Wiederentdeckung der Blockflöte...mittelalterliche Stücke

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Hallo,
erstmal danke für die vielen Infos, die ich hier schon in den letzten Tagen durch Mitlesen gefunden habe :)
Mir geht es wie wohl vielen anderen; ich habe früher mal Sopranblockflöte gespielt und war auch ein paar Jahre in einer Schul- Flötengruppe (was immer entsprechend belächelt wird, wenn ich das erzähle...). Nach der 9. Klasse habe ich damit aufgehört, danach noch ab und zu mal sporadisch ohne Noten gespielt und irgendwann die Flöte gar nicht mehr in die Hand genommen- das ist jetzt also so 20-25 Jahre her. Ich hätte gerne noch ein anderes Instrument gelernt wie z.B. Querflöte oder Klarinette oder vielleicht auch Klavier, aber das war leider nicht möglich und mit den Jahren waren immer andere Sachen wichtiger.
Im Frühsommer hat es sich dann ergeben, dass ich mit Djembe angefangen habe, erst mal im Rahmen einer Fortbildung, wo das (zusammen mit diversen anderen Sachen, die man normal nicht so auf dem Schirm hat) angeboten wurde. Das hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich dabei geblieben bin, im September geht es weiter und ich freue mich schon drauf....vielleicht hat das auch dazu beigetragen, dass ich in der letzten Zeit wieder mehr über das Flöte spielen nachgedacht habe...Dazu kommt, dass ich mittelalterliche Melodien gerne mag.

Ich habe mir also überlegt, mit der Flöte nochmal anzufangen. Jetzt bin ich nur noch ein bißchen unsicher, welche am besten passt. Erst wollte ich eine Altflöte, weil mir der dunklere Klang etwas mehr zusagt. Sopran wäre aber auch in Ordnung, und ich denke, da wäre ich vielleicht schneller wieder drin. Ich habe mir diese Codex verus- Noten runtergeladen und dabei gesehen, dass die Lieder fast alle mit einer Sopranflöte spielbar sind (denke ich zumindest mal). Ich kann sogar die Noten noch lesen, wenn auch nicht so schnell, aber ich dachte ich hätte alles vergessen ;-)

Meine Frage ist jetzt nur, ob ich da keinen Denkfehler drin habe und das wirklich so passen würde, oder eine Altflöte vielleicht irgendwie vielseitiger ist? Früher hatte ich nämlich oft das Gefühl, dass ich damit mehr hätte anfangen können. Aber in der Gruppe haben wir eher Klassik gespielt.
Zusätzlich wollte ich mir auf jedenfall noch eine Blockflötenschule besorgen, aber ansonsten keinen Unterricht nehmen und auch eher für mich spielen. Für alles andere fehlt mir die Zeit...Bei der Flöte tendiere ich zu dieser:
https://www.thomann.de/de/mollenhauer_4119_adris_traumfloete_natur.htm
Ursprünglich wollte ich nur wenig investieren und deshalb eine Plastikflöte, aber diese hier gefällt mir irgendwie am besten, und mit der Plastikversion kann ich mich gar nicht anfreunden ;-)

Aber gerade auch weil die doch ein Stück mehr kostet, wollte ich sicherheitshalber nochmal fragen, ob das alles so passt und ich sonst noch irgendetwas beachten sollte...Und wie ist das mit der Pflege, wie oft muss ich sie z.B. einölen? Einspielen ist klar.

Danke schonmal und euch allen einen schönen Abend :)
 
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@finsaph; erst einmal ein Willkommen!

Schön, dass wir Dich durch unsere Beiträge ermutigen konnten, wieder über das Flöte-Spielen nachzudenken - ..und hoffentlich dann auch zu tun. ;)

Ich habe mir diese Codex verus- Noten runtergeladen und dabei gesehen, dass die Lieder fast alle mit einer Sopranflöte spielbar sind (denke ich zumindest mal).
Damit hast Du recht. Der Tonraum der Sopranflöte beginnt notiert beim c' (klingend eine Oktave höher mit c'') und viele der Noten gehen in der Tiefe bis c' oder d'; damit ist der Tonraum mit einer Sopranflöte (bzw. c-Flöte; Tenor z.b. wäre eine Oktave tiefer) sehr gut abgedeckt.

