruktion ja eigentlich auch nicht für den aufliegenden Betrieb ausgelegt, sondern für eine leicht gekippte Ruhestellung.

Die Geschichte mit den schräg eingebauten Federn bringt mMn keine Vorteile. Im Laufe der Jahre habe ich da alle möglichen Varianten ausprobiert (eine schräg eine gerade, beide schräg usw.). Der Vorteil ist eigentlich nur der, dass man die Spannung auf diesem Wege etwas erhöhen kann, wenn die Halteklammer schon ganz reingeschraubt ist. Durch die schräge Lage wird der Weg etwas länger und man gewinnt ein bisschen mehr Spannung. Ist aber in soweit nicht nötig, als es (s.o.) ja auch stärkere Federn gibt bzw. eine mehr eingebaut werden kann. Konstruktiv sind schräg und vor allem asymmetrisch eingebaute Federn eh Quatsch, denn es erscheint doch viel logischer und materialschonender, wenn alle Kräfte und Gegenkräfte genau parallel wirken und nicht in Winkeln zueinander.

Noch eine Empfehlung zum Schluss: besorg Dir auch gleich mal eine dieser kleinen, sehr festen Federn, die in das Loch for dem Tremoloarm kommen, bevor er eingedreht wird. Keine Feder aus einem Kugeschreiber o.ä., sondern die originale von Fender (kostet nicht viel und passt einfach genau). Sie sorgt durch den Gegendruck von unten dafür, dass der Arm nicht mehr im Gewinde schlackert. Dann kannst Du viel direkter und feinfühliger tremolieren, weil der Leerweg wegfällt, der bei einem wackligen Arm vor dem Einsetzen der Tonänderung liegt.

Gruß, bagotrix
 
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wie stellt man am besten die 6 schrauben eines vintage fender tremolos ein?

Bagotrix hat recht, diese Schrauben sind nicht für das Schweben zuständig, aber trotzdem kann
es nicht falsch sein, die mittleren vier Schrauben ca. 1-2mm rausragen zu lassen und nur die beiden
äußeren (die unter den beiden E-Saiten) ganz runterzuschrauben, ohne sie aber ganz festzuziehen.
Damit läuft das Tremolo am geschmeidigsten und verkantet und verhakt sich nicht bei der Bedienung.
 
Bagotrix hat recht, diese Schrauben sind nicht für das Schweben zuständig, aber trotzdem kann
es nicht falsch sein, die mittleren vier Schrauben ca. 1-2mm rausragen zu lassen und nur die beiden
äußeren (die unter den beiden E-Saiten) ganz runterzuschrauben, ohne sie aber ganz festzuziehen.
Damit läuft das Tremolo am geschmeidigsten und verkantet und verhakt sich nicht bei der Bedienung.

Dabei bitte aber meinen Post #23 im Thread
Fender American Deluxe Strat - nicht stimmstabil

unbedingt beachten, da sonst das Trem womöglich unbrauchbar wird bzw. sich erhöhte Stimmungsprobleme bei der Gitarre und beim Spieler einstellen.;)

Auch kann ich bagotrix Anleitung in allen Punkten zustimmen, mache es seit Jahren ohne Probs ebenso.


Reiner Hard-Rock
 
Na ja, mit der richtigen Schrauben kann man das Vintage Trem auch parallel zum Body schwebend einstellen. Dazu brauchst Du diese gekerbten Schrauben:

08p0c.jpg


Ich habe mit diesen Schrauben mein Trem mit einem ca. 1,5 mm großen Abstand parallel zum Body schwebend eingestellt. Das System ist bei mir recht stimmstabil, ich tremolliere damit aber auch nicht extrem rum. Der Abstand reicht nur für einen Halbton up bending. Wenn ich mehr versuche, setzt das Trem auf den Body auf, die Hebelkräfte ändern sich und das Trem wird "ausgehebelt". Dann ändert sich die Lage in den Kerben der Schrauben und die Gitarre ist verstimmt.
 
