Zweistimmigkeit - Akkordfremde Töne

... und das geht so im Bass auf dem Akkordeon? :confused:
Akkordeon? Wo war hier von einem Akkordeon die Rede? :gruebel:

Auf dem Klavier ließen sich die drei Beispiele spielen. Gemeint ist es aber mehr als eine Art Particell (eine Art Klavierauszug) für einen Orchestersatz, etwa für Blasorchester, was aber noch instrumentiert werden müsste.

Hinweis: bezieht sich auf einen Beitrag, den ich gelöscht habe.
 
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Ich hätte bei dem Notenbeispiel eher auf Klavier getippt, da es mehrere Stellen gibt, die akkordeonuntypisch sind.

Nein, das Notenbeispiel ist auch nicht für Klavier, sieht nur so aus.

Der TE hat den Titel "Südböhmische Polka" genannt und da stößt man recht schnell auf ein Blasmusik-Arrangement.

Ich habe jetzt mal genauer nachgeschaut: Das Stück ist von Ladislav Kubes und wurde von Franz Bummerl arrangiert.
Es handelt sich hierbei um ein Blasmusik-Arrangement, genauer gesagt eine Direktions-Stimme ("Condensed Score") für den Dirigenten, in der alle Stimmen kompakt zusammengefasst sind und ggf. einzelne Register benannt werden und ansonsten eher der harmonische Zusammenhang gezeigt wird.
Also ein Ersatz für eine vollständige Partitur, die einen musikalischen Überblick geben soll und dem Dirigenten anzeigt, wann er welche Einsätze geben muss bzw. grob (!) wer was spielt.

Das war vor dem Computersatz in der Blasmusikszene recht üblich, um Kosten und Aufwand zu sparen.

Hier ein Link zur Probeansicht zur Partitur, die auch genau dem Notenbeispiel entspricht.
Die ausgeterzte Meldoielinie ist mit "Tenori" beschriftet, die Klarinetten-Einwürfe danach mit "Clar.", das ist im Originalbilid am Threadanfang aufgrund der seltsamen Verzerrung nicht erkennbar.
Später werden noch "Flh." und "Sax." (also der Flügelhorn- und Saxophonsatz) erwähnt, ansonsten ist neutral der harmonische Gehalt notiert (etwa die Bässe und die Akkord-"Nachschläge".

Es geht also eindeutig um ein Blasmusik-Arrangement.
Zumindest hat @hugzuck nicht erwähnt, dass er das Stück für andere Besetzung oder ein Solo-Instrument arrangieren möchte.
Die "Piano"-Instrumentenbezeichnung in seinen Notenbeispielen habe ich als Notensatzprogramm-Standardvorgabe jedoch ignoriert.

Viele Grüße
Torsten
 
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Wenn ich zum Beispiel im oberen System nur die untere Stimme hätte und möchte hier eine zweite Stimme dazu schreiben.
Warum gehst du im Beispiel nicht zunächst von der führenden Melodiestimme aus, sondern von der 2. Stimme, die ja bereits eine Begleitstimme ist? Wenn man sich bewußt macht, dass die Randstimmen (Oberstimme, Bass) auch vom Gehör als exponiert wahrgenommen werden, wären etliche satztechnisch unschöne 5- und 8-Parallelen in den bisher hier vorgestellten Harmonisierungen wahrscheinlich nicht passiert.

Das Elend geht schon im originalen Klavierauszug (#1) los: Akzentoktaven zwischen Takt 1, 3. Achtel (Oberstimme c2, Bass C/c) und T 2 (Oberst. g1, Bass g). Gleiches in #19, 3. System, in dem sich in T 2 zusätzlich die Mittelstimmen so ins Gehege kommen, dass indifferenter Klangmatsch entsteht.
In der Beispielen #12 und #13: offene 5-Parallelen von T 1, 4. Achtel (Oberst. a1, Bass d) nach T 2 (Oberst. g1, Bass c).
In #19, 2. System ist die Stimmführung völlig aus den Fugen geraten: 4/6-Akkord auf Zählzeit 1, dann ein grauslicher Tritonusklang (e-g1-b1) mit folgender verdeckter 8-Parallele (b-b1 nach c1-c2). Der D-Moll-4/6 T 1, 4. Achtel ist harmonisch nicht überzeugend legitimiert, was in der Konsequenz den ersten Akkord im T 2 fast völlig unverständlich macht: C7 mit 7 im Bass und 9-8-Vorhalt? Oder Gm6/Bb mit Doppeldominantfunktion zum C7? Man weiss es nicht ...