Vieles ließe sich auch auf einer Altföte (eben eine Quint tiefer, tiefster klingender ton f') spielen, da muss man dann aber überblasen und bedeutet mehr technisches Können.

Meine Frage ist jetzt nur, ob ich da keinen Denkfehler drin habe und das wirklich so passen würde, oder eine Altflöte vielleicht irgendwie vielseitiger ist? Früher hatte ich nämlich oft das Gefühl, dass ich damit mehr hätte anfangen können.
Die "Standard Solo-Flöte" des Barock war tatsächlich die Altflöte, für die es sehr viele Sonaten und Kompositionen gibt.

Mit einer C-Flöte lassen sich aber viele Lieder aus Liederbüchern etc., wie eben der Codex Verus, leichter spielen, da man die hohen Töne nicht so gut können muss. Ausserdem stehen auch noch weiteres Material, das allgemein für C-Instrumente, wie Violine, Oboe etc. geschrieben wurde zur Verfügung.

Ursprünglich wollte ich nur wenig investieren und deshalb eine Plastikflöte, aber diese hier gefällt mir irgendwie am besten, und mit der Plastikversion kann ich mich gar nicht anfreunden ;-)
Die Mollenhauer Adris Traumflöte ist sicherlich eine interessante Flöte; Birnbaum natur würde ich da auch den farbigen vorziehen, zumal sich die Lackierung auch abgreift. Die Flöte hat einen "weiten Klang", der für Musik wie aus dem Codex Verus gut passt und ist auch nicht so empfindlich im Windkanal, wie einige barocke Modelle. Welche Flöten oder Bauarten man später lieber mag, muss man auch ein wenig herausfinden.

Bei Holzflöten musst Du aber zusätzlich noch die Einspielzeit (bzw. regelmässige Pflege, Trocknen nach dem Spielen) dazurechnen, die bei einer Kunststoffflöte wegfällt. Es gibt aber auch einige durchaus gut klingende Kunststoffflöten, gerade bei Sopran- und Altflöten; von den namhaften Herstellern (Yamaha, Aulos, Zen-On, Dolmetsch....) durchaus mehr als Spielzeuge und gerade als preiswerte Zweitflöte geeignet.


Und wie ist das mit der Pflege, wie oft muss ich sie z.B. einölen? Einspielen ist klar.
Die Birnbaumflöten sind vorbehandelt im Paraffinbad und brauchen eigentlich keine Ölung - 1-2mal im Jahr, je nach Beanspruchung, mit einem geeigneten Flötenöl kann aber nicht schaden und hilft der Klangentfaltung.
Ansonsten große Temperaturunterschiede meiden, um Risse zu vermeiden - gerade im Winter vorwärmen - und nach dem Spielen Trocken und Auslüften, damit sich kein Schimmel bildet und die Flöte nicht gammelt.

Zusätzlich wollte ich mir auf jedenfall noch eine Blockflötenschule besorgen, aber ansonsten keinen Unterricht nehmen und auch eher für mich spielen.
Es gibt sehr viele Blockflötenschulen für unterschiedliche Vorkenntnisse am Markt - mit oder ohne Begleit-CD; oder aber Spielbücher. Mit einer schönen Playalong-CD kann man u.U. anfangs noch etwas mehr Spaß haben, wenn man sonst keine Möglichkeiten hat, mit jemandem zusammen zu musizieren. siehe dazu auch unseren Literaturthread mit Vorschlägen (Blockflötenliteratur - Diskussion (Erfahrungen/Fragen)
 
Ich habe mir ja auch die genannte BF als 1. Flöte zugelegt und habe es nicht bereut. Der Klang passt zu der Musik aus dem angestrebten Zeitalter, die größeren Grifflöcher "findet" man besser und kann die Flöte als Anfänger auch prima stabilisieren. Passt einfach!

