Nein, ist schon klar, daß es keine definitive Original-Spezifikation gibt. Dafür wurde ja immer wieder mal was geändert!
Aber ich denke mal trotzdem, daß Du weißt wie ich das meine!
Ja ich weiß was du meinst, aber du weißt auch (denk ich) was ich meine...
Vergleich Reissues/VOS mit den echten originalen Les Pauls der Fünfziger und 1960 und Vergleich der Standard-USA-Modelle mit den echten originalen Les Pauls der Fünfziger und 1960!
Und dabei soll was heraus kommen? Das weder die Reissue noch die Standard USA so wie die 50er Burst klingt und die wiederum nicht so wie die 50er Burst daneben?
Du kannst noch soviel Geld haben und in Replikas von 50er Bursts oder auch Fender Gitarren reinstecken und kommst damit trotzdem nicht ran. Warum? Weil's nicht den Original Burst Sound gibt, die klingen alle so Unterschiedlich und wenn du mal eine in der Hand hattest, die dir gefallen hat und du GENAU den Sound haben willst: VIEL SPASS BEIM SUCHEN! Wer denkt, dass er einfach einem Gitarrenbauer sagt: "Bau mir DIE Gitarre nach!" und denkt, dass der das dann wirklich so hinbekommt ... Na ja an irgendwas muss man ja schließlich Glauben...!
Profigitarristen kaufen sich derzeit die 68er/früh 69er Gibson Les Pauls, also die ersten Reissues der Les Paul. Weil die ebenfalls recht lange gespielt wurden, allerdings (noch?) relativ günstig zu haben sind und es als Player absolut tun... Diese sind auch der Meinung das die Gitarren besser klingen/sich anfühlen als die Reissues, eben weil sie lange gespielt wurden...
Die Historics sind ebenfalls alles andere als Perfekt und würden eher "Nearly Vintage Original Spec" tragen. Die Pickups baut fast jeder aus seinen Historics raus und baut für ein paar 100$/€ ein paar neue rein, das Griffbrett Holz stimmt (zwangmäßig) nicht und einige weitere (kleinere?) Details. Aber die Mitbewerber machen es ja auch nicht besser.
Ed King, die Geschichte erzähl ich schon zum x-ten mal aber was solls, hat sich als 2. Gitarre eine Historic Claud9 ausgesucht - die nahezu identisch wie seine original 59er Burst klingt! Wer's nicht weiß: Die Claud9 sind noch etwas mehr ausgehöhlt und leichter (~3,2 kg) als die USA-Modelle! Übrigens, wie ich seit kurzem erfahren habe, setzt auch
Boris Dommget auf "Resonanzkammern" und betrachtet diese damit wohl als sinnvoll "dadurch gibt es mehr Attack und harmonische Obertöne sowie ein gleichmässiges Dynamicverhalten über alle Lagen" (Quelle:
www.dommengetguitars.com - "Other Models").
Soviel zum Thema: Vintage Original Specs....
Interessant und Amüsant an der ganze Historic Sache find ich eigentlich eher, wie sich das ganze Entwickelt hat. Das ist noch gar nicht so lange her da hat jeder USA Modelle gespielt und war komischerweise zufrieden. Schaut man sich mal die ganzen älteren Videos an war, wenn eine Les Paul zu finden war, fast immer eine USA zu sehen. Und das auch bei den großen Stars. Das ist noch gar nicht so lange her wo z.B. Warren Haynes eine stink normale USA-Standard gespielt hat. Die Historic hat er erst um 2000/2001 bekommen und gespielt. Noch besser wird's wenn man sich mal Slash, zugegebener Maßen etwas länger her, ansieht: Der Kerl hat um 1998 sein erstes Signature Modell bekommen, was er aber eher sperrlich eingesetzt hat. Bevorzugt hat er stattdessen u.a. seine alten GnR-Instrumente USA-Produktion non-customshop. Komischerweise hat sich das dann vor ein paar Jahre (2003/2004?) geändert und nun setzt er die Custom Shop Instrumente ein - sind die etwa besser geworden in der Zeit?

.... Nur mal als kleiner Denkanstoß...
Letztendlich besteht die Gitarre nur aus'n bisschen zusammengeleimten Holz, ein bisschen Metall, und Plastik. Da so einen großen Voodoo zu machen ist eigentlich schon fast ein wenig morbide. Da scheinen die Basser einen wesentlich kleineren Voodookreis zu haben, worum man sie schon fast beneiden kann

. Kurz um:
Wenn die Gibson so klingt wie der benutzer sie haben will, ist es eine gute Gibson - ansonsten halt weg damit!
Grüße