Volume Schalter

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Hallo,

ich will mir einen passiven Volume-Schalter für den Effektweg bauen. Dafür hab ich mir mal nen Schaltplan erstellt. Jetzt hab ich entdeckt, dass es bei Musikding einen solchen Schalter als Bausatz zu kaufen gibt. Allerdings hab ich bzgl der Schaltung einige Unterschiede zwischen meiner Schaltung und jener von Musikding entdeckt.

Fragen:
1. Warum wird der eine Pin des Potis mit der Masser der beiden Buchsen verbunden?

2. Welche Funktion hat der 1M Widerstand am Eingang?

3. Welche Funktion haben Kondensator und Widerstand am Poti, das Argument mit "Höhenklau" auf der Musikding-Seite verstehe ich nicht, da der Widerstand ja unabh. von der Frequenz ist.

4. Welche Größe sollte der Poti haben, 500K erscheint mir etwas groß, ich will die Lautstärke ja nur leicht abschwächen und nicht wie am Poti an der Gitarre ganz abdrehen.

birdfire
 
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Moin!

1. Warum wird der eine Pin des Potis mit der Masser der beiden Buchsen verbunden?
Naja, weil die Seite an Masse liegen muss, damit das Poti richtig funktioniert. Sonst hättest du nur einen regelbaren Widerstand und keinen Spannungsteiler.

2. Welche Funktion hat der 1M Widerstand am Eingang?
Das ist der Eingangswiderstand, den du auch im Amp haben wirst. Der dient dazu, dass deine Gitarre nen hochomigen Eingang sieht.

3. Welche Funktion haben Kondensator und Widerstand am Poti, das Argument mit "Höhenklau" auf der Musikding-Seite verstehe ich nicht, da der Widerstand ja unabh. von der Frequenz ist.
Das ist richtig, aber der Kondensator ist ein Frequenzabhängiger Widerstand. Hohe Frequenzen gehen ungehindert über den Kondensator und gehen dann über den R, der Parallel zur Kohleschleifbahn des Potis liegt. Sagen wir jetzt mal, der R hat nen Wert von 250k und du stellst am Poti auch nen Widerstand von 250k ein, dann sehen diese Hohen Frequenzen (nach ohmschen Gesetz) nur einen Widerstand von 125k. 1/Rges=1/R1 + 1/R2 + ... Tiefe Frequenzen sehen also 250k, hohe Frequenzen nur 125 und werden dadurch weniger geschwächt.

4. Welche Größe sollte der Poti haben, 500K erscheint mir etwas groß, ich will die Lautstärke ja nur leicht abschwächen und nicht wie am Poti an der Gitarre ganz abdrehen.
Das ist ja erst mal egal. Du stellst das Poti ja so ein, wie deine leisere Lautstärke sein soll und dann aktivierst du es über einen Schalter. Du hast also statt dem R1 aus deiner Zeichnung einfach nen Regelbaren Widerstand und keinen festen.

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Naja, weil die Seite an Masse liegen muss, damit das Poti richtig funktioniert. Sonst hättest du nur einen regelbaren Widerstand und keinen Spannungsteiler.

Ok,dass ich dann einen Spannungsteiler erhalte macht Sinn... aber was würd passieren wenn ich es so verschalte wie auf meinem Schaltplan? Dann würd ich doch den Spannungsteiler durch meinen Lastwiderstand erhalten, also: U_aus=U_ein*R_poti/(R_poti+R_last)?!?


Das ist der Eingangswiderstand, den du auch im Amp haben wirst. Der dient dazu, dass deine Gitarre nen hochomigen Eingang sieht.

Gut, in meinem Fall sieht zwar der Send vom Amp den Eingang aber egal. Warum soll dieser Hochohmig sein? Damit ein geringer strom fließt und die Spannung am innenwiderstand des sends nicht zu sehr abfällt?

Das ist richtig, aber der Kondensator ist ein Frequenzabhängiger Widerstand. Hohe Frequenzen gehen ungehindert über den Kondensator und gehen dann über den R, der Parallel zur Kohleschleifbahn des Potis liegt. Sagen wir jetzt mal, der R hat nen Wert von 250k und du stellst am Poti auch nen Widerstand von 250k ein, dann sehen diese Hohen Frequenzen (nach ohmschen Gesetz) nur einen Widerstand von 125k. !/Rges=1/R1 + 1/R2 + ... Tiefe Frequenzen sehen also 250k, hohe Frequenzen nur 125 und werden dadurch weniger geschwächt.
Aber wieso bau ich einen Kondensator ein der die Höhen stärker durchlässt als den Rest des Frequenzbands wenn doch sonst nirgens Höhen gedämpft werden, welche dadurch kompensiert werden müssten?
 
