Wieviel Zeit investiert ihr ins Akkordeonspiel?

  • Ersteller Klangbutter
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Der Bericht über die Kinder klingt für mich so als hätten sie selbst keine Lust dazu.

Das würde ich so nicht sehen, dafür trötet und klimpert gerade Übling 2 viel zu gerne einfach mal so auf Klavier oder Keyboard rum - am liebsten in Gesellschaft, wenn noch jemand anderer im Raum ist :D Ich denke eher, dass Kinder und Heranwachsende einfach eine feste Aufgabenstellung (das und das machen und zwar so und so lange) benötigen, deren Umsetzung auch eingefordert werden kann. So, wie es mit den anderen Hausaufgaben eben auch ist. Die Freiwilligkeit und das Gefühl, mehr, als nur die geforderte Aufgabe machen zu wollen, kommt erst im Laufe der Zeit. Damit habe ich auch überhaupt kein Problem.

Dass Erwachsene wissen, was sie wollen, halte ich im übrigen für einen absoluten Mythos. Dafür kenne ich zu viele Erwachsene, die mal dieses, mal jenes beginnen und dann genauso schnell wieder beenden, wie sie es begonnen haben.
 
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Das stimmt absolut.

Ich meinte nur, wenn sie in den Unterricht kommen ging dem eine eigene Entscheidung voraus - ich will das und dazu muss ich dies oder jenes dafür tun.
 
Ich meinte nur, wenn sie in den Unterricht kommen ging dem eine eigene Entscheidung voraus - ich will das und dazu muss ich dies oder jenes dafür tun.

In dem jungen Alter, in dem mit dem Musikunterricht begonnen wird, ist das noch keine wirklich eigene Entscheidung. Klar kann man kein Kind jede Woche in den Unterricht prügeln, wenn es partout gar nicht will, aber eine echte Entscheidung ist es auch nicht. Und die Erkenntnis, dass man etwas dafür tun muss, wenn man etwas tut, die kommt noch viel, viel später. Die wissen zwar, wenn man ein Instrument lernt, muss man zuhause üben, aber was genau dieses "Üben" ist, wofür das gut sein soll oder warum man es macht, davon haben sie keine Ahnung. Das ist auch eine Entwicklung, die erst mit der eigenen Entwicklung kommt.

Meine Tochter hat diese Erkenntnis mit ihren 13 Jahren so langsam gewonnen. Nachdem es nach der Orchesterprobe Tränen gab, weil es gar nicht gelaufen ist, hat sie angefangen, wesentlich mehr zuhause zu üben. Da kommt inzwischen auch so etwas wie persönlicher Ehrgeiz mit dazu, es gut machen zu wollen.
 
Du schriebst:

Dass Erwachsene wissen, was sie wollen, halte ich im übrigen für einen absoluten Mythos. Dafür kenne ich zu viele Erwachsene, die mal dieses, mal jenes beginnen und dann genauso schnell wieder beenden, wie sie es begonnen haben.

Ich schrieb:

Das stimmt absolut
Ich meinte nur, wenn sie (also Erwachsene !!!) in den Unterricht kommen, ging dem eine eigene Entscheidung voraus - ich will das und dazu muss ich dies oder jenes dafür tun.

Kinder können das noch nicht selbst entscheiden und brauchen "Hilfe und Zuckerrüben", so hatte ich das ja auch ausgeführt. Im Grunde sind wir uns komplett einig, ich möchte nur dass das auch so heraus kommt. ;)
 
Sorry, lieber @Klangbutter , da habe ich Dich tatsächlich komplett missverstanden :facepalm1: Wir sind eindeutig einer Meinung :D
 
Ich reihe mich mal im Duchschnitt der meisten hier ein. Üben und spielen trenne ich nicht. Und täglich spielen klappt (leider) meist auch nicht.
Somit spiele ich 3 bis 4 mal in der Woche zwischen einer halben und einer Stunde, je nachdem wie das Zeitfenster aussieht. Wobei eine halbe Stunde mir mittlerweile zu knapp ist. In der Woche kommen wahrscheinlich zwischen 2 (wenn ich so gar keine Zeit hatte) und 5 Stunden (wenn es gut läuft) zusammmen. Meinen Unterricht von 45 min zähle ich nicht dazu.
 
Also ich bin jetzt so mutig und oute mich. Ich bin ein naturwissenschaftlicher Typ, unter Druck steigt meine Temperatur, aber so ganz ohne Druck ...
.
Rasen die Wochen bis zum Auftritt, übe ich, manchmal auch nächtelang, aber es kommt schon vor, dass ich monatelang dann überlege ob ich sie jetzt einpacken sollte oder die Staubschichthöhe empirisch erfassen.
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Wenn es brennt, dann wie die Feuerwehr!
 
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Was mir bei den Antworten zu dieser Befragung nicht klar geworden ist, ob die angegebenen Zeiten die tägliche oder monatliche Routine zur Vermeidung von Flugrost oder pures Vergnügen am Spiel sind, oder als Vorbereitung für einen Auftritt oder eine spielerische Weiterentwicklung dienen sollen.

