Wie lernt man denn jetzt Töne rauszuhören?

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Nocta
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Hi.
Ich hab mir schon ein paar Threads hier durchgelesen.
Im einem soll man die Töne singen und sich Bilder dazu vorstellen und diese benutzen. Das kommt bei mir aber nicht in Frage, weil ich beim Singen wahrscheinlich nichtmal die richtige Oktave treffe :D Außerdem hab ich's auch nicht so mit Bildern.
Wo anders steht, man muss lernen die Intervalle zu erkennen. Aber dann steht auch gleichzeitig wo anders wieder, dass einem das bei einem Musikdiktat nicht viel bringt, weil man den Bezug zum Grundton braucht. Aber ich kann ein Lied hörn und danach nichtmal sagen, in welcher Tonart das steht, was für einen Grundton das hat oder ob's ein 4:4 Takt oder ein 12:11 Takt ist.

Ich suche zB im Moment Star Wars Tabs für das Main Theme (IV) und habe auch schon versucht selbst auf die Töne zu kommen, aber bei'm ersten hab ich's dann aufgegeben :D
Ich habe mal das Fluch der Karibik Theme gelernt, eine Stelle habe ich jedoch vergessen. Da krieg ich's aber auch nicht gebacken, diese Lücke wieder durch raushören zu füllen.
Mir geht sowas einfach immer zu schnell, zack zack 10 Töne sind schon wieder vorbei bevor ich mich überhaupt richtig auf einen Ton konzentrieren kann und hab ihn schon wieder vergessen.
Ich spiel schon 4 Jahre Gitarre, hab in der Grundschule mal Sopran-Blockflöte gespielt (jaja .. :D) und kann sogar Notenlesen und (einige) Akkorde bilden ... Aber wenn ich was raushören soll, krieg ich gar nichts auf die Reihe.
Nach etwas Einarbeitungszeit hab ich's wenigstens schon mal geschafft Dur und Molltonleitern zu unterscheiden, wenn sie aufwärts gespielt wurden aber das war's auch schon.

Edit: Oder wenn ich Akkorde aus einem Lied raushören will, bin ich schon Froh, wenn ich einen Dur und einen Moll Dreiklang unterscheiden kann.
Ich neige sogar schon dazu unterschiedliche Töne/Akkorde zu hören, wenn sie zB drei mal angespielt werden (also jeweils die Gleichen). Ich erkenn sie zwar noch als gleichen Ton aber wie gesagt ich neige dazu da irgendwie was unterschiedliches zu hören bzw zu denken etwas unterschiedliches zu hören. Vielleicht sollte ich auch mal zum Arzt :D
 
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Hi Nocta!

Es gibt auch in der Musik so etwas wie Naturgesetze. Was Du nicht nachsingen kannst, hörst Du auch nicht!

Du hast ausserdem mehr Probleme als gewöhnlich, auf die rhythmischen will ich jetzt gar nicht eingehen.

Ich sehe nur einen Weg: Nimm Gesangsunterricht !!!! Du musst überhaupt erstmal lernen einen Ton sauber zu intonieren und nach zu singen, bzw Töne in die Oktavlage Deiner Stimme ''holen'' und nachsingen. Solange Du das nicht kannst, brauchst Dir über den Rest keine Gedanken machen.

Sorry, das klingt krass, aber es ist so. Und vergiss den Arzt.

Grüße!
 
Hallo Nocta,

du listest da einige Probleme auf: Schwierigkeiten bei der Erkennung von Melodien, Akkorden, dem Grundton und dem Rhythmus.


Was Melodien anbelangt finde ich es wichtig, dass man sich Intervalle vorstellen kann. Da gibt es jede Menge Eselsbrücken, siehe z.B. hier. Irgendwo hier im Forum wurde auch mal ein Programm genannt, mit dem man das Erkennen von Intervallen üben kann.

