Was unterscheidet ein Kondensatormikrofon von einem dynamischen Mikrofon?
Vom Funktionsprinzip her - so wie Diesel- und Benzinmotor
Ganz grob:
Ein dynamisches (Tauchspulen-)Mikrofon arbeitet im Prinzip wie ein umgekehrter Lautsprecher. Eine Membran wird durch Schallenergie in Schwingungen versetzt, die daran angeschlossene Spule bewegt sich im Magnetfeld eines Dauermagneten. Dadurch wird in der Spule eine elektrische Spannung induziert -> man hat ein Audiosignal.
Bei einem Kondensatormikrofon wird eine sehr dünne (im einstelligen µm-Bereich) Membran elektrisch (vor-)geladen, die sich vor einer ebenfalls polarisierten Platte befindet.
Durch Schallwellen angeregt, schwingt auch diese Membran und verändert dadurch ihren Abstand zur Gegenplatte. Dadurch ergibt sich eine Kapazitätsänderung, die ihrerseits wiederum zu einer Spannungsänderung führt -> Audiosignal.
Der Vorteil beim Kondensatormikrofon ist, wie man leicht am Bauprinzip erkennen kann, die sehr leichte Membran, die keine schwere Spule mitschleppen muß. Dadurch ergibt sich eine deutlich leichtere Ansprache und ein erweiterter Frequenzgang insbesondere zu hohen Frequenzen hin. Bessere Linearität und höherer Output sind weitere Vorteile.
Jetzt hab ich ja eine riesen Auswahl, alleine schon bei deinen Vorschlägen, aber eine qualifierte Entscheidung treffen warum ein Mikrofon für mich besser ist als ein anderes kann ich nicht treffen.
Die genannten Mikrofone sind mehr oder weniger alle in der Budgetklasse anzusiedeln, und stellen für meine Begriffe den unteren Einstieg für die Aufnahme von E-Gitarren dar.
Besser/geeigneter geht natürlich immer, wobei da u.U. auch der Preis eine große Rolle spielt.
MXL603 ist als Kleinmembran-Kondensator sicherlich ein guter Kompromiss für den Einstieg, da die genannten dynamischen Mikrofone für A-Gitarren mehr oder weniger ungeeignet sind (jedenfalls würde ich mir die Schrauberei am EQ damit nicht unbedingt mehr antun wollen und Rauschen ist vor allem bei eher preiswerten Preamps nach wie vor ein Problem).
Sehr gerne arbeite ich sowohl für E- als auch für A-Gitarren, Vocals, Overhead - ach eigentlich alles

- mit dem Neumann U87, allerdings dürfte das für gelegentliche Aufnahmen das Budget um einiges sprengen.
Sehr zufrieden war und bin ich aber auch mit dem Audio-Technica AT4040, was schon mal deutlich preiswerter ist.
Auch das Rode NT2-A macht mir gerade sehr viel Spaß und taugt für nahezu alles. Insbesondere an E-Gitarren würde ich das als Geheimwaffe bezeichnen wollen. Mit 300,- EUR auch noch durchaus bezahlbar.
Wenn es Budgetklasse sein soll, kommt eben das MXL603 in Frage oder z.B. das AT2020 von Audio-Technica, wenn es eher "klassisch" sein soll.
Das AT2020 ist übrigens nach Lehrbuch keine Großmembran
