Der Grund, warum Gibson angefangen hat, gewölbte Decken bzw. überhaupt mit F-Löchern und Riegelahorn rumzuhantieren, geht schlicht und ergreifend darauf zurück, daß man sich als klassischer Instrumentenbauer in die Hirne brennen wollte.
Man orientierte sich also am Geigenbau, wo gewölbte Decken und Böden einfach ein klassisches Element darstellten. Diese Ambitionen, klassisch zu bauen, ist auch der Grund, daß Gibson die Hälse alle verleimt und keine Schraubhälse hat ( Ausnahmen vielleicht Low-Budget und Superstrat-Modelle der 80er ).
F-Löcher sind auch ne Anlehnung an den Geigenbau. Man könnte sie theoretisch komplett weglassen und würde verstärkt kein anderes Klangbild erzeugen ( minimal vielleicht, auf Gras-wachsen-hören-Niveau ).
Sofern Gelegenheit: vergleicht mal Gibson ES-355 ( mit F-Löchern ) mit Gibson BB King Lucille ( ohen F-Löcher )
Fender hingegen vertrat z.B. die Philosophie, daß alles möglichst einfach zu fertigen sein sollte und möglichst leicht austauschbar, wenn defekt.
Darum z.B. Schraubhälse bei Fender. Bei den ersten Broadcaster Modellen ( den späteren Telecaster Modellen ) war auch kein Stahlstab drinnen, weil Leo Fender der Meinung war, wenn sich der Hals irgendwann mal verzog, daß der Käufer einfach einen Austauschhals nachbestellen würde.
Man sieht, daß das hier weniger mit besserer klanglicher Ausbeute zu tun hat, sondern mehr mit der Firmenphilosophie bzw. dem Licht, in dem sich die Firma gerne darstellen würde.