[REVIEW] Tokai TJ-78

Sven7
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Da ich mich eben beim spielen wieder wie ein Schneekönig über das gute Stück gefreut habe, hier mal ein kleiner Bericht über dieses feine Stück:

Und zwar handelt es sich hier um eine Tokai TJ 78 in TV Yellow.

Spezifikationen:

Made in Japan
Mahogany Body
Mahogany One Piece Set Neck
Headstock Angle 18 Degrees
Rosewood fingerboard
TJ-Trade × 1 (Made In Japan)
Bone 43mm Nut
1 x Volume Control
1 x Tone Control
Dot Inlay
TJ-VT Tailpiece

Verarbeitung:
Wirklich solide, die Lackierungen alle total gerade, keine Tropfen oder Nasen, keine blassen Stellen. Außer auf dem Body - es wurde wenn man genau hinsieht vom Werk aus nachgebessert, da verläuft die Lackmaserung leicht anders. Absolut zu verschmerzen aber erwähnenswert da sichtbar. Ansonsten tadellos. Da steht nichts über, die Bundstäbe sind total sauber eingefasst alles top.

Bespielbarkeit:
Vom Werk ein wenig hohe Saitenlage. Ich musste schon ein wenig rumspielen um mein Setting zu haben, aber jetzt ist es perfekt! Das Griffbrett ist recht breit, was mir gut gefällt da die Saiten nicht zu brutal nah zusammen sind. Außerdem wirkt das ganze ohne
Binding eh einen Tick breiter. Halsdicke ist medium, also kein Les Paul Baum, aber auch kein Ibanez-Hälschen. Auch wenn ich auf Baumstämme stehe, gefällt mir der Hals wirklich gut. Von der Bespielbarkeit würde ich sagen dass sich meine Edwards Les Paul einen ticken einfacher bespielen läßt, aber man mag die Tokai einfach gerne anpacken, das darauf spielen ist so ursprünglich und macht einfach Spass!

Sound:
Einfach geil! Spielt man Sie unverstärkt, wundert man sich total über die Brillianz und über die klar ausgeprägten Höhen. Fast wie eine Akustik, absolut differenziert. Die Edwards z.B. hingegen ist da unverstärkt total dumpf und klingt nach schwerem Holz - die Tokai vibriert und perlt, echt geil.
Verstärkt gibt sie auch ein sehr gutes Bild ab, leicht dreckig und rotzig, aber immer spritzig und differenziert, nie muffig (außer man übertreibts mit dem gain, das mag der P90 nicht so gerne, dann matscht es).
Natürlich ohne Hals-Pickup nicht so glockig-cremig wie eine Les-Paul, aber sowohl clean (einfach ein wenig mit dem Volume Poti arbeiten) als auch verzerrt nach meinem Geschmack. Irgendwie puristisch, auch irgendwie cool, das "zwingt" einen dazu den Sound durchs spielen zu erziehen und nicht durchs Equipment-Gefrickel.
Leider hab ich mein Micro verliehen, darum nur ein paar Photos, Soundfiles kommen noch.
Irgendwie hat die sowohl vom Spielen als auch vom Sound her was Strat-mäßiges. Und das, ohne den LesPaul Charakter zu verlieren. Klingt Paradox, ist es auch, aber ich weiß es nicht besser zu beschreiben ;-)
Mein Urteil: Daumen hoch, insbesondere zu dem Preis!

 
Eigenschaft
 
Puristik pur!

Eine E-Gitarre mit speziellen Sound!

Wie bist Du zu diesen Modell gekommen?
Hast Du sie aus Zufall mal angetestet, oder wolltest Du speziell so ein Modell?

Ich muß gestehen, daß ich so eine "Junior" im Laufe von 30 Jahren noch nie in der Hand hatte, egal vom welchen Hersteller!
Gesehen schon x-mal, aber nie in die Hand genommen, da irgendie desinteresse!

Vielleicht sollte ich bei Gelegenheit das mal nachholen, man weiß ja nie...!

Aber die Farbe gefällt mir.... ;)!

Trotzdem sehr interessant geschrieben und Soundfiles wären nicht schlecht...!

Gruß, Matthias
 
hi re-paul!

ja, man sollte sich durchaus mal ´ne ernsthafte begegnung mit der JUNIOR gönnen ;)

ich habe eine von gibson und kann mich vielem was sven schrieb anschliessen - insb. die brillianz und differenziertheit des unverstärkten sounds. ich finde es erstaunlich was man durch das spiel mit den beiden potis an sounds aus dem einen pickup holen kann.

als soundbeispiel hab´ich hier mal ein rock´n´roll-urgestein ausgegraben:

http://www.youtube.com/watch?v=IO-VqvXS5qM&feature=related


viel spaß damit!

- 68.
 
Jau, die gute alte Junior! Schönes Review!

Die Les Paul Junior war für mich irgendwie immer eine der Rock 'n Roll Gitarren schlechthin. Der Sound den diese Gitarre über einen alten Marshall abliefert ist doch genau dieser powervolle Rocksound, den diese High Output Humbuckergitarren immer versuchen zu erreichen aber nicht hinkriegen...

Johnny Thunders hat es ja schon vor Jahren vorgemacht wie es geht - da gibt es ja die schöne alte Geschichte, als sich die New York Dolls von ihren ersten Verdiensten zwei Gitarren gekauft haben: Johnny Thunders bekam als Leadgitarrist ne Les Paul Custom und Sylvain Sylvain bekam als Rhytmusgitarrist nur die "billige" Junior, da das Geld zu etwas anderem nicht mehr gereicht hat. Als dann die neuen Gitarren in die Marshall eingestöpselt wurden, war Thunders von Sylvains Sound der Junior so begeistert, dass er kurzerhand seine teure Custom gegen Sylvains Junior tauschte und dieser bis an das Ende seines Lebens treu blieb...

Ne Junior steht auf meiner "to buy Liste" auch ganz oben - v.a. da es ja von Tokai wirklich gute und erschwingliche Exemplare gibt.
 
hey Carsten!

In England kriegt man die Japan Juniors so um die 500 Euro.

Gruß,

Chris
 

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