Zwei Dinge:

1.) Mit einer passiven Schaltung wird es reichlich schwierig eine LED als Betriebsanzeige zum Leuchten zu bringen. => du brauchst eh eine Batterie.

2.) Mein Vorschlag: Wenn aktiv, dann richtig. Ich hab dir mal was zusammengebastelt, aber das war eben so zwischen Tür und Angel. Keine Gewähr auf Richtigkeit, nochmal prüfen!

http://www.pic-upload.de/view-3582455/vol_control.png.html
 
Danke Sonus, schau mal in meinen Schaltplan, da ist schon ne spannungsquelle vorgesehen, allerdings nur für die LEDs. Ich wollte absichtlich was passives, da die ganze chose so nicht so störanfällig bzgl Masseschleifen usw. wird.

Deine Schaltung sieht aber auch interessant aus, Grob müsse das so funktionieren, die Auslegung der Größen wär noch interessant, damit der Aussteuerbereich passt.
 
Danke Sonus, schau mal in meinen Schaltplan, da ist schon ne spannungsquelle vorgesehen, allerdings nur für die LEDs. Ich wollte absichtlich was passives, da die ganze chose so nicht so störanfällig bzgl Masseschleifen usw. wird.

Das macht nichts, nimm ruhig was aktives ;)

Deine Schaltung sieht aber auch interessant aus, Grob müsse das so funktionieren, die Auslegung der Größen wär noch interessant, damit der Aussteuerbereich passt.

Okay, also zu den Vorwiderständen der LEDs; LEDs haben einen gewissen Nennstrom. Fließt dieser Strom, stellt sich eine gewisse Spannung über der LED ein. Diese wird geringer sein als die 9V deiner Batterie. Den Unterschied dazwischen gilt es zu verbraten. Ein Rechenbeispiel:

Eine LED benötigt einen Strom von 20mA. Vom Hersteller (Datenblatt!) weißt du, dass diese sich bei einer Spannung von 2,4V einstellen. Die Differenz 9V-2,4V=6,6V musst du verbraten, und zwar so, dass bei dieser Spannung ein Strom von 20mA fließt. Der Herr Ohm hilft uns weiter: R=U/I, also R=6,6V/0,02A=330Ohm. Die Ströme und Spannungen ändern sich von Hersteller zu Hersteller und von Farbe zu Farbe der LED. Unbedingt genau darauf achten. Sollte etwas krummes rauskommen, immer lieber den nächsthöheren Widerstandswert nehmen.

Der Transistor kann ein Wald- und Wiesenexemplar sein, BC546 z.B.

Der Spannungsteiler an der Basis des Transistors, das können zwei 1MOhm-Widerstände sein. Die Kondensatoren 1µF, lieber ein wenig mehr als zu wenig. Nimmst du Elkos, dann unbedingt auf die Polarität achten. Besser wären Fokos oder Kerkos. Für das Poti nimm mal 10kOhm.

edit:
Ich seh gerade, da ist noch ein Fehler. Für den Bypass noch die Strecke zwischen dem rechten Kondensator und Ausgang trennen, also du brauchst einen 3x3 Switch. Also so:

http://www.pic-upload.de/view-3583215/vol_control.png.html

Mach dir nix draus, das da jetzt S1 und S2 steht, ich hab keinen passenden 3-fach Schalter auf die schnelle in meinem Programm gefunden. Es soll ein einziger sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat noch jemand ne Antwort auf Post 3?
 
Ok,dass ich dann einen Spannungsteiler erhalte macht Sinn... aber was würd passieren wenn ich es so verschalte wie auf meinem Schaltplan? Dann würd ich doch den Spannungsteiler durch meinen Lastwiderstand erhalten, also: U_aus=U_ein*R_poti/(R_poti+R_last)?!?
Dann würdest du Spannung (Ausgangspegel) verbraten, allerdings nicht linear und auf Kosten der Höhen.
Gut, in meinem Fall sieht zwar der Send vom Amp den Eingang aber egal. Warum soll dieser Hochohmig sein? Damit ein geringer strom fließt und die Spannung am innenwiderstand des sends nicht zu sehr abfällt?
Sach doch, dass du das Ding in den FX-Loop hängen möchtest. Dort liegt nämlich ein niederohmiges Signal an. Das Musik-Ding-Teil ist für vor den Amp ausgelegt.


