Yamaha Motif XF (Keyboard/Workstation)

  • Ersteller Matt_28
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Ich entscheide ob mir ein Ölgemälde gefällt oder nicht.

Ich kaufe das Gemälde nicht, sondern ich male es ;-) Und einem Maler ist niemals egal, welche Farben und Materialien er verwendet. Deshalb gibt es so viele Workstations. Natürlich hast Du aber Recht: Zumindest live können 85% der Zuhörer einen Motif XS nicht von einem Casio-Keyboard unterscheiden.

Ich finde es immer wieder interessant, wie das Thema Klangqualität die Gemüter bewegt. Ich persönlich finde, daß der Fantom besser klingt als der Motif, dieser widerum aber (für meine Musik) brauchbarere Sounds hat. Und so hat jeder seinen Geschmack - und jeder einen Favoriten. Wenn es eines zur Zeit nicht gibt, dann ist es die beste Workstation. Denn jede Kiste ist für den jeweiligen Geschmack die beste.

Hey, das ist wie im Sozialismus - jeder hat das Beste - ich freu' mich so für uns alle ! ;)

Grüßle
Tom
 
Ja, man soll das alles nicht zu bierernst nehmen. Was die Zuhörer betrifft, so ist zwar ihre Unterscheidungsfähigkeit für Sounds gering (besonders im Band-Kontext), aber umso besser ist ihre unterschwellige Wahrnehmung, ob jemand Freunde an seiner/ihrer Musik und Sounds hat. Auch wenn jemand Spaß an einem Casio hat (dadada), kommt das rüber. Und beim eigenen Wohlfühlen geht's ja gar nicht so sehr um Perfektionismus - jedenfalls nicht für mich - sondern es ist eher, wie mit einem Schuh, der passen muss (oft sind das ja eher die nicht mehr ganz neuen), oder der nach Einlaufzeit passen soll. Wenn ich mich an mein Rhodes oder den Moog setze, oder auch an den Access TI, fühle ich mich von Sekunde eins an gut, und so geht es ja manchen Leuten auch mit anderen Instrumenten, die einfach passen. Bei workstations ist das schwieriger: die können unglaublich viel, bedeuten aber auch Kompromisse und bringen in alles einen eigenen Charakter mit, und Engine und Sample-Paket bedeuten zusammen immer einen erkennbaren Grundklang, den man halt mehr oder weniger mag. Auch mir gefällt der Klang (sound--engine mit Wandlern) des Fantom G etwas besser als der des XS, aber auch ich finde vielleicht mehr passende Sounds für meine Musik im XS/XF. Mal sehen :) Jedenfalls sehe ich das alles auch nicht so verbissen...
 
Also, mein Beitrag war auch gar nicht todernst gedacht. Sonst hätte ich den Elefanten nicht als Vergleich heran gezogen. :D
Ich betrachte das einfach so: wenn ich mir das Piano bei allen drei Workstations anhöre, dann kann ich ganz klar sagen, welches mir besser gefällt. Das "besser" oder "schlechter" ist reine Geschmacksache. Wenn mir etwas weniger gefällt, dann kann ich das nicht erklären, aber Attribute wie kalt, steril, zu perfekt, overprocessed usw. sind es bestimmt nicht. Samplen und Samples in fertige Klänge programmieren können alle drei Workstation Hersteller. Sonst wären sie längst aus dem Markt.
Mich persönlich stört da viel mehr die oberflächliche Programmierung bei manchen Sounds und manchen Herstellern. Beim Fantom G z.B. gibt es ein Paar akustische Gitarren, oder das Banjo Patch, bei dem die Hüllkurve für Amp und Filter ganz falsch programmiert ist und die Instrumente sehr unnatürlich ausklingen, sei es das die Amp Hüllkurve nicht naturtreu den Sound ausklingt oder das der LPF den Sound nicht naturtreu verdunkelt und da klingt der Banjo am Fantom als ob man die reinen Samples im Sampling Modus probehören würde. Von der hirnlosen Anwendung von Vibrato Modulation (durch den Joystick) auf bestimmte Sounds die gar kein Vibrato in dieser Form aufweisen, ganz zu schweigen.
Das sind eher die Dinge die ich bei einer Workstation generell bemängeln würde. Abgesehen vom persönlichen Geschmack, kann man mit allen drei fantastische Musik machen.
Natürlich, dass der Endkonsument unsere Musik als mp3 hört, oder auf einem lauten Konzert einen Motif nicht von einem Casio Kinderkeyboard unterscheidet, ist für uns Musiker kein Argument gleichgültig gegenüber einem Instrument zu sein.
 
