[Workshop] Optimieren von Windows (XP, Windows7, Windows8) für Recording Zwecke

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pico
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Wie optimiere ich einen Rechner mit Windows XP für Recording
Das folgende gilt für Windows XP Pro 32-Bit
EDIT - vieles hiervon ist auch auf Windows7 und Windows8 übertragbar

die Optimierung fängt schon vorher an
im BIOS des Rechners alles an Hardware deaktivieren, was nicht benötigt wird

  • WLAN
  • Bluetooth
  • Sound
  • Webcam
  • Fingerprint-Reader
  • prüfen, ob es eine Einstellung für USB2.0 Support gibt und diese aktivieren
  • die Energieverwaltung im BIOS auf max. Leistung einstellen
  • die normale LAN-Schnittstelle aktiv lassen

Das Audio-Interface und evtl. andere externen Geräte sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht an den Rechner angeschlossen. Das kommt erst viel später.

Jetzt Windows ganz normal installieren und danach alle Updates inkl. auch evtl. Updates der Hardwaretreiber durchführen.
Sinnvoll ist es, auf der Festplatte während der Installation von Windows gleich 2 Partitionen anzulegen. Die erste für das Betriebssystem und Programme und die zweite für die Daten. Natürlich nur, wenn nicht ohnehin 2 Festplatten vorhanden sind.
Soll der Rechner mit einem Dual-Boot System - also ein System für Recording und ein System für den 'Rest' - ausgestattet werden, dann sollte hier auch schon für das 2. Betriebssystem eine Partion angelegt werden. Wie das dann geht wird in einem noch folgenden Workshop gezeigt.

Anschließend Folgende Tools runterladen und installieren:


Jetzt können zuerst folgende 'Systembremsen' ausgeschaltet bzw. umgeschaltet werden

  • in der Taskleiste rechte Maustaste und 'Eigenschaften' wählen
  • Registerkarte 'Startmenü' und dort auf 'Klassisches Startmenü' umstellen

nun die Systemsteuerung öffnen und hier auf 'klassische Ansicht wechseln'
hier jetzt folgende Einstellungen vornehmen

Benutzerkonten
  • 'Art der Bunutzeranmeldung ändern' öffnen und dort den Hacken bei 'Willkommensseite verwenden' und 'Schnelle Benutzerumschaltung verwenden' rausnehmen
Sicherheitscenter
  • 'Automatische Updates deaktivieren'
  • 'Windows Firewall' inaktiv wählen
!Achtung - der Rechner ist jetzt völlig ungeschützt und sollte so nicht mehr mit dem Internet verbunden sein ! Also ggf. das Netzwerkkabel ziehen.

Sounds und Audiogeräte
  • Reiter 'Sounds', hier Soundschme 'Keine Sounds' wählen
System (Systemeigenschaften)
Reiter 'Erweitert'
  • Button 'Systemleistung' Einstellungen
- Reiter Visuelle Effekte 'Für optimale Leistung anpassen' wählen​
- Reiter 'Erweitert' - 'Prozessorzeitplanung' auf Hintergrunddienste, 'Speichernutzung' auf Programme
Hinweis - das gilt für die meisten Aufnahmeprogramme, Ableton z.B. mag das wohl nicht, dann 'Prozessorzeitplanung' auf 'Programme' stellen.
- Button 'Virtueller Arbeitsspeicher'
auf Laufwerk C: - Benutzerdefinierte Größe und dort Anfangs- und Maximale-Größe auf den doppelten Wert des physikalischen Arbeitsspeicher einstellen z.B. hat der Rechner 2GB RAM, dann hier bei beiden 4096MB​

  • Button 'Starten und Wiederherstellen'
- wenn der Rechner mehr als 3GB RAM hat bei 'Standardbetriebssystem' auf Bearbeiten und in die folgende Zeile die 3GB Option eintragen: 'multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)WINDOWS="Micro soft Windows XP Professional" /FASTDETECT /3GB /NOEXECUTE= .....'​
- bei Systemfehler die 3 Haken alle raus​
- Debuginformationen speichern - keine​

  • Reiter 'Systemwiederherstellung'
- Laufwerk C: überwachen, bei den anderen Laufwerke über 'Einstellungen' deaktivieren​

  • Reiter 'Remote'
- alle Haken raus​
nun die 'Systemeigenschaften' mit OK schließen, der Rechner braucht jetzt einen Neustart - dieser Start kann etwas länger dauern als gewohnt, da die Auslagerungsdatei nue geschrieben wird. Nach dem Neustart das Laufwerk C: defragmentieren, damit die neue Auslagerungsdatei zu einem zusammenhängenden Block zusammengeführt wird.

