Kehlkopf unten halten

  • Ersteller Sonne34
  • Erstellt am
Ich unterrichte zwar nicht, aber die Behauptung, die GĂ€hnstellung ließe die Höhe nicht zu, widerspricht direkt meinen Erfahrungen bei mir und anderen SĂ€ngerInnen.

Öhm.... das hast Du falsch verstanden. Ich habe genau das Gegenteil geschrieben: dass die GĂ€hnstellung (bzw. der tief gestellte Kehlkopf) bei Problemen mit der Höhe hilfreich ist.
schöne GrĂŒĂŸe
Bell
 
Öhm.... das hast Du falsch verstanden. Ich habe genau das Gegenteil geschrieben: dass die GĂ€hnstellung (bzw. der tief gestellte Kehlkopf) bei Problemen mit der Höhe hilfreich ist.
schöne GrĂŒĂŸe
Bell

Ich hatte richtig verstanden, nur falsch zitiert. Ich wollte dir eigentlich zustimmen. ;)
Julia hatte ja zuvor geschrieben, dass bei tiefem Kehlkopf hohe Töne schwerer seien - darauf bezog ich mich.
 
Weiter oben plĂ€dierst du dafĂŒr, dass man unabhĂ€ngig vom Klangideal offen fĂŒr alternative Techniken sein soll und hier redest du jetzt von einem Irrglauben im Bezug auf einen der weitverbreitetsten Technikstandards. :confused:

Sorry, das versteh ich jetzt nicht ganz. Man sollte offen sein fĂŒr Techniken die nicht auf einem Klangideal basieren und uns vielleicht komisch, falsch oder nicht passend erscheinen. Somit ist es doch kein widerspruch wenn man z.B. die bulgarische Gesangstechnik erlernen will, die nicht in unser Klangideal passt und anders ist als die hierzulande weitverbreitete Technik.

Was das falsch kommentierte Zitat von Bell angeht.... es kommt schon öfter vor dass SĂ€nger durch das tief denken/halten des Kehlkopfes einen Ton schwieriger treffen als wenn sie den Kehlkopf durch ein LĂ€cheln z.B. ein wenig nach oben ziehen. minimal aber das was fĂŒr den Ton doch nötig war.
 
Also die Aussage von holyman kann ich so nicht unterschreiben. Es ist und bleibt in erster Linie eine Frage der Resonanz wie klassisch man klingt egal welches Geschlecht man hat. Ich kann den selben Ton auf dem Atem zwischen Pop und Klassik tanzen lassen wenn ich Übungen mache.
Es gibt auch bei Frauen gut ausgebildete Stimmen. Punkt.
Klassische MĂ€nner mĂŒssen es auch lernen, ihre Resonanzen anders zu setzen wenn sie in den Pop gehen oder sie klingen klassisch.

Also wie man die "Resonanzen setzt" ist keine Frage der Resonanz an sich, denn der menschliche Stimmweg hat kaum Eigenresonanz, weil er großteils weich ist.
Nur harte HohlrÀume entwickeln Resonanz.
Auch die Vorstellung, dass SchÀdeldecke oder Gesichtsfeld etwas zur Resonanz beitragen, ist komplett falsch.
TatsÀchlich Àndern wir durch die Vorstellung "in die Maske" zu singen die Spannung der StimmbÀnder. Dies bewirkt, dass die Stimme stÀrker klingt und wir die Impulse der Formanten mittels Körperschall Resonanz stÀrker wahrnehmen, das tun aber nur wir selbst.
Es ist also keine Frage von Klassik oder nicht, sondern von einem guten Muskeltonus.
Ich glaube, den großen Unterschied im Klang macht hier wirklich die Kehlkopfstellung und bei Frauen eben die Wahl des Registers:

Bei einem kleinen Kehlkopf ist der Ring-Schildknorpelmuskel von Natur aus stĂ€rker ausgebildet als die innere Kehlkopfmuskulatur, bei einem großen Kehlkopf ist es umgekehrt. Deswegen singt eine Frau in der Regel angenehmer im Falsettregister und ein Mann in der Regel angenehmer im modalen oder Brustregister. Eine Frau, die Pop singt, muß lernen -Ă€hnlich wie MĂ€nner- ihre innere Kehlkopfmuskulatur und damit einhergehend den "Wirkungsbereich" der Bruststimme sowie des gemischten Registers (der Voix mixte oder BrĂŒcke) auszubauen. Daher auch die hĂ€ufige Aussage: "Das Brustregister hinaufziehen"

Aus oben erwĂ€hnten GrĂŒnden kann sich dies aber nur auf Frauen beziehen und ich denke, dass genau hier eben auch z.B. die Complete Vocal Technik ansetzt.
 
Dass nur HohlrĂ€ume Resonanzen entwickeln ist falsch. Jeder Gegenstand hat eine Eigenresonanz, natĂŒrlich ist es schwerer einen Tisch zum Schwingen zu bringen, aber wer mal die Musik laut aufdreht wird merken dass manchmal Dinge im Raum mit resonieren.
Was denke ich falsch ist, ist der Glaube dass man Klang beim Singen verstĂ€rken kann, weil das Technisch nicht möglich ist. Man kann nur die Frequenz besser treffen lernen die eben besser nach aussen hin ĂŒbertragen wird.
Ich denke dass du recht hast Holyman mit der Aussage dass das in die Maske singen eigentlich ein subjektives PhĂ€nomen ist. FĂŒr den Höhrer klingt die Stimme dann runder und bissiger, was aber mit dem Vokaltrakt zu tun hat und nicht mit der Maske. Mit guter Technik kann man auch komplett verschnupft singen ohne dass es jemand merkt.

Was die Kehlköpfe angeht kann man das so nicht pauschalisieren. Weil jeder Kehlkopf anders ist und eigentlich jeder von uns eine gewisse Abweichung hat. Manche haben ein im VerhĂ€ltnis zum Rest viel zu großes Hyoid, andere ein viel zu großes Cricoid. Bis jetzt war jeder Kehlkopf den ich in den HĂ€nden hatte ĂŒberaschend anders und meist auch anders als ich erwartet hĂ€tte.

Es ist wahr dass einige Frauen lieber im von euch bezeichneten Falsett oder der Bruststimme singen, aber der Grund ist nicht dass sie nicht anders können. Ich sehe auch viele die nur in einer von euch wahrscheinlich Bruststimmfunktion singen und das ĂŒber den kompletten Bereich ohne Probleme. Die dann lernen mĂŒssen auch mal leise und Kopfstimmig zu singen.
Pauschalisieren kann man das denke ich nicht. Ich weiß nur dass es nicht schwer ist um zu schalten. NatĂŒrlich muss man das neue mit der Zeit kontrollieren lernen, aber auch das geht ansich sehr schnell unter richtiger Begleitung.

Ich denke dass der Begriff "Bruststimme raufziehen" daher kommt, dass Belting in der herkömmlichen Bezeichnung eine Begrenzung bei c2 (MÀnner) und d2 (Frauen) hat, dies wird bei CVT Overdrive genannt. Wenn man dann zu Belting im CVT sinne wechselt, kann man ohne Probleme weiter hoch.
 
Es lebe die Begriffsverwirrung ;)
Julia, Du meinst nicht zufÀllig die Einregisterstimme ?
Das wÀre aber nichts Neues....
schöne GrĂŒĂŸe
Bell
 
Bell, darauf wollte ich nicht hinaus, auch wenn ich das indertat denke, wie du weißt.
Es ging mehr darum dass man an der Form eines Larynx nicht erkennt ob derjenige nun lieber in sogenannter Brust- oder Kopfstimme singt.
Klar klingt die Bruststimme einer Frau anders als die Bruststimme eines Mannes. Das heißt aber nicht dass die Bruststimme fĂŒr die Frau schwieriger zu produzieren ist oder schĂ€dlicher wĂ€re.
 
