Wieviel vom echten Amp gibt der Modeller?

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Ich habe mich entschlossen, nocheinmal völlig neutral etwas zum Thema zu schreiben. Mich stört in diesem Thread ein kleines bisschen, dass keine Offenheit für neue Technologie gezeigt wird, was zwangsläufig dazu führt, dass man sich sinnlos die Köpfe zusammenschlägt.

Zu meinem Standpunkt:
Ich bin kein Modelling-Fan, sondern nutze das, was ich je nach Bedarf brauche. Das kann ein Röhren-AMP, ein Transistor-AMP oder ein Modelling-Gerät in Verbindung mit einer PA-Anlage sein. Für mich zählt das Endergebnis und nicht die Oberflächlichkeit oder das was drauf steht.

Zu den Fakten:
Wenn man mit klassischen AMPs arbeitet, reicht es in der Regel, sich die Equalizer-Stellung zu merken und ggf. anzupassen. Bei Modelling benötigt man die Fähigkeit, sich den Sound visuell vorstellen zu können. Ich arbeiten nun schon 3 Jahre lang mit Modelling (diverse Geräte in allen Preisklassen) und selbst ich bin noch lange kein Experte.

Ich finde es nicht sauber, wenn man eine neue und durchaus konkurenzfähige Technologie schlecht macht, wenn man sich nie die Mühe gemacht hat, sie zu testen (und zwar in der Form wie es nötig ist). Das ist so als wenn ich über eBay herfalle, da es dort anscheinend schwarze Schafe geben soll (laut Klatsch-Zeitung) und ich mir nie selber ein richtiges Bild davon gemacht habe. Frei nach dem Motto "Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht".

Ich habe versucht, technische Hintergründe von "modelling in general" (und nicht modellspezifisch) zu nennen und ich denke, dies ist mir gut gelungen. Wenn allerdings keine Akzeptanz vorhanden ist, hilft es nicht weiter.

mfg. Jens
 
meiner meinung nach werden hier der wichtigsten punkte vernachlässigt. Die Endstufenverzerrung eines Röhrenverstärkers und die Dynamik. Ich hatte bisher einen Fender Deluxe Reverb, Orange AD5, Marshall 2204 und einen Plexi RI. Der Grundsound von allen war schon erste Sahne, wenn man aber nun die Regler gen 10 dreht geht für mich das Grinsen los. Dieser fette Sound. Unheimlich Druckvoll und dynamisch. Hauche ich die Saiten an, spiele ich clean, hau ich voll rein kommt das derbe Brett. Mir geht es bei Röhrenverstärkern hauptsächlich darum. Kein Modeller konnte mir bisher bei solchen Lautstärken ähnliches bieten und ich brauche diese Lautstärke. Die brechen alle ein (hab aber bisher noch keinen Zentera spielen können) und klingen dann schlichtweg beschissen.
 
Naja, da vermischt man jetzt aber wieder ein paar Dinge. Wie laut und dynamisch das ganze wird, da hat der Modeller wieder nix damit zu tun. Das ist dann Job des Amps. Und logisch, wenn ich mit nem 60W Transistor Verstaerkerchen in einer Hardcoreband bestehen will, wirds eng. Dann reisst man die Kiste bis zum Anschlag auf und mangels Dynamik klingts letztlich bescheiden.

Drum hab ich mich auch entschieden, dass ich keinen Vox VT oder VTH nehme, sondern Tonelab und da dran dann eine Endstufe beliebiger Groesse. Bei 2x600W an 8 Ohm erreichst du nicht so schnell Masterpotistellungen die den Amp ins schwitzen bringen. Und dann rechne ich auch mit vergleichbarem Sound zu einem Röhrentop.

Die Meldungen dass die Modeller in der Band nicht mitkommen rechne ich alle diversen Amp Problemen zu. Und nicht dem eigentlichen Modeller. Dem ja viele einen guten Sound im Wohnzimmer zusprechen. Na zum lauter machen muss halt ein potenter Amp her und keine 60-100W Transe.

