Richtig Auszählen

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Fourstrinx
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Hallo Forum!
Bin neu hier und habe eine Frage bezüglich dem Auszählen der Notenwerte in einem Takt.

Ich weiß wie ich die Noten so auszähle:
Bei 4teln: 1 2 3 4
Bei 8teln: 1 + 2 + 3+ 4 +
Bie 16teln: 1e+a2e+a3e+a4e+a
etc...

Aber mir ist nicht klar wie ich zählen soll, wenn mehrere unterschiedliche Noten/Rhythmuswerte in einem Takt vorkommen.
Hier ein Beispiel:

Beispiel.png

Geht Ihr da vom kleinsten Notenwert aus und zählt den ganzen Takt 16teln hindurch? also 1e+a2e+a etc..
Oder zählt Ihr die 8tel, dann die beiden 16teln, dann die punktierte 4tel. etc..?

Für Antworten bedanke ich mich!
Fourstrinx
 
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Du kannst nicht alle möglichen rhythmen auszählen, mit etwas übung lernst du sie lesen und umzusetzen. Klopfe mit der linken hand den grundschlag, mit der rechten seine unterteilung.
 
da du das angesichts der TABs wohl auf Gitarre beziehst, können wir auch gleich die Auf-Ab-Bewegung der Anschlagshand dazunehmen. So stimmt es nämlich
Geht Ihr da vom kleinsten Notenwert aus und zählt den ganzen Takt 16teln hindurch?
Ja. Du solltest eine gleichmäßige "Schüttelbewegung" mit der Anschlagshand machen, die entspricht dem kleinsten Notenwert, wie du geschrieben hast. Hier also in 16teln den ganzen Takt durch.
Sinn der Sache ist, dass du auch die längeren Noten/Pausen exakt von der Länge bemessen kannst. Also immer eine Feinunterteilung vornimmst.
Wenn du willst, kannst du das gedanklich mitzählen.

Laut zählen und mit dem Fuß mitklopfen würde ich dabei eher die beats (1 2 3 4). Das ist womöglich schwierig aber sehr sinnvoll, wenn du genau weißt wo im Verhältnis zum beat deine Töne nun sitzen (drauf, davor, dahinter - ich red jetzt aber nur von 16tel Unterteilungen, nicht von Microtiming á la laid back etc.) Gute Übung für dieses "Viertel durchklopfen, dabei Rhythmen spielen" ist die von Günter vorgeschlagene Klopfübung.
 
Danke für eure Antworten.
Na ja, wenn ich Noten vor mir habe und das Lied nicht kenne, bleibt mir ja nichts anderes über als die takte auszuzählen.
Wenn ich einen ganzen Takt nur achtel habe ist das ja kein Problem; aber wenn ich in einem Takt mehrere Notenwerte habe komm ich doch übers zählen nicht herum; vor allem bei punktierten noten. wie soll ich sonst wissen wie die tonlängen sind?
 
aber wenn ich in einem Takt mehrere Notenwerte habe komm ich doch übers zählen nicht herum; vor allem bei punktierten noten. wie soll ich sonst wissen wie die tonlängen sind?
hm, warte.
Das wäre der Fall
1. wenn du dich nicht auskennst, wenn dich sozusagen wirklich überrascht was du da für Notenwerte zu sehen bekommst ;)
oder
2. wenn die Notation schlecht lesbar aufgeschrieben ist. Das kann man nämlich mal besser und mal schlechter machen.
In solchen Fällen musst du richtig lesen und zählen.

Aber!
- Wenn der Takt gut aufgeschrieben ist, kannst du auf den ersten Blick sehen, wo z.B. die Viertelbeats liegen. Du musst gar nicht zählen, du siehst das von weitem.

Beispiel: in deinem Notenbeispiel oben die erste und letzte Zählzeit. Mit dem durchgehenden Balken gut aufgeschrieben. Sehr schlecht dagegen wäre die Notation mit einzelnen 8tel und 16telnoten jede mit ihren Fähnchen, das ist glaub ich klar.
Nicht so günstig in dem Beispiel oben: die punktierte Note, die die Zeiten 2 und 3 zusammenfasst. Ich hätt es lesbarer gefunden, die als Viertel übergebunden an eine 8tel zu schreiben, die nächste 8tel teilt sich dann den Balken mit der vorigen. Dadurch wäre (wie ich schon schrieb) jede Zählzeit gut erkennbar gewesen.
Okay da kann man jetzt streiten, was genau wie sinnvoller gewesen wäre, aber ich mach mal weiter um zum Punkt zu kommen.