@ jdarkeyez

zum Thema Resonanz... Ich habe nie geleugnet, dass wir die Schwingungen unserer Knochen wahrnehmen. Weiß nicht, ob das so rĂŒber gekommen ist.
Dabei handelt es sich aber um Longitudinalwellen (Wellen in festen Medien), die wir nur spĂŒren und nicht hören, im Gegensatz zum Schall, der sich als Transversalwelle ausbreitet.

Aber es stimmt: der Begriff "Eigenresonaz" war in dem Zusammenhang falsch, der bedeutet wieder etwas anderes... Sorry!

zum Thema modales Register/Falsett, schÀdlich oder nicht: Ich hatte nicht die Absicht, eine von beiden Methoden als "schlechter" darzustellen, falls es den Anschein machte.

Es ist aber nun mal so, dass eine Frau im Falsett aus oben genannten GrĂŒnden lauter singen kann, weswegen Soprane in der Oper nur im Falsett singen.
Die Unterschiede fallen sofort auf, wenn du eine Musical-SÀngerin mit einer OpernsÀngern vergleichst. Warum klingen Barbra Streisand, Shirley Bassey und Ruthie Henshall etc so anders, als Maria Callas, Joan Sutherland oder Anna Netrebko... Das hat nichts mit Resonanz, Kehlkopfstellung oder technischem Know How zu tun!

Wenn du aber mĂ€nnliche Musical SĂ€nger hörst und sie mit ihresgleichen aus der Oper vergleichst, wirst du nur kaum Unterschiede (bei guten SĂ€ngern versteht sich) wahrnehmen. John Owen Jones zum Beispeil steht einem Roberto Alagna fast um nichts mehr nach. (Wer's nicht glaubt: http://www.youtube.com/watch?v=ccqlFXpiHI4 ) Wahrscheinlich mĂŒĂŸte er ein bis zwei Jahre ĂŒben, mit tiefer gestelltem Kehlkopf zu singen, und er könnte Arien genauso singen, was er aber wahrscheinlich gar nicht wollen wĂŒrde. George London zum Beispiel, einer der besten Bass-Baritöne je ( http://www.youtube.com/watch?v=CB0mEN7VEYA ), kam ursprĂŒnglich sogar aus dem Musical Bereich. Placido Domingo, Bryn Terfel und Sam Ramey singen auch immerwieder Lieder aus Musicals...

Ein Bass aber wird nie ein c'' mit Anteil seines modalen Registers singen können, egal ob er beltet, schreit oder brĂŒllt... Er muß spĂ€testens bei etwa g'/as' ins reine Falsett wechseln. Es ist einfach so. Egal, ob mit CVT oder klassisch.

Daher können sich Begriffe, wie "Raufziehen des Brustregisters" oder "einregistriertes Singen" u.d.g. nur auf Frauen beziehen, weil es in der Klassik eben Usus ist, dass Frauen schon frĂŒh ins Falsett wechseln, wĂ€hrend MĂ€nner von Haus aus fast nur ihr modales Register benutzen.

@ Bell*:

Das Begriffs-Chaos kommt genau daher, dass man frĂŒher beim Operngesang die gleiche Terminologie auf mĂ€nnlichen wie weiblichen Gesang anwendete, obwohl die Tonerzeugung eine komplett unterschiedliche ist.
 
@ Holyman: Ich hatte dann indertat ein wenig was misverstanden, danke fĂŒrs nochmal erklĂ€ren wie es gemeint war ;-)
Aber das mit den Longitudinalwellen und Transversalwellen dachte ich bis jetzt das wĂ€re genau andersrum...also das Schall aus Longitudinalwellen besteht...sollte vielleicht nochmal meine PhonetikbĂŒcher welzen;-)
Was den vergleich OpernsÀngerin-MusicalsÀngerin angeht denke ich schon dass das unteranderem an der tiefen Kehlkopfstellung und gestauchter Zunge zu tun hat weil sich dadurch die Gegebenheiten im Vokaltrakt Àndern und damit auch die akustischen Gegebenheiten andere sind. Schon wenn man einzelne Teile im Ansatzrohr verÀndert, wie Velum hoch, Kehlkopf tief, Zunge gestaucht, ist der Klang um vieles klassischer. MusicalsÀnger bedienen sich denke ich den gleichen Tricks wie OpernsÀnger.