cu
martin
 
dodl schrieb:
Bei 2x600W an 8 Ohm erreichst du nicht so schnell Masterpotistellungen die den Amp ins schwitzen bringen. Und dann rechne ich auch mit vergleichbarem Sound zu einem Röhrentop.
da liegt ja das problem, das der amp nicht schwitz und auch nicht schwitzen kann. :)
wo wohnst du? wir können uns ja gerne mal treffen dann will ich das sehen. noch hab ich ferien. :D
 
mini_michi schrieb:
Ich würde trotzdem einen Vox AD120VT kaufen, auch wenn ich fürs gleiche geld schon fast nen Marshall DSL 401 bekomme oder einen gebrauchten Marshall JCM800 Combo...
...
Wir hatten mal einen gemieteten, professionellen mischer (der sich mit einer leiter beim Soundcheck vor die Bühne stellt um den Sound der Front-PA direkt hören zu können^^). Bei dem konnten wir die Amps nichtmal weit über Zimmerlautstärke fahren.
(das war, als ich in so einer Art Musikverein gespielt habe)
...
Hm, eigentlich will ich damit nur sagen, das sich für mich ein Moddler mehr lohnt :D
Wo Du es grade sagst: den Vox AD120VTX habe ich zwei Stunden lang getestet, und ich würde trotzdem lieber einen DSL50 nehmen (den DSL401 mag ich nicht). Der Vox ist flexibel, laut bei Bedarf und hat bessere Cleansounds und mehr Gain. Aber genau bei den Sachen, die ich besonders wichtig finde, ist der DSL besser (bzw. fand ich den Vox gar nicht mal so gut).

Gut das Du gesagt hast, wo Du spielst. Das macht nämlich absolut Sinn. Wenn jemand nie laut aufdreht, dann ist er logischerweise mit einem dicken Röhrenamp nicht so gut bedient. Da sehe ich keinen Glaubenskrieg.
Ich habe noch nie einen Gig gespielt, bei dem man den Amp nicht einigermaßen aufdrehen konnte. Etwas Lautstärke gehört zu richtiger Rockmusik, Hard Rock oder Metal einfach dazu, klingt zwar blöd ist aber so. Und sehr oft spielt man die Gitarren auch ohne PA. Bei einer Jazz/Blues-Combo oder Popmusik/Top40 etc. geht's auch leiser. Auch der Vox klang übrigens lauter besser als ganz leise.

Der Thread macht sowieso wenig Sinn. Wenn hier jemand fragt, welchen Verstärker er kaufen soll, dann wird auch immer erst mal nachgehakt von wegen Musikrichtung, benötigte Lautstärke, Preis etc. Pauschal Digitalamps und Röhrenverstärker zu vergleichen macht doch gar keinen Sinn.
 
Bluesowns schrieb:
da liegt ja das problem, das der amp nicht schwitz und auch nicht schwitzen kann. :)
wo wohnst du? wir können uns ja gerne mal treffen dann will ich das sehen. noch hab ich ferien. :D

Ich sitz hier in Wien. Zum Vorführen fehlt derzeit aber noch der Tonelab (sollte aber in 1-2 Wochen auch da sein).
Die angesprochenen Amps sind aber geil. Hab ich vor ein paar Jahren fuer die PA gekauft. Da geht was weiter :eek:

Wenn ich das richtig verstanden habe, soll beim Tonelab die Endstufe eh nicht schwitzen, Röhre oder nicht. Das Endstufenschwitzen wird ja mitsimuliert.

Derzeit bezieh ich mich eigentlich auf den 120VT den ich eine Weile angespielt habe. Ist aber eh die gleiche Kiste wie der Tonelab, da geh ich von identischem Klang aus. Und den fand ich echt gut. Tatsaechlich hab ich beim proben mit den Halfstacks die so rumstehen mehr Probleme.

cu
martin
 
Moin liebe Kollegen,

ich hab nun ausgiebig diesen Thread durchgelesen. Ich fands sehr interessant.

Die meisten hier vergleichen so:

Ich sitz vorn Dual Rectifier, ENGL powerball und n PODXt.
Und nun spiele ich drauf zu.

Ihr müsst immer bedenken, dass Modeller wie der POD den Sound eines Originals
so nachbauen, als ob du im Studioraum sitzt und dieser Amp mit einem Mikrofon abgenommen wird.

Daher möchte ich einfach mal folgende Behauptung abgeben:

Ein Großteil der Forumbesucher hier bekommen mit Mikros, dem Original und ein bisserl
Zeit nicht den Sound hin, den zb. ein POD simuliert oder simulieren kann.

Viele Simulanten (oder eigentlich alle) simulieren die Box abgenommen mit Mirkofon.
Daher sind direkte Vergleiche absolut impossible und derbst vermessen!

