Wie viel Unterricht als Oboenanfänger?

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orest
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Hallo an euch,

ich stehe vor einem kleinen Dilemma und hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen:
Derzeit bin ich noch Schüler und verdiene auch nicht regelmäßig. Ein bisschen Geld hab ich aber schon auf der Kante.
Es ist nun so, dass ich gerne Oboe lernen möchte und mich bei meiner Probestunde auch ziemlich in das Instrument verliebt habe, aber meine Eltern können bzw. wollen mir bei den Kosten für den Unterricht nicht unbedingt unter die Arme greifen :(
Mit dem was ich so gesparrt habe, könnte ich entweder alle zwei Wochen 50 Minuten nehmen oder jede Woche 25 Minuten (falls meine Eltern sich doch noch beteiligen könnte ich vielleicht auch für ein paar Monate am Anfang 50 Minuten wöchentlich schaffen, aber dann wird es wirklich knapp).
Wäre es vielleicht besser, die Oboe erstmal auf Eis zu legen?
Und falls nicht, was würde sich als Neuling eher empfehlen: Alle zwei Wochen lang oder jede Woche? Im Forum hatte ich schonmal gelesen das für 50 Minuten die Puste vielleicht gar nicht reicht?

Vielen Dank im voraus! :)
 
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Bei den zur Verfügung stehende Optionen wäre meine Empfehlung die kürzere, aber wöchentliche Einheit. 25min sind zwar nicht viel, aber wenn du die Zeit sinnvoll nutzt ein guter Einstieg. Zumindest bei Kindern bietet unsere kommunale Musikschule zum Beginn generell nur 30minütige Einheiten im Einzelunterricht an. Viele kommen über diese Zeiteinheit gar nicht hinaus. Bei den anderen schlägt irgendwann die Lehrkraft eine Aufstockung vor, dann kann man neu entscheiden.

Beim Blasinstrument kommt am Anfang noch hinzu, dass du noch kaum Kondition hast, um längere Zeit am Stück zu spielen (hängt natürlich auch von deiner Übedisziplin ab). Andererseits tauchen viele Fragen erst mit der eigenen Praxis / Übens auf. Da ist eine wöchentliche Unterrichtsfrequenz auf jeden Fall sinnvoll.
 
Hallo Orest,

ich würde auch sagen, dass am Anfang 25 Minuten völlig ausreichen. Erst einmal muß der Ansatz gestärkt und Kondition aufgebaut werden - und vor allem wirst Du zunächst lernen müssen die Töne sauber zu greifen. Dafür reichen 25 Minuten pro Woche erst einmal völlig.

Hast Du eigentlich schon eine Oboe? Denn da würden ja auch noch einmal Kosten auf Dich zukommen....

Grüße

Kreissäge
 
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Vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten! Ich war mir bei der Kondition anfangs sehr unsicher (habe früher im Chor gesungen und viel geschwommen), aber ich glaube auch, dass die 25 Minuten erstmal reichen sollten. Vielleicht steige ich dann auf alle zwei Wochen um, wenn ich in Richtung Abi zusteuere.

@Kreissäge Die Oboe kann ich glücklicherweise Mieten (wohl auch längerfristig, worüber ich sehr froh bin) und auch im das Doppelrohrblatt muss ich mich erstmal nicht selbst kümmern (obwohl ich kaum erwarten kann zu lernen, wie man sie selbst macht). Hast du vielleicht einen Tipp, wie die Töne sauberer werden? Die Oboe selbst konnte ich leider noch nicht mitnehmen (geht erst mit der offiziellen Anmeldung), aber ich versuche es mit einem Strohhalm zu üben), aber in der Probestunde konnte ich nur zwischen H und A hin und her spielen, beim G verließ mich quasi die "Stimme". Kommt das einfach mit der Kondition oder liegt das vielleicht noch an etwas anderem?
 
