Wie sieht der Servicefall in 20 Jahren bei "Platinen-Amps" aus ?

  • Ersteller Gast252951
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Das Problem der steigenden Komplexität bis zur schlichten Unmöglichkeit von Reparaturen ist IMO schon eher allgegenwärtig.
Als Reaktion darauf entstehen zum Teil neue Marktnischen, wo gegen entsprechendem Einwurf von Münzen, Lösungen angeboten werden.
So betreibt Mercedes ein Ersatzteillager/Handel wo man so ziemlich jedes Teil eines Oldtimers nachkaufen kann (... allerdings kostet dann Abdeckung eines Blinkerlichtes auch schnell mal 400€...). Bei Youngtimern und aktuellen Fahrzeugen wird das aber in Zukunft schwierig, weil z.B. IC's und Eproms viel aufweniger "nachzubauen" sind, als Blech oder Plastikteile.
Bei Musik Equipment mache ich mir da wenig Sorgen. Dort wo aufgrund der Komplexität keine Reparatur möglich ist, wird es nicht schade drum sein...
 
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So betreibt Mercedes ein Ersatzteillager/Handel wo man so ziemlich jedes Teil eines Oldtimers nachkaufen kann (... allerdings kostet dann Abdeckung eines Blinkerlichtes auch schnell mal 400€...).

Je kleiner die Nische, desto höher der Preis.
Aber es geht auch anders - also für den Massenmarkt.
Autohersteller verkaufen heute immer seltener einzelne Komponenten.
Es ist also nicht unüblich, dass irgendwo ein Teil für 5 € kaputt geht, man aber nur das gesamte Bauteil für 300 € kaufen kann, weil das 5 € Teil nicht mehr einzeln angeboten wird.
Hatte ich letztens mit irgendeiner Dichtung an der Achse ... Da waren es tatsächlich die besagten 5 € - das Austauschteil hätte sage und schreibe 1200 € kosten sollen ...!
 
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Die Frage ist auch, ob man einen JVM sinnvoll in P2P verdrahten kann, oder ob da nicht einfach eine Platine ran muss.

Du kannst den JVM sicher auch PTP aufbauen, nur wird das dann ein sehr großer Amp.

Zu den Platinen beim JVM - die kann man einzeln nachkaufen.
Beim JVM2 kostet die Frontplatine ca. 120 Euro, die Hauptplatine ca. 230 Euro.
Nicht dabei sind bei der Hauptplatine die Sicherungen und die Reverb Platine - diese kostet nochmal 40 Euro.

Und @Kluson rate mal, wie viel ein kleiner Plastikclip kostet, von denen du insgesamt vier Stück brauchst, um die Reverb Platine zu befestigen? ^^



Antwort: 12,90 Euro pro Stück
 
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Ich hätte ja toll gefunden wenn man vor der Erstellung des Themas mal
recherchiert hätte bei wievielen der Mesa MarkIII von 1988 sich die Platinen
verabschiedet haben ... oder von den ADA MP1 ... oder ...

Ich finde dazu nämlich nix. Die verwendeten Bauteile unterliegen einer gewissen
Norm, nennt sich Rastermaß. Wenn sich in einem Verstärker ein Elko 4700µF/450V
Rm 15mm geplatzt b.z.w. "leckt", lötet man ihn aus und ersetzt ihn durch einen
baugleichen.

Anfälliger als Platinen sind übrigens Steckverbinder in Amps.
 
ich darf mal weiter denken?:
platinen, die vollgeproft sind mit smd bauteile werden schwerlich zu reparieren sein.
und was ist mit verstärkern, die sich sinnvoll nur noch per software bedienen lassen (kemper, positive grid ... ). rückwärts gerechnet hätte ich dann meinen ATARI nicht wegwerfen dürfen.
 
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und was ist mit verstärkern, die sich sinnvoll nur noch per software bedienen lassen (kemper, positive grid ... ). rückwärts gerechnet hätte ich dann meinen ATARI nicht wegwerfen dürfen.
Wofür oder wogegen soll das jetzt ein Argument sein?
Es ist einfach Tatsache, dass sich die Funktionalität die sich in einem Kemper oder AXE FX .... befindet, unmöglich mit Röhren in Stecksockeln erzeugen lässt. Wer das nicht mag, muß eben darauf verzichten. Man hat ja -gottlob- die Wahl.
 
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platinen, die vollgeproft sind mit smd bauteile werden schwerlich zu reparieren sein.
Nein, kompletter Unsinn.

