[Workshop]Becken-Neukauf

  • Ersteller Drummerle
  • Erstellt am
Aufgrund vieler Fragen im Cymbal-Forum in denen gefragt wird welche Becken man für Musikrichtung x kaufen soll, habe ich mir gedacht, schreib doch mal einen Workshop, wie man am besten beim Neukauf vorgehen sollte um das Becken zu bekommen was am besten zu einem passt.

Als erstes sollte gesagt werden, dass ich jedem rate eben nicht nach dem Gehör und den Bewertungen anderer zu kaufen, sondern sich selber ein Bild von DEM Becken zu machen. Man sollte sich eigentlich auch kein hochwertiges Becken im Internet kaufen, da man (vor allem bei den Handgehämmerten Becken) nie weiß wie es wirklich klingt und keinerlei Vergleiche zu anderen Becken hat.

Eher sollte man sich in ein größeres Musikgeschäft begeben (es sollte natürlich eine größere Beckenauswahl haben) und sich viel Zeit für den Kauf nehmen (evtl. ruft man einen Tag vorher in dem Geschäft an, dazu aber später mehr).

Erstmal kommen wir aber noch zur Kaufplanung. (Ich nehme mal meinen letzten Beckenkauf als Beispiel)
Damals war mir klar: es sollte ein Crash werden, mit der Größe 15"-17", passend zu meinem vorhandenen 18" Crash-Becken. Außerdem ist es wichtig zu wissen, wie viel man maximal Ausgeben möchte (bei mir waren es damals so ca. 200€). Den Preis sollte man aber bei Becken nicht zu niedrig ansetzten, denn Becken sind nun mal Instrumente, und wenn man da etwas Vernünftiges haben möchte zahlt man auch einiges.
Man muss ja im Endeffekt nicht so viel ausgeben wie man angesetzt hat. (zu beachten ist, dass vernünftige Hardware auch noch dazukommt)
Aber viel mehr würde ich gar nicht planen, denn ein Becken muss einem einfach gefallen, mit den Größen und dem Preis regelt man nur die Rahmenbedingungen.

Nun habe ich einen Tag vor dem Kauf in dem Laden angerufen. Ich habe geschildert was ich möchte und gefragt (wichtig), ob ich mein vorhandenes Becken mitnehmen darf, da das Kaufbecken gut mit Ihm zusammenpassen sollte.
Damit habe ich mich auch für den nächsten Tag schon mal angekündigt.

An dem folgenden Tag habe ich mir dann in dem Laden viel Zeit genommen…..
habe mein Becken neben viele andere Becken gehangen (der Ladenverkäufer war sogar so nett und hat die, die in meinen Preisbereich passen schon mal rausgesucht! (was ein Telefonat alles bewirken kann)). Nun habe ich versucht, ohne groß auf die Marken zu schauen, DAS Becken zu finden. Ich habe jedes Becken zuerst mit meinem Zusammen angecrasht - Da wurden es schon einige weniger, weil die anderen einfach nicht passten. Dann habe ich jedes Becken abwechselnd mit meinem Vorhandenen angespielt - wieder ein paar weniger. Dann habe ich jedes der übrig gebliebenen Becken einzeln angespielt und miteinander verglichen (Kuppensound, Crashsound, ist es lauter / heller / dunkler) - und habe eine Art Ranking meines Geschmackes erstellt…nachher waren es 4 Becken, die mich auf ihre eigene Art begeistert haben. (beim anspielen sollte man auch mal die Augen schließen und einfach nur hinhören).
Zwischen den 4 Becken habe ich dann natürlich nach Preis entschieden - der spielt ja auch eine wichtige Rolle. (wenn es einen Interessiert - geworden ist es dann ein Istanbul Radiant 16" Crash).

Was ich hiermit eigentlich sagen wollte: nehmt euch Zeit! Es ist ein Instrument, was ihr euch da kauft, und es soll natürlich Geil klingen! Ansonsten nimmt man bei einem Neukauf zu viel Geld in die Hand! Trotzdem muss man sich auch die Zeit nehmen (ich habe an dem Tag ca. 2,5h in dem Laden verbracht).
Natürlich kann man heute auch alles im Internet bekommen. Das ist meist Bequemer und viele müssen auch noch das Fahrtgeld zum nächsten großen Musikladen mitrechnen. Trotzdem finde ich ist es selbst das Wert. Im Internet kann man nämlich nicht so viele Becken miteinander vergleichen, und man bekommt evtl. zwar ein Becken was gut klingt, aber bestimmt nur in seltensten Fällen DAS Becken.

Außerdem ist auch klar, dass man irgendwann eine Marke / Serie favorisiert, und man nacher doch auch nach dem schaut und aussucht was auf dem Becken steht. Für den Anfang aber sollte man nicht nach den Marken gehen die man kennt (aufgrund vieler Werbung) - das ist das Wichtige!

Ich hoffe dieser Thread kann einigen helfen, um ein gutes Becken neu zu kaufen.

Drummerle


noch einige erfahrungen meinerseits,die vielleicht hilfreich sind:
becken anspielen bedeutet nicht,dass man im testraum auf die becken ein paar mal mit dem stick haut!
sucht euch 4 oder 5 becken aus und fragt,ob ihr sie an einem set ausprobieren könnt.
es ist wichtig,becken im gesamtkontext des schlagzeugs zu hören.
nehmt ein freund/in mit,die sich vielleicht mal ans set setzt und stellt euch einfach mal 3m vor das set.
spielt die becken so,wie ihr sie auch bei der probe/gig spielen würdet (und nein,das ist kein freibrief für wildes draufkloppen!;))

überfordert euch nicht,irgendwann ist der punkt erreicht,an dem man die -teilweise feinen- unterschiedlichen sounds der verschiedenen becken nicht mehr erfassen kann.
dann lieber am nächsten tag noch mal wiederkommen...

und bitte,kauft auch in dem laden wo ihr testet!

beste grüsse bece
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die Geschichte mit dem "Testraum" ist auch noch so ne Sache. Letzten endes hat ja jeder (Probe-)Raum/Halle eine andere Akustik (von Open Air ganz zu schweigen), welche sich nochmal ändert mit der Menge an Leuten die drinsteht, dem Soundtechniker, usw.. Bringt sicher was den Sound mit den bekannten/eigenen Becken über den Daumen abzugleichen soweit das machbar ist, aber ansonsten wird man sich mit "akustischen Raumanalysen" eher verrückt machen denke ich. Kann halt passieren das es beim z.B. Händler doch nen Stück anderst klingt als daheim oder im Proberaum usw..
 
...genauso wie wahrscheinlich bei jedem auftritt,-
;)

ist also vernachlässigbar..
 
Hab den Thread beim stöbern gerade erst entdeckt und habe noch ne kleinigkeit anzumerken:

Manchmal kann es auch von Vorteil sein die Becken nicht zu locker aufzuhängen. Gerade wenn man viel mit ihnen betont, kann das Zurückschwingen wärend man erneut darauf schlagen möchte zu einem Treffer an der falschen Stelle führen. Es empfiehlt sich daher meiner Meinung nache weder ein zu festes, noch ein zu lockeres Aufhängen.
 

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