Wie muss ein Mic für E-Gitarren- und Akustikgitarrenabnahme beschaffen sein?

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Hallo,

mit (Home-)Recording hatte ich bisweilen wenig bis gar nichts zu tun, das soll sich aber die nächsten Tage etwas ändern.

Primär möchte ich e-Gitarren abnehmen, also Mikrofon direkt vor die Box und ausserdem soll meine akustische Gitarre hin und wieder mit einem Mikrofon angebommen werden.

Lassen sich beide Vorhaben mit einem Mikrofon bewerkstelligen oder greift man zu separaten Geräten?
Was macht überhaupt ein gutes Mikrofon aus und wie sollten Mikrofone für meine Anwendungen beschaffen sein?

Danke und Grüße,
Swen
 
Eigenschaft
 
Von der Grundtendenz her wäre für den Amp ein günstiges dynamisches in Ordnung, für die A-Gitarre eher ein Kondensatormikrofon (Achtung: Phantomspeisung notwendig).

Die bezahlbaren Klassiker für Amp:
http://www.musik-service.de/Mikrofon-DAP-Audio-PL-07-prx395749905de.aspx
http://www.musik-service.de/dap-audio-pl-07-b-prx395759257de.aspx
http://www.musik-service.de/sennheiser-e-606-prx395727862de.aspx
http://www.musik-service.de/-prx395747471de.aspx
http://www.musik-service.de/shure-sm-57-prx395497810de.aspx
http://www.musik-service.de/-prx395753810de.aspx

Die günstigen Möglichkeiten für A-Gitarre:
http://www.musik-service.de/beyerdynamic-opus-53-prx395499310de.aspx
http://www.musik-service.de/mxl-603...ikrofon--Breit-Hyperniere-prx395752782de.aspx
http://www.musik-service.de/Recording-Mikrofon-MXL-2006-Condenser-Mic-prx395726523de.aspx

Grundsätzlich gilt:
erlaubt ist was gefällt. Ich würde jedoch auf ein Kondensatormikrofon setzen, weil es feiner auflöst und somit die A-Gitarre besser recorded. Und es gehen natürlich auch Kondensatormikrofone vor einem Amp.

Entscheidend für den Sound für beide Aufnahmearten ist sowieso die Position und der Anstellwinkel.

Hier kannst du dir auch noch Anregungen für die Ampabnahme holen:
http://www.bandido-music.ch/Guitar_MIX2.htm
 
Hallo Harry,

schonmal vielen Dank für deine Hilfe!

Jetzt hab ich ja eine riesen Auswahl, alleine schon bei deinen Vorschlägen, aber eine qualifierte Entscheidung treffen warum ein Mikrofon für mich besser ist als ein anderes kann ich nicht treffen.

Was unterscheidet ein Kondensatormikrofon von einem dynamischen Mikrofon?

Welche Konstruktionsmerkmale gibt es, auf die man acht legen sollte und warum?

Grüße,
Swen
 
du machst es dir vermutlich komplizierter als es ist (ich wahrscheinlich auch)

Grundsätzlich kann man sagen, dass Kondensatormikrofone "feiner" aufzeichnen, meist auch linearer und in aller Regel mehr Höhenanteile besitzen.

Ob es jetzt vor deinem Gitte-Amp besser klingt oder schlechter ist einzig und allein eine Frage deines persönlichen Geschmacks. Auf Jeans Seite sieht/hört man das ja sehr schön.

Grundsätzlich würde ich zum Singen ein Kondensatormikro nehmen, mir klingen die dynamischen einfach zu schlecht - das sind für Live allerdings meist andere Teile als man sie im Studio nimmt.

Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass ein ordentliches Kondensatormikrofon viel universeller einsetzbar ist als ein dynamisches. Und dies gilt insbesondere beim Recording.
Und insbesondere gilt dies für Großmembraner.

Kurz und knapp: das universellste Mikrofon zum Recorden ist ein Großmembraner wie das z.B. verlinkte MXL 2006
 
Was unterscheidet ein Kondensatormikrofon von einem dynamischen Mikrofon?

Vom Funktionsprinzip her - so wie Diesel- und Benzinmotor :)

Ganz grob:
Ein dynamisches (Tauchspulen-)Mikrofon arbeitet im Prinzip wie ein umgekehrter Lautsprecher. Eine Membran wird durch Schallenergie in Schwingungen versetzt, die daran angeschlossene Spule bewegt sich im Magnetfeld eines Dauermagneten. Dadurch wird in der Spule eine elektrische Spannung induziert -> man hat ein Audiosignal.

