Wo liegt der Unterschied zwischen günstigen und teuren Boxen

  • Ersteller deeprut
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Und Du hast seinen nicht genau gelesen ;)
 
Wenn Du mir zeigst, wie Du eine HB Box nach 5-6 Jahren für die Hälfte des Neupreises verkaufen kannst, dann kaufe ich mir einen Hut und ziehe ihn vor Dir.
In deinem beispiel ging es um eine Box mit einem Neupreis von 1200-1400€ und um einen Verkaufspreis von 400-500€. Das ist deutlich weniger als die Hälfte (wie auch geschrieben) und sollte kein Problem sein, wenn der Zustand stimmt.
Und wenn du eine Mesa Box für die Hälfte verkaufst hast du immer noch mehr Geld kaputt gemacht, wie wenn du eine Harley Benton Box verschenkst.

Die Mesa Box ist einfach teuer. Ein V30 kostet selbst als Endverbraucher etwas um die 100€. Da bleiben etwa 800-1000€ für eine Holzkiste. Für das Geld kann man einen Schreiner tagelang arbeiten und feinstes Material verbauen lassen. Dann kauft man quasi direkt vom Hersteller und hat die Möglichkeit, ein Einzelstück zu erhalten.

Bei der Mesa Box wird hergestellt, transportiert, geht durch die Hände des Importeurs und durch die des Händlers. Natürlich will jeder der Beteiligten was daran verdienen. Das macht die Kiste teurer, ohne dass sie dadurch mehr wert wird.

Man sollte den Preis nicht einfach mit dem Wert gleichsetzen, das sind zwei verschiedene Dinge.
 
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Man sollte den Preis nicht einfach mit dem Wert gleichsetzen, das sind zwei verschiedene Dinge
Das hat ja auch der alte Charly M. schon gewusst, gerät aber trotz frappierender Aktualität immer wieder in den Hintergrund der Diskussion. Sei es drum.
Ich stimme dieser Aussage
Da bleiben etwa 800-1000€ für eine Holzkiste. Für das Geld kann man einen Schreiner tagelang arbeiten und feinstes Material verbauen lassen. Dann kauft man quasi direkt vom Hersteller und hat die Möglichkeit, ein Einzelstück zu erhalten.
vollkommen zu. Oder man kann bei TT shoppen gehen und kriegt auch sehr viel für sein Geld!
Ich habe natürlich einen gewissen Bias, den ich hier gerne offenlege: Das Prinzip 4x12 hat sich mir nie richtig erschlossen, was schliesslich zu meinem Abschied einer Pre-Rola Marshall Basketweave geführt hat. Ich versteh´ das ganze Konzept nicht wirklich. Aber ich räume ein, dass ich auch die Klangästhethik der meisten Half- und Fullstackkapellen nicht verstehe und somit nur bedingt etwas beitragen kann.

Ich selbst besitze übrigens ein Pärchen V30 aus den 90ern, die noch in UK gefertigt waren, sowie (mittlerweile wieder weg) auch nen eingewobbelten China V30. Interessanterweise habe ich einen der UK V30 häufig gespielt, während der andere die meiste Zeit im Karton verbrachte. Direkt nebeneinander verhält sich der Out-of-the-Box V30 sehr kratzig und hart (UK!), während sich der eingewobbelte China und der eingewobbelte UK weiter nichts geschenkt haben. Ich zweifle an den Gerüchten, dass China V30 schlechtere Qualität haben sollten. Mir soll es recht sein, wenn ich dafür meinen UK Vintage gut verkaufen kann...

Dass die Vintage 30 für unterschiedliche Hersteller "getuned" werden (es gab übrigens auch mal Marshall Ausgaben) ist nichts Neues und erscheint mir sehr realistisch. Dass da für Mesa die "bessere" (?) Variante verkauft wird und es diese Speaker nicht am Neumarkt gibt ist natürlich schon ein Argument. Aber mittlerweile gibt es sooo viele Phantastische Speaker (kuckt mal allein im WGS Thread, und dann gibts da ja noch ein paar mehr) zu vernünftigen Preisen, dass dies die Boutiquepreise nicht rechtfertigt.

btw. Mesa ist NICHT (mehr) Boutiqueware, das ist ein richtig großer Player, der zugegebenermassen eine ordentliche Qualitätssicherung hat.
Ich würde das nur ungern mit Diezel vergleichen, wo hinter dem Namen auch noch ein Mann steht. Da ist das für mich schon nachvollziehbarer.
Aber ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Celestion für die Größenordnung von Diezel keine Sonderspeaker produziert.

