Zwei Fragen zu Glissandi

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Hey Leute,

1.) was ist der maximale Ambitus eines eher langsamen Glissandos auf der Violine, bei dem evtl. Übergänge (z.B. Saitenwechsel) nicht oder kaum hörbar sind? Ändert sich dabei etwas, wenn man von Viola oder Cello ausgeht?

2.) Wie groß ist der räumliche Abstand (also beispielsweise in mm) zwischen zwei Tönen in der Mitte des Violinengriffbretts, die eine kleine Sekunde auseinanderliegen?


Viele Grüße,
Philipp
 
Eigenschaft
 
Hi,

1.) Frage anders stellen. Ich verstehs nicht.

2.) kleine Sekunde entsprechend 9. - 12. Bund: 3 cm.


cheers, fiddle
 
1) neingibt keine Attribute - Glissandi sollten auf einer Saite bleiben, theoretisch kann jede Saite bis ins Unhörbare ;) eine Oktav ist kein (großes) Problem, sonst würde ich sagen, dass der Zielton in einer geläufigen Lage sein sollte - hängt also vom Spieler ab

Was hast du vor?
 
Hi,

es geht darum, zwischen zwei möglichst weit auseinanderliegenden Tönen hin- und herzuglissandieren. Ich wüsste gern, wie weit die Töne auseinanderliegen können. Auf den ersten Blick mag das Griffbrett das Limit setzen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man es durch Saitenwechsel erweitern kann. Vorausgesetzt dass Saitenwechsel innerhalb eines Glissandos unmerklich von statten gehen können.
Jetzt weiß ich aber nicht, wie weit das Griffbrett reicht. Wenn ich es mir so anschaue, würde ich ca. zwei Oktaven tippen.
Saitenwechsel stelle ich mir so vor: Man beginnt mit dem 4. Finger (das ist doch bei den Streichern der kleine, oder?), glissandiert ein wenig hoch und wechselt per Unisono-Doppelgriff z.B. in den 2. Finger auf die nächsthöhere Saite, was den Tonumfang um eine Quinte erweitern würde.

Quasi unendlich glaube ich kaum, was soll man denn machen, wenn einem das Griffbrett und die Saitenwechsel ausgehen? Übergänge in Flageollets gehen doch nicht unmerklich, oder?
 
Ein Saitenwechsel ist immer hörbar, ein Übergang in Flageollets ist auch immer hörbar.
Ein Strichwechsel (Änderung der Bogenrichtung, um weiterspielen zu können) ist auch immer etwas hörbar, je nach Können des Streichers. Also sollten die Glissandi nicht zu lange dauern.

Dein Gedanke mit dem Unisono-Doppelgriff fordert den Streicher auch sehr heraus - du komponierst für "Fastprofis".

Theoretisch könnte man bis auf die Bogenbreite an den Steg heranspielen...
 
Wenn der Finger auf der Saite satt aufsitzt, ergibt das kein Flageolett.
Bei allen Streichinstrumenten verliert der Finger zum Ende des Griffbretts hin
den Kontakt zum Griffbrett.

Das größte Glissando bekommt man mit den tiefen Instrumenten, also Cello und Bass,
wobei Cello etwas stressfreier hinaufgehen sollte. Die dicken Bass-Saiten werden
bei so starker Verkürzung sicher irgendwann streiken.

Oktave 1-4 mit Saitenwechsel geht, bringt aber nicht viel. Nur eine schlappe Quarte,
da man mit dem 4. bestenfalls auf 1 starten kann.

Ich schätze mal 6-7 Sekunden bekommt man auf einen Bogen, dann muß man
sowieso wechseln und das hört man.


cheers, fiddle
 
Ah ja, das ist ja interessant. Okay, dann verzichte ich auf den Saitenwechsel und akzeptiere den Bogenwechsel. Wie weit können dann die Töne auf einer Saite auseinanderliegen?
 
Habe gerade auf der Geige getestet.
Die 3. Oktave geht schon in den "ewigen Schnee", sollte aber gerade noch machbar sein.
(ewiger Schnee: da liegt nur weißes Kolofonium und dort war noch nie ein Mensch ohne
Sauerstoffmaske :D)

cheers, fiddle

((Bratscher kennen das nur vom Hörensagen))
duck und weg..
 
Haha, genial :D Danke!
 
Da wäre noch was: Wie klingt der Übergang vom o.g. Kolofoniumrauschen zu einem normalen Ton? Sagen wir: E-Saite. Der Finger liegt irgendwo beim Steg, jenseits des e'''' und bewegt sich dann in Richtung Kopf. Kannst du den Klang beschreiben? Ist es ein weicher Übergang vom Rauschen zum Ton? Oder flimmert er durch die ganzen Flageollets, weil die Saite ja nicht auf dem Griffbrett aufliegt?
 
Ich habe kein Kolofonium-Rauschen erwähnt.
e''''': Der Finger sitzt auf der Saite, darunter ist kein Griffbrett und der Ton klingt vollkommen normal.
Näher am Steg bekommt man in der Tat mehr Rauschen, da die Kontaktstelle Richtung Steg wandert.
(wandern muß / Physik)

In den hohen Lagen der E-Saite (Geige) ist der Finger zwar auf dem Griffbrett, aber nicht die Saite.
Die "schneidet" sich in die Fingerkuppe. Klanglich hört man da keinen Unterscheid.

Ein Abwärts Glissando von e5 wird keine hörbaren Übergänge produzieren.
Analog dazu das gleiche, bei allen anderen Saiten und auch auf den tiefern Instrumenten.

cheers, fiddle
 
"Ein Abwärts Glissando von e5 wird keine hörbaren Übergänge produzieren."

Darunter kann ich mir nichts vorstellen. Meinst du damit, dass der Übergang zwischen "ewigem Schnee" ("Kolofoniumrauschen") und Ton abrupt ist und somit der Ton plötzlich anspringt? Oder war mit ewigem Schnee gar kein "weißes" Rauschen gemeint, was heißen würde, dass da oben ein normaler Ton erklingt, der völlig normal herunterglissandierbar ist?
 
Oder war mit ewigem Schnee gar kein "weißes" Rauschen gemeint, was heißen würde, dass da oben ein normaler Ton erklingt, der völlig normal herunterglissandierbar ist?

Ja, normaler Ton.
Dein "weißes" Rauschen hast du vollkommen selbst erfunden.

:D

cheers, fiddle
 
Stimmt, ist ja absurd von ewigem Schnee und weißem Kolofonium darauf zu kommen ;) Aber danke!
 
Nicht ganz absurd, muß ich zugeben: Scheegestöber im Fernseher ist ja auch weißes Rauschen bzw.
Hintergrundrauschen aus den unendlichen Weiten des Alls (Prof. Harald Lesch/Spacenight)
+Titelmelodie von Startrek..

Eine gewisse assoziative Verkettung (wenn auch falsch) ist vollkommen in Ordnung :D.


cheers, fiddle
 

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