Alte Engl Amps - Frage zu Gitarrenverstärkern

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Hallo allerseits,

habe neulich in einem Laden den Engl Straight 50 Combo getestet und war hin und weg vom Sound. Hatte eine 400er LTD mit Aktiven EMGs dran. Clean war sehr klar, fast schon steril Lead hat genug Zerre für Metal geliefert, mit sehr klarer Definition, kein Matsch... typisch Engl halt. Etwas klarer und heller als die aktuellen Engls, nicht so brachial und breit wie die Bälle.
Das beste daran ist, dass er schon leise wirklich sehr gut klingt, darum denke ich daran mir für zu Hause einen (oder einen Ähnlichen) zuzulegen.

Liefert er mit passiven Tonabnehmern auch genug Zerre (passive EMGs, Duncan SH-4, SH-10), oder haben die aktiven wirklich so viel mehr output? Kann es schwer einschätzen wie viel das ausmacht... hätte auch mal mit 'ner anderen Gitarre testen sollen :rolleyes:

Meine eigentlichen Fragen:
Welche verschiedenen Versionen gibt es vom Straight und wie unterscheiden sie sich?

Kann der Engl Jive auch so klingen, vorallem im Bezug auf die Zerrintensität?

Wie sieht es mit dem Squeeze und dem Road aus?

Hat jemand erfahrungen mit dem alten (braunen) Screamer?

Ihr könnt mir auch gern andere Alternativen nennen, spiele haupsächlich modernen, melodischen Metal, aber keine amerikanischen brutalo scoop sounds, sondern eher mittenlastig. Im Proberaum spiele ich 'nen Screamer mit Engl vintage 4x12 => mein Idealsound
Bitte keine Modeler, hab' schon einen Cube 30, der ersetzt werden soll.

Danke schonmal für eure Antworten!
Grüße,
Chris
 
Eigenschaft
 
Der Straight hat mir vom Anspielen her auch sehr gut gefallen, den Road (hatte ich mal) fand ich für Metal-Sounds etwas dünn, dem fehlt es eindeutig an low-end.
Wenn du was auch für Zuhause suchst, kann ich dir den Stagemaster 75 von PCL ans Herz legen. Da hast du beim Üben keinen Röhrenverschleiß, das kleine leichte Handtäschchen kann man wirklich als Backup überall mit hinnehmen, und mit Metalsounds eher klassischer Natur hat der definitiv keine Probleme.
Hier: http://www.tube-town.net/ttstore/index.php/cat/c213_PCL-Vintagamp.html gibts ihn NOCH zum Abverkaufspreis, und neben der zweijährigen Garantie hättest du da ja auch ein Rückgaberecht bei Nichtgefallen.
Kannst bei Zweifeln über die Kiste ja mal Ratking anschreiben, der scheint mir eingefleischter Derbmetaller zu sein und ist voll des Lobes über den Stagemaster 75.
Für den Anwendungszweck als Übungsamp zuhause und ggf. Backup für Gigs scheint mir der momentan konkurrenzlos in Preis-Leistung zu sein.
 
Hat jemand erfahrungen mit dem alten (braunen) Screamer?

Hi,
ich habe den alten, braunen Screamer, der noch keine Boostfunktion und VLS-Schaltung hat. Das ist aber denke ich auch der einziger Nachteil. Ein anderer Speaker ist auch verbaut (Celestion G12H70). Ebenso ist der Direkt Out noch nicht vorhanden, als Speaker Outs stehen einmal 8 und einmal 16 Ohm zur Verfügung.
Vom reinen Sound finde ich den alten sogar etwas besser, ist aber Geschmachsache, wie so oft:rolleyes:
Meiner macht nur manchmal diverse Zicken, weswegen er auch jetzt bald zu Engl eingeschickt und wieder auf Vordermann gebracht wird.
Zu den anderen Modellen kann ich leider nix sagen.
Grüße,
Niklas
 
würd den Straight auch bedenkenlos empfehlen, nach dem Blackmore und der Savage-Serie mMn der beste Engl
 
Hi ,

hab den Squeeze 30 , 2 EL84 in der Endstufe und Celestion Greeback. Er ist ein 2 Kanaler , der einen Clean Gain(für Tonabnehmeranpassung) hat. Er klingt sehr ausgewogen , wobei ich sagen muß das die Zerre für Metal nicht taugt, sein Gebiet ist Rock/Hardrock , aber er läßt sich auch gut anboosten . Für zuhause ist er aber zu laut, im Proberaum spiele ich ihn im Cleanen auf 1 und Lead auf 2,5 . Ich muß sagen die Endstufe und Speaker arbeiten Effektvoll. Fußschaltbar sind nur Reverb und Channel (Clean/Lead).

Gruß Gilli

http://www.gpz.info/bilder/BA D E701 Squeeze 30W & 50W.pdf
 
Ich habe einen Straight 50 Top (3 Kanäle)

Es gibt folgende Modelle
50 Watt Combo/Top (3 Kanäle)
50 Watt Combo/Top (2 Kanäle)
100 Watt Combo/ Top (3 Kanäle)
100 Watt Combo/ Top (2 Kanäle)

Ich würde immer empfehlen die 3-kanalige Version zu nehmen. Eigentlich handelt es sich nur um 2 Kanäle mit schaltbarem Gain-Boost, im Manual wird's aber als 3 Kanäle ausgewiesen.

Der Straight glänzt für mich durch seine extreme Vielseitigkeit. Von strahlenden Cleansounds bis hin zu heftiger, 2-stufiger Distortion...alles machbar. Und wie du selbst schon festgestellt hast: Alles bei Zimmerlautstärke gut machbar!

Bei Harmony-central liest man immer öfter: The Engl Straight is a Marshall JCM800 on steroids... das trifft's ganz gut.

Was er nicht so gut kann: Blues Crunch.
Der Reverb ist auch nicht so doll...

Das Revier des Straight ist ganz klar Rock, Hard Rock, Heavy Rock. Mit nem Booster/Overdrive davor kann man sogar noch etwas mehr Punch rausholen und einen EQ in den FX-Loop gesteckt, holt man noch eine gute Portion Bottom End raus.
Dabei sollte man sich dann aber eine ordentliche Box besorgen, die das auch gut transportieren kann.

Ich habe mein Top immer über eine 1x12" Thiele Box gespielt und war/bin mehr als zufrieden.

Nun wurde der Straight von einem Hiwatt Custom 100 DR-103 von 1978 abgelöst ;)
Der Straight wird aber auf jeden Fall bleiben. Die Teile sind inzwischen kein Geheimtipp mehr und schwer gesucht.

Für einen gut erhaltenen Straight (egal welche Version) mußt du inzwischen etwa 450-500 Euro einplanen, wenn du das Glück hast einen angeboten zu bekommen.
Die Topteile sind etwas beliebter, da sie praktischer sind und man sie besser mit unterschiedlichen Cabinets kombinieren kann. Der Straight schreit eigentlich nach einem geschlossenen Speaker Cabinet für den Schub mehr Druck.
 

Anhänge

  • engl straight manual.pdf
    133,1 KB · Aufrufe: 1.255
Es gibt von dem alten wiederum eine ältere (meine) und eine neuere Version.

Aha... also auch da mehrere Versionen. Gut zu wissen, danke.


Laut der Anleitung unterscheidet sich die "spezial" Version des Straight ja nur dadurch von der normalen, dass der Gain Boost schaltbar ist, also ist es ja vom Sound her identisch, oder irre ich micht?
Interessiert mich eigentlich nicht wirklich, ob der jetzt Fußschaltbar ist oder nicht, hauptsache er ist da.

Der Squeeze ist dann scheinbar nix für mich... der Road wohl auch nicht, der stammt ja aus derselben Generation.

Wie sieht's eigentlich mit dem Jive aus? Hat den schonmal jemand gespielt?


Echt schwer den Überblick zu bewahren, aber ihr helft mir echt gut weiter! *Bewertungen verteil*


[OT]
@Metalaxe:
Was hältst du eigentlich vom Screamer? Habe ja schon in einem anderen Threat geschrieben, dass ich finde, dass sich Blackmore und Screamer sehr ähnören. Hab' sie beide im Direktvergleich getestet. Blackmore etwas ausgewogener mit mehr Headroom, Screamer etwas rotztiger mit einem Tick mehr Kompression.
Wollte nur mal die Meinung eines erfahrenen Studiomenschen hören.
Kannst auch per PN zürückschreiben wegen OT
[/OT]
 
Laut der Anleitung unterscheidet sich die "spezial" Version des Straight ja nur dadurch von der normalen, dass der Gain Boost schaltbar ist, also ist es ja vom Sound her identisch, oder irre ich micht?
Interessiert mich eigentlich nicht wirklich, ob der jetzt Fußschaltbar ist oder nicht, hauptsache er ist da.

Vollkommen richtig: Spezial = Gain Boost fußschaltbar

Ich würde diesen Fakt nicht unbedingt vernachlässigen. Der Unterschied bei beiden Gainstufen ist massiv spürbar und man kann eben ein Solo hervorragend darüber boosten ohne eben einen zusätzlichen Bodentreter zu verwenden.
Ich würde jedenfalls nicht drauf verzichten wollen.
 
@Metalaxe:
Was hältst du eigentlich vom Screamer? Habe ja schon in einem anderen Thread geschrieben, dass ich finde, dass sich Blackmore und Screamer sehr ähnören. Hab' sie beide im Direktvergleich getestet. Blackmore etwas ausgewogener mit mehr Headroom, Screamer etwas rotztiger mit einem Tick mehr Kompression.
Wollte nur mal die Meinung eines erfahrenen Studiomenschen hören.
Kannst auch per PN zürückschreiben wegen OT
[/OT]

muss ehrlich sagen, dass der Screamer einer der wenigen Amps ist, die ich noch nicht so sehr genau getestet (und vor allem noch nicht besessen) habe, von daher kann ich dazu nicht viel sagen.

Gruß
 
Vollkommen richtig: Spezial = Gain Boost fußschaltbar

Ich würde diesen Fakt nicht unbedingt vernachlässigen. Der Unterschied bei beiden Gainstufen ist massiv spürbar und man kann eben ein Solo hervorragend darüber boosten ohne eben einen zusätzlichen Bodentreter zu verwenden.
Ich würde jedenfalls nicht drauf verzichten wollen.

Aber alle Straights haben doch den Lead- oder Gainboost!? Bei den Spezial Versionen
ist er Fußschaltbar und bei den Normalen Versionen nur von Hand, oder?
Da der Amp ja nur für zu Hause gadacht ist ist die Fußschaltoption nicht unbedingt nötig... wäre gut, aber nicht nötig.
 
Soweit ich weiß, ist das so.

Ich habe seit ich mit offenen Augen die Engl-Szene beleuchte vielleicht insgesamt 10 Straights im Angebot gesehen und davon waren vielleicht 2 keine Spezial-Version.

Is wohl ähnlich wie mit den Mesa-Amps der Caliber bzw. Studio Serien. Dort gab's das Plus (war dort der Lead Volume) recht schnell, da es ohne eigentlich unpraktikabel war.

Ich wollte mit meiner vorherigen Aussage lediglich meinen, dass es wahrscheinlicher ist eine Spezial-Version zu finden, als eine ohne schaltbarem Gain-Boost. Und wenn man nun grad eine Version ohne schaltbarem Gain-Boost angeboten bekommt, würde ich erstmal noch warten.

Das schöne an den Straight-Amps ist, dass bisweilen noch recht günstig zu haben sind. Die waren bis vor etwa 3 Jahren noch deutlich unbekannter und unbeliebter, als heute.
Für mich ist der Straight eine Perle und ich bin froh, dass ich damals die Chance beim Schopf gepackt habe. Ich bin ein Mensch, der gern nach der eierlegenden Wollmilchkuhsau sucht. Ich kann zwar nicht behaupten, dass der Straight so eine Sau ist, aber die Lücken lassen sich recht günstig stopfen. Ein SD-1 ist für 30 Euro gebraucht zu haben und schon hat man ein geniales Line Up, was für die meisten Situationen vollkommen ausreichend ist.

Leider ist mein Herz zu einem Hiwatt DR-103 gewandert, sodass der Straight nun erstmal ungenutzt rumsteht. Aber er nimmt ja glücklicherweise nicht soviel Platz weg, sodass er mich sicher eines Tages wieder erfreuen wird!

Noch einen Kommentar zu den anderen Engl:
Leider haben weder Jive noch Squeeze einen Standby-Schalter, was mich gerade zu Hause echt nerven würde. Gerade hier probiere ich mit Pedalen herum und muß hin und wieder mal für Ruhe in der Signalkette sorgen. Wenn ich da den Amp nicht mit einem Standbyschalter schonen könnte, würde ich sicher nur halb soviel freude haben. Im Livebetrieb könnte ich sicher auf einen Standbyschalter verzichten.
 
Leider haben weder Jive noch Squeeze einen Standby-Schalter, was mich gerade zu Hause echt nerven würde. Gerade hier probiere ich mit Pedalen herum und muß hin und wieder mal für Ruhe in der Signalkette sorgen. Wenn ich da den Amp nicht mit einem Standbyschalter schonen könnte, würde ich sicher nur halb soviel freude haben. Im Livebetrieb könnte ich sicher auf einen Standbyschalter verzichten.

Du könntest auch einfach den Master zudrehen.
 
Das stimmt natürlich ;)

Aber ich habe das "Problem" nur bei meinem Fender Champ 12, sodass es für mich eigentlich nicht wirklich präsent ist. Ich habe nur öfter mal überlegt, ob ich nach einem der og. Amp schauen sollte (als sie noch günstiger waren), aber das Thema ist immer am Standby-Schalter gescheitert...oder am Preis. Ein Jive oder Squeeze kostet derzeit kaum weniger als ein Straight und das ist einfach indiskutabel angesichts der Ausstattung.
Hand aufs Herz: ein Engl aus dieser Zeit ist einfach kein 63'er Fender Bassman oder eben Hiwatt DR-103, die mangelnde Ausstattung einfach so mit einem Wisch durch honigsüsse Soundtropfen wettmachen.
 
Der Straight ist ein toller Amp. Es war mein zweiter Amp nach einer Marshall Transe. Das war ca. 1986. Ein 100W Combo als Special Edition, der den Gain Boost per Footswitch hatte. Es gab dazu schreckliche Fußtaster, damals noch im Lieferumfang. Ich glaube, die leben als ENGL Z3 immer noch. ;)
Über die Jahre hatte ich noch das 50W Head und später von ´nem Kumpel noch das 100W Head an ner Orange 4x 12-er und ner 3thd. Hand Marshall 1960-er Box. Beide Heads als Special Edition. (hat glaube ich damals gute 180 DM Aufpreis gekostet)

Der Straight hat sicherlich sehr viel Einstellmöglichkeiten.
Zwei getrennte Klangregelungen mit einigen Boostfunktionen. Die Gainreserverven waren damals beachtlich. Vergleichbar heute mit dem Blackmore. Die damaligen Marshalltuner sahen sich einem Serienamp Made in Bayern gegenüber, der schon alles konnte, was die UK Amps nicht drauf hatten.

Nachteile des Straight waren für mich der etwas dünne, dreckige "Crunch Channel" (- Leadboost On und Volumenpoti an der Gitarre zurück drehen, klang besser), sowie die nicht so dollen verbauten Potis. Ansonsten geile Kiste, an der ich jahrelang Freude hatte.

Zu hören sind die Amps auf allen VICTORY Alben, und dem ersten Album von Kai Hansen "Gamma Ray" (wenn ich es recht weis)
 
ich hab nen squeeze 50 im proberaum und kann nur bestätigen, was mein vorredner über die 30er version gesagt hat. das rockbrett ist allerdings sehr solide und fett, mitm entsprechenden pedal alles richtung über-distortion drin. der hat allerdings 2x 6L6gc in der endstufe, aber zum nu metal oder thrash reichts allein mit der ampzerre nicht.
wir spielen eher so stoner/qotsa mässiges. und mitm boss os2 oder mitm big muff oder oder oder is alles drin.

clean eine wahre freude und pedalmässig ein dankbarer amp, finde ich.
hatten zwischendurch ne marshall-vollröhre von einem anderen gitarristen da, den fand ich etwas einseitig irgendwie.. da dieser zu ausserdem zu laut war, steht vom zweiten gitarristen momentan nen alten peavy bandit im proberaum. mit dem ding kriegt keiner nen vernünftigen sound hin, irgendwie..

ich spiele den squeeze an ner hinten geschlossenen 2x12" mit EV evm12L und bassreflexöffnungen. das geht schon gut ab. ich bin immer zu laut im proberaum.

das mit dem standbyschalter hat mich anfangs auch irritiert, jetzt zieh ich immer das kabel ausm amp und schließe alles an/um, und dann gehts weiter. mein amp doc meinte, nen standby schalter is nicht überall erforderlich, einige hersteller bauen den außerdem "falsch" in die schaltung ein, sodaß das leben der röhren eher verkürzt wird...
 
Also auch dank eurer Infos denke ich, dass ich wohl auf einen Straight 50 Combo konzentrieren werde und beim richtigen Angebot vielleicht zuschlage.
Die VCL / Vintage Amps will ich mir aber auch noch genauer anschauen. Es ist so schwer etwas mehr über diese Amps zu recherchieren. Wieso sind die eigentlich so selten, wenn sie so gut sind?

Nur über den Jive weiß ich leider immernoch nix...
 
Wieso sind die eigentlich so selten, wenn sie so gut sind?

Nur über den Jive weiß ich leider immernoch nix...

Weil die anscheinend keiner verkaufen will ;) hab für meinen 340€ bezahlt mit RSD Röhren .
 
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