Warum ist die Gitarre nicht vollständig in Quarten gestimmt?

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Adridon
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Hallo,

wie wir ja alle wissen, ist eine Gitarre vollständig in Quarten gestimmt, bis auf eine kleine Ausnahme, der h-Saite. Das h liegt nur eine große Terz über dem g, keine ganze Quarte. Ich frage mich also, was hat es damit auf sich? Warum war man da nicht konsequent genug? Seit elf Jahren spiele ich jetzt schon Gitarre und in all den Jahren konnte mir niemand diese Frage beantworten, deshalb hoffe ich, dass sich hier jemand findet, der in dieser Sache Licht ins Dunkel bringen kann.

Die Laute wies ja ebenfalls diese Diskontinuität auf, allerdings war es da nicht Quarte-Quarte-Quarte-große Terz-Quarte, sondern Quarte-Quarte-große Terz-Quarte-Quarte, kann man da eventuell irgendeine Verbindung herstellen? Ich halte es auch für möglich, wenn auch keineswegs für den Hauptgrund, dass eventuell die Tatsache etwas damit zu tun haben könnte (;)), dass die oberste und unterste Seite den selben Ton darstellen. Möglich ist es, wie schon gesagt, aber als alleiniger Grund wäre mir das ein bisschen dünne.

Also... Wäre schön, wenn mir das mal jemand erklären könnte, damit ich nachts wieder ruhig schlafen kann :D
 
Eigenschaft
 
hm, ich habe mir diese Frage auch schon manchmal gestellt, allerdings macht mich das nicht irre ^^

Ich könnte mir vielleicht vorstellen das dadurch das greifen von Akkorden "einfacher" ist, das vielleicht einige Akkorde unmöglich zu greifen wären wenn die h-Seite wie alle anderen Saiten gestimmt wäre.
 
Richtig!^^

Versuch mal, einen einfachen Barré-Griff (F oder B) zu greifen, wenn die h Saite einen Halbton höher wäre! Dürfte mit vier Fingern schwierig werden...:)
 
Ja, das denke ich auch, außerdem denk ich das man halt (wie du gesagt hast) ohne große Terz nicht so schnell wieder auf die Oktavte kommt, also die oberste Saite die 2. oktave der untersten ist. Das schon oft ein großer Vorteil.


Mal sehen was wäre wenn die Gitarre so wäre:


Bareé bei Gitarre mit durchgehend Quarte:

f----2-----
c---2-----
g---4------
d---5------
a---5------
E---3------

Das kann man greifen. Einmal indem man mit dem Zeigefinger Barre über die beiden hohen Saiten amcht, mittelfinger auf 5, kleiner und ringfigner auf 5&5.
Nachteil is halt das man den Bassgrundton nich hat.... Außerdem isset schwerer zu greifen.

Außerdem: versuchmal bei dieser Stimmung offene Akkorde zu greifen. Das geht schlecht. Bei den offenen Akkorden ist auch vom GROßEN vorteil das dickst und dünsnte Saite gleich sind! Wär dann ja auch nicht.

Ich denke diese Grunde hat das... welcher Freak hat sich sowas nur ausgedacht?^^
 
Noch ne Idee:

Vielleicht sind die Gitarren so gestimmt, damit jeder hochblutiger Anfänger in den Musicstore (oder andere Musikläden) laufen kann und die ersten 3 Takte von Nothing Else Matters spielen kann....

:D
 
Nee, das liegt nur daran, weil sonst der Spruch "Eine alte Dame ging Hering essen" nicht mehr funktionieren würde :D
Ich denke, das hat sich einfach so ergeben :)
 
Die Frage ist eigentlich weniger, warum die Gitarre so gestimmt ist, sondern: Warum hat sich gerade diese Stimmung, die geschichtlich gesehen nur eine von vielen ist, in der abendländischen Kultur so durchgesetzt? Wohl wegen der Gleichzeitigkeit von relativ einfacher BEdienung und gleichzeitiger Vielfalt. Da kann der Anfänger am 1 Tag schon schrammeln und zugleich der Meister die schwierigsten Sachen spielen.