Aber wieso bau ich einen Kondensator ein der die Höhen stärker durchlässt als den Rest des Frequenzbands wenn doch sonst nirgens Höhen gedämpft werden, welche dadurch kompensiert werden müssten?
Weil durch das zurück drehen des Potis Höhen verloren gehen. Jedenfalls in oder direkt hinter der Gitarre (bei passiven PUs), da wir es hier mit hochohmigen Signalen zu tun haben. Sobald ein Buffer dazwischen liegt (zB hinter einem Preamp, FX-Gerät ohne True-Bypass bzw. halt im FX-Loop) wird die Impedanz gewandelt und damit verschwindet dieser Effekt.

MfG

Ps:
Hat noch jemand ne Antwort auf Post 3?
Jup :)
 
Der Transistor kann ein Wald- und Wiesenexemplar sein, BC546 z.B.

Der Spannungsteiler an der Basis des Transistors, das können zwei 1MOhm-Widerstände sein. Die Kondensatoren 1µF, lieber ein wenig mehr als zu wenig. Nimmst du Elkos, dann unbedingt auf die Polarität achten. Besser wären Fokos oder Kerkos. Für das Poti nimm mal 10kOhm.
Hast Du das mal durchgerechnet?

Folgende Kritikpunkte:
  1. Der Eingangswiderstand ist von der Stromverstärkung des Transistors abhängig.
  2. Der Aussteuerbereich am Eingang ist unsymmetrisch
  3. Der Aussteuerbereich am Ausgang ist unsymmetrisch
  4. Über das Potentiometer fließt ebenfalls Gleichstrom. Bei der Betätigung können Geräusche entstehen.
  5. Es fehlt ein geeigneter Pulldown-Widerstand an Ein- und Ausgang
  6. Elkos und keramische Kondensatoren haben in der Audioverarbeitung nichts zu suchen.
  7. Es fehlt ein Verpolungsschutz für die Betriebsspannung. Im Fehlerfall liegen über der Basis-Emitter-Strecke bis zu -8,5V an. Die meisten Transistoren werden dann zerstört!
Selbst von man einen BC546C mit einem angenommenen B=500 einsetzt ergibt sich ein Eingangswiderstand von nur 450kOhm. Bei B=150 (typ. BC546A) beträgt dieser Wert nur noch 375kOhm. Diese Belastung ist in beiden Fällen für die gängigen Tonabnehmer viel zu groß und wird für einen "Höhenverlust" sorgen.

Für den Eingangswiderstand ist daher ein Wert von 1MOhm (gängig für Instrumentenverstärker) zu fordern. Diesen Wert wird man mit dieser Schaltung jedoch nicht erreichen!

So ist das ein bisschen sehr mit der heißen Nadel gestrickt!

Ulf
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann würdest du Spannung (Ausgangspegel) verbraten, allerdings nicht linear und auf Kosten der Höhen.

Wo würde die Spannung verbraten werden? Und warum nicht linear.

Sach doch, dass du das Ding in den FX-Loop hängen möchtest. Dort liegt nämlich ein niederohmiges Signal an. Das Musik-Ding-Teil ist für vor den Amp ausgelegt.
Steht im Eingangspost:D, ein niederohmiges Signal bedeutet, dass meine "Spannungsquelle" aus dem Send einen niedrigen Innenwiderstand hat?
 
Hier meine Antworten:
Warum wird der eine Pin des Potis mit der Masser der beiden Buchsen verbunden?
Weil das Potentiometer als Spannungsteiler arbeiten soll. Würde man es nur als einstellbaren Widerstand benutzen, könnte man die Spannung, und damit die Lautstärke, nicht auf "Null" stellen.
Welche Funktion hat der 1M Widerstand am Eingang?
Das ist ein sogenannter Pulldown-Widerstand, der Schaltknackse beim Einstecken des Kabels oder beim Umschalten verhindern soll. In dieser Schaltung macht er eigentlich keinen Sinn, da sie rein passiv arbeitet. Anders sieht es dagegen aus, wenn vor dieser Schaltung eine andere aktive Komponente sitzt, die über keinen Pulldown verfügt. Zum genaueren Verständnis der Problematik empfehle ich den Artikel "Impedanzwandler mit Spike-Protection"
Welche Funktion haben Kondensator und Widerstand am Poti, das Argument mit "Höhenklau" auf der Musikding-Seite verstehe ich nicht, da der Widerstand ja unabh. von der Frequenz ist.
Der "Höhenklau" entsteht besonders bei einem hochohmigen Potentiometer (hier gegeben) und einer kapazitiven Last (hier gegeben durch das Anschlußkabel zum Verstärker, welches rund 100pF/m hat). Die beiden Bauelemente sollten dem entgegenwirken indem sie eine Art "Kurzschluß" für höhere Frequenzen bilden, wie SickSoul ja schon beschrieben hat. Weitere Information zu diesem Problem sind in Kapitel 2 des Artikels "Die Lautstärkeeinstellung in der Elektrogitarre" nachzulesen.
Welche Größe sollte der Poti haben, 500K erscheint mir etwas groß, ich will die Lautstärke ja nur leicht abschwächen und nicht wie am Poti an der Gitarre ganz abdrehen.
500kOhm sind eigentlich schon zu wenig! Für den Fall, daß das Poti ganz auf ist ergibt sich der folgende Gesamtwiderstand:

RL=1MOhm||500kOhm||1MOhm = 250kOhm​

Eine Stratocaster hat bei einer Last von 1MOhm und 700pF typisch eine Resonanz von 3,5kHz bei einer Spitze von 4,9dB.

Mit 250kOhm beträgt die Resonanz nur noch 3,36kHz / 3dB. Das ist so, als ob man die Tonblende auf 80% stellt!

Dieser unerwünschte Nebeneffekt sorgt dafür, daß es etwas "flauer" klingt und alle Welt nach einem True-Bypass schreit.

Um den Höhenklau zu verringern benötigst Du ein Potentiometer mit einem möglichst geringen Kennwiderstand. Diese Forderung steht aber im Gegensatz zu einem Eingangswiderstand, der möglichst groß sein soll. Das ganze gleicht also der Quadratur des Kreises.

Abhilfe ist hier tatsächlich nur mit einer aktiven Lösung möglich! Hier mein Vorschlag:

AVS-1-P2.gif

Dabei gilt folgende Dimensionierung:

T1: BC546 o.ä. in der C-Version. (hier wird ein B von 500 vorausgesetzt)
T2: BS250 (Achtung, es handelt sich um einen MOS-FET!)

R1: 82kOhm
R2: 220kOhm
Rin: 1,8MOhm
RE: 11kOhm
Rpin: 5,6MOhm
RSP: 1MOhm

PV: 25kOhm

CB: 15µF (Elko)
C2: 15µF (Elko)

Cin: 100nF (Folienkondensator)
Cout: 4,7µF (ist als Folienkondensator leider etwas groß. U.U. geht auch 2,2µF oder 1µF, wenn man etwas schwächere Bässe akzeptiert, ausprobieren)

Die Schaltung liefert einen Eingangswiderstand von 1,1MOhm was in der Praxis gut 1MOhm ergibt. Sie ist in der Lage Eingangsspannungen bis zu einem Wert von 2,53Vs sauber und unverzerrt am Ausgang wiederzugeben. Die Belastung darf dabei 1MOhm und 1nF sein.

Die Verstärkung beträgt 0,99, also fast 1, wie es bei diesen Spannungsfolgern üblich ist. Die untere Grenzfrequenz beträgt dabei 1,5Hz.

Die Dimensionierung ist für eine minimale Betriebsspannung von 7,5V ausgelegt. Man kann also auch die berüchtigten 9V-Akkus einsetzen, die in der Praxis ja nur mit 8,4V aufwarten können. Die Stromaufnahme beträgt in diesem Fall nur 350µA.

Nach oben hin sind ohne weiteres Versorgungsspannungen bis 24V möglich, ohne die Eigenschaften der Schaltung nachteilig zu verändern.

Da die Schaltung mit einem Eingangswiderstand von 1MOhm absolut mit dem Eingang des Instrumentenverstärkers zu vergleichen ist, ergibt ihr Einsatz keinerlei Klangveränderung. Der Spannungsfolger sorgt für eine gute Entkopplung des Potis von der passiven Gitarrenelektronik und macht das Signal niederohmig, sodas man ohne Probleme auch noch längere Kabel am Ausgang anschließen kann. Aus diesem Grund ist auch ein "True-Bypass" nicht notwendig. Es reicht der simple Schalter, der das Potentiometer quasi überbrückt.

Ulf
 
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- bitte löschen -
 
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Du hattest einige Fragen gestellt, deren Beantwortung Dir der Onkel natürlich nicht schuldig bleiben will und da Du gesagt hast:
Nicht krumm nehmen, ich nehme gerne Kritik entgegen. Aber dann will ich es genau wissen
geht es jetzt los:
Es sind Erfahrungswerte und diese Schaltung habe ich bereits so im Einsatz, lieber Onkel ;) nur eben ohne die Buchsen und das Poti als Festwiderstand ausgeführt.
Erfahrungswerte und praktischer Einsatz sind sicherlich nicht schlecht. Die grundsätzliche Funktion Deiner Schaltung habe ich ja auch nicht in Frage gestellt.
Vorausgesetzt deine Werte stimmen (ich habe nicht nachgerechnet), dann sind 450kOhm doch keine zu hohe Belastung?!
Oh doch! Nachzulesen in Post 11
Hast 1MOhm-Potis in deinen Gitarren verbaut?
Nein, und die Belastung durch die Potis sind in meinen Wert noch nicht eingeflossen. Interessant ist letztendlich nur die Antwort auf die Frage, wie groß die Güte der gesamten Schaltung, sprich die Überhöhung der Resonanz ist. Und genau die wird durch einen zu geringen Lastwiderstand verringert, wie ich in Post 11 dargelegt habe. Das ist übrigens keine Zahl die vom Himmel fällt sondern das Ergebnis des auf der Übertragungsfunktion basierenden Amplitudenganges der gesamten Schaltung, die der Onkel berechnet hat.