Den größten Vorteil bei den Modellern ist halt tatsächlich die Recording-Möglichkeit.
Ich hab ein Gerät, kann in einer Aufnahme n Powerball, n Recti und n Diezel problemlos vermischen. Denn durch diese Mischung aus verschiedenen Verstärkern, Boxen und Mikros erklingt meiner Meinung nach erst ein richtig interessanter Sound.

Soll ich bei mir hier diese 3 Verstärker aufbauen? Mich 3 Wochen
mit der Mikrofonierung beschäftigen ?
Danach noch wilde Frequenzbearbeitung ??

Da hab ich mitm POD schon das komplette Album eingespielt.
Und hab n guten Sound.

Und die Sache mit dem Druck :)
Den werdet ihr manchmal auch vermissen, wenn ihr den Amp mit Mic abnehmt.
Dadd is dann auch nicht mehr so schön warm und druckvoll wenn man nicht direkt davorsteht.

Ich hab ein POD XT, einen Dual Recti und schon seit 13 Jahren ein JCM800.
Klar lache ich mich tot, wenn ich im Proberaum den Recti aufreisse und zu Hause
mir die Simulation vom POD anhöre.
Wenn ich aber den Recti mitm Mikro abnehme..... "nanu?", denk ich dann.
Klingt ja in etwa wie der POD :)

Was ich bei den Simulaten noch vermisse sind die feinfühligen Mikroeinstellungen.
Denn wenn ich das Mikro nur 1cm vor der Box verschiebe, hab ich einen komplett anderen Sound. Noch krasser wäre ne Möglichkeit, mehrere Mics zu nehmen und je Mic einen separaten Ausgang habe. WOW, das wärn Hammer !!! Aber ich schweife ab :)

Aber es bedarf auch Zeit sich mit Modelling zu beschäftigen.
Was genau passiert wenn ich dieses und jenes einstelle.

Ja das ist meine Ansicht zwischen Modeller und Original.

Also bis dann
Lido
 
ich frag mich immer wieso ich mir n amp kaufen soll der nur einen zweck erfüllt. möglichst genau so zu klingen wie ein anderer amp... klar is alles auch ne geldfrage aber wenn ich die wahl hätte würd ich mich schon aus prinzip für röhre entscheiden. is irgendwie das alt hergebrachte. ich hab beispielsweise auch n 35 jahre altes moped an dem man alles selbst reparieren kann. meine schwester hat so ne fahrende kloschüssel... fürchterliches teil und in 2 jahren schon 4 mal kaputt gewesen. heisst ja nich dass neues immer schlecht is aber vieles altes hat schon seinen sinn gehabt und musst nich immer verschlimmbessert werden. is zumindest meine meinung.
 
pharos schrieb:
Hi,
diese Frage richtet sich in erster Linie an die Leute, die einen richtiges Röhrentop a la Recto, Marshall oder von mir aus auch Bogner und Soldano ihr eigen nennen. Würdet ihr sagen dass (bis auf Lautstäreke) ein Modeller wie Pod, VAmp oder Korg Pandora das selbe kann, oder bietet der Modeller nur einen kleinen Ausschnitt vom echten Amp? Das Vorbild hat ja normalerweise mehrere Kanäle, Gain-Stufen, undterschiedliche Gleichrichter und sonstwas, während der Modeller sich - wenn üeberhaup - mit Gain, Bass, Treble, Mids und Presence begnügt. Ausserdem wird der Modeller vom Dreh am Vol-Poti ja wirklich nur lauter, während der echte dann irgendwann in die Endstufen-Sätigung kommt und seinen Character nochmals verändert.

In einem Satz: Verpasst man viel, wenn man keinen Vollröhrenamp spielt?