Außerdem würde ich davon abraten, sich die Dur- und Moll-Tonleiter nur durch die Position der Halbtonschritte zu merken. Wenn man weiß dass bei Dur die Halbtonschritte bei 3/4 und 7/8 sind, und bei Moll bei 2/3 und 5/6, dann kann man sich die Töne zwar herleiten, aber zumindest ich kann mir eine Tonleiter so nicht wirklich vorstellen. Wichtig ist, dass man jedes Intervall bewusst wahrnimmt. Ich würde mir einfach merken, dass Dur und Moll eine große Sekunde, eine reine Quarte und eine reine Quinte haben. Bei Dur sind die Terz, Sexte und Septime groß, bei Moll dagegen klein.


Was Akkorde anbelangt bin ich nicht sicher, was die beste Herangehensweise ist - das ist aber auch wahrscheinlich individuell sehr unterschiedlich. Was mir geholfen hat ist, sie zuerst zerlegt zu spielen (-> Arpeggio), und dann zusammen, so dass ich eine Vorstellung davon habe welche Rolle die einzelnen Töne im Akkord spielen. Aber wie gesagt, das muss nicht bei jedem funktionieren.


Was Rhythmen anbelangt würde ich mir erst mal fertige Stücke anschauen. Bevor du mit der Taktart beginnst solltest du dir erst mal ansehen wie welche rhythmischen Figuren notiert werden. Hier ein paar Beispiele für ein paar häufig verwendete rhytmische "Bausteine":

- 8tel + 8tel + 4tel
- punktierte 8tel + 16tel
- 2 punktierte 8tel und eine nicht punktierte 8tel,
- Verwendung von Triolen usw...

Versuch auch mal dir eigene Rhytmen auszudenken, sie zu notieren, und zu überlegen um welche Taktart es sich handelt (am besten mit einem Notationsprogramm, das das Abspielen zur Kontrolle erlaubt).


Zum Grundton schreib' ich jetzt erst mal nichts, das kann ja dann jemand anderes machen.

Ansonsten würde ich dir auch empfehlen erst mal klein anzufangen, und nicht direkt bei Stücken bei denen ein ganzes Orchester spielt. Such dir einfach ein paar bekannte Melodien - z.B. Pippi Langstrumpf - und versuch die erst mal herauszuhören. Du meintest auch dass dir manche Lieder zu schnell sind; was das anbelangt kannst du dich auch technischer Mittel bedienen. Audacity z.B. erlaubt es einem, mp3s zu importieren, Ausschnitte zu markieren und wiederholt abzuspielen, das Tempo oder die Tonhöhe zu ändern, hohe oder tiefe Frequenzen herauszufiltern usw. Ich habe allerdings nicht so viel mit diesem Programm gearbeitet, und weiß nicht wie gut das funktioniert, und welche alternativen Programme es noch gibt.
 
HëllRÆZØR;3735652 schrieb:
Irgendwo hier im Forum wurde auch mal ein Programm genannt, mit dem man das Erkennen von Intervallen üben kann.

.

Keine Ahnung welches das war, aber ich kann Ear Master von Klemm Music empfehlen.
Es fängt leicht an und steigert sich dann deutlich. Man kann die Übungen so oft man will wiederholen und sie ändern sich auch, so dass man nicht andauernd die gleichen Intervalle hat.

Mit dem Programm geht Akkordhören, Melodiehören, Intervalle und auch Rhythmus. Es gibt auch einen Tutor für Jazzharmonien.
Man kann die Sachen sogar mit Mikrofon einsingen, was sogar relativ gut klappt.

Mathias_Löffler schrieb:
Es gibt auch in der Musik so etwas wie Naturgesetze. Was Du nicht nachsingen kannst, hörst Du auch nicht!

Dem kann ich nicht zustimmen. Ich hab schon ein paar freitonale Sachen und sogar 12tonreihen herausgehört, die ich nicht nachsingen konnte.

Wo ich allerdings zustimmen kann, ist das Singen absolut dabei hilft, besser zu hören.
Zu empfehlen sind die Walter Kolneder Bücher "Bausteine für Musikerziehung", "Singen Hören Schreiben" und zwar die Übungsbücher.
Darin stehen nur Melodien und Rhythmen, die man vom Blatt singen kann.
Fängt auch wie Earmaster sehr leicht an und steigert sich dann.
Wichtig ist aber: Erst vom Blatt singen, dann überpüfen und bei Fehlern solange üben, bis es stimmt, dann zur nächsten Melodie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo.