Also: Erstmal klären, was Melodie und was Füllstimme ist, dann passieren solche elementaren Fehler nicht so schnell.
 
Das Elend geht schon im originalen Klavierauszug (#1) los:

Nochmal: Das ist kein Klavierauszug! (#1)

Es handelt sich bei dieser Direktionsstimme offensichtlich um ein Original-Arrangement der "Neuen Egerländer" unter Leitung von Elmar Wolf.
Das sind keine Anfänger, das ist alles bewusst so und gehört so!
Und klingt auch, wie es soll und wie man es erwartet.

Von "Elend" kann also - zumindest beim Blasmusik-Arrangement aus #1 - wahrlich nicht die Rede sein.


Viele Grüße
Torsten
 
@OckhamsRazor, danke für die Kritik! Blöde Flüchtigkeitsfehler.
Das kommt davon, wenn man mal schnell zwischendurch etwas macht :mad:.

Hab´s gelöscht, bei Gelegenheit mache ich´s mal neu.
 
Hier übrigens ein Höreindruck der "Südböhmischen Polka":

Und zwar von den "Egerländer Musikanten" unter Ernst Hutter als legitimem Nachfolger von Ernst Mosch:



Da erkennt man gut, was ich mit "weichen Hornlinien" gemeint habe. Und da empfinde ich auch die Terzen (und nur zweistimmig) als genau passend und nicht verbesserungswürdig.
Und dass im Orchester viele Stimmen - auch im Oktavabstand - gedoppelt sind, ist ja sowieso klar und widerspricht nicht den klassischen Satzregeln.

Hutter ist übrigens nicht "nur" Egerländer-Dirigent, sondern spielt auch Posaune in der SWR-Bigband (also auf Welt-Niveau!).
Ich bewundere diese musikalische Vielseitigkeit.
Edit: da fällt mir ein: im Gegenzug hat früher auch Ernst Mosch höchstpersönlich (!!!) in der SWR-Bigband mitgespielt (Posaune), wahrscheinlich zu Erwin-Lehn-Zeiten, als sie noch "Südfunk-Tanzorchester" hieß.

Viele Grüße
Torsten
 
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...Edit: da fällt mir ein: im Gegenzug hat früher auch Ernst Mosch höchstpersönlich (!!!) in der SWR-Bigband mitgespielt (Posaune), wahrscheinlich zu Erwin-Lehn-Zeiten, als sie noch "Südfunk-Tanzorchester" hieß...
damals noch SDR (Süddeutscher Rundfunk), parallel gabs den Südwestfunk - inzwischen LEIDER fusioniert.
 
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Das ist kein Klavierauszug! (#1)
Es ist aber auch keine Direktionsstimme: Per definitionem ist die Klavier-Direktionsstimme „eine Aufführungsstimme für einen Ausführenden am Klavier in einem Ensemble mit Einsätzen für die anderen Instrumente, die den Ausführenden dieser Stimme ebenfalls in die Lage versetzen zu dirigieren.” (Zitat RDA Glossar)
Da das vorliegende Beispiel Stichnoten zur Kontrolle von Einsätzen enthält, hat es zwar Merkmale einer Klavier-Direktionsstimme, der Schönheitsfehler ist allerdings, dass die Komposition nicht für Bläserensemble und Klavier ist, es sich hier also nicht um eine reale Aufführungsstimme handelt. Da die LH nachschlagende Akkorde spielt, die in den Orchesterstimmen überhaupt nicht vorkommen, ist es natürlich auch kein reiner Klavierauszug. De facto haben wir es hier also mit einem Hybriden zu tun, nämlich mit einer Klavierbearbeitung, die Merkmale des Klavierauszugs und der Direktionsstimme kombiniert, um z.B. bei geteilten Proben isolierter Ensemblegruppen Verwendung zu finden.

Ansonsten stimme ich dir zu, dass die satztechnischen Akzentoktaven im realen Klangbild nicht unmittelbar hörbar werden, da sie in unterschiedlichen Klangregistern mit unterschiedlichen Klangfarben stattfinden und zudem durch die staccato-Artikulation der Tuba gegenüber der legato-Führung der Oberstimmen gemildert sind - das Ohr hört hier keine parallelen Intervallfortschreitungen, sondern zwei funktional getrennte Ebenen, d.h. Oberstimme vs. Begleitung. Die Linie der Tuba ist wiederum stilistisch bedingt ("Polka-Bässe"), wodurch auch satztechnische "Normabweichungen" (T 1: F C, T 2: G C) ausreichend legitimiert sind.