Heute würde ich allerdings für den Start tatsächlich die Version mit Kunststoffkopf und Holz Unterteil wählen.
Da kann man "nahezu unbegrenzt" üben, ohne der Flöte zu schaden und hat trotzdem für die Klangentwicklung das hölzerne Unterteil. Die Einspielzeit entfällt ebenfalls, also kaufen ... und ab geht die Post (Musik)!

Nach mehr oder weniger kurzer Zeit wird dann sowieso was 2. und 3. etc. dazu kommen, verlass dich drauf ;)
 
Danke für deine Antwort! Das hat mich nochmal bestätigt und mir auch nochmal weitergeholfen. Und spielen möchte ich auf jedenfall...Bin jetzt nur noch einmal etwas unentschlossener geworden, da ich das Gefühl habe, dass die Traumflöte zwar zu meiner Richtung gut passt, aber vielleicht im Vergleich zu den anderen etwas schwieriger zu spielen ist?
Wäre diese hier besser?https://www.thomann.de/de/moeck_2201_rondo_sopran.htm
Die gefällt mir auch recht gut. Auch die Mollenhauer Canta habe ich mir angesehen, aber die finde ich nicht so schön. Auch wenn Optik nicht das wichtigste ist, aber ich möchte sie auch gerne ansehen ;-)

Bei der Blockflötenschule hatte ich an Blockflötenfieber gedacht, das wird in dem Thread auch öfter genannt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Old Boy
Da war ich zu langsam, hatte deine Antwort noch nicht gesehen, auch dir ganz vielen Dank! Immer diese Entscheidungen ;-)
Aber die Traumflöte finde ich schon wunderschön...
 
Herzlich willkommen hier, finsaph.
Ich habe mir also überlegt, mit der Flöte nochmal anzufangen. Jetzt bin ich nur noch ein bißchen unsicher, welche am besten passt. Erst wollte ich eine Altflöte, weil mir der dunklere Klang etwas mehr zusagt. Sopran wäre aber auch in Ordnung, und ich denke, da wäre ich vielleicht schneller wieder drin.
Fang einfach mit einer an, die anderen kommen dann eh von alleine ;)
Die Birnbaumflöten sind vorbehandelt im Paraffinbad und brauchen eigentlich keine Ölung -
Obacht, das gilt nicht für alle! Ich habe zwei "normale" Altflöten Birne von Mollenhauer, keine der beiden ist paraffiniert. Ich kenne das eigentlich eher von den Ahornflöten her.
Das steht aber im Beiheft normalerweise drin, wie die Flöte zu pflegen ist.
Aber gerade auch weil die doch ein Stück mehr kostet, wollte ich sicherheitshalber nochmal fragen, ob das alles so passt und ich sonst noch irgendetwas beachten sollte...
Schaut gut aus. Barocke Griffweise ist fein. Vermutlich hast Du damals deutsche Griffweise gelernt? Ist aber nicht schlimm, umzustellen. Ich habe das auf Alt und Sopran durch und spiele gelegentlich beides in deutscher Griffweise, weil die alten Flöten halt noch da sind :nix:
 
Ja, ich habe deutsche Griffweise gelernt. Hoffe auch dass ich das hinbekomme, ist ja nur das F, oder?
 
Aber die Traumflöte finde ich schon wunderschön...
Dann wird sie auch passen ;)

Kunststoff-Kopf würde ich persönlich nicht machen; der Klang wird auch viel im Kopf gebildet. Dann lieber die Holzflöte und eine günstige Kunststoff (die Sopran von Yamaha kostet iirc nur 9 € und klingt gar nicht so übel).

Puh, ne, ich mein, in den oberen Sphären wäre noch etwas anders gewesen, da, wo man eh nie gespielt hat oder spielt :D Aber nicht schlimm, das geht schon.
 
