Fingersätze Bass

  • Ersteller meeresbrise
  • Erstellt am
Ich finde das wirklich schade an der Neuauflage des Haas-Buches, insbesondere, dass er, wenn er schon so etwas ganz neues und ziemlich "abstruses" lehrt, nicht die Alternativen=die üblicheren Fingersätze zumindest kurz erwähnt. Aus dem Vorwort geht das nicht wirklich hervor. Da man als Anfänger keine Ahnung hat, geht man davon aus, dass das schon alles so ok ist und es sich nicht ums so eine gravierende Neuerung handelt.
Die "Gleichberechtigung aller Finger", die er so betont, ist vielleicht wirklich nicht schlecht, aber dafür sollte er dann einfach Finger-Übungen einbringen und nicht einen komplett anderen, inkonsequenteren Fingersatz. So schreibt er es ja dann in seiner Antwort auf den Leserbrief auch:
Bleiben Sie also ruhig bei den vertrauten Fingersätzen, aber Sie sollten als wichtige, gute Fingerübung für einige Anfängerstücke die Fingersätze aus dem neuen Buch einüben, - die Hand lernt viel dabei.

Mich würde echt mal interessieren, wie viele Lehrer das so lehren, nur weil es in einem Anfänger-Buch neuerdings so steht ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hättest dir den Thread erstmal richtig durchlesen sollen.



Ich finde das wirklich schade an der Neuauflage des Haas-Buches, insbesondere, dass er, wenn er schon so etwas ganz neues und ziemlich "abstruses" lehrt, nicht die Alternativen=die üblicheren Fingersätze zumindest kurz erwähnt. Aus dem Vorwort geht das nicht wirklich hervor. Da man als Anfänger keine Ahnung hat, geht man davon aus, dass das schon alles so ok ist und es sich nicht ums so eine gravierende Neuerung handelt.
Die "Gleichberechtigung aller Finger", die er so betont, ist vielleicht wirklich nicht schlecht, aber dafür sollte er dann einfach Finger-Übungen einbringen und nicht einen komplett anderen, inkonsequenteren Fingersatz. So schreibt er es ja dann in seiner Antwort auf den Leserbrief auch:


Mich würde echt mal interessieren, wie viele Lehrer das so lehren, nur weil es in einem Anfänger-Buch neuerdings so steht ...
 
@martinzon: Verstehe ich nicht! Den Thread habe ich gestartet und somit alles gelesen ... *edit* Wenn Du Dich klarer ausdrücken würdest, wüsste ich, was Du mir nun sagen willst.
 
Es steht doch in mehreren Antworten, dass es eben nichts "neues und abstruses" ist, und es auch nicht in "irgendeinem Anfängerbuch" neuerdings so steht, sondern, dass sie von Didaktikern entwickelt wurden, Erfolge zu sehen waren und deswegen jetzt mittlerweile von Akkordeonschulen so verwendet werden, so dass selbst Haas, der immer konventionell gespielt hat, das in seinem Buch geändert hat.

Du stellst es ja geradezu dar, als habe er sich das ausgedacht, um sich wichtig zu machen.

Den "komplett anderen, inkonsequenteren Fingersatz" hat er sich nicht zum Spaß überlegt, sondern er hat erkannt, dass dieser wohl in Zukunft Standard sein wird bzw. das mittlerweile schon ist.
 
Es tut mir leid, wenn ich Dich in irgendeiner Weise damit angegriffen habe. Das wollte ich nicht. Mir kam es aus den Antworten so vor, als wären viele hier auch erstaunt über diese Fingersätze. "Abstrus" stand bei mir ausdrücklich in Anführungszeichen und war vielleicht trotzdem kein gut gewähltes Wort. Es soll doch jeder die Fingersätze nutzen die er möchte. Ich finde es eben wichtig, als Anfänger zu wissen, dass die anscheinend üblicheren Fingersätze andere sind als in dem Haas-Buch. Vielleicht habe ich mich da ein wenig unschön ausgedrückt, aber mich ärgert das eben ein wenig. Ich möchte mich auch gar nicht streiten und wenn ich jemandem damit zu Nahe getreten bin, möchte ich mich entschuldigen!
 
Guten Morgen,

wird doch alles nur halb so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich stand bzw. stehe ja auch noch teilweise auf dem Schlauch.
Ich hatte nie ein Akkordeonlehrbuch und habe deshalb M II so gelernt, wie meine Finger es haben wollen. Daher halte ich meinen Griffsatz für den besten. Wenn mich jetzt einer fragt, wie der ist, kommt die Antwort: Das kommt aufs Lied an.