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ihr habt mich scheinbar falsch verstanden, ich habe mir ein neues tremolo system gekauft, sprich ich muss es von anfang an richtig einstellen, ich habe die schrauben und alles was dazu gehört ich weiß auch das man mit den federn die höhe bzw neigung des tremolos verstellt, aber ich wollte wissen wie ich die 6 schrauben einstellen muss damit das tremolo überhaupt richtig flüssig läuft?? muss ich alle 6 schrauben komplett anschrauben oder....?
 
Hallo Veeti,
ich mache das so: Schrauben reindrehen, so dass sie etwas zu hoch rausstehen. Grundpaltte des Tremolos so einstellen (mit den Federn/Halteklammer hinten), dass sie soeben auf dem Korpus aufliegt. Jetzt eine Schraube einzeln runterdrehen, bis sich die Grundplatte beginnt zu heben - und nun wieder einen Tick zurück. Das gleiche bei den anderen 5 Schrauben. Jetzt ist die Schraubenhöhe gut und Du kannst anfangen, das Tremolo schwebend einzustellen, wie es weiter oben beschrieben ist.
Viel Erfolg
Uwe.s.
 
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Hallo Veeti,

wurde mehrfach schon in diesem und im angegebenen parallel-Thread geschrieben.

Hier nochmal der Reihenfolge nach:
- Das Trem plan in die Tremöffnung legen.
- Die zwei äußersten Schrauben mit Gefühl nur soweit reindrehen, dass sich das Trem nicht anhebt, sondern plan liegenbleibt.
(Schraubenköpfe und Trem schließen bündig ab.)
- Die vier anderen Schrauben soweit reindrehen, das die Hälse der Schrauben alle ca. 1,0 mm zur Tremoberfläche herausragen
- Jetzt drei oder 4 Federn je nach Geschmack gerade montieren.
- Saiten aufziehen und grob stimmen.
- ein ca. 3mm planes Stück Plastik oder ähnliches zwischen Trem und Git-Decke klemmen.
- Federn gleichmäßig soweit anziehen, dass das Plastikstück geradeso eingeklemmt wird.
- Gitarre genau stimmen.
- Einstellung der Saitenlage > Böckchen nach Geschmack. (Fender empfiehlt knapp 2,0 mm e, h, g-Saite und gut 2,0 mm E, A, D-Saite gemessen am 17. Bund)
- So, jetzt genau Stimmen incl. Oktavreinheit
- Jetzt das eingeklemmte Stück Plastik vorsichtig abziehen.
- Mithilfe des Stimmgeräts die rückwärtigen Federblechschrauben soweit gleichmäßig herausschrauben, dass Stimmung zu 100% stimmt.
- Gegebenenfalls Vorgang ab Einklemmen des Plastikteils wiederholen.

Das wars! :D

So ereicht man, dass der Federzug genau der Stärke des Saitenzugs entspricht (ca. 70 kg, je nach Saitenstärke), und sich das Trem gleichmäßig in beide Richtungen bewegt und ohne Reibung wieder in seine Ruheposition zurückkehrt.

Ob ein Tremolo korrekt eingestellt ist, kann man gut überprüfen:

- Gitte korekt stimmen, ohne den Hebel zu berühren.
- Dann Hebel kurz ziehen > Stimmung überprüfen
- Dann Hebel kurz drücken > Stimmung bleibt korrekt?

Falls nicht, sind entweder die Saiten nicht ausgiebig genug gedehnt worden :D, oder die Trem-Einstellung ist falsch,
oder Sattel schlecht gekerbt, oder Mechaniken sind falsch gewickelt, oder das Trem ist im schlimmsten Fall defekt,
was nach langen Jahren der falsch-Einstellung und Benutzung häufig auftritt.

Außerdem empfehle ich dringend, die Einstellungen von Fender- o.ä. Gitarren nach den ausführlichen Angaben im Fender-Manual und dem Gitarrenworkshop von der Rockinger-Seite vorzunehmen.

Ich hoffe, alle Klarheiten sind somit beseitigt.:D

Gruß

Reiner Hard-Rock
 
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