Und hinter TT steht ein Dirk, der auch ziemlich gut weiss, was er da macht... aber hier gehts ja um diese unhandlichen, großen Dinger, die dafür sorgen, dass man in Proberaum und Bühne jeden Einzelspeaker auf der Hitze von lauwarmen Kaffee führt, weil einen sonst der Mischer von der Bühne prügelt.
Sieht aber gut aus so ne 4x12 (wenn man den Bandscheibenvorfall und die Hörminderung mit Anfang 40 in Kauf nehmen mag).

Ich glaub ja, dass nach ein paar Jahren alle 412er Boxen etwas runder und größer klingen. Auch mit neuen Speakern. Die hohen Frequenzen verliert das Ohr ja bekanntlich früher...

Zwiebler
 
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Ich persönlich glaube ja nicht, dass die Speaker, das Holz oder der Tolex das teuerste an der Mesa- Box ist. Ich denke mal das teuerste daran ist das Schild mit dem Logo.
 
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Das Prinzip 4x12 hat sich mir nie richtig erschlossen,

Das stammt ja auch aus den 60er Jahren. Da waren PAs bzw Gesangsanlagen
ganz anders dimensioniert waren als Heute. Kann man so nicht 1:1 vergleichen.

So sehen zeitgemäße 4x12 Boxen aus :D
dummy-cabs.jpg


PS hatte nicht Pete Townsend anfangs auch 8x12er Boxen .....??
 
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PS hatte nicht Pete Townsend anfangs auch 8x12er Boxen

aber der hatte Richtige. Er war übrigens einer, wenn nicht sogar der Initiator, dass Marshall die 4x12 Box gefertigt hat, aus Transportgründen.
Also für mich persönlich klingt eine 4x12- er immer noch in den meisten Fällen besser als eine kleinere Box, 2x12 oder 1x12. Außerdem sieht so ein Half- oder Fullstack doch einfach super aus, oder? Sicherlich kann man klangmäßig heutzutage alles hinter der Bühne regeln, aber wie sieht das denn aus, ohne Backline?
 
Also für mich persönlich klingt eine 4x12- er immer noch in den meisten Fällen besser als eine kleinere Box, 2x12 oder 1x12. Außerdem sieht so ein Half- oder Fullstack doch einfach super aus, oder?

Naja das ist immer einen Frage welchen Stil und in welcher Lautstärke man spielt.
Ich spiele Blues, Funk Soul und Classic Rock. Da ist ne 4x12 unnötig bis kontraproduktiv ....
 
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Hatte letztens das " Vergnügen " mal an einer 7ender 4x12 zu schrauben . Optisch gut verarbeitet , aber im Gegensatz zu meiner Billig 4x12 gabs dann nur in der Mitte ein Kantholz und keinen ausgesparten Zwischenboden . Das Holz war bei der 7ender dünner und über die Befestigung der Klinkenbuchse red ich mal besser nicht .... son Schrott hab ich noch nie gesehen .

Es stand aber " 7ender " drauf ;) .
 
Das stammt ja auch aus den 60er Jahren. Da waren PAs bzw Gesangsanlagen
ganz anders dimensioniert als Heute. Kann man so nicht 1:1 vergleichen.
eben! Ich verstehe die Fullstacks der 60er schon. Nur die heutigen nicht. Wenn man den Sound der 60ies haben will, sind Fullstacks gerade NICHT das Mittel der Wahl, WEIL ich den Amp gar nicht in dem Bereich fahren KANN, in dem man ihn früher fahren MUSSTE.

Also für mich persönlich klingt eine 4x12- er immer noch in den meisten Fällen besser als eine kleinere Box, 2x12 oder 1x12
Ist halt die Frage, was man mit besser meint... Aber als Open Back Spieler, komme ich ohnehin von einer anderen Ästhetik und finde geschlossene Boxen meist einfach nur "komisch" oder "unnatürlich" in ihrer Widergabe. Ich gebe auch gern zu, dass "Druck" für mich kein Selbstzweck oder Wert an sich ist. Wenn ich fönen will, nehme ich so ein kleines elektrisches Handgerät...
Ich finde die Abbildung kleinerer Boxen meist differenzierter, ausgewogener und sauberer. Vermuschen kann mans am EQ immer noch - entmuddeln geht halt schlecht. Aber spiele ja auch so komische Sachen "Cleansounds" (igitt!).

