Technikfrage - Baßcassotto

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Wie ist denn der Aufbau des Baßcassottos bzw. hat jemand eine Skizze etc.?
Mir kommen da gerade zwei Möglichkeiten in den Kopf:
a) Baßcassotto ist das Doppelkammerresonanzsystem.
b) vor der Baßmechanik ist noch eine Platte geschraubt.

Aber was ist es nun?

Grüße

Ippenstein
 
Eigenschaft
 
Bass-Cassotto:

- gibt es das so in Wirklichkeit, oder ist das nur die umgangssprachliche Bezeichnung des Winkelbasses?

Der Begriff Bass-Cassotto ist mir bislang immer nur im Zusammenhang mit dem Winkelbass begegnet. Vermutlich deshalb, weil durch den Querliegenden Einbau der Baritonbässe ja ein Luftschacht entsteht, den man, wenn man so will wie ein Cassotto betrachten kann. Von der Wirkungsweise ist der Winkelbass aber anders als ein Cassotto. Eine richtige Cassotto Konstruktion im Bass habe ich bislang noch nicht gesehen (bzw. detailliert darüber gelesen), weshalb ich eher geneigt bin zu sagen, dass mit dem Bass-Cassotto normalerweise der Winkelbass gemeint ist.

Einzig in Wikipedia habe ich einen Hinweis gelesen, das der Sache vielleicht noch näher kommt: Dort wird erwähnt, dass die Fa. Stradella auch mal Akkordeone gabaut hat, bei denen alle Bassstimmstöcke "flachliegend" eingebaut waren, was wohl sehr aufwändig war, weil ja zwischen den Stimmstöcken ab und an mal Zwischenplatten eingebaut werden müssen, um die solchermaßen geschichteten Stimmstöcke bedienen zu können - Das könnte dann wohl als richtiges Bass-Cassotto betrachtet werden, auch von er Klangbeeinflussung. Hat sich wohl aus mehreren Gründen nicht durchgesetzt.

Außer dem, was der Hinweis in Wikipedia hergibt, weiß ich allerdings auch nicht mehr dazu.

Gruß,
maxito
 
Hm... dann wird es im Falle von Weltmeister wohl das Doppelkammerresonanzsystem sein.

Vielen Dank, Maxito :)
 
Hm... dann wird es im Falle von Weltmeister wohl das Doppelkammerresonanzsystem sein.

Also im Katalog ist bei der Supra vom Doppelkammerstimmstock im Bass die Rede, bei der Supita II vom Basscassotto - klingt für mich so, als wären hier doch zwei unterschiedliche Systeme gemeint.

Liebe Grüße
Olaf
 
Also im Katalog ist bei der Supra vom Doppelkammerstimmstock im Bass die Rede, bei der Supita II vom Basscassotto - klingt für mich so, als wären hier doch zwei unterschiedliche Systeme gemeint
.

Wenn man es so liest, klingt es wirklich so - aber das müssten uns doch die Frankentreffler und Klingenthal Reisende sagen können, denn die haben sich doch vor Ort mit den dortigen Wissenden ausgiebig unterhalten. Insofern solten sich hier die Klingenthaler Spezialisten im Board aufgrufen fühlen, diese Fragezeichen zu lösen.

Gruß, maxito
 
Wir haben uns zwar über vieles unterhalten, aber nicht über jede Kleinigkeit ;)
 
Die Firma Cavagnolo baute nach eigenem Bekunden das einzige Akkordeon weltweit mit zwei Cassottos im Bassteil. Das Teil hiess LORA:

Seul accordéon classique au monde, à basses chromatiques à 2 boîtes de résonance : main gauche et main droite.

Renato
 
Zuletzt bearbeitet:
Was heißt das denn auf Deutsch? Daß Baß und Beibaß im Cassotto sind? Ich will mich jetzt nicht festnageln, bei der Supita 2 dürfte nur der Baß im Cassotto sein, zumindest ist das bei der (späten) Supita 1 so.
 
Seul accordéon classique au monde, à basses chromatiques à 2 boîtes de résonance : main gauche et main droite.