Daß man Melodien auf M II mit allen 4 Fingern spielt, ist klar. Aber, soweit ich das aus den letzten Beiträgen herausgelesen habe, ist ja auch beim Standardspiel scheinbar eine Änderung des Üblichen eingetreten. Gibt es die betreffende Seite von Haas ev. irgendwo im Net zu lesen bzw. eine anschauliche Darstellung des Fingersatzes per Notenbeispiel?

Grüße

Ippenstein
 
Es hat ja auch sicherlich alles seine Berechtigung! Ich hab mich da wirklich nicht so toll ausgedrückt. Leider finde ich jetzt auf die Schnelle keine Veranschaulichung im Netz. Evtl. würde es helfen, wenn man noch genauer wüsste, wo es herkommt und wer es sonst noch lehrt, vielleicht hilft dann eine Google-Suche weiter. Dabei könnte martinzon uns vielleicht helfen.
 
Ich kann bestätigen, dass die Haas-Fingersätze alles andere als neu sind. Ich kenne sie bereits aus meiner Anfängerzeit Anfang der 70er Jahre in Norddeutschland, wenn ich auch zunächst nach den alten volkstümlichen Fingersätzen gelernt habe. Die Vorzüge der professionelleren Fingersätze merkt man, wenn man sie mal ein paar Wochen selbst ausprobiert. Die Vorteile zeigen sich dann vor allem bei etwas schwierigeren, anspruchsvolleren Stücken. Etwa wenn man einen Sprung von F+F-Dur zu A+a-moll greifen muss: das spielt sich viel sicherer mit 5-4 und 3-2.

Das Grundprinzip ist sehr einfach und logisch. Bleiben wir mal bei dem simpelsten Fall mit den drei Hauptharmonien in C-Dur:

C c mit 4 3
F f mit 5 4
G g mit 3 2

Dabei kann die Hand ganz ruhig liegen bleiben, der 5. bleibt immer auf F, der 2. immer auf G-Dur. 3. und 4. Finger sind für jeweils 2 Knöpfe zuständig, die Bewegung deiser Finger beschränkt sich auf sehr kurze, schräge Wege. Und dieses Prinzip ist natürlich in allen Tonarten dasselbe.

Die Theorie nützt wenig, man muss es ausprobieren.

Monte
 
Ich habe es gerade ausprobiert und es bedarf da einiger Umgewöhnung. Was beim Melodiespiel völlig normal ist, wir beim Akkordspiel eine Herausforderung.

Zum Mollakkord: Habe es gerade mit dem 3. und mit dem 2. Finger ausprobiert. Der 3. ist für meine Hand besser, da sie sich dann nicht krümmen muß. Daher kann ich es nur empfehlen, den Moll auch mit dem 3. auszuprobieren.

Grüße

Ippenstein
 
Erlaubt ist, was funktioniert! Glücklicherweise gibt es keine "unerlaubten" oder "erlaubten" Fingersätze. Manche Fingersätze funktionieren eben besser manche schlechter. Aber wer den 5.ten Finger voll einsetzen kann, hat schon Vorteile. Für komplexe Akkordkombinationen geht's eh nicht ohne 5.ten Finger.
 
Ich habe es gerade ausprobiert und es bedarf da einiger Umgewöhnung.
Klar, in ein paar Minuten lernt man das nicht :)

In Moll würde es so aussehen (schwieriger):

C c-moll mit 4 2
F f-moll mit 5 3
G g mit 3 2 (Dominante ist ja immer Dur)

Monte
 
Es ist ja schön zu lesen, dass die Haas-Schule dann wohl doch Vorteile hat. Hilfreich wäre, wenn er das in seinem Buch besser herausstellen würde, dann könnte man als Anfänger auch besser beurteilen, wo die Vor- und Nachteile vom jeweiligen Fingersatz liegen. Die Sache mit dem kleinen Finger leuchtet auf jeden Fall ein, mein Mann als Gitarrist hatte diese Vermutung schon von Anfang an, als ich ihm von der Sache erzählt habe. Aber mit dem kleinen Finger stehe ich etwas auf dem Kriegsfuß (wie wahrschl. jeder Anfänger), deswegen kam mir das andere ehrlich gesagt sehr gelegen.

Ich bin eben gerade an einem Punkt, an dem ich vielleicht noch andere Fingersätze lernen könnte. Die Haas-Fingersätze für Dur haben sich schon gut eingeprägt, ich verfalle immer wieder in Diese zurück, wenn ich 4-3 für Dur benutzen will (ich übe das 4-3er aber ja auch erst seit 2 Tagen). Es wäre auf jeden Fall spannend, eine veranschaulichende Darstellung beider Systeme zu haben. Ich habe erst ab Mai Unterricht und weiß nicht, wie dieser Lehrer es handhaben wird, aber würde schon gerne weiter üben. Nur mit welchen Fingersätzen? *verunsichert*
 
Ich meine, irgendwo in dem Haas-Buch würde auch stehen, dass dieser neue Fingersatz besser auf fortgeschrittene, komplexere Spielweisen vorbereitet.