Heute würde ich allerdings für den Start tatsächlich die Version mit Kunststoffkopf und Holz Unterteil wählen.
Ich mag den Materailmix von Holz und Kunststoff nicht (meine erste war eine Sopran Mollenhauer) - ich mag da lieber entweder ganz Holz oder ganz Kunststoff; so fristet sie ein ungeliebtes Dasein bei mir.
Diese wartet auf eine kaufwillige Person:


bacht, das gilt nicht für alle! Ich habe zwei "normale" Altflöten Birne von Mollenhauer, keine der beiden ist paraffiniert.
Adri's Traumflöte aber schon. Aber wie Moniaqua schrieb, steht dies auch bei den Pflegeanleitungen dabei. Wobei eben auch bei den vorparaffinierten eine gelegentliche Ölung durchaus empfehlens wert ist.
 
Danke nochmal...

Und ich werde jetzt die Traumflöte bestellen- mal schauen wie das in Zukunft noch wird ;-)
Und auch in Holz, dieser Glitzerplastikkopf geht für mich wirklich gar nicht, da würde ich lieber etwas komplett anderes aus Plastik nehmen. Vielleicht im Verlauf als Zweitflöte, wenn ich merke, dass ich sehr oft spiele...

Oje, das ist ja jetzt schon wie ein Virus ;-)
 
Oje, das ist ja jetzt schon wie ein Virus ;-)

Aber kein schlimmer, der knabbert höchstens am Goldbeutel... :rolleyes::D

Ja, ich habe deutsche Griffweise gelernt. Hoffe auch dass ich das hinbekomme...

Das klappt schon mit etwas Übung...
Ich finde es schön, dass ich beide Griffweisen kann, da kann ich nahtlos wechseln. Deswegen macht mir ja auch das Sammeln der alten "Deutschen" Spass, aber meine "Barocken" werden auch regelmässig gespielt :m_flute:


Fang einfach mit einer an, die anderen kommen dann eh von alleine ;)

Stimmt, ständig steht der Postbote vor der Tür und bringt mir eine... :whistle:
 
Dein Entschluss zu "ADRIS TRAUMFLÖTE" in Birne ist 100% richtig :great:


"Blockflötenfieber" hab ich übrigens auch ... alle 3 Bände !

Stör dich nur nicht daran, dass es wirklich bei NULL anfängt und eher für Kinder konzipiert ist ...
wir sind ja auch "Anfänger" ... lediglich die Zahl der Kerzen auf der Geburtstagstorte verraten die Wahrheit :opa:
 
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Reaktionen: 1 Benutzer
So, hier nochmal eine Rückmeldung...Die Flöte kam gestern Abend, die Blötenschule schon am Wochenende
Ich finde sie nochmal schöner als auf den Bildern, leider konnte ich gestern nicht mehr viel probieren, das habe ich dann heute nachgeholt. Meinem Empfinden nach klingt sie richtig schön, genauer kann ich das mit meinem ungeschulten Gehör nicht sagen....dazu liegt sie aber auch sehr gut in meinen Händen, ich merke da auch einen Unterschied, weil ich mir auch noch eine Plastikflöte von Yamaha dazu bestellt habe
Auch die finde ich gar nicht schlecht, habe so eine bunte für 10€ bestellt, ohne große Erwartungen, einfach nur zum Üben. Ich merke halt nur, dass mir die größeren Löcher besser liegen, und ein bißchen klangunterschied merke ich auch, aber sie ist viel besser als gedacht.
Was ich aber richtig toll finde: ich habe jetzt beim üben als erstes einfach mal versucht, ein paar einfache Lieder aus dem Codex verus zu spielen, und das hat geklappt Zwar am Anfang nicht so flüssig, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich nach fast 25 Jahren noch was direkt vom Blatt spielen kann. Darüber habe ich mich richtig gefreut....
Danke nochmal für eure Tipps
 
Schön, dass du so begeistert bist und die ersten Versuche positiv verlaufen... das gibt richtig Auftrieb :great:


Und ich würde wetten, du hast schon weiter im Netz gesurft nach anderen Schönheiten, die vielleicht mal in Frage kommen könnten ... weiter so :D
 
Och ja....so ein bißchen schon;-) mittelfristig würde mir auch eine Tenorflöte gefallen:)
 

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