Je weiter Du nach unten spielst desto schwieriger wird die Ansprache, wobei es bis zum g1 eigentlich noch gehen sollte. Das hat hauptsächlich mit dem Ansatz zu tun. Als Anfänger ist die Ansatzmuskulatur natürlich noch nicht ausgeprägt. Das hat zur Folge dass Du vermutlich das Rohr krampfhaft mit den Zähnen festhälst bzw. Dir in die Lippen beißt. Für die tiefen Töne müssen die Lippen das Rohr zwar gut umschließen, gleichzeitig muß der Ansatz aber locker bleiben, d.h. nicht beißen. Das Ziel ist die Mundwinkel nach innen zu bringen während die Lippen oben und unten so gut es geht offen bleiben (praktisch diese O-Form bilden). Je besser sich die Lippen der ovalen Rohröffnung anpassen, desto schöner wird übrigens auch der Ton.

Und natürlich ist es am Anfang auch schwierig (da spreche ich aus eigener Erfahrung) die Klappen sauber in der Mitte zu treffen. Vor allem wenn man kleine Hände hat. Ich gehe mal davon aus dass Du kein Ringklappenmodell spielen wirst ? Was für eine Marke wirst Du denn bekommen - Marigaux ?

Grüße

Kreissäge
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Ton kam schon heraus, aber ich hab es nicht geschafft, die Töne hintereinanderweg zu spielen. Beim nächsten Mal werde ich aber auf jeden Fall darauf achten, nicht auf meine Lippen zu beißen.

Ob ich ein Ringklappenmodell bekomme kommt darauf an, welche Instrumente zur Verfügung sind und verliehen werden können. Bei der Probestunde hatte ich Ringklappen, an sich könnte ich mir vorstellen auch weiterhin damit zu spielen (lieber jetzt dran gewöhnen als später, wäre da meine Devise)
 
Beim nächsten Mal werde ich aber auf jeden Fall darauf achten, nicht auf meine Lippen zu beißen.

Ja............am Anfang ist es aber ganz normal, dass man die fehlende Ansatzkraft mit den Zähnen versucht auszugleichen. Das dauert schon ein bisschen. Aber da mussten wir die sich die Oboe erwählt haben alle durch.

Der Ton kam schon heraus, aber ich hab es nicht geschafft, die Töne hintereinanderweg zu spielen.

Hm. Da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Du hast die Klappen beim Wechsel auf den nächsten Ton nicht gleich richtig getroffen und der Ton ist deshalb abgebrochen oder Du nimmst den Luftdruck für den Bruchteil einer Sekunde weg wenn Du den nächsten Ton spielst. Hast Du die Töne zusammengebunden oder jeden neu angestoßen ?

Bei der Probestunde hatte ich Ringklappen, an sich könnte ich mir vorstellen auch weiterhin damit zu spielen (lieber jetzt dran gewöhnen als später, wäre da meine Devise)

Nö, Ringklappe ist eigentlich kein Problem. Ich habe ein Englischhorn von Mönnig welches auch ein Ringklappenmodell ist. Meistens handel es sich bei den Ringklappenoboen jedoch um ältere Instrumente, aber wie gesagt dass sollte eigentlich kein Problem sein, wenn die Oboe gut eingestellt ist. Was eventuell wichtiger wäre ist die Frage, ob es sich um eine Voll- oder Halbautomatik (VA oder HA) handelt. Ich z.B. spiele eine VA. Seit einigen Jahren geht der Trend in und außerhalb der Orchester jedoch hin zur HA. Der Oboenbauer meines Vertrauens begründet es damit, dass die HA von der Mechanik her weniger störanfällig ist. Hier macht es dann aber schon einen Unterschied ob man daran gewöhnt ist mit dem linken Zeigefinger den Oktavhebel (ab a2) zu bedienen oder nicht. Ein eventuell späterer Wechsel von der VA auf HA ist demzufolge schon eine ordentliche Umstellung und nicht so leicht zu bewältigen wie in die andere Richtung.

(Halbautomatische Oboen gibt es übigens nicht erst seit ein paar Jahren - die Halbautomatik wird nur gerade wiederentdeckt. Was ich damit sagen will ist, dass es auch halbautomatische Leihinstrumente geben sollte. Aber das mußt Du für Dich bzw. zusammen mit deinem Lehrer erörtern, was besser ist. Ich wollte an dieser Stelle nur mal darauf hinweisen, weil ich es für wichtig halte.)

Grüße

Kreissäge
 
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