Ich habe es zuerst mit diesen Fingersätzen versucht, aber bei mir ist der Längenabstand des kleinen Fingers zu den anderen recht extrem, was mir auch bei anderen Instrumenten Schwierigkeiten macht. Mit dem gängigen Fingersatz ohne kleinen Finger komme ich einfach viel besser zurecht und meine Handhaltung empfinde ich da eher als entspannter - naja, wahrscheinlich schiebe ich damit die Probleme mit dem 4. Finger einfach in die Zukunft ;)
 
Danke Seelchen!

Ich bin auf jeden Fall zu dem Schluss gekommen, dass ich einfach mal weiterhin beides probiere. Zwar etwas mühselig, aber wer weiß wofür es gut ist. Dann kann man hinterher immer noch sehen, was für einen selbst am Sinnvollsten ist. Danke auf jeden Fall allen und sorry, dass ich die Haas-Fingersätze zunächst als "abstrus" abgetan habe aus Verwirrung und etwas Ärger heraus! :)
 
Mit 5(Grundbass)-4(Durakkord) wird man kaum eine knackige Polka-Begleitung hinkriegen. Für getrageneres Spiel mag das eher angehen.

C c-moll mit 4 2
F f-moll mit 5 3
G g mit 3 2 (Dominante ist ja immer Dur)

Dominante ist aber gern auch mal Dominantseptakkord, also G g7...
 
.... Die Vorzüge der professionelleren Fingersätze merkt man, wenn man sie mal ein paar Wochen selbst ausprobiert. Die Vorteile zeigen sich dann vor allem bei etwas schwierigeren, anspruchsvolleren Stücken. Etwa wenn man einen Sprung von F+F-Dur zu A+a-moll greifen muss: das spielt sich viel sicherer mit 5-4 und 3-2.

Das Grundprinzip ist sehr einfach und logisch. Bleiben wir mal bei dem simpelsten Fall mit den drei Hauptharmonien in C-Dur:

C c mit 4 3
F f mit 5 4
G g mit 3 2

Dabei kann die Hand ganz ruhig liegen bleiben, der 5. bleibt immer auf F, der 2. immer auf G-Dur. 3. und 4. Finger sind für jeweils 2 Knöpfe zuständig, die Bewegung deiser Finger beschränkt sich auf sehr kurze, schräge Wege. Und dieses Prinzip ist natürlich in allen Tonarten dasselbe.

Monte

Hallo liebe Mitspieler/-innen,

als ich die ersten Beiträge gelesen habe, dachte ich, so ein Quatsch(kannte bis heute auch nur den üblichen Fingersatz) .... Nach der sehr anschaulichen Erklärung von Monte hab ich mich grad mal hingesetzt und diesen ausprobiert. natürlich ist er gewöhnungsbedürftig, wenn man Jahre oder jahrzehnte lang nur den anderen Satz benutzt hat...
Aber das er Vorteile bringt bei längeren Wegen erschließt sich einem schon nachein paarmal probieren!! Deshalb glaube ich auch, das sich dieser Fingersatz durchsetzen wird.... und, wenn man gerade neu beginnt, ist es vom Lernaufwand wirklich "Wurscht", welchen Satz man lernt.:rolleyes:

Also ich werde diesen Fingersatz bestimmt öfters üben....
ich hoffe, ich bekomm ihn noch in kopf und Finger rein...:gruebel:

liebe Grüße
Roland
 
Hallo,

Mit 5(Grundbass)-4(Durakkord) wird man kaum eine knackige Polka-Begleitung hinkriegen. Für getrageneres Spiel mag das eher angehen.

das sehe ich auch so. Mal abgesehen davon, dass dieser Fingersatz meiner Ansicht nach spätestens dann, wenn man ein größeres Areal auf der Bassseite beackern möchte, eher hinderlich ist. Und wie soll man Quintwechsel realisieren, ohne sich die Finger zu verknoten ("traditionell" 4-3-2-3 bzw. 3-2-4-2)?
 
Nach den Erläuterungen von Monte wurde mir der Sinn der Haas´schen Fingersätze auch klar. Bei dem beschriebenen Wechsel passt der auch ganz klasse - aber wenn ich näher drüber nachdenke, dann glaube ich dass dieser Fingersatz nur genau für slche Fälle gilt!

Das fängt schon mit Wil-Rikers Beispiel an, das so für Wechselbass G-g-D-g mit den Fingern 3-2 auf G-g nicht mehr machbar ist - da muß man schon einen anderen Fingersatz wählen, sonst gehts nicht.