Wobei ja auch heutzutage noch viele andere Tunings anzutreffen sind: drop, open, irisch terzfrei (D - A - D - G - A - D) usw.
 
Also mein Gitarrenlehrer hat es mir mal erklärt, weiß aber nicht mehr so genau.
Ich weiß nur, es hat mit der historischen Entwicklung zu tun.
Der Vorgänger der Gitarre war ja die Vihuela.
Die hatte meine ich eine g-h-e stimmung, in Chören oder zumindest eine gleichwertige von den Intervallen.
Und die anderen Saiten kamen dann später dazu.

Kann mich jetzt auch irren, aber irgendwas in der Richtung wars, ich frag nach den Ferien nochmal nach.
 
Ich denke, es ist so:

Genau, wie es das Wohltemperierte Klavier gibt, gibt es auch die Wohltemperierte Gitarre. Vor Bach's Komposition gab es sehr viele Arten, ein Klavier zu stimmen und keine Norm. Bach führte aber mit seinem Stück "Das Wohltemperierte Klavier" eine Standardstimmung für Klaviere ein, mit der es möglich war, alle Akkorde spielen zu können. Das gab es vorher noch nicht. Und diese hat sich bis heute gehalten.

Und genau den gleichen Grund wird der Unterschied in der Gitarrenstimmung auch haben. Mit dieser Stimmung sind alle Akkorde relativ einfach zu greifen. Man beachte das Beispiel in Post #4:

Bareé bei Gitarre mit durchgehend Quarte:

f----2-----
c---2-----
g---4------
d---5------
a---5------
E---3------

Da ist der im Standard Tuning wesentlich einfacher. Und genauso sähe es auch mit anderen Akkorden aus.
Bach hat also den Grundstein für die heutigen Standardstimmungen gelegt.

MfG
 
Noch ne Idee:

Vielleicht sind die Gitarren so gestimmt, damit jeder hochblutiger Anfänger in den Musicstore (oder andere Musikläden) laufen kann und die ersten 3 Takte von Nothing Else Matters spielen kann....

:D
Verdammt, das war das erste was ich auf meiner ersten Gitarre im Laden mehr extrem schlecht als recht geklimpert hab. :D
 
Wobei ja auch heutzutage noch viele andere Tunings anzutreffen sind: drop, open, irisch terzfrei (D - A - D - G - A - D) usw.

ich glaube um heute aus der masse herauszufallen sollte man mal wieder das standard tuning spielen. :D dann ist man fast individualist. :p

gruß E.
 
Noch ne Idee:

Vielleicht sind die Gitarren so gestimmt, damit jeder hochblutiger Anfänger in den Musicstore (oder andere Musikläden) laufen kann und die ersten 3 Takte von Nothing Else Matters spielen kann....

:D
Mist, ich wollte grad den gleichen Witz machen!!!:) (oder ist das eine Sozialkritik?!));)
 
Ich denke, es ist so:

Genau, wie es das Wohltemperierte Klavier gibt, gibt es auch die Wohltemperierte Gitarre. Vor Bach's Komposition gab es sehr viele Arten, ein Klavier zu stimmen und keine Norm. Bach führte aber mit seinem Stück "Das Wohltemperierte Klavier" eine Standardstimmung für Klaviere ein, mit der es möglich war, alle Akkorde spielen zu können. Das gab es vorher noch nicht. Und diese hat sich bis heute gehalten.

....Bach hat also den Grundstein für die heutigen Standardstimmungen gelegt.

MfG

Autsch autsch. :eek: Kompletter Quark.
Cool, dass Du Bach kennst, aber ansonsten empfehle ich http://de.wikipedia.org/wiki/Wohltemperierte_Stimmung.
 
Mh... Da muss ich wohl sagen: schlecht in Erinnerung gehabt. :redface::redface::redface: Wie peinlich!

Trotzdem könnte ich mir einen gewissen Bezug oder eine Ähnlichkeit vorstellen.
 
Mhh also ich könnte mir vorstellen, dass man einfach nur alle Ganztöne innerhalb der ersten 3 Bünde haben wollte.... aber fragt mich net warum... :D
 

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