1. Der Eingangswiderstand ist von der Stromverstärkung des Transistors abhängig.
2. Der Aussteuerbereich am Eingang ist unsymmetrisch
3. Der Aussteuerbereich am Ausgang ist unsymmetrisch

Kannst du das mal näher erläutern? Ich sehe die Problematik nicht.
Aber gerne!

Der Wechselstromeingangswiderstand des Spannungsfolgers ist in ausreichender Näherung das Produkt aus Stromverstärkungsfaktor B und dem Emitterwiderstand RE. Ganz exakt muß man allerdings die Wechselstromverstärkung, also beta oder h21 nehmen und darf auch den rbe nicht vergessen. Aber auch für diesen gibt es eine bekannte Gleichstromnäherung als Quotient von Temperaturspannung und Basisstrom im Arbeitspunkt. Insgesamt gilt also:

rin = B * RE + rbe = B * RE + UT/IB​
Nachzulesen ist das unter anderem Im Tietze-Schenk, 9. Aufl., S.57.

Schlußfolgerung: Der Wechselstromeingangswiderstand der Schaltung ist stark vom Stromverstärkungsfaktor des Transistors abhängig, der temperaturabhängig ist und darüber hinaus von Bauteil zu Bauteil stark streut. Die Hersteller geben bei der C-Version zum Beispiel einen Bereich von 420 bis 800 an.
4. Über das Potentiometer fließt ebenfalls Gleichstrom. Bei der Betätigung können Geräusche entstehen.
Geräusche entstünden auch wenn kein Gleichstrom darüber fließt.
Warum findet man in Audioschaltungen die Lautstärkeeinsteller immer gleichspannungsfrei? Antwort: Weil es unter Umständen Geräusche gibt, die von den Unregelmäßigkeiten der Schleiferbahn herrühren. Zur Erklärung sehe man sich das folgende Video bei YouTube an.

Am Anfang kann man sehr schön den klanglichen Unterschied zwischen den beiden Belastungen hören. Je größer der Lastwiderstand, desto mehr Höhen.

Ab 0:50 wird am Volume gedreht: "That's the crackle, but that's okay!"

Dahinter steckt ein Potentiometer, welches ebenfalls als Source-Widerstand dient und folglich von Gleichstrom durchflossen wird. Wenn man mich fragt, ist das ein sehr eleganter Versuch, die schlechten Eigenschaften einer Schaltung dem "dummen" Kunden als Feature zu verkaufen!

Was den Aussteuerbereich betrifft, bin ich jetzt doch ein wenig verwundert.

Üblicherweise legt man den Arbeitspunkt so, daß sich in beide Richtungen ein gleichgroßer Hub ergibt, um unsymetrische Verzerrungen zu vermeiden. Bei Schaltungen mit bipolaren Transistoren kann man das allerdings nicht in jedem Fall einhalten. Typischerweise legt man das Kollektorpotential oder hier besser das Emitterpotential auf die halbe Betriebsspannung. Damit ergibt sich ein theoretischer Ausgangshub von 4,5V, der in der Praxis jedoch von der Restspannung des Transistors zusätzlich begrenzt wird.

Deine Schaltung liefert URE=3,6V (für B=500) oder URE=3V (für B=150). Der Aussteuerbereich ist am Ausgang also nicht optimal!
5. Es fehlt ein geeigneter Pulldown-Widerstand an Ein- und Ausgang
Angeschlossen wird eine Gitarre - und die hat einen Innenwiderstand. Ein zusätzlicher Pulldown-Widerstand belastet die Gitarre nur unnötig.
Tatsächlich hast Du Recht! Wenn der Pulldown-Widerstand zu klein ist, belastet er die Resonanzspitze zu stark. Deshalb wird man hier zu einem vergleichsweise hochohmigen Wert greifen. Ihn einfach wegzulassen führt bei Deiner Schaltung unter mehreren Umständen zu einem Spannungssprung:

  1. Unter Umständen beim Einstecken des Steckers in die Eingangsbuchse. -> Knack!
  2. Beim Einstecken des Steckers in die Eingangsbuchse, wenn das Gerät schon eingeschaltet ist. -> Knack!
  3. Bei der Benutzung einer Paula-artigen HH-Gitarre, denn hier ist der Schalter unmittelbar vor der Ausgangsbuchse angeordnet. Während des Umschaltens lädt sich der Koppelkondesator also wieder auf -> Knack!
  4. Bei der Benutzung des Bypass-Schalters. -> Knack!
Also, die beiden Pulldowns sollten schon da sein. Die Hochtöner und der Tontechniker werden es danken.

