Anfälligkeit Aktiv Lautsprecher

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Marxn
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Hi!
Ich habe da mal ne Frage zur Anfälligkeit von Aktiv Lautsprechern.

Kann man generell sagen das aktive Lautsprecher anfälliger auf Elektronik-Schäden sind als passive mit externer Endstufe?

Ist das ganze mehr abhängig vom Hersteller?

Macht es auf bestimmten Veranstaltungen mehr Sinn passiv zu arbeiten?

Oder ist das ganze dann doch eher ne geschmackssache?


MFG Marxn
 
Eigenschaft
 
Amps könnten in Shockmount Cases als Case im Case verbaut werden.

Moderne Digitalendstufen in Class D oder H haben viel Leistung & wenig Gewicht. Wenn die Box ordentlich transportiert wird, sind neue Ampmodule auch teils schocksicher gelagert & nicht mehr so anfällig.

JBL baut jetzt in die Line Arrays Crown Amps ein, Fohhn verwendet Bittner Amps, Funktion One MC² Komponenten.

Große Line Arrays wie L-Acoustics sind noch passiv. Funktion One bietet wiederum auch 2 x 21" Aktivsubs an...
 
Naja, bei gaaaanz billigen Aktivboxen kanns dir schon passieren, dass du die Box in den "Selbzerstörungsmodus" :D fährst, wenn du nicht aufpasst. Da ist dann die interne Endstufe nicht großzügig genug dimensioniert, und du schießt dir die Hochtöner durch Clipping. Ab einer gewissen Klasse haben dann die meisten Aktivboxen einen Limiter eingebaut, damit du den Amp garnicht erst soweit ausfahren kannst, dass es gefährlich wird.
Aber auch da sollte man sich nicht scheuen sein Hirn zu benutzen und die Box nicht immer am Rand der Leistungsgrenze fahren; wer richtig laut will, muss halt einfach tiefer in die Tasche greifen...

Bei Passivsystemen geht man in der Regel eben so vor, dass man die Amps überdimensioniert, weil man es hört, wenn die Box durch den Amp an ihre Leistungsgrenze gebracht wird. Clipping (d.h. der Amp selbst fährt an der Leistungsgrenze) kriegt man halt leider nicht gleich immer mit. Deshalb die Überdimensionierung, damit wenn überhaupt, dann Fall 1 eintritt.
Auch hier gibts teilweise eingebaute Limiter, aber hier kann man bei entsprechender Überdimensionierung halt eher mal drauf verzichten, weil mans einfach besser mitkriegt, wenn man zu viel von dem ganzen System fordert.

Also: Bei Aktivboxen, die schon mal ordentlich ausgefahren werden, sollte man sich sicherheitshalber für ein Modell mit Limiter entscheiden. Wenns aber nur für Monitoring in ziviler Lautstärke sein soll, dann kanns auch mal ne billigere Box ohne werden. Bei Passivboxen mit entsprechend dimensionierten Amps kann man eher auf nen Limiter verzichten, sofern das Equipment von Leuten benutzt wird, die Verzerrungen und vor sich hinverreckendes Material nicht geil finden, aber schaden tut ein Limiter hier auch nicht.


Ich hoff mal ich habe deine Frage hiermit beantwortet... ;)

Gruß Stephan
 
Noch für den Fall, dass man die Box nicht an die Leistungsgrenzen fährt:
Die meisten Aktivboxen sind passiv gekühlt. D.h. nur mit Kühlkörper auf der Rückseite und ohne Lüfter. Da wird's natürlich etwas heißer als wenn da ein Lüfter durch bläst. Auch sorgen die Chassis für Vibrationen. Insofern muss da die Elektronik schon etwas mehr ab. Wenn sie gut gemacht ist, kein Problem. Aber wenn sie billig gemacht ist und verreckt, hat man u.U. das Problem keine Ersatzteile zu bekommen oder für das Ersatzteil eine komplett neue bessere Aktivbox zu bekommen. Da hat die Trennung Vorteile.

Preislich denke ich hat es dann Sinn zu trennen, wenn man zwei Boxen je Seite hat (oder plant) und einen Amp nimmt, der so ausgelegt ist, dass er auch zwei schafft. Das ist nicht viel teurer, da die meisten Endstufen sich bei den 8 Ohm einer Box pro Kanal 'langweilen' und an 4 Ohm (zwei Boxen) deutlich mehr Leistung haben.
 
Kann man generell sagen das aktive Lautsprecher anfälliger auf Elektronik-Schäden sind als passive mit externer Endstufe?

Ist das ganze mehr abhängig vom Hersteller?

Macht es auf bestimmten Veranstaltungen mehr Sinn passiv zu arbeiten?

Es ist in erster Linie mal eine philosophische Frage.
Aktivkisten haben den Vorteil, dass man keine Ampracks schleppen muß, was bei Kleinstveranstaltungen schon nett sein kann. Im einfachsten Fall: Box hinstellen, Strom und Signal dran, spielt.
Für Endanwender, die ein System einfach nur benutzen wollen, ideal.

Auf der anderen Seite haben passive Systeme gewisse Vorteile: Frei konfigurierbare Trennfrequenzen, Endstufenleistungen und Limitersettings sowie wunsch-EQing am Controller.
Jede Box funktioniert im schlimmsten Fall mit "irgendeiner" Endstufe.
Gerade bei größeren Setups ist der Gewichtsvorteil passiver Systeme nicht zu unterschätzen, wenn der Kram geflogen werden soll. Wobei das mit aktuellen Digi-Amps schon wieder nicht soo ins Gewicht fällt.

Was die Anfälligkeit angeht:
In den letzten paar Jahren ist mir keine einzige konventionelle Endstufe im regulären Betrieb gestorben, außer einer Peavey im Testlauf (aber dafür macht man das ja).
Und ich habe (wissentlich) nur ein Chassis gekillt. Das war allerdings vom Vorbesitzer schlecht reconed, weshalb die Litze bei großem Hub gerissen ist.

Dagegen stehen 3 defekte Aktivboxen von Kunden:
- HK classic 8"-Kiste: Überhitzung, Leistungs-Transis gegrillt
- Murks-store Aktivmonitor: Nach 30 Minuten Betrieb Überhitzung -> Fiiiiiieep (regeneriert sich nach Abkühlpause)
- Powerworks RS122MA: Spule der Weiche zum TT abgerissen (Vibrationsproblem, wenn man 3 Cent spart und die Spule nicht festschraubt)

Sicherlich gibt es Hersteller, die gute bis sehr gute aktive Kisten bauen, die kosten aber auch gutes Geld.
Geht man in die High-End Liga, kann ich guten Gewissens behaupten, dass hier aktive Konzepte sehr überzeugend sein können, allerdings eben nicht für 300,- EUR.
In der >2000,- EUR Klasse geht man eben her und verbaut exakt passende Amps und Controller gleich in der Box. Das Gesamtsystem wird optimal abgestimmt und liefert dann auch optimale Ergebnisse. Hat eben seinen Preis :)
 
Also es geht schon um Syteme der >2k€ Liga. Meine Frage beläuft sich auch eher auf schäden die durch vibrationen beim betrieb oder Stöße beim Transport entstehen. Ich achte sehr penibel darauf das bei mir keine rote lampe leuchtet. und ich wüsste auch nicht das ich schonmal was durch überlastung geschossen habe.
 
Also es geht schon um Syteme der >2k€ Liga. Meine Frage beläuft sich auch eher auf schäden die durch vibrationen beim betrieb oder Stöße beim Transport entstehen.

Entsprechendes Material sollte darauf ausgelegt sein, solche Belastungen zu überleben.
Natürlich gibt es Ausreißer, aber das Zeug kostet ja nicht umsonst ein wenig mehr als die Wegwerfbox vom großen T.
Einer der prominentesten Hersteller von aktiven Systemen dürfte wohl Meyer Sound sein, die damit auch schon ein paar Jährchen Erfahrung haben :)
Daneben fallen mir noch BMS/Coda und Eigen (eher lokal im Düsseldorfer Raum bekannt) ein.
Auch AD-Systems hat bzw. hatte zumindest ein paar aktive bzw. modulare Systeme (MI18 SPS, AD24 mit SPM2400 Modul z.B.).

Da fällt mir übrigens gerade ein, dass ich auch mal einen MI18 SPS gegrillt habe.
Das war im Hochsommer auf einem kleinen Open Air und bei ziemlichem Pegel.
Duch Staub im Kühlkanal ist ein Amp abgeraucht, der allerdings kurzfristig durch eine herumstehende Endstufe ersetzt werden konnte und auch (dank übersichtlichem Aufbau) schnell geflickt war.
 

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