- Sinn der Sache mit den erkennbaren Zählzeiten:
du brauchst dich nicht mehr um so viele Kombinationen und Möglichkeiten zu kümmern. Wenn wir nur noch eine Zählzeit betrachten, gibt es nur noch ein paar sehr überschaubare Möglichkeiten, welche Noten- und Pausenwerte da stehen können.
2 Achtel
oder 1 Achtel und 2 16tel
oder 2 16tel und 1 Achtel
usw. - es sind schon ein paar Kombinationen aber es hält sich in Grenzen.
Und jetzt kommts: die hast du irgendwann gelernt. Du siehst und erkennst den Rhythmus. Ohne zu zählen. So wie du ein Wort liest und erkennst, ohne dir die Buchstaben einzeln zu buchstabieren.

Ich denke (wenn ich ihn richtig verstanden hab), das hat Günter oben auch schon gemeint mit seinem kurzen ersten Satz^^.
 
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Nicht so günstig in dem Beispiel oben: die punktierte Note, die die Zeiten 2 und 3 zusammenfasst. Ich hätt es lesbarer gefunden, die als Viertel übergebunden an eine 8tel zu schreiben, die nächste 8tel teilt sich dann den Balken mit der vorigen. Dadurch wäre (wie ich schon schrieb) jede Zählzeit gut erkennbar gewesen.
Okay da kann man jetzt streiten, was genau wie sinnvoller gewesen wäre,[...]

Da kann man nicht streiten, da kann man nur voll deiner Meinung sein ;).

Was da steht, ist ein Fehler. Auf Schlag 2 darf den Notationskonventionen folgend keine punktierte Viertelnote stehen, weil dann die Taktmitte nicht erkennbar ist. Nachzulesen in Notensatz-Fachliteratur. Genau deshalb ist es IMHO wichtig, dass Anfänger mit ordentlichen Noten arbeiten, und nicht mit fehlerhaften. Dadurch lernt man das Notenlesen dann eben nicht, weil man sich nicht an die Konventionen und Regeln gewöhnen kann.

Niemand käme auf die Idee, in der Grundschule Lesebücher mit Rechtschreibfehlern zuzulassen oder fahrlässigerweise zu verwenden: die Kinder lernen dann die Konventionen nicht, sondern werden Fehler reproduzieren. Bei Noten sollte man genauso gewissenhaft wie bei Text sein, sonst macht man sich das Leben unnötig schwierig.

Harald
 
Es ist mir klar, dass man Noten/Pausen mit Übung so lesen kann wie Wörter!
Was mir allerdings noch immer nicht ganz klar ist, ist wie ich auskommen soll, wenn ich nur die 4tel bzw. den Grundbeat zähle oder mit dem Fuß klopfe.
Ich habe noch ein Beispiel im Guitar Pro gemacht - es klingt furchtbar aber ich wiederhole meine Frage nochmal:
Würdet Ihr in dem BEispiel nicht 1e+te 2e+te 3e+te 4e+te zählen?
Beispiel 2.png
Ich habe in dem Beispiel wieder das Problem, dass "verzögert" auf der 3 eine Achtel steht.
Wenn ich nicht die kleinste Einheit (16tel) zähle, wie sollte ich sonst einem anderen Musiker ohne Noten erklären wo die Töne liegen ausser mit dem Zählen?

Sorry aber ich kapiers nicht.
 