Nachzulesen ist das ganze unter "Impedanzwandler mit Spike-Protection".

6. Elkos und keramische Kondensatoren haben in der Audioverarbeitung nichts zu suchen.
Das musst du den Menschen von Monacor mal erklären. Die verbauen nämlich Elkos.
Das glaube ich gerne!
Und die wissen was sie tun.
Sicher?

Wer einmal hochwertige HiFi-Verstärker oder Frequenzweichen studiert hat, der wird feststellen, daß hier nur hochwertige Folienkondensatoren verwendet werden. Warum das so gemacht wird, kannst Du Dir ja denken. Tatsache ist, daß der reale Kondensator alles andere als eine ideale Kapazität ist. Seine parasitäre Effekte gilt es beim Entwurf einer Schaltung zu berücksichtigen!

Sollten die Jungs von Monacor tatsächlich Kondensatoren mit keramischen oder elektrolytischen Dielektrika im Signalweg einer Audioschaltung verwenden, dann empfehle ihnen doch einmal die Lektüre des Artikels "Kondensatoren als Störenfriede", den Helmuth Lemme im Jahre 2003 für die Zeitschrift "Elektronik" verfaßt hat. Dann wissen sie nämlich wirklich, was sie tun müssen und was nicht!
Deine Kompetenz in Ehren, aber dem Audio ist das völlig banane, ob Elko, Kerko, Foko..
Hast Du den Artikel auch gelesen? Dann wirst Du Deine Aussage sicherlich revidieren wollen.

7. Es fehlt ein Verpolungsschutz für die Betriebsspannung.
Bei mir wurde noch dadurch nie etwas zerstört.
Das muß nichts heißen! Fakt ist, daß im Fehlerfall der Transistor außerhalb seiner Grenzwerte betrieben wird! Gerade wenn man die Anschlußclips der 9V-Blöcke betrachtet, ist eine Verpolung sehr schnell geschehen. Dumm, wenn man kurz vor dem Gig schnell noch die Batterie wechselt und das Gerät dann unter Umständen gestorben ist! :eek:

Wie die "Profis" einen Verpolungschutz realisieren, kann man im Beitrag "Verpolungsschutz und mehr" nachlesen. Mehr ist dazu, so erschreckend es auch ist, nicht zu sagen!

Ich habe allerdings den BC847 verbaut.
Auch der darf maximal eine Sperrspannung von 6V über der Basis-Emitter-Strecke haben, wie im Datenblatt nachzulesen ist.
Nicht krumm nehmen, ich nehme gerne Kritik entgegen. Aber dann will ich es genau wissen
Jetzt weißt Du es genau!
Ich werde heute mal mein Labornetzteil anschmeissen und dir sagen ab welcher Spannung bei falscher Polung der Rauch aufsteigt ;)
Und, wie lautet das Ergebnis Deines Experimentes?

Soviel zur fachlichen Seite. Zum Schluß mag man mir ein paar persönliche Worte gestatten:

Ich sehe in Deiner Signatur einen Link mit dem Titel "XonaTec - Entwicklung und Vertrieb von hochwertigen Baugruppen", welcher zu einer - zwar noch weitgehend inhaltsleeren - aber trotzdem kommerziell ausgerichteten Internetpräsenz führt.

Wenn dieser Titel für Dich Programm ist, dann überraschen mich Dein Fragen doch sehr!

Jemand der hochwertige Baugruppen entwickelt, sollte sich nicht mit der reinen Funktion der Schaltung begnügen, sondern er muß vielmehr sicherstellen, daß die Schaltung auch unter widrigen Umstanden arbeitet und soweit wie möglich fehlertolerant ist!

Einen Pulldown-Widerstand für 3 Cent wegzulassen und dafür einen Schaden von mehreren hundert Euro an einem Lautsprechersystem zu riskieren, ist für mich sparen am falschen Ende!