Das heisst etwa: Einziges klassisches Akkordeon auf der Welt, mit chromatischen Bässen und je zwei 2 Cassottos rechts und links (rechte und linke Hand).

Renato
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, das stimmt dann ja wohl schon mal nicht, da eben die Supita auch im Diskant und Baß Cassotto hat.

Mir käme höchstens noch, daß sie damit einen gleichen Aufbau meinen, wie er im Diskant gebaut ist, was aber einen Wahnsinns-Aufwand bei der Technik bedeuten würde.
 
1980 als die LORA auf den Mark kam, war sie wahrscheinlich in der Tat die Einzige mit echtem Cassotto im Diskant- und Bassteil.

Vielleicht weiss !Ambrosius! noch mehr, er spielt ja eine dieser legendären LORAs.

Grüsse, Renato
 
1980 als die LORA auf den Mark kam, war sie wahrscheinlich in der Tat die Einzige mit echtem Cassotto im Diskant- und Bassteil.

Vielleicht weiss !Ambrosius! noch mehr, er spielt ja eine dieser legendären LORAs.

Grüsse, Renato

Cassotto in Diskant- & Bassteil gab es schon in den 1930er Jahren bei Hohner:
Die Piano Morino mit 164 Bass (mit 2 Reihen vorgelagertem M3) hatte schon Basscassotto.
Ich hätte es nicht geglaubt, wenn mir nicht so ein Instrument über den Weg gelaufen wäre.... :great:

Viele Grüße... Peter :D
 
Ich sehe schon, man lernt nie aus! Danke für deine Informationen.

Grüsse, Renato
 
Cassotto in Diskant- & Bassteil gab es schon in den 1930er Jahren bei Hohner:
Die Piano Morino mit 164 Bass (mit 2 Reihen vorgelagertem M3) hatte schon Basscassotto.
Ich hätte es nicht geglaubt, wenn mir nicht so ein Instrument über den Weg gelaufen wäre.... :great:

Viele Grüße... Peter :D

Hallo Peter,

bist Du ganz sicher, dass das eine Morino war? Ich habe gerade meine Unterlagen der 30er durchgesehen und habe keine Morino mit 164 Bass gefunden.

Die 164 tauchen nur bei der 5055 und 5555 auf. Da ist auch von einem "Resonanzkörper" in Bass und Diskant die Rede. Bei den Morinos gab es 120 Bass und noch mehrere ganz kuriose Ausführungen mit 117 und 156 Bass.

Aber ich lerne ja gern was dazu....

Gruß Claus
 
Vielleicht treibt uns pgd eine Foto auf? Würde mich schon sehr interessieren, wie das damals gemacht wurde.

Renato
 
Eventuell der Winkelbaß, daß man ihn einfach anders bezeichnet hatte? Bei meiner Supita B ist aufgrund des Platzes der Fuß um die Länge der Kanzelle verlängert, was der gleiche Effekt wie beim Doppelkammerstimmstock ist.

Die Barcarole Sonaphon hatte in den 60ern im Baß auch "verlängerte Luftwege". Mehr konnte ich dazu nicht herausfinden.
 
Hallo,

hier sind die Bilder...

Bass-Cassotto - Stimmstöcke eingebaut:
attachment.php


Bass-Cassotto - Stimmstöcke ausgebaut:
attachment.php


Diskant-Cassotto:
attachment.php


Morino:
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Viele Grüße... Peter :D
 

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Das ist doch ein Vorkriegsmodell? Und ja, das ist ein richtiges Baßcassotto. Aber wenn die schon Cassotto hat, dann kann es doch nicht erst in den 50ern von den Italienern erfunden worden sein. Da stimmt mal was im Buch nicht.

Wieviele Registerschieber hat die im Diskant?

Übernächste Woche muß ich mal heim und komme da in Südhessen vorbei. Kann ich Dich mal besuchen?
 
Danke, pdg, für die super Fotos. Hohner hat in der Tat schon damals einen guten Job gemacht. Basscassotto gibt es demzufolge schon lange - auch bei Instrumenten mit MIII?

Schönen Sonntag, Renato
 

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