Bei einem Kondensatormikrofon wird eine sehr dünne (im einstelligen µm-Bereich) Membran elektrisch (vor-)geladen, die sich vor einer ebenfalls polarisierten Platte befindet.
Durch Schallwellen angeregt, schwingt auch diese Membran und verändert dadurch ihren Abstand zur Gegenplatte. Dadurch ergibt sich eine Kapazitätsänderung, die ihrerseits wiederum zu einer Spannungsänderung führt -> Audiosignal.

Der Vorteil beim Kondensatormikrofon ist, wie man leicht am Bauprinzip erkennen kann, die sehr leichte Membran, die keine schwere Spule mitschleppen muß. Dadurch ergibt sich eine deutlich leichtere Ansprache und ein erweiterter Frequenzgang insbesondere zu hohen Frequenzen hin. Bessere Linearität und höherer Output sind weitere Vorteile.


Jetzt hab ich ja eine riesen Auswahl, alleine schon bei deinen Vorschlägen, aber eine qualifierte Entscheidung treffen warum ein Mikrofon für mich besser ist als ein anderes kann ich nicht treffen.

Die genannten Mikrofone sind mehr oder weniger alle in der Budgetklasse anzusiedeln, und stellen für meine Begriffe den unteren Einstieg für die Aufnahme von E-Gitarren dar.
Besser/geeigneter geht natürlich immer, wobei da u.U. auch der Preis eine große Rolle spielt.
MXL603 ist als Kleinmembran-Kondensator sicherlich ein guter Kompromiss für den Einstieg, da die genannten dynamischen Mikrofone für A-Gitarren mehr oder weniger ungeeignet sind (jedenfalls würde ich mir die Schrauberei am EQ damit nicht unbedingt mehr antun wollen und Rauschen ist vor allem bei eher preiswerten Preamps nach wie vor ein Problem).

Sehr gerne arbeite ich sowohl für E- als auch für A-Gitarren, Vocals, Overhead - ach eigentlich alles :) - mit dem Neumann U87, allerdings dürfte das für gelegentliche Aufnahmen das Budget um einiges sprengen.
Sehr zufrieden war und bin ich aber auch mit dem Audio-Technica AT4040, was schon mal deutlich preiswerter ist.
Auch das Rode NT2-A macht mir gerade sehr viel Spaß und taugt für nahezu alles. Insbesondere an E-Gitarren würde ich das als Geheimwaffe bezeichnen wollen. Mit 300,- EUR auch noch durchaus bezahlbar.
Wenn es Budgetklasse sein soll, kommt eben das MXL603 in Frage oder z.B. das AT2020 von Audio-Technica, wenn es eher "klassisch" sein soll.
Das AT2020 ist übrigens nach Lehrbuch keine Großmembran :)
 
Hallo und Danke für die Hilfe!

Nunja, ich möchte keine professionellen aufnahmen machen.
Es ist eher so, dass ich mal eben was aufnehmen will wenn mir eine Idee kommt oder dass ich mal ein Aussagekräftiges Soundsample meiner selbst gebauten Verstärker machen kann, daher halte ich es nicht für notwendig mehrere hundert Euro in ein Mikro zu investieren.

Daher ziehe ich auch die Lösung, "ein Mic für alles" vor, durchaus wissend teilweise Kompromisse eingehen zu müssen.

Wenn ich nun hingehe und kaufe ein Kondensator-Mikrofon, wie kritisch ist dann der Schallgrenzpegel zu begutachten?
Das Mikro soll ja schließlich auch vor eine Gitarrenbox und dort ist der Schallpegel gewiss recht hoch, jedoch kann ich das qualitativ nicht einschätzen.

Grüße,
Swen
 
@ Raumklang
Vor kurzem warst Du doch noch ganz angetan vom Sennheiser e906 ich denke das wäre auch eine Alternative fürs E-Gitarren Recording.
Weiterer Kandidat wäre noch KSM 109.
 
Es ist eher so, dass ich mal eben was aufnehmen will wenn mir eine Idee kommt oder dass ich mal ein Aussagekräftiges Soundsample meiner selbst gebauten Verstärker machen kann, daher halte ich es nicht für notwendig mehrere hundert Euro in ein Mikro zu investieren.