Wir haben hier den typischen Fall eines Notenbildes, das an einigen Stellen "falsch" aussieht, aber (zumindest in der intendierten Ausführung) richtig klingt, während einige der hier vorgestellten Harmonisierungen typische "Papiersätze" sind, die (oberflächlich betrachtet) "richtig" aussehen, aber falsch klingen - also letztlich ein exemplarisches Beispiel für die Tücken, mit denen man sich bereits beim Aussetzen einer volkstümlich schlichten Melodiezeile auseinandersetzen muss.
 
Es ist aber auch keine Direktionsstimme: Per definitionem ist die Klavier-Direktionsstimme „eine Aufführungsstimme für einen Ausführenden am Klavier in einem Ensemble mit Einsätzen für die anderen Instrumente, die den Ausführenden dieser Stimme ebenfalls in die Lage versetzen zu dirigieren.” (Zitat RDA Glossar)

Hallo OckhamsRazor,

per definitionem magst Du recht haben, aber in praxi ist die Blasmusik (im Sinne von Blaskapellen) eine Welt für sich, in der oft eigene Regeln gelten.

Das, was hier mit "Direktion in C" bzw. "Condensed Score" bezeichnet wird, hat tatsächlich mehr den Charakter einer Billig-Spar-Partitur als eines Klavierauszugs:
  • Es gibt überhaupt keine "richtige" vollständige Partitur
  • Es gibt keinen "Ausführenden am Klavier" - das Ding wird nie am Klavier gespielt und ist auch nicht dafür gedacht.
  • Es wird niemals ein Blaskapellen-Dirigent seine Kapelle vom Klavier aus leiten und Einsätze geben - in dieser Musik sind Tasteninstrumente tabu.
  • In der Klassik braucht man "Klavier-Direktionsstimmen" bzw. Stimmauszüge für den Korrepetitor z. B. für Proben mit Sängern, da dient tatsächlich das Klavier als "Orchesterersatz", weil man bei den Proben nicht immer ein ganzes Orchester danebensetzen kann. Diesen Fall gibt es aber in der Blasmusik nicht.
  • Blasmusik-Dirigenten sind (waren) oft Laien, die selbst ein Blasinstrument in B spielen (z. B. Trompete oder Klarinette), so dass es sogar oft solche "Direktionsstimmen" in B (!) gibt, damit sie nicht umdenken/transponieren müssen.
    Es steht also ganz klar nicht die Ausführung am Klavier im Vordergrund, im Gegenteil: in dieser Welt gibt es oft überhaupt keine Klaviere.
  • "Klavierauszug" heißt im Englischen "Reduction", das würde die Existenz einer "richtigen" Partitur voraussetzen, die allerdings in der Blasmusik traditionell nicht existiert (heute wie gesagt schon. Aber da sind auch in Laienvereinen die Dirigenten in der Regel studierte Musiker und der Computernotensatz macht "richtige" Partituren billiger und einfacher, als ein solches Kompakt-Kondensat zu erstellen).
  • Diese Kompakt-Direktionsstimmen haben oft auch mehr als zwei Systeme (bis zu fünf oder sechs), meist allerdings wie im vorliegenden Fall nur zwei, was eben nach Klavier aussieht, vor allem mit geschweifter Akkoladenklammer.
Diese Kompakt-Partituren mögen auch draußen bei Wind und Wetter ihre Vorteile haben, für detaillierte Proben sind sie jedoch nix. Man hat aber eben meist nur sie.
Im Grunde nach dem Prinzip: "Man nehme, was man hat."

Das soll jetzt aber alles nicht zu weit vom Thema wegführen.
Für mich ist jedenfalls klar, dass es sich um ein Blasmusik-Arrangement handelt (und sonst nichts), ich hatte auch beim ersten Anblick der Noten irgendwie sofort "Egerländer-Sound" in meinem geistigen Ohr. Das konkrete Stück kannte ich jedoch nicht und bin erst durch Internet-Recherche auf die Noten des Ewoton-Verlags gestoßen (und die bestehen aus Einzelstimmen, wie man sie auf der letzten Seite des Beispiel-PDFs sieht) und der "Direktion in C" - eine richtige Partitur ist nicht vorhanden.