Weiter geht es wieder in der Systemsteuerung

  • Energieoptionen
- Energieschamas - Desktop bzw. Dauerbetrieb
- Ruhezustand - deaktivieren​

  • Verwaltung
- Dienste​
folgende Dienste auf 'deaktiviert' umstellen
- Ablagemappe
- Anmelde Dienst
- Automatische Updates
- Indexdienst
- Nachrichtendienst
- Warndienst
- NT-LM-Sicherheitsdienst
- SSDP-Suchdienst
- Designs
- Eingabegerätezugang
- Routing und RAS
- Telnet
- Terminaldienste
- Webclient
- Telefonie Dienst
- Fehlerberichterstattungs-Dienst
- Hilfe und Support
- Kompatibilität für schnelle Benutzerumschaltung
- NetMeeting und Remotedesktop-Freigabe
- Server
- Shellhardware-Erkennung
- Smartcard
- Smartcard-Hilfsprogramm
- Universeller Plug & Play-Gerätehost
- Windows-Zeitgeber


folgende Dienste auf 'manuell' umstellen
- COM+-Ereignissystem
- COM+-Systemanwendung
- Kryptografie-Dienste
- IMAPI-CD-Brenn-COM-Dienste

(hier muß ich noch mal nacharbeiten, da ich grad kein 'Jungfräuliches Windows' laufen habe und nicht genau weiß, welche Dienste da noch in die Liste müssen - Tips sind willkommen)

Jetzt den CCleaner laufen lassen und auch die Registry sooft nach Fehlern durchsuchen und Fehler beheben lassen, bis keine Fehler mehr gefunden werden. Bei Extras-Autostart auch mal schauen, was da so alles startet und unnützes 'deaktivieren'.

So - das ist das gröbste gewesen.

Anregungen, Diskussionen, Verbesserungen etc. in diesem ->Thread
wie XP optimieren - SP3 ?
 
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Installation des Audio-Interface

Nachdem jetzt ein neues und schon von dem gröbsten Ballast befreites Windows XP installiert ist, geht es jetzt an die Installation des Audio-Interface und anschliesend kommt das Feinetuning um die bestmögliche Leistung aus dem System heraus zu kitzeln.

Da die Hardware bei jedem Rechner anders zusammengesetzt ist, kann es durchaus sein, dass der eine oder andere Tip nicht funktioniert oder das gewünschte Ergebnis liefert.

Benötigte bzw. empfohlene Tools
CCleaner und Defraggler haben wir ja schon im ersten Workshop installiert. Für die Prozzess- und Speicher-Optimierung sind folgende Tools sehr hilfreich:

  • Process Explorer -> Download ist eine erweiterte Version des Taskmanagers
  • DPC Latency Checker -> Download !zeigt unter Windows8 falsche Werte an !
  • CEntrance ASIO Latency Test Utility -> Download
  • den aktuellen Treiber für Dein Audio-Interface -> Webseite des Herstellers


Installation des Treibers und eventueller Utilities für das Audio-Interface

hier kann leider keine Anleitung geschrieben werden, da dies je nach Interface sehr Unterschiedlich gemacht werden muß. Der generelle

Hinweis - erst die Dokumentation zu dem Interface lesen!

Also Schrittweise der Anleitung folgen - wichtig ist hier oft die Reihenfolge von Treiber installieren und Interface anschließen - bei manchen muß man das Interface vorher anschließen und bei anderen erst während oder nach der Installation der Treiber. Wenn man die vorgeschriebene Reihenfolge nicht einhält, kann es passieren, dass das Interface nicht oder nicht richtig arbeitet.
Auch die eventuell verlangten Rechner Neustarts nicht übergehen, für manche Treiber ist das unbedingt notwendig, damit sie einwandfrei installiert werden - auch wenn es lästig ist.

Nach Abschluss der Treiberinstallation sollte auf jeden Fall ein Computerneustart durchgeführt werden.


Überprüfung und Einstellung des Treibers für das Audio-Interface

Nun sollte als erstes überprüft werden, ob der Treiber ordnungsgemäß installiert wurde.

Dazu wird wieder die Systemsteuerung -> System geöffnet
auf der Registerkarte 'Hardware' den Button 'Gerätemanager' klicken oder Start -> Ausführen und dort bei 'Öffnen' devmgmt.msc reinschreiben und auf 'OK' Klicken.

Hier sind alle installierten Geräte aufgelistet und es sollte bei keinem Gerät ein gelbes Warndreieck zu sehen sein. Wenn alles ohne Warnungen ist, dann auch noch schauen, dass das Audio-Interface auch wirklich vorhanden ist - normalerweise sollte es unter 'Audio-, Video- und Gamecontroller' aufgeführt sein.

Ist das auch der Fall, dann kann es weitergehen - sind da Warnungen vorhanden oder gar das Audio-Interface dort nicht aufgeführt sein, dann sollten diese Probleme auf jeden Fall zuerst beseitigt werden. Hierzu kann hier nichts geschrieben werden, da das ein zu mannigfaltiges Thema ist bei jedem eine andere Ursache haben kann.