Wenn es um einen Soundeindruck eines Verstärkers geht, der halbwegs natürlich kommen soll, würde ich eher einen der genannten Kleinmebraner nehmen.
Und eher kein SM57 :)


Daher ziehe ich auch die Lösung, "ein Mic für alles" vor, durchaus wissend teilweise Kompromisse eingehen zu müssen.

Das würde o.g. nur unterstützen.


Wenn ich nun hingehe und kaufe ein Kondensator-Mikrofon, wie kritisch ist dann der Schallgrenzpegel zu begutachten?
Das Mikro soll ja schließlich auch vor eine Gitarrenbox und dort ist der Schallpegel gewiss recht hoch, jedoch kann ich das qualitativ nicht einschätzen.

Also ein U87 verträgt 127dB - und damit wurden Generationen von Drumsets und Amps aufgenommen.
Ich kenne aktuell kein (brauchbares) Mikrofon, das einen kleineren Grenzschalldruckpegel hat - meist liegen die Werte zwischen 130 und 157(!)dB.
Das MXL603 z.B. verträgt laut Datenblatt 137dB bei 0,5% THD, also 10dB mehr als ein U87.
 
@ Raumklang
Vor kurzem warst Du doch noch ganz angetan vom Sennheiser e906 ich denke das wäre auch eine Alternative fürs E-Gitarren Recording.
Weiterer Kandidat wäre noch KSM 109.

Stimmt, das 609 habe ich unter den Tisch fallen lassen.
Das wäre auf jeden Fall das "bessere SM57" :)

Hattest Du das KSM-109 mal auf den Ohren?
 
Hattest Du das KSM-109 mal auf den Ohren
Nein leider nicht,ich hatte es nur mal in einem kleinen Studio als zweites Mikro an der Box gesehen.,aber nicht das Ergebniss gehört.
Rein von der Beschreibung könnte ich mir das als guten Kompromiss vorstellen.
 
Nabend,

ich hab mal ein bisschen rumgeforscht und habe jetzt eine engere Auswahl.
Da wären:

- das Rode NT3
- das Rode M3
- das MXL 603S

Eine endgültige Entscheidung zu treffen fällt mir aber recht schwer. :redface:

Wo liegt der genaue Vorteil des NT3 gegenüber dem M3?
Beim reinen Datenvergleich fällt mir auf, dass das NT3 nominell besser ist, aber ist das wirklich hörbar? - vor allem bei meiner Anwendung?

Grüße,
Swen
 
Ui, ein Thema was mich sehr interessiert!
habe mir das Rode M3 zum Geburtstag gewünscht, mal sehen ob ich es bekomme, kann dann in ca. einem Monat sagen, wie es sich bei E-Gitarren-AMP-Abnahme, Klassikgitarrenabnahme und Proberaummitschnitten macht!
Bin selber sehr gespannt!

Und freue mich natürlich auch über weitere Kommentare zu dem Thema!

Kilian
 
Warum empfiehlt hier keiner ein Großmembrankondensatormikro? Das ist im besagten Fall doch der beste Universalist. Einsteigerkandidaten sind das MXL 2006 oder besser das NT1-A. Die machen an beiden Gitarren einen guten Job.
 
Nabend,

sorry, hatte den Thread völlig vergessen :redface:

Kilian, würde mich sehr interessieren wie zufrieden du mit dem M3 bist.
Wäre klasse wenn du dann ein paar Samples aufnehmen könntest.
Hat eh Zeit, da ich erst ein Laptop kaufe wenn die Uni anfängt und ich dann auch erst das Interface kaufen werde, welches ich für das Mic benötige.

artcore schrieb:
Warum empfiehlt hier keiner ein Großmembrankondensatormikro?
Gegenfrage, warum empfiehlst du ein Großmembrankondensatormic?:)
Wo liegen da die Vorteile?

Grüße,
Swen
 
Die Großmembraner machen sowohl an Akustikgitarren als auch am Amp einen guten Job. In den Profistudios wird oft ein U 87, wenn vorhanden, auch gerne das U 47 von Neumann genommen. Dynamische Mikros sind für Akustikgitarren kaum geeignet. Hier mal ein Link zu einem praktischen Video Sweetwater.
 