Hallo,

schwieriges Thema, aber ich versuch mal, meine Meinung zu schildern.
Ich spiele derzeit einen dreikanaligen Dual Rectifier und einen Rectoverb. Ausserdem habe ich noch einen POD II. Der POD ist für den Notfall da bzw. wenn ich in sehr kleinen Räumen spiele. Ansonsten läuft bei mir der Rectifier.
Davor habe ich live folgendes verwendet (nicht zum Angeben gedacht, nur als Indiz dafür, dass ich die Sounds der Originale und der Modelle in etwa nachvollziehen kann):
POD Pro an einer Marshall 20/20
JMP 1 an einer Marshall 20/20
Marshall TSL 100 und DSL 50
POD direkt in die PA + InEar

Der POD bzw. alle Modeller haben den Vorteil, dass sie i.d.R. relativ günstig sind, und man prinzipiell soundmäßig flexibel ist. Der Auf- und Abbau beschränkt sich auf wenige Minuten und der Mischer kann von einem relativ gleichbleibenden Signal ausgehen. Für die Bühnenlautstärke ist das Gerät auch dienlich, da, wenn man so wie wir mit InEar spielt, die Abnahme, die Lautstärke etc auf der Bühne entfallen. Als beide Gitarren mit POD unterwegs waren, war die einzige Lautstärkenquelle das Schlagzeug. Der Rest lief komplett über die PA. Kürzlich habe ich beim Soundcheck aus Spaß den POD laufen lassen und der Sound war sehr gut! UNd das sage ich , obwohl ich sonst ein "Original" spiele.

Man hat zwar viele verschiedene Modelle (!!!) zur Auswahl, ich habe aber festgestellt, dass ich nie mehr als max vier Sounds verwendet habe. Einmal Clean, einmal Crunch und einmal Vollgas. Ab und zu noch einen vierten, etwas Beatles-mäßiges. Es bringt nichts, tausend verschiedene Sounds am Abend zu verwenden, da irgendwann der Mischer durchdreht und man selbst ein sehr ausgefuchstes System braucht, um alle Programme zu finden. Hinzu kommt, dass das Publikum die UNterschiede i.d.R. nicht hört und es ihnen auch relativ egal ist.

Warum habe ich mich also von der augenscheinlich günstigen und praktischen Lösung verabschiedet?
Ich habe festgestellt, dass es extrem wichtig ist, dass der Mischer mit einem Modeller, der direkt in die PA geht, umgehen kann. Und zwar so, dass das Signal transparent bleibt und man die Gitarre als solche wahrnehmen kann. Und man muss so viel Vertrauen zum Mischer haben, dass der Sound nach vorne raus passt und man an den wichtigen Stellen zu hören ist. Dabei habe ich festgestellt, dass es Mischer gibt, die das können und Mischer, die das nicht können. Ich habe Bands gehört, deren Gitarristen mit POD direkt spielten und einen hervorragenden Sound hatten. Andere Bands hatten einen scheiß Sound.

Ich habe mehrmals die Erfahrung gemacht, dass die Gitarren bei uns nicht in dem Maß vertreten waren, wie ich es mir gewünscht hätte. Wenn nach dem Gig dann Leute kommen, die fragten, wo denn die Gitarren waren, dann stimmte da was nicht.

Mir ist mein Amp aus folgenden Gründen lieber:
ich habe direkten Einfluss auf meinen Sound, da ich höre, was rauskommt und die Lautstärke selbst beeinflussen kann. Dabei geht es mir nicht darum, alles nieder zu brüllen.
Das Spielgefühl unterscheidet sich mMn deutlich. Beim POD fällt es mir leicht, schnelle Soli zu spielen, da der Ton einfach kommt, egal was man macht. Bei meinem Amp bin ich gezwungen, sauber und deutlich zu spielen.
Dabei geht es auch nicht um Druck oder sowas. Das relativiert sich in eiem Biezelt mit einer Kapazität von 2000 oder 3000 sehr schnell.
Ich habe vor einiger Zeit bei einer CD mitgewirkt und die Gitarre mit einem TSL 601 aufgenommen. Das merkt kein Mensch, dass das "nur" ein kleiner Amp mit nur einem 12"-Speaker war.

Zu der Frage, ob der Modeller den Amp gut darstellt und ob man was verpasst, wenn man keinen Röhrenamp spielt:

Modeller kann man nicht verallgemeinern. Man kann, so wurde es ja bereits angemerkt, keinen V-Amp mit einem Zentera vergleichen.
Wenn ich die Rectifier-Simaulation mit dem Original vergleiche, stelle ich eine Ähnlichkeit fest. 100% Übereinstimmung gibt es definitv nicht! Es spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle. Die genauen Einstellungen, die verwendete Box, die Abnahme mit einem Mikro, der Raumklang etc.
Ob das gut oder schlecht ist, lasse ich dahingestellt, es kommt auf das Einsatzgebiet an und den persönlichen Geschmack. Manche wollen einen Modeller, um an das Original zu kommen, andere wollen, dass es so ähnlich klingt, anderen ist es egal, Hauptsache der Sound passt.