Als nächstes stellen wir das Audio-Interface als Standard-Gerät für die Windows Soundwiedrgabe und -aufnahme ein. Dazu wieder auf
Start -> Ausführen und dort mit mmsys.cpl - OK, die 'Eigenschaften von Sounds und Audiogeräte' starten (ich gehe hier jetzt den direkten Weg, man kann das natürlich auch über die Systemsteuerung - Eigenschaften von Sounds und Audiogeräte erreichen).
auf der Registerkarte 'Audio' sollte nun das Audio-Interface bei 'Soundwiedergabe und Soundaufnahme als Standardgerät eingestellt werden.
Es kann aber auch sein, dass hier kein Treiber zur Auswahl steht obwohl alles richtig installiert wurde, das liegt dann daran, dass es für das Audio-Interface keinen Windows-Treiber gibt. Näheres dazu folgt gleich bei Treiberarchitektur unter Windows'.

Hat das Interface auch einen MIDI-Port, dann kann es auch bei MIDI-Musikwiedergabe eingestellt werden - das setzt dann aber voraus, das dort auch ein MIDI-Klangerzeuger angeschlossen ist, denn sonst wird man keine MIDI-Sounds hören - hat man keinen MIDI-Klangerzeuger, dann sollte hier wenn möglich (geht nicht bei allen Interface) der 'MS-GS-WavetableSynth' eingestellt werden.

Wenn nun auch an den Ausgängen des Audio-Interface ein paar Lautsprecher oder ein Kopfhörer angeschlossen ist, dann sollte jetzt bei der Wiedergabe über den Windows-Mediaplayer ein Sound zu hören sein.


Hinweis - Treiberarchitektur unter Windows und für Recording (ASIO)

Für das Recording wird eine andere Treiberarchitektur verwendet, als für die 'normale' Sundwiedergabe unter Windows. Ein Treiber stellt ja die Verbindung zwischen der Hardware und der Sound-Software her. Die Windows Treiberarchitektur ist für Recordingzwecke einfach zu kompliziert und dadurch zu langsam. Das heist, die Zeit bis ein Ton zu hören ist - wir nennen das die Latentzzeit ist für Recordingzwecke entschieden zu groß - meist im Bereich einer halben Sekunde. Bei der Widergabe eines Songs ist das ja auch egal, da man ja einfach nur hört und nicht synchron dazu auch etwas aufnehmen muss. Diese Architektur wird Windowsintern als WDM-Treiber bezeichnet. Leider stellen nicht alle Audio-Interface auch einen WDM-Treiber zur Verfügung, so dass dann für die Windows-Soundwiedergabe kein Treiber bereit steht.

Um nun dieses Latenzproblem zu umschiffen, ist Steinberg irgendwann darauf gekommen eine eigene Treiberarchitektur, die sich ASIO nennt zu entwickeln, die quasi an Windows vorbei, eine direkte Kommunikation zwischen Audiointerface und Recordingsoftware ermöglicht. Diese Treiberarchitektur hat sich inzwischen zu einem Standard entwickelt und wird von allen namhaften Soft- und Hardware-Herstellern unterstützt.
 
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aus aktuellem Anlaß hab ich das mal vorgezogen - das Feintunig ist noch in Arbeit :D

Aufräumen des Gerätemanagers - entfernen nicht mehr vorhandener Hardware und deren Treiber

Gelegentlich sollte auch der Gerätemanager mal 'aufgeräumt' werden, um alle verkorksten und nicht mehr existenten Geräte inkl. Treiber zu entfernen.

Das Audio-Interface erst einmal abziehen.

Da Windows diese erst mal so nicht anzeigt, folgendermaßen vorgehen:
  • Systemsteuerung->System öffnen
    bei Windows 7 - Systemsteuerung -> System und Sicherheit -> System -> Erweiterte Systemeinstellungen

  • Registerkarte 'Erweitert' wählen und auf 'Umgebungsvariablen' klicken
    bei 'Systemvariablen auf 'Neu' klicken und folgende Variablen hinzufügen
Name der Variablen: Devmgr_show_details
Wert der Variablen: 1​
  • mit OK bestätigen und noch eine neue Varibale anlegen
Name der Variablen: Devmgr_show_nonpresent_devices
Wert der Variablen: 1​
Groß/Kleinschreibung beachten!!!
  • Rechner neu starten

  • Systemsteuerung->System öffnen
    Registerkarte 'Hardware' und dort 'Geräte-Manager' anklicken

  • im Gerätemanager oben auf 'Ansicht' und die Option 'Ausgeblendete Geräte anzeigen' anwählen
jetzt werden alle nicht vorhandenen aber installierten Geräte in hellgrau angezeigt
  • nun alle Geräte die hellgrau sind entfernen (Deinstallieren)

  • folgende Geräte sollten nicht gelöscht werden
    Netzwerkadapter - Asynchroner RAS-Adapter
    Nicht PNP-Treiber - vga

  • danach nocheinmal einen Neustart durchführen und nun das Audiointerface nach Anleitung neu installieren.

jetzt ist es mal wieder Zeit, den CCleaner, wie oben beschrieben, laufen zu lassen.
 
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