Letzteres interessiert mich. Wie viel Zeit investiert ihr, um ein neues Stück oder eine neue Technik zu beherrschen, welche die Grenze zu eurem bisherigen Kenntnistand oder eurer aktuellen Fertigkeit überschreiten? Doch sicher nicht nur Stunden... was aber, Wochen, Monate, Jahre?
 
Wie viel Zeit investiert ihr, um ein neues Stück oder eine neue Technik zu beherrschen, welche die Grenze zu eurem bisherigen Kenntnistand oder eurer aktuellen Fertigkeit überschreiten? Doch sicher nicht nur Stunden... was aber, Wochen, Monate, Jahre?

Ich formuliers mal von der anderen Seite her.

Es gibt Tätigkeiten, die kann ich stundenlang ausüben ohne dass die Konzentrtion flöten geht und da werd ich im Laufe der Zeit besser. Bei Musik üben klappt das bei mir aber nicht. Nach einer gewissen Zeit (max. eine halbe Stunde) werde ich defintiv deutlich schlechter. Die Konzentration stimmt nicht mehr, die Koordination wird lausig etc. Deshalb übe ich Akkordeon auch nicht stundenlang, sondern eher in kleinen Häppchen.

Aus dem Grund dauern neue Stücke bei mir immer eine ziemliche Zeit lang. Wie lang, das hängt vom Stück ab, wie schwierig es relativ zu meinem derzeitigen Können steht.

Sind die Stücke in meine Könnensstufe , dann kann´s sein, dass ich das Stück in ein paar Tagen relativ gut drauf hab. Leicht über meinem derzeitigen Können, können´s dann auch mal ein paar Wochen sein. Und ich hab Stücke wo Techniken gefragt sind, die ich einfach noch nicht kann - die übe ich dann in Intervallen teilweise mehrere Jahre! Das stört mich auch nicht, denn ich habe keinen Auftrittszwang. Und es stört mich auch nicht wirklich, wenn das andere in relativ kurzer Zeit drauf haben, denn ich mach das ja für mich und nicht um irgend jemand was zu beweisen.

Aber klar - ich übe nicht nur 1 Stück, sondern habe immer mehrere am Laufen. Und so stört es dann auch nicht, dass das eine oder andere Stück Jahre braucht - es sind ja immer wieder welche dabei, die zwischendurch schon mal "spielbar" werden.
 
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Letzteres interessiert mich. Wie viel Zeit investiert ihr, um ein neues Stück oder eine neue Technik zu beherrschen, welche die Grenze zu eurem bisherigen Kenntnistand oder eurer aktuellen Fertigkeit überschreiten? Doch sicher nicht nur Stunden... was aber, Wochen, Monate, Jahre?
@maxito kann ich hier zustimmen. Letztlich kann man die Frage nicht so leicht beantworten, es kommt tatsächlich auf den Schwierigkeitsgrad des Stücks an, das man sich erschließen will. Ich kenne neue Stücke, in der es einzelne Stellen gibt, die mich herausfordern, aber nach drei vier Tage funktionieren. Und es gibt die richtig großen Herausforderungen, wo es Jahre dauert. Dann ist es wichtig, mehrere Stücke anzugehen, so dass man Fortschritte sehen kann. Nur ein Stück über Jahre üben, würde mir nicht gefallen und mich demotivieren. Dessenungeachtet gibt es solche Leute natürlich: Es soll Leute geben, die sich ein Akkordeon gekauft haben - nur für die d-moll-Toccata, nicht für leichtere Vorübungen oder Stücke vorher, einfach direkt für dieses Stück. Als sie das Stück nach der Herkulesaufgabe von einigen Jahren konnten, verschwand das Instrument wieder aus ihrem Leben. Das wäre meins nicht...

Freilich kann man die Übezeit verkürzen, bis man ein Stück schafft und kann. Das Büchlein "Einfach üben" von Gerhard Mantel hat mir gesagt, man solle schwierige Passagen zunächst sichten, dann sich handliche Stellen aus einem Stück herausgreifen, die man nicht kann und die immer wieder wiederholen und die kleinen einzelnen Happen hinterher zusammensetzen. Also gerade NICHT irgendetwas aus einem Stück spielen, zum Beispiel immer wieder von vorne, bis man rausfliegt. Wenn ich mich für dieses Stück-für-Stück-Vorgehen diszipliniere, geht es bei mir tatsächlich deutlich schneller, bis ein Stück geht. Das freut natürlich, aber damit wird gleichzeitig aus dem Spielen und Spaß haben systematische Arbeit. Hier gilt es meines Erachtens ein passendes Gleichgewicht zu finden zwischen Entspannung und Anspannung. Musikmachen ist für die meisten von uns ja Freizeit und nicht Erwerbstätigkeit.

Darüber hinaus gibt es für mich ein no-go, auf das ich achte: Ich höre auf zu spielen, wenn ich keine Lust habe, weil das Hirn Lust braucht, wenn es etwas lernen will. Prügeln, bis etwas geht, geht nicht.
 
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Der Titel des Fadens heißt:
Wieviel Zeit investiert ihr ins Akkordeonspiel?

Meine Antwort
Ein Leben
 
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C
  • Gelöscht von maxito
  • Grund: Auf Userwunsch gelöscht

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