Geht mit diesem Fingersatz dann auch der Griff zum Septime oder verminderten Septimebass, ohne die Grundhaltung aufzulösen, oder wird diese Grundhaltung dann dafür einfach aufgelöst? Denn C-cv mit 5-4 zu spielen kann ich mir jetzt nicht recht vorstellen, dass das geht!

Insgesamt habe ich momentan noch mehr Fragezeichen, als Ausrufezeichen. Aber eventuell gehe ich da auch der macht der Gewohnheit auf den Leim, und bloß weil ich es anders gewohnt bin, kann ich mir das nicht vorstellen, dass es gut ist!?

etwas verwirrte Grüße, maxito:confused::gruebel::confused:
 
Liebe Akkordeonisten,

das mit dem Dominantseptakkord ist mir schon klar ... :)
Ich habe das einfachste Beispiel gezeigt, nämlich den Stoff, mit dem man als absoluter SB-Anfänger beginnt. Glaubt mir, diese Fingersätze haben System und bewähren sich bei schwierigeren Stücken bestens ... z.B. bei Hans Brehmes "Paganiniana", wo man mit dem volkstümlichen Fingersatz sehr schnell scheitern wird.

Also denn, ein zweites Fingersatz-Beispiel mit typischer Quintwechselbassbegleitung:
C c G c mit 5 4 3 4
D g7 G g7 mit 3 2 4 2

Wer das ganze System richtig kapieren möchte, sollte einfach mal 1 oder 2 Stunden bei einem wirklich guten Akkordeonlehrer nehmen - das kann nie schaden, so quasi als "Meisterkurs" :)

Monte

PS: Mir fällt gerade noch Georg Espitalier aus Bremen ein, der seit Jahrzehnten diese Fingersätze verwendet. Espitalier ist ja nun kein ganz Unbekannter im Bereich Folklore aus aller Welt.
 
Zum Thema Fingersätze:

Hab als Kind die Fingersätze verflucht, heute sind meine Notenblätter voll mit eigenen Fingersatz-Einträgen. Eigene deswegen, weil manche vorgegebenen Fingersätze (sowohl auf der Diskant- als auch der Bass-Seite) nicht nur kaum spielbar, sondern oft auch unpraktisch, ja sogar widersinnig sind. Also keine Angst davor, etwas falsch zu machen. Wichtig ist einzig und allein, daß die Fingersätze zweckmäßig sind, d.h. auf dem effektivsten Weg zum Ziel (dem richtigen Ton) führen, und - ganz wichtig - daß man IMMER mit demselben Fingersatz übt, solange bis er quasi automatisch abläuft, ähnlich wie ein Pawlow'scher Reflex: man weiß, welche Töne als nächstes kommen und automatisch greifen die Finger die richtigen Tasten / Bassknöpfe. Dieses "Automatisieren" darf man nicht unterschätzen. Erst dadurch kann man sich der eigentlichen Aufgabe, nämlich der musikalischen Interpretation eines Stückes, widmen, ohne auf die Fingertechnik achten zu müssen. Dabei muß man unterscheiden, ob die beim langsamen Üben gefundenen Fingersätze auch beim schnellen Spiel "funktionieren", was durchaus nicht immer der Fall ist. Zwar gilt: "Wer langsam übt, übt schnell", aber wenn die Fingersätze bei höherem Tempo nicht glatt laufen, muß man sich eben neue ausdenken.

Dies alles gilt gleichermaßen für Diskant und Bass. Beim Basspiel ist ein angepaßter und ggf. veränderter Fingersatz erst dann nötig, wenn melodieähnliche Läufe gefordert sind, wie z.B. bei der B.C.-Begleitung in der Barockmusik, weil da oft nur mit den Grundbässen gearbeitet wird.
Ob man dabei in der Grundbassreihe bleibt oder die Terzbassreihe mit nutzt, kann nur individuell und nach den Erfordernissen des Stücks entschieden werden. Manche bevorzugen bei einer Bassfolge C-A-H das A und das H auf der Terzbassreihe, man kann aber auch nur den H-Bass auf der Tezreihe spielen. Das hängt auch davon ab, was als nächster Basston gespielt werden soll. Wenn man das Wort "Bach", also B-A-C-H spielen soll, wird man sicher das A und H auf der Terzbassreihe spielen. Diese Terzbässe sind bekanntlich mit Unterstrich gekennzeichnet also B-A-C-H
Der Fingersatz könnte dann lauten: 5-4-3-2

Aber es ist natürlich jedem erlaubt, sich andere Knoten in die Finger zu machen:D.

play_bach
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben