Wie schnelle Passage aus Solo raushören & nachspielen?

  • Ersteller Nico A.
  • Erstellt am
Nico A.
Nico A.
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.05.24
Registriert
13.08.06
Beiträge
879
Kekse
5.200
Ort
Magdeburg
Guten Abend,

ich versuche gerade ein Solo zu lernen, aber bin was Gitarrensoli betrifft ein ziemlicher Anfänger.

Es geht besonders um das Solo in dem folgenden Song in dieser Live-Version. Es wirkt auf mich eher komponiert als improvisiert, aber dennoch gibt es sehr schnelle Passagen (die Stelle direkt im Link unten), die ich (1) nicht korrekt raushören kann und (2) wo ich nicht weiß, ob es technische Feinheiten gibt, die das Ganze einfacher machen (oder ob es nur Übung, Übung, Übung ist).



Ich habe mich mal am Tabben versucht (MIDI im Anhang), indem ich
1. das Video in Reaper eingeladen habe
2. die Waveform gewarpt habe, sodass die musikalischen Takte zu den Takten im Reaper-Track übereinstimmen
3. das Tempo auf 30% oder so gesetzt habe
4. jeden viertlen Takt angehört habe, bis ich ein Gefühl des Motivs hatte, versucht es auf Gitarre zu bringen, und mich dann am Tabben versucht.

Gerade, wie gesagt, bei den schnellen Passagen (32tel in der MIDI) bin ich arg am Zweifeln. Habt ihr für mich evtl. Ratschläge parat, wie ich es (1) besser raushören kann und (2) habt ihr Technik/Übungsratschläge für diese schnellen Tremolo-Passagen? 🙈
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • Solo_Part.mid
    7,7 KB · Aufrufe: 80
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ohne das Midi angehört zu haben:
1)
VanBasco Midi-Player
Zum verlangsamen der Midi.

2)
Notationsplayer
Zum lesen der Noten

3)
Midi in ein Tab-Programm importieren.

4) viele Video und MP3-Player können die Stücke langsamer abspielen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da würde ich mal das Program Anytune ausprobieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Da würde ich mal das Program Anytune ausprobieren.
Mit Anytune kann man verlangsamen wie man will, loops setzen und die Tonart ändern. Zumindest wären das die Funktionen die mir beim raushören helfen würden....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gute Frage :D Ein Kumpel von mir hat gefragt, ob wir es anlässlich seines Geburtstags in kleinem Rahmen covern können. Ich denke, er hätte auch nichts dagegen, es etwas zu vereinfachen.

Also les ich raus, dass es nur Übung ist und es keinen (Technik-)Trick gibt?
 
Genau für das was du machst verwende ich Transcribe!
Damit kann man die Geschwindigkeit reduzieren, Pitch ändern, Loops erzeugen, mittlerweile gibt es eine Speedup Funktion wo du pro Durchgang des Loops die Geschwindigkeit erhöhen kannst.
DAS Programm zum raushören und nachher lernen, die besten 40$ die ich bei Gitarre je ausgegeben habe.
https://www.seventhstring.com/xscribe/buy.html
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn Anytune zu teuer ist, kannst Du auch versuchen, Riffstation (von Fender) zu bekommen - ist free, aber mittlerweile discontinued.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gute Frage :D Ein Kumpel von mir hat gefragt, ob wir es anlässlich seines Geburtstags in kleinem Rahmen covern können. Ich denke, er hätte auch nichts dagegen, es etwas zu vereinfachen.

Also les ich raus, dass es nur Übung ist und es keinen (Technik-)Trick gibt?
Mir würde noch Erfahrung einfallen, aber das hilft hier ja auch nicht wirklich weiter.

Technik fürs vereinfachen:
Solo anhören und erkennen, was die wirklich wichtigen Parts sind. Das sind meist kurze Tonabfolgen, die wirklich prägnante Melodien bilden (häufig zu Anfang an).
Wiederholende Parts sind meist auch wichtig für den Zuhörer und das Solo.
Gerade schnelle Läufe sind nicht selten für den Spannungsaufbau wichtig, aber kaum jemand hört welche Noten da genau gespielt werden. Da würde ich mich auf das Rhytmische Gebilde konzentrieren und versuchen das nachzuahmen (werden die Töne höher, oder tiefer und sind es 1/16 oder triolen?).
Und sollte die Melodie des gesungenen Parts ins Solo übernommen werden kannst du davon ausgehen, dass es auch fürs Solo wichtig ist. Also diese Sachen dann möglichst genau kopieren.

Es gibt sicher Lieder wo es Sinn macht die Soli eins zu eins nachzuspielen (mir würde z.B. Hotel California einfallen). Ansonsten finde ich es gut und richtig, wenn der Gitarrist seinen eigenen Stempel dem Lied verpasst. Also Mut zur Veränderung. Solange du im Publikum nicht nur Gitarrenlehrer, oder Ultrafans der Band hast, die jedes Solo von allen Live Auftritten auswendig kennen, wird es kaum jemandem auffallen.

Ach was, ich behaupte mal es fällt niemandem auf wenn es keine Ikonischen Solos wie bei Hotel California ist.

Eine etwas blöde aber genial einfache Möglichkeit heraus zu finden, was dir wichtig im Solo ist, wäre es einfach mal gegen einen Backing Track zu Singen und Aufzunehmen. Musst kein guter Sänger dafür sein, Summen reicht völlig aus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
(oder ob es nur Übung, Übung, Übung ist).
Genau das.

Langsamer machen kann auch youtube selbst. Entweder bei dem Zahnrädchen oder mit den Shortcuts STRG+"," und STRG + ":"
Loopen ist ggf praktisch. Wenn man mehr technische Hilfsmittel braucht, ist man der Passage einfach technisch oder Gehörmäßig onehin nicht gewachsen und aus fertig.

Ein paar Gedanken zur rangehensweiße:

Man muss es einfach oft machen, dann wird man besser darin. Ich transkribiere seit vielen Jahren (mehrmals die Woche, wenns geht täglich) Solos oder Licks. Ich kann dir versichern, dass das mitunter ein langer Leidensweg ist. Erfolge stellen sich erst langsam und nach und nach ein, aber irgendwann wird es doch merklich besser. Es ist durchaus sinnvoll auch mal über den eigenen "Leistungsstand" was zu versuchen, aber dann lieber kleine Passagen und nicht ein komplettes Solo, da ist einfach die Chance groß das man hinterher frustriert ist.

Das langsamer machen ist nicht immer der Weg zum Ziel. Es ist gut für Details, Einzelheiten und Fehlerkontrolle. Wichtig ist aber erstmal auch, dass du die ganze Sache grundsätzlich umreißt. Es macht zum Beispiel überhaupt keinen Sinn jetzt auf 25% zu stellen und Ton für Ton vorgehen zu wollen, das ist zum scheitern verurteilt. Erster Schritt ist, das ganze Ding immer wieder anzuhören, bis du es wirklich vorm "geistigen Ohr" hast. Dann die Harmonik klären, über welche Akkorde spielt er, das gibt dir auch schonmal einen Überblick darüber welches Material wahrscheinlicher und unwahrscheinlicher ist.

Dann stecke mal in etwa die "Dimensionen" ab. Höchster und tiefster Ton der Phrase? Daraus kannst du schonmal in etwa grob anpeilen in welcher Lage es wohl gespielt ist. (in dem Fall hilft da natürlich der Umstand dass du ein Video zur Verfügung hast) Wie ist die Phrase rhythmisch "gruppiert", auf welcher Zählzeit fängt sie an?

Sprich in der Summer: langsam "reinzoomen" nicht gleich voll ins Detail gehen. Wenn du schon "was hast", was aber noch nicht zu100% stimmt: Wenn du erkennst/hörst, wo der Hund begraben liegt ist es auch schon ein Gewinn. Manchmal hilft es dann einfach auch ein wenig systematisch abzuändern. In der Regel erkennt das Ohr dann, wenn du es hast, dass es richtig ist, es macht "klick" und fühlt sich dann "richtig" an. Diese Intuition schärft sich natürlich mit der Zeit.

Das Ziel ist eher nicht, alles ganz langsam nacheinander zusammen zu basteln, sondern irgenwann möglichst ganze Abschnitte mehr oder weniger komplett zu umreißen, so wie wenn man beim Lesen-lernen von einzelnen Buchstaben zu ganzen Wörtern übergeht...

Ich habe jetzt selbst die beiden schnellen Läufe rausgehört, und muss sagen, die generelle Idee ist nicht kompliziert, aber es ist insbesondere vom timing her im Originaltempo schon sehr tricky. Musste da jetzt doch auch viele male drüberhören. Wenn du garnicht zurechtkommst, präsentiere ich vll meine "Lösung"

grüße B.B
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Vielen Dank euch allen, das hilft mir schonmal sehr weiter!

@B.B ich probiere es nochmal einen Monat und komme dann evtl. drauf zurück ;) Danke!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es gibt sicher Lieder wo es Sinn macht die Soli eins zu eins nachzuspielen (mir würde z.B. Hotel California einfallen). Ansonsten finde ich es gut und richtig, wenn der Gitarrist seinen eigenen Stempel dem Lied verpasst. Also Mut zur Veränderung.
Das ist genau die Einstellung, die ich für sehr fragwürdig halte - ein Solo eins zu eins nachzuspielen, bietet eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung des eigenen Spiels/Lickrepertoires. Ansonsten hat man (wie so oft bei Coverbands hörbar) ein dem Original gegenüber sehr viel schlechteres, uninspiriertes Solo.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn das Solo einer Cover Band gegenüber dem Original viel schlechter ist, weiß ich nicht ob es automatisch an der Transkription liegt.