Von diesem Ansatz scheinst zu, zumindest mental, noch weit entfernt zu sein. In wie weit Dir das entsprechende Hintergrundwissen fehlt, kann ich so nicht beurteilen. Deine Fragen lassen da aber gewisse Schlußfolgerungen zu.

Soviel dazu.

Nicht krumm nehmen, denn ich habe lediglich konstruktive Kritik geäußert und mir dabei sehr viel Zeit genommen.

Ulf

EDIT:
Manchmal wird auch der Onkel von den Ereignissen überholt!

Ich sehe, daß Du Deinen Post inzwischen vollständig gelöscht hast, da er aber so mehrere Stunden im Board stand und ich an meiner inhaltlichen Kritik nichts zu ändern habe, bleibt alles wie es ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah okay, ich dachte es kommt nichts mehr, und da du mich mit deinem Gegenvorschlag "überrumpelt" hast, hatte ich es nicht mehr für nötig gehalten darüber zu diskutieren ;) Aber trotzdem nett, dass du nochmal geantwortet hast.

Von diesem Ansatz scheinst zu, zumindest mental, noch weit entfernt zu sein. In wie weit Dir das entsprechende Hintergrundwissen fehlt, kann ich so nicht beurteilen. Deine Fragen lassen da aber gewisse Schlußfolgerungen zu.

Ich komme aus der Welt der Digitaltechnik und da habe ich mental höchstwahrscheinlich einiges mehr auf dem Kasten (-> Mikrocontroller), das ist wohl richtig. Der Audiobereich ist sicherlich nicht meine Hauptdomäne, aber das ganze Leben ist ein Lernprozess. Ich glaube nicht, dass ich mich mit meinen 22 Jahren und meinem Wissensstand verstecken muss, wenn ich Menschen in höherer Mathematik unterrichte, die teilweise 2-3 Jahre älter sind.

Und ja, der Name soll Programm werden. Davon bin ich fest überzeugt, daran arbeite ich. Es ist eben mein Wunsch (schon immer gewesen) und das ziehe ich auch so durch. Und die Vorschläge, die du gemacht hast, werde ich mal durchsieben und schauen, was ich davon mitnehmen kann.

Ich sehe in Deiner Signatur einen Link mit dem Titel "XonaTec - Entwicklung und Vertrieb von hochwertigen Baugruppen", welcher zu einer - zwar noch weitgehend inhaltsleeren - aber trotzdem kommerziell ausgerichteten Internetpräsenz führt.

Neben der kostenlosen Knowledgebase kann ich ihnen bestimmte Dienstleistungen und Waren anbieten. Da sind zum einen die kommerziellen Guitar-Letters als E-Book, die unter "Pay-Ware" zu finden sind.

Wer im Glashaus sitzt.. Vielleicht sollte ich schreiben: "XonaTec könnte hochwertige Baugruppen anbieten" :)

edit:
Ich denke man sollte das nicht so eng. Ich moderiere auch andere Elektronikforen (unter einem anderen Nickname; "sonus" ist noch ein Relikt und "Elektron" ist offensichtlich jetzt hier besetzt) und da würde ich es als Mod auch nicht so eng sehen. Es sei denn ich steh darauf Menschen zu vergraulen, die mehr wissen als der Durchschnitt. Das wird auch der Grund sein, warum man deinen (teilweise) kommerziellen Link noch nicht entfernt hat. Wenn mich jemand deswegen anquarzt, bin ich weg ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gerade den Artikel von H. Lemme gelesen. Die pauschale Aussage, Elkos seien für den Audiobereich ungeeignet, kann ich nicht so stehen lassen. Ich zitiere mal:

Steve Bench[...] hat festgestellt, dass die Verzerrungen dann am stärksten sind, wenn der Elko nicht mit einer Gleichspannung vorgespannt ist [1]. Wenn jetzt ein Signal durchfließt, dann wird er abwechselnd richtig und falsch gepolt. Solange die falsch gepolte Spannung nicht zu hoch wird, hält er das ohne Schädigung aus. Aber er verfälscht bei den negativen Halbwellen das Signal. Die Wirkung ist, als wäre er mit einer (schlechten) Diode überbrückt; es entstehen geradzahlige Harmonische [2]. Viele Entwickler haben festgestellt, dass die Verzerrungen niedriger sind, wenn der Elko durchgehend an richtig gepolter Gleichspannung liegt, d. h. die Signalamplituden immer kleiner bleiben als diese, so dass an keiner Stelle der Kurve eine Falschpolung vorkommt [1, 2, 3]. Paul J. Stamler von BEXT, San Diego, empfiehlt, an jedem Elko im Signalweg die Gleichspannung zu messen und solche, an denen keine anliegt, durch bipolare zu ersetzen [3]. Etwas besser wird es damit, aber für Steve Bench ist diese Lösung noch nicht gut genug, weil gewisse Verzerrungen doch noch bleiben. Denn auch ein bipolarer Elko arbeitet in diesem Fall ohne Vorspannung.