Da ich beide Tonerzeugungen habe, kann ich meine persönliche Meinung zum Klang wiedergeben.

Erstmal klingen beide gut.

Der Yamaha klingt im Bereich der Naturinstrumente und bei allen sonstigen Brot&Butter-Sounds besser.
Die Sounds sind spielfertig mit Controllern programmiert und in den meisten Kategorien amtlich. Die Chöre waren beim XS nicht so doll, hier hat Yamaha aber bestimmt beim XF nachgebessert.
Aufgrund der Tatsache, dass die ganzen gut gemachten Songvorlagen auch noch einen EQ + 8x 2 Insert-Effekte haben, kommt man hier sehr schnell zu einem absolut amtlichen Ergebnis. Selbst bei meinem Motif ES bin ich schneller zu einem amtlichen Endergebnis gekommen als mit dem Fantom G. Yamaha hat dafür andere Bedienungshürden, die beim S90XS leider mehr stören als beim Motif.

Was spricht für den Fantom G:
Die Synthsounds: Dreckige, eklige, schmatzende, organische Synthsounds mti Technocharakter finde ich eher im Fantom G. Dafür sind manche Bereich aus dem Brot und Butter-Geschäft richtig schlecht: Orgeln, Bläser und Gitarren kommen wesentlich schlechter als beim Motif. Und der Motif schlägt bei den Bläsern oft meine 400€ teure Bläserkarte des Fantoms.
Ferner sind die Sounds oft schlampig programmiert und man muss nacharbeiten. Außerdem fehlt ein wichtiger EQ pro Part. Mal schnell für einen Klang, die Bässe rausnehmen ist nicht! Und diesen Anwendungsfall habe ich gar nicht so selten. Mal schnell einen Klang im Kombi so klingen lassen wie im Single-Modus? Is nicht? Es gibt doch Zettel und Stift. Ferner kann man nur einen Insert-Effekt pro Klang verwenden, der auch noch als EQ dienen muss. Dies schränkt beim Sound auch ein wenig ein.
Witzigerweise kann ich mich von im schwerer trennen, als vom Yamaha. Das liegt bei mir aber daran, dass ich die komplexeren Sachen seit 2 Jahren am Fantom gemacht habe, während das untere Keyboard nur 3 bis 4 Lieblingsklänge und das Piano abbilden musste. Sich vom Fantom zu trennen, würde mich sehr viel Programmierarbeit kosten.

Soweit mein kleiner Vergleich...
 
Bei den Brot- und Butter Sounds gibt's einige richtig gute Waveforms (leider kaum: Presets) an Bord des Fantom, die relativ leicht zu programmieren sind, z.B. für gute Rhodes-Sounds, Pads, Streicher etc.

Bläser und Orgeln sind relativ grottig, aber im letzten connects-pack war ein brass section sound programmiert, den ich benutzbar finde (und besser als ARX-03, das ich mir in der wieder mal falschen Hoffnung gekauft habe, dass Roland hier die Bugs ausbügeln und bessere Presets nachliefern würde).

Bei den Natursounds beim Yamaha stimme ich zu: die meisten klingen wirklich gut; bei vielem, was ein wenig erdiger und dreckiger klingen soll, ziehe ich allerdings den Fantom vor; nicht nur für clubsounds.

Bis jetzt ist es mir noch nicht gelungen, die XS EPianos richtig einzuschätzen. Im Laden fand ich die Presets zum größten Teil nicht überzeugend, und brauchbare Demos für diesen Bereich finde ich einfach nicht im Netz. Aber von guten Keyboardern auf der Bühne habe ich schon mehrfach erstklassige EPianos aus Motif XS Synths gehört (Matt Cooper von Incognito; George Duke auf seiner letzten Tour etc.).

Kann mir mal einer den Widerspruch erklären???
Custom-Sample-Libraries der Künstler oder Addons für den Motif, die ich nicht kenne?

Die "Vintage Keys" im Motifator Shop finde ich einfach nur unfreiwillig komisch.
 