Ich verteufle Modeller auf keinen Fall, sie haben ihre Berechtigung! Sei es zum Üben oder für Gigs. Für falsch halte ich es, einen Modeller zu kaufen mit dem Hintergedanken, damit eine Vielzahl von "Amps" zu haben. Das kan nicht funktionieren.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass ein Röhrenamp das Maß der Dinge ist. Mich regt es immer wieder tierisch auf, wenn hier jedem ständig ein (i.d.R.) sündhaft teurer Röhrenamp empfohlen wird. Es gibt auch gute Transistorverstärker oder Hybridamps. Ich habe z.B. mit einem Laney Linebacker 30 Watt angefangen (Transistor). Dann kam ein Hughes/ Kettner ATS 60, dann 900er Marshalls usw. Irgendwann hab ich mir für zu Hause einen Spider besorgt.

Für mich ist der Amp, den ich derzeit verwende einfach die Lösung, da ich drei Kanäle habe (vgl. meine Sounds beim POD) und er auf mein Spiel reagiert. Dabei ist die Marke absolut unwichtig. Eine bestimmte Marke zum Angeben zu verwenden ist schwachsinnig.

Langer Rede kurzer Sinn:

Ein Modeller bietet einen Ausschnitt. Zu viele Faktoren spielen eine Rolle.
Man versäumt nichts, wenn man keinen Röhrenamps spielt, es gibt genügend andere gute Möglichkeiten, seine gitarre laut zu bekommen. Letztlich hängt das vom Geschmack, vom Einsatzgebiet und auch vom Geldbeutel ab.
Alle Formen der Verstärkung haben ihre Daseinsberechtigung. Es gibt keine guten oder schlechten Lösungen.

Matze
 
matzefischmann schrieb:
Ich habe festgestellt, dass es extrem wichtig ist, dass der Mischer mit einem Modeller, der direkt in die PA geht, umgehen kann. Und zwar so, dass das Signal transparent bleibt und man die Gitarre als solche wahrnehmen kann. Und man muss so viel Vertrauen zum Mischer haben, dass der Sound nach vorne raus passt und man an den wichtigen Stellen zu hören ist. Dabei habe ich festgestellt, dass es Mischer gibt, die das können und Mischer, die das nicht können. Ich habe Bands gehört, deren Gitarristen mit POD direkt spielten und einen hervorragenden Sound hatten. Andere Bands hatten einen scheiß Sound.

Hm, das Problem hast du aber mit zunehmender VA Groesse auch mit nem ausgewachsenen Amp. Wenn da der Mischer Mist baut, kannst du zwar lauter machen, dann passts aber auch nicht wirklich, wenn du nur aus der Backline bruellst und gleichzeitig handelt man sich Probleme ein, weil man den Bühnenpegel ja massiv erhoeht. Dann gibts bleeding in die anderen Mic's, Feedback und so weiter. Klingen tuts auch dann nicht gut.
Gehst du mit dem Modeller direkt ins Pult sollte der Tech eigentlich insofern gluecklich sein, als dass er im Ideallfall keinen EQ auf deinem Kanal angreifen muss und fuer die Gitarre beim Soundcheck quasi ein "linecheck" ausreicht :)
Gerade das Thema Bühnenpegel halt ich fuer einen grossen Vorteil, weil dann der Techniker (so er will und kann :D ) deutlich besseren Sound FOH abliefern kann.

Andererseits hindert einen auch keiner, den Modeller an Amp und 4x12 zu haengen :p

cu
martin
 
dodl schrieb:
Hm, das Problem hast du aber mit zunehmender VA Groesse auch mit nem ausgewachsenen Amp. Wenn da der Mischer Mist baut, kannst du zwar lauter machen, dann passts aber auch nicht wirklich, wenn du nur aus der Backline bruellst und gleichzeitig handelt man sich Probleme ein, weil man den Bühnenpegel ja massiv erhoeht. Dann gibts bleeding in die anderen Mic's, Feedback und so weiter. Klingen tuts auch dann nicht gut.
Gehst du mit dem Modeller direkt ins Pult sollte der Tech eigentlich insofern gluecklich sein, als dass er im Ideallfall keinen EQ auf deinem Kanal angreifen muss und fuer die Gitarre beim Soundcheck quasi ein "linecheck" ausreicht :)
Gerade das Thema Bühnenpegel halt ich fuer einen grossen Vorteil, weil dann der Techniker (so er will und kann :D ) deutlich besseren Sound FOH abliefern kann.