Es ist gängig und üblich SMD-bestückte Platinen in teuren Geräten und Anlagen zu reparieren.
Das fängt schon bei soetwas an wie Laptops für 1500€ und aufwärts. Da kann sich eine Reparatur lohnen.
Voraussetzung hierfür ist jedoch Expertise und geeignetes Handwerkzeug. - Das gilt zwar auch für bedrahtete Bauelemente, jedoch kann hier jeder Hinz und Kunz mit seinem Lötgerät irgendwelche Klekse und Klumpen erzeugen, die das Gerät zumindest vorübergehend wieder funktionieren lassen.

Problematisch wird zugegebenermaßen der Digitalbereich bzw. Software. Das ist man häufig machtlos.
Aber selbst da kann man mit Expertise und dem richtigen Werkzeug noch ne Menge machen.
 
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Als ich vor 20 Jahren in der Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker war, war es schon länger absolut üblich auch SMD bestückte Platinen zu reparieren. Solange die Bauteile verfügbar sind und idealerweise ein Schaltplan zur Verfügung steht, repariert Dir im Notfall ein Profi alles. (Leider gibt es davon nur immer weniger ;-) ) Ohne Schaltplan gehts oft auch, aber dafür benötigt man viel Zeit und Erfahrung.

Wir haben damals auch noch viele Geräte aus den 70er repariert (z.B. Studiorecorder, Broadcastmischpulte, etc.). Das ging soweit, dass bei einem "abgebrannten" Stück Platine der entsprechende Schaltungsbereich auf Lochrasterplatine nachgebaut wurde und auf die original Platine aufgesetzt oder wenn Platz (per Dremel) in die Platine eingepasst wurde. Es lässt sich fast alles machen. Ob das Wirtschaftlich sinnvoll ist, muss im Einzelfall entschieden werden.

Aus Erfahrung kann ich auch sagen, dass sogar der Austausch von BGA-ICs mit dem richtigen Werkzeug kein Problem darstellt. Allerdings hatten wir dafür im Hochschullabor auch ein paar schöne Gerätschaften :)
 
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Du kannst den JVM sicher auch PTP aufbauen, nur wird das dann ein sehr großer Amp.

Zu den Platinen beim JVM - die kann man einzeln nachkaufen.
Beim JVM2 kostet die Frontplatine ca. 120 Euro, die Hauptplatine ca. 230 Euro.
Nicht dabei sind bei der Hauptplatine die Sicherungen und die Reverb Platine - diese kostet nochmal 40 Euro.

Und @Kluson rate mal, wie viel ein kleiner Plastikclip kostet, von denen du insgesamt vier Stück brauchst, um die Reverb Platine zu befestigen? ^^



Antwort: 12,90 Euro pro Stück

Tja ... Was soll ich sagen. Wenn man sie sonst nirgends herbekommt :-(
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich hätte ja toll gefunden wenn man vor der Erstellung des Themas mal
recherchiert hätte bei wievielen der Mesa MarkIII von 1988 sich die Platinen
verabschiedet haben ... oder von den ADA MP1 ... oder ...

.

Ich habe ja geschrieben, dass ich davon keine Ahnung habe. Nach was hätte ich dann googeln sollen ? Nach "Platine kaputt". Ich weiß auch nicht, ob es zw. Handverdrahtet und Platinen-Amp ansonsten noch Unterschiede bei den Bauteilen gibt die problematisch sein können.
 
Nach was hätte ich dann googeln sollen ? Nach "Platine kaputt".

Ich hab das dann mal für dich gemacht LMGTFY und das gefunden:

535_mesa_03_2.jpg

...is a bit alarming, although as far as I can tell none of the traces are disrupted by it.
So anyway, it's going to be an interesting project, and even if I have to end up taking it to a tech to get it working I'll get it going somehow.
Oh, btw, in case you didn't notice from the pics - this thing is loaded with vactrols. Dozens of them. Sometimes stacked up 4 high!

und das ist schon das schlimmste was ich gefunden habe :nix:
 
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und das ist schon das schlimmste was ich gefunden habe
Und sowas ist absolut trivial zu reparieren. Einfach mit Silberdraht und Lot die weggebrannten Leiterbahnen nachziehen und die Bauteile auswechseln.
 
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Ich hab das dann mal für dich gemacht LMGTFY und das gefunden:



und das ist schon das schlimmste was ich gefunden habe :nix:

Dann wird man bei jeder zukünftigen Suche 2 Beiträge finden. In diesem hier sogar mit der mehrfachen Aussage, dass das meiste reparabel ist. Ist ja zumindest für den nächsten Suchenden kein Bachteil.
 
Es gab schon sehr viele richtige sachen die hier ausgesprochen wurden. Nur ein detail, CMS boards werden benutzt um kosten zu sparen, und wenn kosten eingespart werden, da wird in der regel überall kosten eingespart. Auch bei der Kontrolle der toleranzen und die Qualität der Komponenten. Mit der langlebigkeit der Handverdrahtete Modelle und den ersten PCB's sind diese Verstärker generell also nicht zu vergleichen.