Würde ich mir jetzt nochmal eine Workstation kaufen, ich glaube, ich würde aus Preis-Leistungsgründen den großen Kurzweil bevorzugen. Jedenfalls, wenn die Tastatur gut spielbar und nicht zu leicht ist.
 
ich hingegen würde eher noch paar Expander besorgen, ich hab mit dem S90XS und dem Motif XS6 ja alles, was ich an Tastatur benötige ;)

gibt's den Fantom G eig. als Rack?
 
Nee, den Fantom G gibt's nicht als Rack.

Es gibt aber einige Soundüberschneidungen mit "Sonic Cell", und ein altes Fantom X Rack, das den Vorteil hat, die nicht schlecht gemachten, aber eben nicht mehr ganz taufrischen SRX-cards (6 von möglichen 12) aufzunehmen.

Auf Kurzweil habe ich auch sehnsüchtig geschaut. Synth engine und Effekte machen einen recht guten Eindruck, wenn die Architektur auch ausgesprochen unübersichtlich zu bedienen sein soll.

Was ich bei den Kurzweils aber als negativen Killereffekt empfinde, ist die lausige Qualität der (Mini-)Samples: das war Anfang der 90er mal state of the art neben den alten Akai-Samplern (als 32Mb noch viel war), aber heute hört sich das doch sehr mickrig an: geht einfach mal auf die preset-Seite. Die Kurzweils haben, wenn ich mich richtig erinnere, so ziemlich den kleinsten ROM-Speicher auf dem Markt der workstations, und diese geloopten Minimal-Samples kannst Du so lange bearbeiten wie Du willst, daraus wird trotzdem kein erwachsener Klang; die klingen mehr oder weniger wie alte soundblaster soundfonts.
Wenn Kurzweil seinen Geräten genügend Sample-Speicher spendieren und mit neuem Sample-Material nach heutigen Standards füllen würde, dann hätten sie ein heißes Eisen im Feuer.

Wie war das noch mit den EPianos im Motif XS/XF? s.o.
Scheint irgendwie kein ergiebiges Thema zu sein ;-))
Also doch eher ein Nord Stage EX?
 
das mit den EPs sehe ich nicht als wirklich grosses Problem. Immerhin spiele ich sämtliche Rhodes - Sounds auf dem S90XS sowie dem Motif... :gruebel:
 
Wie war das noch mit den EPianos im Motif XS/XF? s.o.
Dank des Samplers ist es sogar möglich die Nordstage-Pianos auf dem Motif zu spielen...., wenn man es denn will.
Natürlich bedeutet das einwenig Arbeit..., aber möglich ist es. :D
 
Dank des Samplers ist es sogar möglich die Nordstage-Pianos auf dem Motif zu spielen...., wenn man es denn will.
Natürlich bedeutet das einwenig Arbeit..., aber möglich ist es. :D

Das würde ich nur zu gerne, Frage ist nur, woher ich 'nen Nord Stage bekomme. ;)
 
Mitr ist schon klar, dass mit dem Flash Memory beliebiger Sample-Inhalt an Bord geholt werden und da bleiben kann. Deshalb interessiert mich das Gerät ja. ;-)

Aber jeder in guter Qualität im Gerät vorhandene Sound muss nicht ersetzt werden. Und Vintage-EPs in hoher Qualität gehören für mich zum elementaren Grundbestand einer modernen Workstation.

Aber da ich offensichtlich nichts über die im Laden gewonnen - nicht sehr beeindruckenden - Preset-Eindrücke des Motif XS hinaus in Erfahrung bringen kann, warte ich einfach ab. Ich habe bis heute keine hochwertige Preset- oder Sample-Bibliothek für den XS in dieser Richtung im Netz gefunden, und vom neuen ROM des XF gibt's auch noch keine entsprechenden Demos (über evtl. neues wav-Material für diese Sounds: nur von neuenm D6 Clavi-Material habe ich da was am Rand mitbekommen).

Das sind die beiden Punkte, die mich interessieren, und falls irgend jemand von Euch doch einmal auf etwas in dieser Richtung stoßen sollte, wäre ich für einen Hinweis dankbar.
 
Irgendwo im Motifator Forum wurde doch mal eine Liste mit neuen Waveforms, sprich neuen Instrumenten bzw. deren Samples aufgeführt. Ein Rhodes war nicht dabei. Es war nur der D6-Sound unter den EPs erneuert worden.
 
@defrigge - zu den bisher nicht gefundenen hochwertigen Sample Bibliotheken

Hi,
also ich spiel den XS7 und hinsichtlich Sample Bibliotheken und Librarys kannst Du alles bekommen, was Du willst. Erstmal gibt´s da Unmengen an Free und Demo zeug (samplebank / sampletank/ Yamaha give-away) und dann noch die kostenpflichtigen Sachen von easysounds und von der motifator - page.
Es wird alles von world / vintage / synthkram etc. abgedeckt. z.B. sind die Orgeln aus dem Orgelsessionset von easysound Klasse (o.k. ich weiss - Geschmackssache). Die Sachen kannst Du im Yamaha give-away Bereich z.T. reinladen und ausprobieren. Das neuste set sind FM-Sachen - anscheinend in gewohnt guter Qualität.

Zum ausprobieren einfach runterladen, auf einen USB - Stick ziehen und im Musikgeschäft Deines Vertrauens reinladen (am Besten nach Rücksprache mit dem Verkäufer - danach factory reset).

Lohnt sich und vielleicht kann Dich der XS schon überzeugen - beim XF wirds bestimmt nicht schlechter, da der auf dem XS aufbaut.

Gruß

Reiner
 
Das würde ich nur zu gerne, Frage ist nur, woher ich 'nen Nord Stage bekomme. ;)

Ich denke mal hier gibt es genug User mit einem Nordstage. Fragen kosten nichts :)

Ich habe bis heute keine hochwertige Preset- oder Sample-Bibliothek für den XS in dieser Richtung im Netz gefunden, und vom neuen ROM des XF gibt's auch noch keine entsprechenden Demos (über evtl. neues wav-Material für diese Sounds: nur von neuenm D6 Clavi-Material habe ich da was am Rand mitbekommen).

Also an Sample-Material gibt es in dieser Richtung mit Sicherheit mehrere Terrabyte im Netz. Natürlich nicht immer und unbedingt als vorgefertigtes Motif-Futter und es ist auch mit erheblichen Arbeitsaufwand verbunden, dieses Samplematerial auf seine Wünsche hin anzupassen. Aber möglich ist es in jedem Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dank des Samplers ist es sogar möglich die Nordstage-Pianos auf dem Motif zu spielen...., wenn man es denn will.
Natürlich bedeutet das einwenig Arbeit..., aber möglich ist es. :D
Da muss ich widersprechen! Die Clavia-Geräte benutzen ja nicht nur reines Sample-Playback, sondern auch Modelling, z.B. für String Resonance-Geschichten. Man kann die Clavia-Sounds also nicht vollständig durch Samples nachbilden ;)
 
Hmmm..., wenn ich einen Sound am Nord-Stage gefunden habe, der mir gefällt, ich diesen in mehreren Velocity-Ebenen absample und am Motif ein Multisample daraus erstelle, dann habe ich den Sound fast 1:1 auf dem Motif :)
Sicher hat mich am Ende die ganze Prozedur auch ganz schön viel Arbeit gekostet, aber dass nimmt man doch gerne in Kauf, wenn man unbedingt seinen Wunschsound spielen will.:D
 
Aber eben nur fast ;) Und man kann sich natürlich auch überlegen, ob es nicht einfacher wäre, sich irgendein Nord-Gerät zu kaufen, dann kann man sich das ganze nämlich sparen ;)
 
Hmmm..., wenn ich einen Sound am Nord-Stage gefunden habe, der mir gefällt, ich diesen in mehreren Velocity-Ebenen absample und am Motif ein Multisample daraus erstelle

...und dann einen realistischen Stundensatz ansetze, kann ich mir von den entstandenen Kosten zwei Nord Stage kaufen. ;)
 
Aber eben nur fast ;) Und man kann sich natürlich auch überlegen, ob es nicht einfacher wäre, sich irgendein Nord-Gerät zu kaufen, dann kann man sich das ganze nämlich sparen ;)

Es ist scheinbar kein Märchen und auch ich habe von solchen Kollegen gehört, die sich für einen ganz bestimmten Sound auch extra das Originalgerät kaufen und hinstellen und am Ende eine riesen Burg aufbauen, statt die vorhandene Technik effizient zu nutzen :D
 

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