Was dein Beispiel von John Owen Jones angeht, singt er es wirklich schön. Und eben eher klassisch angelehnt. Was aber auch mit dem Genre Musical zu tun hat in welches Les Miz fĂ€llt. Er wĂŒrde sich sicher auch im Legit- Genre super austoben können. Aber wenn ne Audition fĂŒr We will Rock you machen wollte, mĂŒsste er etwas an seinem Klang Ă€ndern, sonst wĂŒrde er die Rolle wohl kaum bekommen. Und das ist dann eine Frage von, wie verĂ€ndere ich mein Ansatzrohr damit der Klang rockiger wird....

Die Einregistertheorie bezieht sich nach deiner Beschreibung doch dann gerade nicht auf Frauen, oder hab ich das wieder falsch verstanden. Wenn Mann im modal Register bleibt und Frau frĂŒh ins Falsett wechselt, wĂ€re doch eher der Mann ein Kandidat fĂŒrs Einregistersingen?!
Frauen haben es eher noch schwerer weil sie in CVT Termen durch drei Modi wechseln von tief nach hoch. MĂ€nner wechseln meist nur zwischen zwei. Dies bezieht sich auf klassichen Gesang.
MĂ€nner bleiben aber in den Modi mit metallischem Klang, wodurch es gleichmĂ€ĂŸiger scheint. Frauen wechseln in der Höhe zu nichtmetallischem Klang, vergleichbar mit Falsett oder Kopfstimme (je nach Auffassung;-) )
Frauen haben diesen auffĂ€lligen Bruch, weil sie in der Höhe mit einer nichtmetallischen aber in der Höhe leicht viel Volumen produzierenden Technik singen. Wenn sie runter gehen in tiefere lagen möchten sie genauso viel Volumen haben, was aber mit der Technik die in der Höhe nicht funktioniert, also mĂŒssen sie ĂŒbergehen zu einer anderen, mit der sie in mittleren Lagen leicht Volumen erzeugen können. Wenn man sich dieses Bruches bewusst ist, kann man den Übergang wegbekommen, durch die AnnĂ€herung des Klangs um den Bruch.
 
Thema Begriffsverwirrung: Irgendwann zwingen wir Julia zu einer Übersetzungstabelle. :D

Die Einregistertheorie bezieht sich nach deiner Beschreibung doch dann gerade nicht auf Frauen, oder hab ich das wieder falsch verstanden. Wenn Mann im modal Register bleibt und Frau frĂŒh ins Falsett wechselt, wĂ€re doch eher der Mann ein Kandidat fĂŒrs Einregistersingen?!
Einregistersingen meint ja, dass die Registerwechsel unhörbar werden, man also einen perfekten Passagio hat und nicht, dass man nur in einem Register singt. Da vom Übergang von der modalen zur Randstimmenfunktion beim Mann sehr viel mehr Schwungmasse wegfĂ€llt, ist der Bruch zwischen Falsett und Vollstimme sehr viel extremer und dementsprechend schwerer zu "glĂ€tten". Ich wage mal die Behauptung, dass es fĂŒr nicht wenige MĂ€nner quasi unschaffbar ist.
Die kleinere Stimmlippen der Frauen hingegen begĂŒnstigen den Passagio.

Du hast natĂŒrlich Recht damit, dass Frauen im Populargesang ebenfalls oft einen sehr starken Bruch aufweisen. Aber das Einregistersingen ist ja ein Ideal der Klassik - heutzutage wird sehr oft mit dem Gegensatz zwischen Modal- und Randstimme bewusst gespielt. Wie holyman bereits beschrieb, ist der Unterschied zwischen klassischem und Rock-Pop-Gesang bei Frauen deutlich höher als bei MĂ€nnern, da die verwendeten Stimmregister und einzusetzenden Techniken stĂ€rker abweichen.
 