Dennoch lassen sich natürlich die gemachten Arrangement-Vorschläge diskutieren, satztechnisch wie stilistisch.
Wenn man das Stil-Korsett ignorieren möchte, ist es jedoch schwer, konkrete Vorschläge zu machen, denn das reicht vom hier vorgestellten "klassischen" Satz bis hin zu fünfstimmigen close-harmony-Jazz-Interpretation o. ä.

Obwohl... der Thread-Titel spricht ja eindeutig von "Zweistimmigkeit".
Für mich besteht da noch ein gewisser Unterschied zwischen Zweistimmigkeit und voller Akkord-Aussetzung...

Viele Grüße
Torsten
 
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Heute habe ich mir mit etwas mehr Zeit meine Beispiele noch einmal durchgesehen und ich stelle sie hier noch mal ein nebst einer Kommentierung.
Am Donnerstag ging alles ein wenig "zwischen Tür und Angel", außerdem wurde ich mehrfach unterbrochen.

Zunächst Beispiel 1, eine rein dreistimmige Fassung (unverändert wie im von mir gelöschten Post #19):
Beispiel_1.jpg

Bei dem Dm-Akkord in Takt 1 auf 2-und habe ich mich von den Beispielen in den Posts #12 und #13 inspirieren lassen, wo an dieser Stelle ein Dm7 auftaucht, womit sie sich schon von dem Original in Post #1 entfernen.
Ich fand Dm aber reizvoll und habe ihn deshalb auch dort gesetzt.

Hier nun das 2. Beispiel, vierstimmig:
Beispiel_2a.jpg


Auf 1-und steht ein in der Tat wenig überzeugender Tritonusklang, aber die Stelle sollte leicht als Flüchtigkeitsfehler zu erkennen sein, denn warum sollte es hier plötzlich nur 3-stimmig weitergehen, wo ich doch ausdrücklich von einem 4-stimmigen Satz geschrieben hatte? In der Fassung 2b weiter unten habe ich das C1 ergänzt, das ganz offensichtlich der fehlende Ton war.
Dann habe ich die verdeckte Oktavparallele gesucht, die @OckhamsRazor in Post #24 moniert. Verdeckte Oktavparallelen sind ja manchmal launische Gesellen, die nicht so leicht auffallen und sich im Satz regelrecht verstecken können. Tatsächlich kann man mit einiger Akribie in dieser Fassung mit dem dreistimmigen Tritonusakkord auf 1-und die Folge b-c1 - b1-c2 als verdeckte Oktavparallele finden wollen, wenn man unterstellt, das die Tenorstimme das b des Bass verdoppelt - was aber gar nicht zwingend ist. Aber erstens fällt das in der korrigierten Fassung (2b s.u.) weg und zweitens: was ist eigentlich das Problem mit einer solchen verdeckten Oktavparallele in den Mittelstimmen?
Ich darf hier dazu aus der Harmonielehre von Thomas Krämer zitieren:
"Verdeckte Parallelen sind unbedenklich. Sie sollten nur dann zwischen den Außenstimmen vermieden werden, wenn der Sopran springt." [aus 6. Auflage, S28 - kursive Hervorhebung im Original)
Also kein Problem!

Zu dieser Kritik
Der D-Moll-4/6 T 1, 4. Achtel ist harmonisch nicht überzeugend legitimiert, was in der Konsequenz den ersten Akkord im T 2 fast völlig unverständlich macht: C7 mit 7 im Bass und 9-8-Vorhalt? Oder Gm6/Bb mit Doppeldominantfunktion zum C7? Man weiss es nicht ...
das folgende: Der Dm mag "illegitim" erscheinen, ich finde ihn nach wie vor reizvoll als Zwischenklang auf einer unbetonten Taktzeit. Der verkürzte C7/9 mit 7 im Bass auf der 1 des nächsten Taktes mag dem einen oder anderen unverständlich erscheinen, aber schon ganz kurz danach, auf 3-und ist schließlich alles klar mit dem vollständigen C7 mit C im Bass. Der Gang zum b im Bass auf der 1 ist der Gegenbewegung geschuldet, die hier meinem Empfinden nach klanglich alles gut zusammen hält und durchaus ausgewogen macht. Vielleicht aber ein wenig unkonventionell. Die leichte Färbung in Richtung Gm6/Bb - warum nicht? Muss man denn alles immer sofort wissen?