Ich versteh auch nicht mehr wie man sich 4x12er antuen kann. Ja, es ist schon cool, der Druck usw... aber unpraktisch. Eine gute 2x12 drückt auch genug oder man holt sich ne 1x12 thiele.
Absolut!

Zwiebler
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hatte letztens das " Vergnügen " mal an einer 7ender 4x12 zu schrauben
dafür sind 7ender auch berühmt geworden. Ihre grandiosen 412er. Wenn ich bei Marshall schon "nein danke" sage, was sage ich dann erst zu 7ender 4x12? Doppelneindanke?
(und das als 7endästhet)
 
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Aber spiele ja auch so komische Sachen "Cleansounds" (igitt!).

auch Cleansounds können laut sein;).

Übrigens, denkt mal alle schön an das gute alte Gitarristensprichwort:

Ist die Bühne auch noch so klein, ein Marshallstack passt immer rein ( oder so ähnlich ).

in diesem Sinne, jeder wie er mag:D.
 
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Wegen der Lautstärke braucht man heute keine riesen Box mehr. Auch bei einer 412er wird nur ein Speaker abgenommen. dass durch die Gehäusegröße die stehenden Wellen in der Box bei einer anderen Frequenz auftauchen, macht höchstens Nuancen aus. Der Druck der 412er kommt von der Bündelung und die kann man bei der Abnahme eines Speakers nicht erfassen.
Auf der Bühne ist es also in den Zeiten von PA Anlagen noch am egalsten, abgesehen von der Optik.
Meine meistgespielte box ist eine 212er. Das hat zwei Gründe. Erstmal haben meine Lieblingsspeaker nur 25 watt Belastbarkeit und das Top 50 Watt Leistung, außerdem möchte ich mich nicht zum Top runter bücken.
Ich bin da aber auch Pragmatiker. Um winzige Nuancen schere ich mich nicht weiter, die verschwinden eh, wenn man sich nur etwas bewegt.
 
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Auch bei einer 412er wird nur ein Speaker abgenommen. dass durch die Gehäusegröße die stehenden Wellen in der Box bei einer anderen Frequenz auftauchen, macht höchstens Nuancen aus. Der Druck der 412er kommt von der Bündelung und die kann man bei der Abnahme eines Speakers nicht erfassen.

Da hab ich hier aber schon anderes gelesen - und nebenbei bemerkt ... deutlich kompetenter belegt!

Ich hoffe jetzt wird hier einigen endlich mal klar, dass die Konstruktion und Abmessungen der Box einen ENTSCHEIDENDEN Einfluss auf den Sound hat....Ich bin's leid immer wieder lesen zu müssen "es wird doch eh nur ein Speaker abgenommen, hol dir doch ne 1x12 oder 2x12"...
NEIN, DIE GEHÄUSEMAßE HABEN EINEN ERHEBLICHEN EINFLUSS AUF DEN SOUND, EINE 2x12 KLINGT NIE SO WIE EINE 4x12!!!!!

jeder, der diesen Schwachsinn in Zukunft dennoch postet wird dazu verdonnert sich all diese Files 100 mal anzuhören! :D


Vermutlich würden die Unterschiede (bei Abnahme) nicht so groß ausfallen....

AAAAARRRGGGHHH, ich dachte gerade das hätte ich mit diesem Test widerlegt! :)
 
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oder man holt sich ne 1x12 thiele.

also die Thiele sind völlig überbewertet. Habe selber so eine und schon mit den verschiedensten Speakern ausprobiert, überhaupt kein Vergleich zu einer 4x12- er.
 
Nun ja ..... im Endeffekt gehts immer um den Sound , den man selber haben will und nicht darum , wie der zu Stande kommt , ob 1x12 oder 4x12 ... vollkommen egal . Ich spiel übrigens 2 Stück 1x12 mit 2 Combos mit jeh 2x8 .

Ich denk aber , das gerade bei dem Klampfen Zeug das " Konservative Verhalten " der User von Markenfirmen ausgenutzt wird ;) .
 