Thema Begriffsverwirrung: Irgendwann zwingen wir Julia zu einer Übersetzungstabelle. :D
Irgendwie schreckt mich das auch an der ganzen CVT-Geschichte ab. Die ist ja noch komplizierter als alles, was ich bisher gelernt habe...:rolleyes:

Da vom Übergang von der modalen zur Randstimmenfunktion beim Mann sehr viel mehr Schwungmasse wegfĂ€llt, ist der Bruch zwischen Falsett und Vollstimme sehr viel extremer und dementsprechend schwerer zu "glĂ€tten". Ich wage mal die Behauptung, dass es fĂŒr nicht wenige MĂ€nner quasi unschaffbar ist.
Ich glaube das kannst Du so auch nicht verallgemeinern. 50% sind 50%. Egal von wie viel.
Als Frau die ursprĂŒnglich-sĂ€ngerisch aus dem modalen Brustregister kommt hatte ich verdammt viele Schwierigkeiten so was wie ein passables Passagio hinzubekommen.
Das Problem liegt glaube ich weniger in der Masse als mehr in der Angewohnheit.
Bell* hat an anderer Stelle mal MĂ€nner als Naturbelter bezeichnet, ein Begriff, den ich auch gerne auf mich anwende. Und Belting lĂ€sst sich nur sehr schwer in ein sauberes Falsett ĂŒberfĂŒhren. Das ist bei mir auch heute noch so. Wenn ich von unten zu krass im harten Belt komme, ist nicht mit sauberem Mischen, dann gibt es kein Passagio. Wenn ich eben locker lasse, ĂŒber eine schon frĂŒh angemischte Stimme nach oben singe, ist das kein Thema. Das gleiche gilt m. E. fĂŒr MĂ€nner.
 
@ Holyman: Ich hatte dann indertat ein wenig was misverstanden, danke fĂŒrs nochmal erklĂ€ren wie es gemeint war ;-)
Aber das mit den Longitudinalwellen und Transversalwellen dachte ich bis jetzt das wĂ€re genau andersrum...also das Schall aus Longitudinalwellen besteht...sollte vielleicht nochmal meine PhonetikbĂŒcher welzen;-).

Huch, jetzt hast du mich verunsichert... werd auch noch mal welzen ;)

Was den vergleich OpernsÀngerin-MusicalsÀngerin angeht denke ich schon dass das unteranderem an der tiefen Kehlkopfstellung und gestauchter Zunge zu tun hat weil sich dadurch die Gegebenheiten im Vokaltrakt Àndern und damit auch die akustischen Gegebenheiten andere sind. Schon wenn man einzelne Teile im Ansatzrohr verÀndert, wie Velum hoch, Kehlkopf tief, Zunge gestaucht, ist der Klang um vieles klassischer. MusicalsÀnger bedienen sich denke ich den gleichen Tricks wie OpernsÀnger.

Man darf auch nicht vergessen, dass man in der Oper extrem viel Wert auf Vokal-Ausgleich und perfektes Legato legt, was bei Musicals dann doch "eher" vernachlĂ€ssigt wird. Das hat auch seinen nicht unbetrĂ€chtlichen Einfluß auf den Klang,... Ansonsten ist denk ich eh alles gesagt!

Noch zum Passagio: Wie gesagt: je dĂŒnner die Stimmlippen und je kleiner der Kehlkopf, desto besser geht dieser Übergang. Das trifft fĂŒr die meisten Frauen im Allgemeinen zu, bei den MĂ€nnern aber nur bei den Tenören, weswegen ein Tenor das c'' hat und ein Bass oder Bariton irgendwo zwischen g' und h' auf der Strecke bleibt.
Wie ich aber schon mal in einem andern Thread sagte: Eine Etablierung von Termini, wie Bass, Bariton und Tenor auch bei den Frauen, die "Brust" singen, wÀre durchaus sinnvoll...

Lieben gruß
Alex
 
Haha, ja ne Übersetzungstabelle wĂ€re wirklich ne Idee;-) Werde ab Januar wahrscheinlich meine Abschlussarbeit ĂŒber Registermodelle schreiben, dabei wird sicher die ein oder andere Tabelle zumindest zu dem Thema entstehen;-)

Im Popgesang besteht die Möglichkeit sowohl mit dem Bruch zwischen metallischem und nichtmetallischem Klang (Modal und Randstimme dann denke ich) zu spielen, oder eben in einem metallischen Bereich zu bleiben, dann ist da auch definitiv kein Bruch, der passiert werden muss. Da ist natĂŒrlich im klassischen der nachteil dass diese Diskussion nicht aufkommt und aufgrund des Klangideals in der höhe eben ein nichtmetallischer Klang, in der tiefe aber doch metallischer Klang gewĂŒnscht ist, wodurch gerade Frau dann eben den Übergang hinbekommen muss.

Bei Mann ist der Wechseln wenn man wechselt sicherlich zu hören, aber wenn man sich z.B. den Maroon 5 SÀnger anschaut, sein Curbing (denke man Modalstimme) ist sehr leicht, so dass der Unterschied wenn er mal zu Neutral in der Höhe (Rangstimme?) wechselt nicht so deutlich ist.
 
@ holyman: Auch bei Pop und Musical werden Vokale verĂ€ndert, ich weiß allerdings nicht ob das das gleiche ist wie Vokalausgleich. Ab einer bestimmten Höhe hört unser Ohr nichtmehr wenn Vokale verĂ€ndert werden, daher ist das dann möglich, ohne dass die VerstĂ€ndlichkeit getrĂŒbt wird Vokale anders zu fĂ€rben. Dadurch ist es fĂŒr die Stimme viel weniger Arbeit und weniger schĂ€dlich und der Klang ist wesentlich besser.

Ansonsten schließe ich mich deiner "alles-gesagt-Aussage" an ;-)

@IcePrincess: Ich weiß dass sich die CVT Termen sehr verwirrend anhören. Aber wenn man sich mal damit beschĂ€ftigt ist es auch schnell zu verstehen. Sie hat eine ĂŒbersichtliche Einteilung gemacht womit man dinge beim Namen nennen kann, die man mit anderen Worten nicht beschreiben kann. Daher ist natĂŒrlich anfangs die Verwirrung recht groß.
Frau Sadolin schafft es in der Regel innerhalb von zwei Stunden alles so zu erklĂ€ren dass danach mehr als 90% der Leute doch ĂŒberraschend sicher mit den Termen umgehen können. Klar bleiben dann noch Fragen zu Feinheiten offen, aber ich will damit nur sagen dass es auf den ersten Blick verwirrender scheint als es eigentlich ist.
 
Verdammt ... ich hab es alles durchgelesen und muss feststellen: ich bin zu dumm, um Eurer Unterhaltung zu folgen und erst recht zu dumm fĂŒr CVT...

Da geh ich lieber schnell auf die BĂŒhne, singe, wie mir der Schnabel gewachsen ist und lasse mich ein bißchen anhimmeln...

.... denn bis ich das hier gelesene praktisch (und noch folgende) umsetzen kann, bin ich zu alt, um ein Mikro festzuhalten....
 
Wie ich aber schon mal in einem andern Thread sagte: Eine Etablierung von Termini, wie Bass, Bariton und Tenor auch bei den Frauen, die "Brust" singen, wÀre durchaus sinnvoll...
Genaugenommen gibt es diese Termini.

Was meinst Du wohl, was einen echten Alt von einem echten Sopran unterscheidet? Es ist nicht nur der erdige Klang und der Stimmumfang oder das Repertoire. Es ist das hauptsÀchlich genutzte Register, das Brustregister nÀmlich. Der Mezzo mogelt sich halt so durch wie der Bariton auch.

Auch deswegen habe ich es jahrelang geschafft, mich als Mezzo "durchzumogeln", weil eine so starke, selbstverstÀndliche Nutzung des Brustregisters etwas ist, das man als Sopran "nicht macht".
Das hat mir aber keiner gesagt, ich hab's getan, und na ja... der Rest ist Geschichte. Ich singe Dir heute jede Chorpartie vom 1. Sopran bis zum 2. Alt ohne in die Bredouille zu kommen.
 
Verdammt ... ich hab es alles durchgelesen und muss feststellen: ich bin zu dumm, um Eurer Unterhaltung zu folgen und erst recht zu dumm fĂŒr CVT...

Da geh ich lieber schnell auf die BĂŒhne, singe, wie mir der Schnabel gewachsen ist und lasse mich ein bißchen anhimmeln...

.... denn bis ich das hier gelesene praktisch (und noch folgende) umsetzen kann, bin ich zu alt, um ein Mikro festzuhalten....

Antipasti, das tut gut! Ich dacht schon, nur ich allein bin bloede ;)
 
Ab einer bestimmten Höhe hört unser Ohr nichtmehr wenn Vokale verĂ€ndert werden, daher ist das dann möglich, ohne dass die VerstĂ€ndlichkeit getrĂŒbt wird Vokale anders zu fĂ€rben.
Womit wir wieder bei den Obertönen wĂ€ren: Vokale werden durch das VerstĂ€rken gewisser Frequenzbereiche (Formanten) gebildet. Die ersten Formanten (jeder Vokal hat etwa 4) liegen aber - je nach Vokal - zwischen 700 und 1500Hz. Ein Sopran singt aber im dreigestrichenen Bereich bereits ĂŒber diesen Frequenzen... Somit hat er große Problem beim "FĂ€rben"... ;)
FĂŒr das GefĂŒhl der "Maske" zb ist der Formant im Bereich um 3000Hz verantwortlich. Durch das VerstĂ€rken (in die Maske singen) können wir die Stimme tragfĂ€higer machen!

@ antipasti & moniaqua: jeder kann sich das Wissen aneignen, wenn er ein paar Seiten liest, doch davon lernt man ganz bestimmt nicht singen. Theorie allein ist garnichts wert.
Theoretisch kann man ja auch bekanntlich 3 vollkommene Kugeln aufeinander stapeln...
 
@ antipasti: ĂŒber Gesangstheorien kann man BĂ€nde schreiben und hat doch nichts Erhellendes gesagt...

letzten Endes ist es völlig wurscht, wer was wie singt. Wer es öffentlich tun will, muss es nur so ĂŒberzeugend rĂŒberbringen können, dass das Publikum bereit ist, dafĂŒr zu zahlen... und dazubleiben ;)
Das scheint ja bei Dir der Fall zu sein. Und ob etwas z.B. nun Curbing, Belting oder was-weiss-ich wie genannt wird, ist ebenfalls egal. Im Grunde meinen alle dasselbe ... es muss halt nur alle paar Jahre etwas Neues her, so ist halt der Mensch.
schöne GrĂŒĂŸe
Bell
 
Antipasti, das tut gut! Ich dacht schon, nur ich allein bin bloede ;)

Ja - wie sagt das Sprichwort: "Singe, wem Gesang gegeben" ... der Rest kann BĂŒcher drĂŒber lesen und Seminare besuchen...

Nein: dann könnte man das Vocals-Board ja schließen. NIchts gegen ein Tipps. Iich meine es nicht böse und es ist auch ein bißchen OT (aber das ist es ja sowieso teilweise schon). Aber diese Form der "Übertheoretisierung" ist fĂŒr so etwas Persönliches wie Gesang einfach zu viel des Guten. Deswegen sollte man sich ab und zu diese alte Redewendung zu Herzen nehmen.

Singen sollte - nein: "darf" keine Wissenschaft werden. Der Gesang, das Talent, die InterpretationsfĂ€higkeit mĂŒssen gegeben sein. Die Technik - egal, welchen albernen Namen man ihr gibt - ist nur der "Feinschliff".

Wer durch die Welt reist, um nach allumfassenden Techniken zu suchen, um etwas zu lernen, was andere schon viel frĂŒher von ganz allein hingekriegt haben, hat den Sinn des Gesangs mißverstanden, banalisiert Gesang zu eiem rein technischen Vorgang.

Meine StimmbÀnder und mein Kehlkopf verkrampfen regelecht beim Lesen dieses Threads. Das ist keine Provokation und keine Beleidung - sondern mein ernst.

....
 

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