Diese Kritiken zur verdeckten Oktavparallele und zum Takt 2 möchte ich deshalb als eine reine Kritik "nach Aktenlage" als (für mich) gegenstandslos zurückweisen.

Hier der Satz nochmal mit der Korrektur des Flüchtigkeitsfehlers in Takt 1. Zusätzlich habe ich im zweiten Takt den Bass über das g auf 2-und weiter geführt, da mir die angesprungene Oktave zum Tenor dann doch nicht so gefiel und das g eine noch schönere Gegenbewegung macht:
Beispiel_2b.jpg




Man könnte nun einwenden, dass beide bisherigen Beispiele nicht Polka-typisch sind, und das würde ich auch nicht bestreiten. Ich hatte im gelöschten Post ja schon darauf hingewiesen und ein drittes Beispiel angehängt:
Beispiel_3a.jpg

Hier kam nun die Kritik eines "indifferenten Klangmatsches" auf Zählzeit 1-und. Sicher, wenn man den Satz so auf dem Klavier spielt, dann ist diese Stelle klanglich regelrecht falsch.
Aber im gelöschten Post hatte ich die Beispiele als zu instrumentierende "Particells" bezeichnet [https://de.wikipedia.org/wiki/Particell]. Also keineswegs als Klaviersatz. Zudem hatte ich diese Stelle einfach aus dem ursprünglichen Beispiel in Post #1 übernommen, deren Funktion als "Direktionsstimme" von @Be-3 ja schon ausführlich beschrieben wurde.
Sinnvoll instrumentiert für ein Blasorchester ergibt sich mitnichten ein "indifferenter Klangmatsch" (davon ist in der Aufnahme in Post #27 denn auch folgerichtig nichts zu hören). Die Terztöne g-b in der Melodiestimme sind schlicht das, was sie immer schon waren: melodische Durchgangstöne zur darunter liegenden Harmonie F-Dur.

Der Vollständigkeit halber hier aber noch mal eine Fassung, die diese Kollision vermeidet:
Beispiel_3b.jpg

Ob das jetzt wirklich besser klingt als die "Kollision" mag jeder für sich entschieden.
Zum besseren Vergleich habe ich aus Finale heraus Audiodateien für die Beispiele erstellt. Als Klang hatte ich eine "Euphonium-Section" ausgesucht, da dieser Klang meiner Vorstellung einer Instrumentierung am nächsten kommt.
Das Tempo ist bewusst etwas langsamer gewählt als es das übliche Polka-Tempo ist. So klingen die Akkorde und Klänge ein wenig länger und lassen sich etwas besser abhören.

Mein Fazit zu der Kritik aus Post #24 ist, dass sie praktisch völlig an der Sache vorbei geht und nur schablonenhafte Kriterien anlegt, und vor allem den beabsichtigten realen Klang in keiner Weise berücksichtigt.
Mein schon zur Kritik ausgesprochenes "Danke" bleibt aber bestehen, ich will es sogar noch mal bekräftigen. Hat sie doch dazu geführt, meine nur mal schnell und eher intuitiv erstellten Beispiele noch mal selber gründlich zu hinterfragen und zu prüfen.
Nach dieser Prüfung kann ich umso deutlicher sagen, dass ich zu diesen kurzen Beispielen voll und ganz stehe.

Hier die Audio-Beispiele:

Beispiel 1




Beispiel 2a




Beispiel 2b




Beispiel 3a




Beispiel 3b




Noch ein Hinweis zu den Notenbeispielen:
Ich habe die Artikulationen deshalb ergänzt, damit Finale eine einigermaßen "frische" Polka-Phrasierung bei der Erzeugung der Audiodateien realisiert.
 

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Für mich klingen alle diese Beispiele gut und brauchbar, nur eben unterschiedlich und mit verschiedenen "Funktionen" (im Sinne z.B. von "Hauptstimme") einzelner Stimmen. Ich kann hier kein Werturteil abgeben.
Beispiel 3a hat z.B. eine vergleichsweise leere Eins in T.2, die ich aber nicht generell schlecht finde, sondern weich und dem folgenden den Teppich ausbreitend.
Insofern besteht für mich momentan keine Diskussionsgrundlage, was ja auch vielleicht angenehm ist! :)
 

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