Mathias Löffler;3714918 schrieb:
Hi Nocta!
Es gibt auch in der Musik so etwas wie Naturgesetze. Was Du nicht nachsingen kannst, hörst Du auch nicht!
Auch wenn ich deine Kompetenz nicht bezweifeln mag, aber das kann ich nicht unterstreichen.
Ich besuchte den Musik-LK und war stets ein sehr guter Schüler in Musik.
Ebenso hab ich die Abitur-Prüfungen im Fach Musik abgelegt, d.h. neben den Schwerpunktthemen, Theorie & Praxis eben auch Gehörbildung.
Ich bin ein grottenschlechter Sänger, hatte jedoch keinerlei Probleme die Gehörbildungsprüfung durchzustehen.
Sicherlich ist es sehr sinnvoll, wenn man das, was man hören soll auch singen kann, jedoch gelang es mir auch ohne gesangliche Tauglichkeit.
D.h. Melodiediktate, Intervalle & Akkorde, etc... und eben auch 'Noten raushören' bzw. 'Lücken füllen', sollten auch für den Threadersteller möglich sein.

Musiktheoretisches Vorwissen ist natürlich trotzdem von Nöten.

Gute Nacht. :great:
 
Hi Folks !

Bitte seht mir die Formulierung mit dem Naturgesetz nach, bzw streicht sie. Ich muss immer irrsinnig aufpassen, dass
in mir der Lehrer nicht zu sehr rauskommt. Ich war/ bin der Meinung, dass das Singen für Nocta der einzige Weg ist , wirklich substanziell und nachhaltig weiter zu kommen. Dem wollte ich den enstsprechenden Nachdruck verleihen.

Natürlich muss man den Zusammenhang zwischen Singen/ Hören differenzierter betrachten.
Es gibt sicherlich auch Ausnahmen und selbstverständlich Grenzen der Machbarkeit.

Leider habe ich jetzt ganz wenig Zeit für weiteres, hätte deswegen zunächst nur zwei Fragen:

Lord: Kannst Du schildern, WIE Du vorgegangen bist bei Deiner 12Tonreihe, bzw ähnlichem, was war die Situaion, was die Aufgabenstellung?

fruchtquark: Hast Du NIE gesungen?, wenn doch, kannst Du schildern was Du singen kannst und was nicht mehr?

Grüße!
 
Mathias Löffler;3742144 schrieb:
Lord: Kannst Du schildern, WIE Du vorgegangen bist bei Deiner 12Tonreihe, bzw ähnlichem, was war die Situaion, was die Aufgabenstellung?


Das Freitonale Beispiel war mit Rhythmus und wurde mehrmals und abschnittsweise vorgespielt.
Ich konnte den Anfang nachpfeiffen, aber dann wurde es einfach viel zu schwer, weil es andauernd in ein anderes tonales Zentrum gerückt ist.
Wenn ich mich recht erinnere war es Hindemith.
Aber ich hab es dann teilweise mit den Einzelintervallen und innerem Gehör irgendwie zusammengeschustert, obwohl natürlich immer noch ein paar kleine Fehler drin waren.

Die Zwölftonreihe war ohne Rhythmus und wurde auch ein paar mal in moderatem Tempo gespielt. Da hab ich einfach auf den Intervallklang geachtet, bis es gestimmt hat, diesmal auch ohne Fehler.

Das waren zwei Aufgaben, aus dem Theoriekurs, die unser Lehrer mit uns gemacht hat.
 
Mathias Löffler;3742144 schrieb:
fruchtquark: Hast Du NIE gesungen?, wenn doch, kannst Du schildern was Du singen kannst und was nicht mehr?
Grüße!
Nein, ich hab nie gesungen. Zumindest nicht ernsthaft oder so, dass es mir beim 'Hören' geholfen hätte.
Klar wurde man im Unterricht ab und an mal dazu verdammt ne Quarte zu singen (welche Schlussendlich irgendwas zwischen kl. 3 und gr. 6 war) aber gelernt/gekonnt hatte ich es nie.
Wie gesagt, fallen mir trotzdem Gehörbildungsaufgaben nicht schwer.

MfG :great:
 

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