Er sagt also: Falls ein Elko verwendet wird, produziert dieser Verzerrungen wenn keine Vorspannung anliegt. Das hätte ich dir auch so sagen können. Aber in meiner Schaltung liegt doch eine Vorspannung an. Außerdem ist die negative Seite des Elkos immer negativer, als die positibe - nämlich um genau 4,5 V - dem Arbeitspunkt. Problematisch wird es nur, wenn eben keine Vorspannung anliegt, dann müssten bipolare Elkos verwendet werden -> das sollte man aber nicht tun. Trifft hier abe rnicht zu.

Mit der Wahl eines größeren Elkos hat man kein Problem, ein weiterer Vorteil.

Der bestechende Vorzug der Tantal-Elkos ist das sehr große Verhältnis von Kapazität zu Bauvolumen - dank der hohen Dielektrizitätskonstante εr des Isolators Tantal-Pentoxid von 27. Auch ist ihr Serienwiderstand kleiner. Dafür sind die Verzerrungen noch weit höher, sie können leicht in den Prozentbereich kommen. In hochwertigen Audioschaltungen sind sie deshalb im Signalweg regelrecht verboten. HiFi-Kenner sagen, dass sie den Klang ruinieren. Gute Dienste leisten sie dagegen zum Abblocken der Versorgungsspannung.

Da habe ich mich nicht genau ausgedrückt - mein Fehler. Wenn ich Elko sage/schreib denke ich immer in erster Linie an Aluminium-Elektrolytkondensatoren.

Die Keramikgeschichte ist umfangreicher - das ist in der Tat neu für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, der Name soll Programm werden. Davon bin ich fest überzeugt, daran arbeite ich. Es ist eben mein Wunsch (schon immer gewesen) und das ziehe ich auch so durch.
Es ist immer gut, wenn jemand ein Ziel hat und auf dessen Verwirklichung hinarbeitet!
Und die Vorschläge, die du gemacht hast, werde ich mal durchsieben und schauen, was ich davon mitnehmen kann.
Das spricht dann für Deinen Ansatz!
Vielleicht sollte ich schreiben: "XonaTec könnte hochwertige Baugruppen anbieten"
Also, ein bisschen schwanger gibt es nicht! Entweder bietest Du hochwertige Baugruppen an, dann kannst Du deren Qualität und Eigenschaften auch durch geeignete Maßnahmen belegen oder Du Kannst das nicht, dann sollte man mit so einer Aussage auch vorsichtig sein.
Ich denke man sollte das nicht so eng... Das wird auch der Grund sein, warum man deinen (teilweise) kommerziellen Link noch nicht entfernt hat.
Es ging bei meinem Hinweis auf den kommerziellen Charakter Deiner Internetpräsenz nicht um die Frage, ob der Betreiber dieses Forums Verweise zu solchen Seiten akzeptiert oder nicht, sondern um Deine etwas lachse Handhabung der von mir aufgezeigten analogen Problem, die mit dem kommerziellen Charakter und insbesondere mit der Aussage "hochwertige..." meiner Meinung nach nicht zusammenpaßt.

Nebenbei bemerkt wurde die Verlinkung zu den Guitar-Letters nach einer entsprechenden Anfrage meinerseits vom Betreiber des Boards genehmigt, bevor ich solche Links ausgebracht habe. Ein solches Vorgehen bin ich alleine schon meinem hervorgehobenen Status als HCA schuldig! ;)

Und jetzt zu den Elkos:

Deine Zitate sind natürlich richtig, aber mir scheint, daß Du nicht genügend Zeit hattest, denn im Kapitel über die "Dielektrische Absorption" ist zu lesen, daß Elkos hier deutlich schlechter als Folientypen sind.
Helmuth Lemme schrieb:
Manche Kondensatoren, insbesondere eben Elkos, können Werte von mehr als 10 Prozent erreichen. Für hochwertige Audioschaltungen ist bereits 1 % entschieden zu viel

Was die Aussage mit der Gleichspannung über den Elkos betrifft, so ist das natürlich nur haltbar, wenn der Elko nicht einseitig in der Luft hängt, sondern definiert mit Massepotential versorgt wird. Ein weiteres Argument für den Pull-Down-Widerstand. ;)

Es bleibt also bei meiner Aussage, das Elkos (gleich welcher Art) und keramische Kondensatoren in hochwertigen Audio-Signalwegen nichts zu suchen haben!

Ulf
 
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