Andererseits hindert einen auch keiner, den Modeller an Amp und 4x12 zu haengen :p

cu
martin

Hallo,

Du hast recht, vor einem Mischer ist keiner sicher :D .
Wenn mein Sound passt, dann passt er, egal ob das bei einem Amp ist, oder ob das bei einem Modeller ist. Ein Modeller muss nach meiner Erfahruing deutlich "besser" eingestelt werden. Mal kurz an den Knöpfen drehen funktioniert normalerweise nicht. Mit den Dingern muss man sich schon auseinandersetzen, um ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen.
Bei der Variante Amp kann der Mischer nach unten zwar immer noch viel machen (positiv der negativ), aber meine Schallquelle passt. Beim MOdeller hab ich keinen direkten Einfluss, da kann er alles verbiegen. Der idealfall ist tatsächlich die lineare Einstellung, dann passt das, was ich schicke auf jeden Fall und der Linecheck reicht aus.
Wir handhaben das zur Zeit so, dass wir beim Soundcheck eine Grundlautstärke der Amps wählen (abhängig von Raumklang und Größe der Veranstaltung) und die bleibt dann den Abend über so. Ausser, es man bemerkt, dass die Abstimmung der Kanäle nicht ganz passt, oder man doch ein bisschen zu laut oder zu leise ist. Kürzlich bin ich zum Mischer und fragte nach der ersten Runde, ob ich leiser machen soll, da es mich auf der Bühne ziemlich geföhnt hat. Er meinte nur, dass die Lautstärke i.O. sei und er unten keine Probleme hat. Tatort: Volksfest, gemischtes Publikum, etwa 20.15 Uhr.
Man kann sich drüber streiten, welche die "bessere" Lösung ist. Klar, die Boxen nach vorne gerichtet und britische Einstellung ist in den seltensten Fällen dienlich. Meine Box steht seitlich und strahlt Richtung Bühne ab. Nach vorne geht direkt also nicht so viel raus. Ich spiele zwar gerne laut, versuche aber auch, mich den Gegebenheiten anzupassen ohne dass der Gesamtsound drunter leidet.

Den POD Pro hatte ich an einer Marshall 20/20 und einer 4x12"-Box. Im Nachhinein finde ich das nicht so sonderlich toll.....


Grüße,

MAtze
 
Wäre es umgekehrt...

Wären in den 60ern Digital-amps (z.b. Vox Valvetronix) aufgekommen,
und die Röhren als "nachmache" im 21 Jahrhundert, dann würden jetzt alle sagen, die Röhren bringen nicht das gewisse etwas, was die Modeller haben...

weil die Vorbilder in der Vergangenheit liegen und nicht in der Zukunft..
 
da habe ich ja einen Tread angestossen, vielen Dank an alle die sich die Muehe gemacht haben, hier ihre Meinungen und Begruendungen in einem fuer dieses Forum geradezu uengewoehnlich friedlicher und sachlicher Form abzugeben! :)

Zusammenfassend kommt es mir so vor, als Läge der Unterschied vor allem darin, dass der "echte" viel mehr auf Nuancen im Anschlag reagiert, während der Modeller praktisch immer volles Brett liefert. Kann man also vielleicht sagen, dass durch den Modeller viel von der Gitarre und dem Spieler verloren geht, und man ihn nicht so gut "steuern" kann wie den Röhrenamp? Denn mit dem Sound von meinem Padora bin ich sehr zufrieden, aber ich habe schon das gefuehl dass er nicht sehr sensibel reagiert. Ist da was dran?
 
Julian schrieb:
Hm, dass viele sagen, röhrenamps klingen irgendwie besser (dazu würde ich mich auch zählen), liegt imo auch ein wenig an dem "psychologischen" effekt :D Wenn man weiß.. boah.. ich spiel nen geilen röhrenamp.. dann ist das einfach ein anderes gefühl als wenn man an so nem amp spielt der einem die sounds digital zusammenbastelt. Ist ziemlich sicher ne Kopfsache.