Hi,

mir geht es so das ich einen Rythmuss zählen müssen kann, um ihn zu verstehen und zu spielen.
Keine Ahnung warum, aber wenn ich das ganze nicht in "feste" Zahlen packen kann, wird das nichts.
Meine Lehrerin meint zwar auch das es irgendwann "von selbst kommt!", aber was nützt das wenn es jetzt noch nicht da ist? :)

Eigentlich ist deine erste Grafik ist eigentlich ganz einfach.
Von den Noten her kommt (nach Reihenfolge) 8tel, 16tel,16,tel, Punktierte 4tel,16tel, 8tel,16tel.
Das kannst du dir (Hurra Schulwissen im einsatz = Brüche dividieren/Multiplizieren/usw... :D) auf den kleinsten Wert runter rechnen und du zählst alles in 16tel.
Dann zählst du dich aber auch ein wenig tot -.-

Was eine möglichkeit ist, die ich selber nütze, ich zähle nach "Wert".
Mach in deiner ersten Grafik also:
1,und,e,2,3u,4,e,unde
Klingt erstmal schräg (und ist vielleicht schwer lesbar, sorry -.-) aber vielleicht hilft dir das :)
 
Es ist mir klar, dass man Noten/Pausen mit Übung so lesen kann wie Wörter!

Dann zieh auch die Konsequenzen daraus: nur, wenn man die Rechtschreibung einhält, wird man von anderen verstanden. Dein Notenbeispiel hält sich nicht an die Rechtschreibung, sonst könntest du bekannte Muster wiedererkennen und könntest es schneller lesen und verstehen.

Das Problem, das du beschreibst, hat genaugenommen nichts mit Zählen zu tun, sondern mit dem Erkennen von Mustern. Das ist letztlich auch praxisnaher, denn Hörer hören auch Rhythmusmuster. Daher ist es ganz wichtig, dass auch eine Notenschrift sich wiedererkennbarer Muster bedient. Es gibt folgende Muster, wie eine Viertelnote in kleinere Notenwerte (bis zu 4 Noten) aufgeteilt werden kann:

attachment.php

Mehr als diese 9 Aufteilungen gibt es nicht! Es ist wichtig, sich das klarzumachen. Wenn du diese Muster lesen und spielen kannst, ist das Lesen aller anderer ordentlich aufgeschriebener Rhythmen nur ein Wiedererkennen. Das "Zählen" eines Musikers besteht i.d.R. darin, das Metrum eines Stückes abzubilden: im Kopf, mit dem Fuß, gefühlsmäßig...bei einem 4/4-Takt zählt man eben die Viertel. Wenn du diese 9 Muster beherrschst, weißt du auch, welche Töne auf den Schlag kommen (on beat) und welche nicht auf den Schlag (off beat). Diese geübten und bekannten Verhältnisse musst du dann auf einen konkreten Rhythmus eines Stückes übertragen. Dabei muss man noch Überbindungen berücksichtigen (Haltebögen), aber auch das ist lernbar.

Würdet Ihr in dem BEispiel nicht 1e+te 2e+te 3e+te 4e+te zählen?

Nein, ich würde eben 1-2-3-4 zählen und den Rhythmus lesen, die bekannten Muster wiedererkennen und neu zusammensetzen und dann das ganze spielen. Ordentlich aufgeschrieben gibt es immer noch mehrere Varianten, wie man es notieren könnte:

attachment.php

Ich bevorzuge, auch kurze Töne als lange Notenwerte mit staccato-Punkt aufzuschreiben, weil man dadurch Pausen vermeiden kann und die Viertel-Grenzen dadurch optisch klarer bleiben. Das ist aber nur eine persönliche Vorliebe, man kann auch mit mehr Pausen arbeiten.

Harald
 
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Guter Beitrag. Das mit den Staccato-Punkten würde mich mehr irritieren, als die Pausen. Aber das ist wohl wirklich Geschmackssache.

@ Fourstrinx: Was mir wirklich geholfen hat, und was hier auch schon gleich empfohlen wurde: Klatschübungen! Konzentrier dich nicht zu lang aufs bloße Lesen, sondern klopfe/klatsche die Noten (Die 1 mit links, der Rest mit rechts). Dafür gibts z.B. Rhythmusübungen wie die nachfolgende.
Dadurch entwickelst du mit der Zeit schon das richtige Gespür dafür und das mit dem Erkennen des Rhythmus entwickelt sich von selbst.

Klatschuebung6.png
 
...und Quintolen sind dann klatschender Beifall :D
 
Die Klatschübung hat mich schon weitergebracht - Danke Maria Magdalena.

HaraldS: Danke für Deine Erklärung!
 

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