@ jdarkeyez
zum Thema Resonanz... Ich habe nie geleugnet, dass wir die Schwingungen unserer Knochen wahrnehmen. WeiĂ nicht, ob das so rĂŒber gekommen ist.
Dabei handelt es sich aber um Longitudinalwellen (Wellen in festen Medien), die wir nur spĂŒren und nicht hören, im Gegensatz zum Schall, der sich als Transversalwelle ausbreitet.
Aber es stimmt: der Begriff "Eigenresonaz" war in dem Zusammenhang falsch, der bedeutet wieder etwas anderes... Sorry!
zum Thema modales Register/Falsett, schÀdlich oder nicht: Ich hatte nicht die Absicht, eine von beiden Methoden als "schlechter" darzustellen, falls es den Anschein machte.
Es ist aber nun mal so, dass eine Frau im Falsett aus oben genannten GrĂŒnden lauter singen kann, weswegen Soprane in der Oper nur im Falsett singen.
Die Unterschiede fallen sofort auf, wenn du eine Musical-SÀngerin mit einer OpernsÀngern vergleichst. Warum klingen Barbra Streisand, Shirley Bassey und Ruthie Henshall etc so anders, als Maria Callas, Joan Sutherland oder Anna Netrebko... Das hat nichts mit Resonanz, Kehlkopfstellung oder technischem Know How zu tun!
Wenn du aber mÀnnliche Musical SÀnger hörst und sie mit ihresgleichen aus der Oper vergleichst, wirst du nur kaum Unterschiede (bei guten SÀngern versteht sich) wahrnehmen. John Owen Jones zum Beispeil steht einem Roberto Alagna fast um nichts mehr nach. (Wer's nicht glaubt:
http://www.youtube.com/watch?v=ccqlFXpiHI4 ) Wahrscheinlich mĂŒĂte er ein bis zwei Jahre ĂŒben, mit tiefer gestelltem Kehlkopf zu singen, und er könnte Arien genauso singen, was er aber wahrscheinlich gar nicht wollen wĂŒrde. George London zum Beispiel, einer der besten Bass-Baritöne je (
http://www.youtube.com/watch?v=CB0mEN7VEYA ), kam ursprĂŒnglich sogar aus dem Musical Bereich. Placido Domingo, Bryn Terfel und Sam Ramey singen auch immerwieder Lieder aus Musicals...
Ein Bass aber wird nie ein c'' mit Anteil seines modalen Registers singen können, egal ob er beltet, schreit oder brĂŒllt... Er muĂ spĂ€testens bei etwa g'/as' ins reine Falsett wechseln. Es ist einfach so. Egal, ob mit CVT oder klassisch.
Daher können sich Begriffe, wie "Raufziehen des Brustregisters" oder "einregistriertes Singen" u.d.g. nur auf Frauen beziehen, weil es in der Klassik eben Usus ist, dass Frauen schon frĂŒh ins Falsett wechseln, wĂ€hrend MĂ€nner von Haus aus fast nur ihr modales Register benutzen.
@ Bell*:
Das Begriffs-Chaos kommt genau daher, dass man frĂŒher beim Operngesang die gleiche Terminologie auf mĂ€nnlichen wie weiblichen Gesang anwendete, obwohl die Tonerzeugung eine komplett unterschiedliche ist.