Genauso gehts mir auch! :)
 
pharos schrieb:
Hi,
diese Frage richtet sich in erster Linie an die Leute, die einen richtiges Röhrentop a la Recto, Marshall oder von mir aus auch Bogner und Soldano ihr eigen nennen. Würdet ihr sagen dass (bis auf Lautstäreke) ein Modeller wie Pod, VAmp oder Korg Pandora das selbe kann, oder bietet der Modeller nur einen kleinen Ausschnitt vom echten Amp? Das Vorbild hat ja normalerweise mehrere Kanäle, Gain-Stufen, undterschiedliche Gleichrichter und sonstwas, während der Modeller sich - wenn üeberhaup - mit Gain, Bass, Treble, Mids und Presence begnügt. Ausserdem wird der Modeller vom Dreh am Vol-Poti ja wirklich nur lauter, während der echte dann irgendwann in die Endstufen-Sätigung kommt und seinen Character nochmals verändert.

In einem Satz: Verpasst man viel, wenn man keinen Vollröhrenamp spielt?

Es ist irgendwie wenig sinnig, diese Frage an Leute zu stellen, die einen Röhrenamp haben, denn die haben sich die Frage schon gestellt und haben tief in die Tasche gegriffen, um keinen Modeller zu haben, sondern das echte ...
 
pharos schrieb:
Zusammenfassend kommt es mir so vor, als Läge der Unterschied vor allem darin, dass der "echte" viel mehr auf Nuancen im Anschlag reagiert, während der Modeller praktisch immer volles Brett liefert. Kann man also vielleicht sagen, dass durch den Modeller viel von der Gitarre und dem Spieler verloren geht, und man ihn nicht so gut "steuern" kann wie den Röhrenamp? Denn mit dem Sound von meinem Padora bin ich sehr zufrieden, aber ich habe schon das gefuehl dass er nicht sehr sensibel reagiert. Ist da was dran?


Nein, auch ein guter Modeller reagiert durchaus auf Anschlag, sie sind nur nicht so extrem direkt, aber das merkt (wenn ueberhaupt) nur der spielende Gitarrist selbst... und viele die behaupten sie merken es "sehen" es, weil sie wissen das sie keine Roehre spielen.

Ansonsten bleibt halt das Problem, dass beim Modelling das Signal durch zu viele Schaltungen muss (in der G&B hat sich Reussenzehn genau zu diesem Punkt ausgelassen).
 
lennynero schrieb:
Nein, auch ein guter Modeller reagiert durchaus auf Anschlag, sie sind nur nicht so extrem direkt, aber das merkt (wenn ueberhaupt) nur der spielende Gitarrist selbst... und viele die behaupten sie merken es "sehen" es, weil sie wissen das sie keine Roehre spielen.

Also bei 216 Anschlägen pro Minute merkste das schon... Na gut, du vielleicht nicht, aber ich :great:
 
pharos schrieb:
Zusammenfassend kommt es mir so vor, als Läge der Unterschied vor allem darin, dass der "echte" viel mehr auf Nuancen im Anschlag reagiert, während der Modeller praktisch immer volles Brett liefert.

Mit dem zauberwort "Dynamik" (das ich hier schon wieder im Hintergrund höre) wäre ich vosichtig. Mittlerweile geht das soweit, dass einige sogar schon PUs ne Dynamik zuschreiben....


Wenn du volle Zerre spielst, isses ziemlich egal, mit welchem Amp. Dynamik ist da mehr oder weniger nimmer vorhanden. Ob du die Saiten nun streichelst oder reinhaust. Hat man gar, wie heute üblich, Kompressoren zwecks Sustainverlängerung drin, kann man gleich fast alles vergessen, was soll da noch bleiben....

Anders siehts im Crunchbereich aus oder wenn man mit dem Volpoti die Zerre runterdreht. Dann erreichst du eine ganz enorme Dynamik. Saite streicheln -> leise und fast clean, Reinhauen -> laut und verzerrt. Allerdings geht das mit ner Transe auch. Das geht sogar an der Hifi-Anlage ;)

Wer echte Dynamik will, der muss mit Gain sparen, keine Kompressoren und Sustainer laufen haben....und last but not least entsprechend dynamisch spielen. Ob das dann ne Marshall Vollröhre, ein JC oder ein Vetta ist...who cares.


PS: wie wärs mit nem Expander in der Effektkette :D
 
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