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Ich denk aber , das gerade bei dem Klampfen Zeug das " Konservative Verhalten " der User von Markenfirmen ausgenutzt wird

Ich wünsche mir selbst Gitarristen mit der Vernunft und "Offenheit für neue Erfahrungen" ( https://de.wikipedia.org/wiki/Offenheit_(Psychologie) ), wie sie bei Bassisten regelhaft anzutreffen ist. Zudem das weniger übersteigerte Gefühl der eigenen Wichtigkeit und den Fokus auf den musikalischen Beitrag... aber da beisst sich die Katze in den... Dann wären sie nämlich Basser geworden.

Ich selbst bin ganz sicher KEIN gutes Beispiel dafür - aber zumindest weiss ich, dass das eine große Dummheit ist.

Zwiebler
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
PS ...man kann sich ja mal die Anzahl von Bassisten als Bandleader vs. Gitarristen als Bandleader zu Gemüte führen. Und dann mal kucken wo die Quote innovativer, interessanter Musik höher ist... Wieviel Klampfenbands brauchts eigentlich um eine hervorzubringen, die so waghalsig ist wie beispielsweise Primus...?

Es wird oft überlegt, wie Jimi heute klingen würde, wenn er noch am Leben wäre. Ich befüchte, er würde heute Bass spielen.
 
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Da hab ich hier aber schon anderes gelesen - und nebenbei bemerkt ... deutlich kompetenter belegt!
Dann verlinke mal den Beleg.
Der unterschied liegt wie bereits geschrieben in den stehenden Wellen im Gehäuse. Der unterschied ist winzig im vergleich zu einer kleinen Veränderung der Mikrofonposition. Im Bandsound gehen solche Nuancen eh unter.
 
Dann verlinke mal den Beleg.


:weird:

Du brauchst doch bloß den Zitaten zu folgen!?!? Aber wenn ich schon Butterbrote schmieren muss ... bitte:


Lautsprecher - V30 - bei jeder Box

Marshall 1960ADM
https://soundcloud.com/enter-the-void/marshall-1960adm

Marshall 1960AV
https://soundcloud.com/enter-the-void/marshall-1960av

Marshall JCM900 1960 Lead
https://soundcloud.com/enter-the-void/marshall-jcm900-1960-lead

Bogner Überschall
https://soundcloud.com/enter-the-void/bogner-ueberschall

Mesa Rectifire
https://soundcloud.com/enter-the-void/mesa-rectifire
 
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Die Beispiele zeigen, dass unterschiedliche Boxen trotz baugleicher speaker unterschiedliche Klänge erzeugen.
Dass das so ist, will ich gar nicht bezweifeln. Das liegt an mehreren Faktoren, wie unterschiedliches Volumen, unterschiedlicher Bespannstoff, mitschwingendes Holz.
Sie liegen aber alle sehr nah beieinander.

Ich wollte aber auch auf was Anderes hinaus.
Hier geht es um Nuancen. Die fallen bei den einzelnen Aufnahmen im direkten Vergleich natürlich auf, aber bei einem Gig ohne Vergleichsmöglichkeit verschwimt das alles.
Da ist der Unterschied von einer 112er zu einer 412er einfach nicht so groß, dass es wirklich große Unterschiede gibt, die dem Publikum auffallen würden. Die Mikrofonposition ist bei jedem Gig anders, Die Saiten sind nicht bei jedem immer gleich frisch, der Kerl am Mischpult wählt nicht immer die genau gleichen Einstellungen, die PA ist nicht immer die Gleiche und auch der Raum, der beschallt wird unterscheidet sich.
Es gibt einfach so viele Faktoren, die einen weit größeren Einfluss auf den Klang haben. Da muss man sich wegen winzigen Nuancen nicht verrückt machen.
Ob das nun die kleinen Unterschiede zwischen verschiedenen 412er Boxen mit gleicher Bestückung oder die Unterschiede zwischen 112er, 212er und 412er mit gleicher Bestückung sind, ist egal. Es ist wichtig, wie groß die Unterschiede sind und ob sie in der Praxis wirklich auffallen.
Am Ende muss sich jeder selbst überlegen, ob es dieser winzige Unterschied wert ist, deutlich mehr Geld auszugeben oder deutlich mehr zu schleppen.
Vielleicht ist das nur meine Sicht auf die Dinge, aber so kleine Unterschiede sind mir einfach egal. Vielleicht wär das anders wenn ich viel Geld hätte und Leute, die den Kram für mich schleppen.
 
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