Aus irgendeinem Grund wird auch, des öfteren, der Layout verkompliziert, manchmal um das Kopieren zu verschlechtern, manchmal weil ein totaler Wrack die Planung des boards vorgenommen hat (hashtag billiger Ingenieur aus fernost mit gefälschten Diplom), manchmal um irgendwelcher gimmick das gerade in Mode ist reinzuwerfen (MP3 player, digitaleffekte, Auto-bias, usw...).

Und wie die Hersteller diese Verstärker sehen, sehen wir schon jetzt. Die Boards zum austauschen kosten des öfteren nicht weit vom Preis eines neuen Amps dieser Gattung. Wenn ersatz-Boards überhaupt erhätlich sind, was nicht immer vorkommt. Reparaturen im Service gestalten sich schwierig, manschmal erheblich lang, weil die Fehlern die auftreten nicht gefunden werden. Wenn mal die Garantie erloschen ist kosten diese dann gutes Geld für die Reparatur.

Mein Rat in dieser hinsicht. Wenn man den schnellen BIC-Rasierer-Verstärker sucht für's schneller aushelfen, dann sind die CMS Verstärker einigermassen ok. Wenn aber Qualität gesucht wird, haptisch wie auch klanglich, dann sollten diese unbedingt gemieden werden. Soviel Geld sparen sie beim einkauf auch nicht ein, und auf längere sicht lohnt sich der Qualitätsverstärker dann.

(P.S. der Author dieser linien spielt auf Verstärker der die ende der 60'er Jahren gebaut wurden, die getourt/gerockt wurden, und die immer noch laufen).
 
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Platinen wie die eingangs abgebildete gab es schon vor 20 Jahren.

Partieller Einspruch! :D
Die gab es schon in den 60ern/70ern - gut, damals noch ohne Lötstopplack und in der Regel zweilagig aber das ändert ja nichts an der Problemstellung. Wobei... Problemstellung? Welches Problem?

Platinen sind nicht besser oder schlechter als freiverdrahtete Schaltungen und was die Langlebigkeit angeht kann ich keinen Unterschied sehen, sofern die Layouts und die Aufbauten gut gemacht sind. Ein Serviceproblem gibt es nicht, außer die Platinen / Bauteile / Schaltungen / Systemdesignansätze waren ab Werk Müll.

In einem klassischen analogen Gitarrenverstärker gibt es nichts (!!!), was man nicht reparieren kann. Die Frage ist nur, wieviel Aufwand man treiben muss und wieviel Kreativität man mitbringen muss, um manche Bauteile zu ersetzen (beispielsweise diese lustigen Umschalt-OP-Amps in Marshalls), aber machbar ist das alles und Hexenwerk ist es sicher keines. Die im ersten Beitrag gezeigte Aufbautechnik ist technisch Standard der 80er und muss heute von jedem ernstzunehmenden Techniker vollständig beherrscht werden.
 
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Ähnlich wie bei Autos, es wird keine Oldtimer mehr geben.
 
Ich weiss nicht ob schon jemand hier eine ähnliche Idee hatte, aber ….

Wenn ich mir den Altersdurchschnitt hier im Musikerboard und speziell in dessen Gitarrenabteilung anschaue,
dann komme ich auf den Gedanken, dass mancher von uns unsere Amps mit all ihren darin verbauten Platinen nicht überleben wird. Thats Life.

Und in zwanzig Jahren gibt es dann einen Kemper fürs Handgelenk mit Gedankensteuerung … Computer schalt auf Patch 255 … oder Computer, mach mal etwas lauter :D
 
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Ich weiss nicht ob schon jemand hier eine ähnliche Idee hatte, aber ….

Wenn ich mir den Altersdurchschnitt hier im Musikerboard und speziell in dessen Gitarrenabteilung anschaue,
dann komme ich auf den Gedanken, dass mancher von uns unsere Amps mit all ihren darin verbauten Platinen nicht überleben wird. Thats Life.

Und in zwanzig Jahren gibt es dann einen Kemper fürs Handgelenk mit Gedankensteuerung … Computer schalt auf Patch 255 … oder Computer, mach mal etwas lauter :D
Der Gedanke ist halt nicht irrelevant.
Bei PCs und Servern ist es heutzutage ja auch immer mehr so, dass die Hardwarebasis egal ist, weil alles virtualisiert stattfindet.
Bei Kempern wird dieser Gedanke ja auch schon genutzt, der eigentliche Sound ist auf dem Stick.
 
Wenn ich mir den Altersdurchschnitt hier im Musikerboard und speziell in dessen Gitarrenabteilung anschaue,
dann komme ich auf den Gedanken, dass mancher von uns unsere Amps mit all ihren darin verbauten Platinen nicht überleben wird.
die Amps werden dann aber vererbt :D
 

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