Vielleicht müssen die Musiker die du gehört hast an ihrem Groove arbeiten, oder sie haben sich verspielt, sie hatten einen schlechten Tag, sie haben die wirklich wichtigen Passagen falsch transkribiert, oder, oder, oder....

Natürlich kann man das alles verbessern, wenn man es zu 100% kopiert, aber für einen Anfänger bedeutet das meist das Ende (weil ihm Erfahrung, Durchhaltevermögen, Technik, etc. fehlt). Und außer ein paar Extreme Spezialisten merkt das eh kaum einer, wenn man sich an ein paar Regeln hält. Die habe ich oben versucht zu Umreißen (da kann man sicher weiter ins detail gehen).

Letzten Endes muss man sich selbst fragen, was einem wichtig ist und dahin arbeiten. Als Anfänger der nicht weiter kommt finde ich es nur natürlich sich die Sache einfacher zu machen. Und ja, es gibt bestimmt Solos bei denen man das besser nicht macht. Aber hier geht es ja um ein Solo von einer speziellen Live Aufnahme. Habe es nicht gehört und kenne es nicht, aber wie viele Zuhörer werden merken wenn das anders gespielt wird und wie viele werden sich wundern warum nicht das Original Solo gespielt wird?
Und es gibt so viele Künstler die nie zweimal das selbe spielen. 100% kann man eben auch nur eine bestimmte Version kopieren.

Wenn du für dich einen anderen Anspruch hast ist das nur fair und ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg:prost:
 
Als Programm zur Analyse kann ich nur deCoda empfehlen. Wirklich gut.
 
Zum konkreten Solo: Die verlinkte Aufnahme ist ja von 2007, also recht "spät" für Genesis.
Der Daryl Stuermer spielt oben auch nur ansatzweise das Solo vom Steve Hackett damals in den 70ern.
Man kann da also nicht irgendwie von "Original" reden. Insoweit würde ich mir persönlich gar nicht die Mühe machen, das 32-tel-Gefuddel rauszuhören. Das kann nicht mal der Daryl selbst genau reproduzieren (ist auch ein Spielfehler dabei) ;)

Ich rate eher, die Fassung von der Platte "Seconds out" von 1976 anzuhören (auch in youtube zu finden), die gilt eher als Referenz. Das Solo ist wirklich ziemlich durchkomponiert und in sich stimmig. Da geht's auch viel ruhiger zu.

Und zum Vorgehen: Oft anhören. Da schließe ich mich den Vorrednern an. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich rate eher, die Fassung von der Platte "Seconds out" von 1976 anzuhören

Genau, das wäre die Live-Version von damals oder halt das Studio-Original auf "Selling England by the Pound"

Aber letzlich müsst ihr halt eure eigene Version draus machen....

Edit: Ich denke, in der Studio-Version wird halt die musikalische Idee am deutlichsten..., und wie ihr das live umsetzt / gestaltet ist halt eure persönliche Note.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
bin was Gitarrensoli betrifft ein ziemlicher Anfänger.
Diese Stelle, die Dir schon beim Zuhörern Probleme bereitet, ist keine Passage, die ein Gitarrelehrer einem Anfänger zumuten würde. Und das aus gutem Grund.

Lass sie weg. Lern, üb und spiel die Passagen, die für Dich machbar sind und komm später mal zu diesem Teil zurück.

Wäre meine Empfehlung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich nehme für diese Zwecke auch Anytune.
So hatte ich mich mal daran gemacht, „Sequenzer“ von Al Dimeola herauszuarbeiten.

Da gibt es ein paar so coole für auch rasante Staccatos, die man verlangsamt ganz gut „auflösen“ kann.
Eine Schleife über bestimmte Parts zu legen zu können, ist enorm praktisch!
Last but not least ist in Anytune sogar ein „Trainer“ enthalten, mit dem man automatisiert die Abspielgeschwindigkeit nach einer bestimmt Wiederholung der Loops erhöhen kann.

Die Möglichkeit die Tonhöhe Centweise oder in Halbtonschritten anpassen zu können ist ebenfalls sehr hilfreich.
 
Generell sind Soli komponiert, es gibt eine Grundmelodie, die sollte man nicht eigen interpretieren, das sollte 1:1 gespielt werden.
Diese schnellen Passagen bewegen sich immer in einem Modus, einer Scala/Tonleiter. Wenn du rausbekommst, welche Scala gespielt wird, macht es die Sache einfacher, da du dadurch weißt, in welchem Rahmen sich die Tonfolgen bewegen. Ob man diese Passagen wirklich 1:1 zu spielen sind, bleibt dir überlassen.
Viele Gitarristen halten das so, solange sie sich im Modus bewegen, den Charakter des Solos nicht verändern, können einzelne Töne abweichen.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben