Improvisieren lernen... wie fange ich an?

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Guitarman2005
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Ich spiele jetzt seit ca. 2 jahren egitarre und kann mittlerweile ganz gut lieder und einfache soli nach tabs nachspielen... improvisieren kann ich leider überhauptnicht und von musiktheorie habe ich auch sogut wie keine ahnung.

wie fange ich jetzt am besten an das improvisieren zu lernen? ich kann die a-mol pentatonik auswendig, das bringt mich aber natürlich nicht so sehr viel weiter.

ich will dahin kommen, dass ich wenn jemand eine akkordfolge spielt, ich dazu ein solo spielen kann.
im moment kann ich weder die tonart von einer akkordfolge bestimmen, noch könnte ich ein solo dazu improvisieren wenn ich die tonart kennen würde.

also wo würdet ihr anfangen an meiner stelle?

wäre für alle tipps dankbar!
 
Eigenschaft
 
warum immer nur pentatoniken? ich finde es ist viel nützlicher wenn man gleich die tonleitern lernt!
 
Ich erzähle dir wie ich es gemacht habe :)

Da das Internet vor 10 Jahren noch nicht so verbreitet war, aber ich ein ganzes gutes Buch zum lernen hatte, bei dem eine CD mit Backing-Tracks dabei, hab ich mir einen Backing Track herausgesucht, welches ein angenehmes Tempo hatte und vom Stil gefiel.

Dann habe ich die 1. Position der Pentatonik gelernt, was nicht sonderlich schwierig war :) und habe begonnen mit diesem kleinen Ausschnitt auf dem Griffbrett zu improvisieren.
Ich hab in die Improvisationen immer wieder einzelne Licks versucht einzubinden oder die Licks gleich zu variieren. Mit der Zeit bekommt man ein Feeling dafür, welcher Ton außerhalb der Pentatonik noch dazu passen könnte, diese habe ich dann mit eingestreut. Nicht mit dem theoretischen Hintergrundwissen, welches ich eigentlich hatte, sondern nach Gefühl
(Versuch und Scheitern)

Fingersaetze.gif

Am besten du notierst dir die einzelnen Positionen, oder du druckst dir das Schema aus

Als ich darin sicher geworden bin und auch mal ne Minunte jammen konnte, ohne dass es furchtbar langweilig wurde, habe ich mit die nächste (2.) Position der Pentatonik draufgeschafft. Und diesmal versucht nur mit dieser zu improvisieren. Die Melodie-Bögen der ersten Position hab ich versucht zu übernehmen.
Als ich auch in der Sicherheit gewonnen hatte, habe ich erste und 2. Position verbunden. Dann kam bei mir die 5. einfach weil die unterhalb der 1. ist und später die restlichen Positionen der Pentatonik. Das ganze hat lange gedauert bis ich ein Solo über die ganze breite des Griffbretts spielen konnte, aber ich hab mich dem einfach Schritt für Schritt genähert.

Wichtig imo ist, dass du eigentlich zum Improvisieren nicht mehr als eine Position brauchst, das Geheimnis an einer guten Improvisation ist ein wiederkehrendes Thema, eine Variation des Themas, Abwechslung und Pausen. Und nicht vergessen, Timing und Feeling!

edit:
Ich hab festgestellt so weit bist du eigentlich ja schon.
 
du bist doch auf einem ganz guten weg.

anfangen würde ich auch mit einer pentatonik und nebenbei sollte man schon eine harmonielehre verinnerlichen - dann sind deine späteren soli nicht ganz vom zufall abhängig.
später dann tonleitern und noch später die kombination aus verschiedenen lagen.

was sich vielleicht anbietet ist eine software, bei der man mitjammen kann z.B. band in a box. da kann man sich die akkordfolgen selber vorgeben und endlos spielen, bis man das richtige feeling hat.
 
danke für die tipps! das hilft mir schonmal gut weiter!

ich werds mal so machen wie burner vorgeschlagen hat und erstmal versuchen innerhalb der einzelnen a-mol pentatonik patterns halbwegs abwechslungsreich zu spielen und mir nebenbei die links von 2131funk durchlesen =)

weitere tipps sind natürlich weiterhin gerne willkommen =)
 
Hi, ich bin auch gerade dabei, das Improvisieren zu lernen und ich finde das Wichtigste ist, dass man die Harmonielehre gut beherrscht. An deiner Stelle würde ich nicht nur die Pentatonik lernen, sonder auch andere Skales, wie Blues oder Kirchentonleiter. Wenn du diese drauf hast, kannst du viel leichter improvisieren. Versuche die Skales an einfachen Stücken anzuwenden und eigne dir ein Reportoir von kleinen Licks und Phrasen an. Da musst du fleißig üben, denn das dauert ne ganze Weile bis du das gut kannst. So würd ich das Ganze an deiner Stelle angehen.
Gruß, Uli
 
burner81, an welchen bünden spielt man diese fingersätze? *dummfrag* :confused:
 
burner81, an welchen bünden spielt man diese fingersätze? *dummfrag* :confused:

Bei den Fingersätzen kann man sich am Grundton orientieren, der mit einem kleinen Rechteck in der Grafik gekennzeichnet ist. Also bei Fingersatz 1 ist das z.B. die E-Saite (vor allem die tiefe, eigentlich auch die hohe). Spielt man Fingersatz 1 mit A als Grundton, wäre das der V. Bund. Bei F wäre es der II. Bund, bei G der III. Bund usw.
Bei den anderen Fingersätzen ist es genauso, da liegt der Grundton auf einer der anderen Saiten.
 
Mal noch ein paar Überlegungen auf einer anderen Ebene:

Wie sieht das denn praktisch bei Dir aus?
Was hast Du zu Hause stehen - wie kannst Du üben?

Ausgehend von der Überlegung, dass es erstens mehr Spaß macht und zweitens dass es mehr bringt, wenn man eine Begleitung zur Improvisation hat, gibt es mehrere Möglichkeiten:
> ein Multi-Effekt, bei der Du eine Phrase aufnehmen kannst (das wären die Grundakkorde) und dann darüber improvisieren kannst - so mache ich es: und das bringt schon mal erheblich mehr als nur die Fingersätze auswendig lernen
> eine Hi-Fi-Anlage, wo Du eine play-along-Cd einlegen und dann darüber improvisieren kannst
> einen PC/Laptop wo Du ebenfalls Deine Gitarre einstöpseln und zu eigenem oder CD-Background spielen kannst

Es gibt im Internet auch workshops mit play-alongs, es gibt Play-along-CDs zu kaufen. In der Fachzeitschrift guitar ist immer eine CD mit 4 songs zum mitspielen und ein paar workshops rund um die Gitarre. Kannst ja mal schauen, ob das was paßt.

Auch ne gute Sache ist natürlich das Jammen mit einem anderen Gitarristen oder eventuell Bassisten. Mit einem Gitarristen kann man sich abwechseln - mal spielt der eine die Grundakkorde und der andere improvisiert - mal umgekehrt.

Nur mal so als Hinweis - ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass man sich zwar die Pentas und die fingersätze recht gut raufschaffen kann - dass das aber ziemlich langweilig ist und man meilenweit von Soli und dem Finden von Melodien entfernt ist.

x-Riff
 
Ich hab mir letztens auf dieser Seite ein paar Jam-Tracks heruntergeladen und auf CD gebrannt, damit lässt sich prima üben.

Hier

Am besten hörst du dir den Backing Track mehrmals an und versuchst dir schon bevor du die Gitarre in die Hand nimmst eine Melodie ausgedacht zu haben. Die muss nicht lang sein, da reichen schon 5-6 Töne, diese "Melodie" nimmst du dann als Ausgangspunkt deines Jams und versuchst sie zu variieren, immer wieder auf sie zurück zu kommen oder um sie herum zu spielen.

Ich nehme mal bei Gelegenheit ein Beispiel auf, kann aber dauern.

Auf diese Weise erweitert man meiner Meinung am einfachsten und besten seine Möglichkeiten und lernt auch aus wenig Idee recht viel zu machen. Außerdem lässt es sich so bei steigenden Fähigkeiten immer weiter ausbauen
 
Auf diese Weise erweitert man meiner Meinung am einfachsten und besten seine Möglichkeiten und lernt auch aus wenig Idee recht viel zu machen. Außerdem lässt es sich so bei steigenden Fähigkeiten immer weiter ausbauen

ICh hätte es nicht besser sagen können :great:

gruß Markus
 

wenn da jetzt nur steht "Medium Funky Blues" oder so, wie find ich denn dann raus in welcher tonart das ist? und woher weiß ich überhaupt welche pentatonik wann passt? kann ich mit der amoll pentatonik nur zu liedern in Am spielen?
 
wenn da jetzt nur steht "Medium Funky Blues" oder so, wie find ich denn dann raus in welcher tonart das ist? und woher weiß ich überhaupt welche pentatonik wann passt? kann ich mit der amoll pentatonik nur zu liedern in Am spielen?

Fingersaetze.gif


Im Bild ist Pattern1 (Also die Figur 1) die Moll-Pentatonik, soll heißen von 1 bis 5 in dieser Reihenfolge ist Moll.
Setzt du jetzt am gleichen Grundton an, als Beispiel Am = Grundton E-Seite 5. Bund A) beginnst aber mit dem 2. Pattern, so befindest du dich in der Dur-Pentatonik. Die Reihenfolge bleibt gleich im folgenden der Pattern.

Du kannst im Regelfall frei zwischen Dur und Moll entscheiden, kannst beide auch mixen, also ein Übergang von Dur auf Moll ist möglich, wenn auch nicht immer passend.

Jetzt zur Frage welche Tonart:
Bei Backingtracks bei denen ich es nicht sofort raushöre, beginne ich die Moll-Pentatonik (Pattern1) auf dem Griffbrett solange zu verschieben bis es passt. Also ich spiele sie hoch und runter, du bekommst je öfter du das machst ein immer besseres Gefühl, welche Tonart es ist.

Als Tipp, die meisten Backing Tracks sind in a oder e

medium funky blues ist E-Moll
blues backing ist Am
blues boogy cm

und so on
 
die meißten solis sind auf dn pentatoniken und das ganze zeug aufgebaut..also wenn du mal ein 2. Kirk hammett oder Zakk Wylde oder so werden willst..übe diese Dinger bis zum vergasen ^^. Klar,es ist trocken,macht nach einer Zeit keinen Spaß mehr,aber nachdem du sie mehr oder weniger flüssig spielen kannst, kanns du das ganze noch verfeineren mit bendings, hammer ons,pull off´s,wah-wah..dann kommt die Lust wieder ;)
 
die meißten solis sind auf dn pentatoniken und das ganze zeug aufgebaut..also wenn du mal ein 2. Kirk hammett oder Zakk Wylde oder so werden willst..übe diese Dinger bis zum vergasen ^^. Klar,es ist trocken,macht nach einer Zeit keinen Spaß mehr,aber nachdem du sie mehr oder weniger flüssig spielen kannst, kanns du das ganze noch verfeineren mit bendings, hammer ons,pull off´s,wah-wah..dann kommt die Lust wieder ;)

Das ist ja der Trick bei der von mir beschriebenen Methode, durch das Schrittweise erarbeiten den Pentatoniken durch Melodien und kleine Themen über das ganze Griffbrett, büffelt man nicht nur gelangweilt die Pentatonik vor sich hin, sondern versucht seine Melodien und Themen direkt auf die nächste Pentatonik zu übertragen.

Man braucht dadurch vielleicht länger bis man alle 5 Pentatoniken 100% sicher beherrscht, aber man lernt die Variation von Themen früher und das ganze macht wesentlich mehr Spaß!
 
schau dir auch die verschiedenen Arpeggios für die verschiedenen Akkordqualitäten an!
Ausserdem schau mal unter dem Begriff "Triads plus one" nach!
Wenn du die mal gut kannst bist du nähmlich fürs erste mal unabhänging von Tonart- sondern kannst die Akkorde auspielen!

Ausserdem würde ich dir eine Loopstation empfehlen (und weniger Jamtracks aus dem INet)- dort mmusst du die Loops nämlich selbst einspielen und übst gleich dein akkordisches Spiel :great:

lg
 
Einen interessanten Workshop hast du da verlinkt.

Mit der Loopstation hast du natürlich recht, wäre schon eine ideallösung, es geht aber auch mit einem normalen Aufnahmegerät oder dem PC, wenn die Boxen was taugen. Wobei ich der Meinung bin, dass man die Jam Tracks nicht verachten sollte, nur auf Dauer sollte man logischer Weise auch das Rythmusspiel üben
 
kann ich mit der amoll pentatonik nur zu liedern in Am spielen?
Grundsätzlich: Ja.
Man kann zwar auch für jeden Akkord die Tonleiter anpassen bzw. wechseln, aber das führt zu relativ viel stress solang man die skalen nicht sofort abrufbar hat und ist somit eher was für fortgeschrittene. Wenn man nach dieser Methode verfährt kann man in jedem stück die Am pentatonik verwenden sobal Am als Akkord drin vorkommt (oder ein verwandter akkord).

Was aber eigentlich das schöne an der Gitarre ist: Das braucht dich nicht gross zu kümmern :) Die Am-Penta die du gelernt hast kannst du ja in den Bünden verschieben und somit jede beliebige Mollpentatonik spielen, solang du den Grundton entsprechend auf dem Grifbrett verschiebst. Das ist der riesen Vorteil der Gitarre im vergleich zu zb. dem Klavier: Dort muss für jede tonart eine andere Tonleiter gelernt werden, auf der Gitarre brauchst du nur hoch und runter zu rutschen und kannst den gleichen Fingersatz behalten.

MfG, GuardiaN
 

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