Hallo Gemeinde,

ich schließe mich einfach mal mit meinen Fragestellungen diesem Topic an, da ich vor ähnlichen Fragen stehe:

Ich habe ungefähr nach forenrecherche eine Ahnung wo sich Kleinmembran/Großmembrankondensator und dynamische Mikros unterscheiden.

Mein Problem:
Ich möchte mir eine kleine Homerecording Station aufbauen, indem ich mir noch ein Interface kaufen werde, dazu aber auch ein Mikrofon benötige welches möglichst gut Bass Verstärker, Gitarren Verstärker (selbiger Kauf steht auch im Raume, bzw. Simulation durch Interface und PC), Akustik Gitarre, Didgeridoo und Gesang/Gerede.
Räumlich wird das vermutlich in meinem Zimmer stattfinden, also rund 16m², Holzboden ( :cool: )

Da ich in Sachen Freizeitgestaltung eine etwas wechselhafte Persönlichkeit bin möchte ich nicht allzuviel Geld investieren, wenn ich letzten endes doch nicht so viel Zeit damit verbringe. Gut wäre es halt wenn alles möglichst rauscharm wäre und den Klang authentisch wiedergibt.

Am liebsten wäre mir also jetzt ein Mikro bis sagen wir mal maximal 125€, am liebsten unter 100€ welches obige Instrumente abdeckt. Sollte das beim Bass nicht so passen ist mir auch bewusst den direkt über Line In laufen zu lassen.

Hier & in anderen Threads waren so folgende Mikros benannt die ich ganz interessant finde, aber mir absolut nicht schlüssig bin, welches am zweckdienstlichsten sein könne:
MXL 2006 Set:
http://www.musik-service.de/mxl-2006-studiomikrofon-bundle-prx395760663de.aspx
MXL 603-S:
http://www.musik-service.de/mxl-603-s-prx395752782de.aspx

andere vorschläge? ich hab was mikros angeht 0 erfahrungen, hab nur immer irgendwelche benutzt bzw. war dabei als welche genutzt wurden, aber mich nicht darum gekümmert. ich stelle es mir z.B. schwierig vor ob denn so ein kleines mikro gesang/sprache gut abbildet und auch den Klang eines Didgeridoos.
 
also das MXL 2006 wäre für alles oben genannte eine gute Wahl ?
Was den Preamp angeht hatte ich schon so einen Line6 Toneport oder wie sie heißen im Kopfe. Also direkt mit Instrumentensoftware. Oder ist der Tascam insbesondere zu empfehlen?
 
Gut wäre es halt wenn alles möglichst rauscharm wäre und den Klang authentisch wiedergibt.
Das ist genau das Problem, das ich mit meinem AKG Perception 100 habe. Habe das dummerweise in falschem Forum schon thematisiert: das Rauschen ist bei Aufnahme von klassischer Gitarre (hohe Dynamik) eben deutlich vernehmbar, und die hier empfohlenen Kondenser-Miks fallen m.M.n. in die selbe Leistungsklasse wenn ich mir die Kenndaten ansehe, oder??

..aber mich nicht darum gekümmert. ich stelle es mir z.B. schwierig vor ob denn so ein kleines mikro gesang/sprache gut abbildet und auch den Klang eines Didgeridoos.
Ich war einmal in einem kleinen Studio und habe mich dort GEHÖRT. Seither verfolgt mich diese Klarheit und Offenheit :bang:

Oder gibt's wirklich den Wunderwuzzi um <200€ ?
 
also ich weiß halt das ich sonst immer, bzw. mit nem Freund mit diesem Mikro aufgenommen hab:
http://www.musik-service.de/beyerdynamic-tg-x-58-prx395356446de.aspx
Damit aufgenommen sind z.B. die zwei Stücke die mit W-Kirchen Jam betitelt sind:
http://www.soundclick.com/bands/default.cfm?bandID=710825&content=music
Das eine Mikro im Raum & ich find das für meine Ansprüche schon ausreichend.
Mit einem wohl nicht besseren Mikro sind die Jams die hier mit W anfangen http://www.myspace.com/kommune3 aufgenommen. Mangelnde Lautstärkeregelung sei hier mal völlig unberücksichtigt.

Einfach mal preislich vom beyerdynamic ausgehend, denke ich hab ich mit so einem MXL 2006 für mein Hörempfinden vermutlich was sehr gutes, oder?
 

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