Rohrenamp: 100 Watt zu viel??

[kittt]

Hallo allerseits,

Ich hab mal eine ganz grundlegende Frage: Ich hab den Peavey valveking 100 röhrenamp. Dieser hat eine leistung von 100 watt.
beim proben und auch auf der bühne allerdings, drehe ich den amp maximal auf 1/3 des gesamten Volumereglerfeldes auf, da es einfach schon irrsinnig laut ist.
nune meine frage: ich hab gehört, dass röhrenamps erst ab einer gewissen lautstärke ihren idealen sound erreichen. stimmt das? wenn das so wäre, dann ist mein amp ja unterfordert..

Wie macht ihr das? im grunde würde dann ein amp mit 50 watt ja voll ausreichen...

gruss

 

[Kingx4one]

50 Watt reichen dicke, soviel vorweg. Aber das soll nicht dein Problem sein.

Wenn du deinen Amp schon auf 1/3 stehen hast, hat er die Lautstärke schon längst überschritten die er mindestens braucht. Hast du schonmal versucht lauter zu drehen? Wenn ja dürftest du festgestellt haben, das er gar nicht mehr lauter wird. Ab einer bestimmten Lautstärke fängt die Endstufe an zu verzerren, was früher erwünscht war (auch heute noch bei manchen) da die Amps meist einkanalig aufgebaut waren und erst ab einer gewissen Lautstärke überhaupt verzerrt haben, aber heute kommt die Verzerrung meist aus der Vorstufe so dass diese Endstufenverzerrung nicht mehr nötig ist. Im Gegenteil, wenn du z.B. High Gain spielst, kommt durch eine verzerrende Endstufe sehr viel Matsch mit rein.

Wenn du mal versuchst deinen Verstärker auf einer Laustärke zu spielen, bei der du noch gut mit anderen reden kannst und den Saitenanschlag ncoh hörst, wirst du feststellen das er einfach nciht gut klingt. Wenn du dann langsam weiter lauter drehst bis zu der Laustärke wo du denkst das Tcuh vorm Amp ist weg, hast du die Lautstärke gefunden ab der der Amp sein Potential ausspielen kann. Ab hier klingt er so wie er soll.

 

[strat88]

Für Otto-Normal-Verbraucher reichen 50Watt definitiv...Heutzutage wird im Grunde fast eh alles mit PA abgenommen.
Meinen Vox AC50CPH hab ich noch nie über 12Uhr Master gedreht bei Channelvolumes auf ca. 10-12Uhr. Und das war schon höllisch laut!!!

 

[Lucces]

also ich hab einen engl Blackmore ebenfalls mit 100 watt und es stimmt zu hause ist es ein bisschen ärgerlich 1 mm weiter unten klingt er dumpf 1mm weiter oben ist er schon extrem laut aber dafür sehr viel präsenter danach wirds einfach immer nur lauter nicht umbedingt besser proben hab ich meistens auch nur zwischen 1-2 stehen ansonsten brüllt der einfach zu laut


(zahlen sind von ner skala und keine uhrzeit [gott bewahre ])

 

[Kingx4one]

Für Otto-Normal-Verbraucher reichen 50Watt definitiv...Heutzutage wird im Grunde fast eh alles mit PA abgenommen.

Das ist auch so ein Problem.
1. trifft das bei kleinen Gigs oft nicht zu das abgenommen wird.
2. Weißt du nie ob du nen eigenen Monitor bekommst.
3. Sind 50 Watt nicht nennenswert leiser als 100 von daher ist es relativ egal ob 100 oder 50.

 

[Thhherapy]

trifft das bei kleinen Gigs oft nicht zu das abgenommen wird.

wobei bei kleinen Gigs (ohne PA) die 100 Watt trotzdem zu laut währen und man mit 50 Watt auch auf die Lautstärke kommen würde die auch noch zum Bandgefüge passt.

100 Watt machen Sinn wenn man viel Clean spielt, da braucht man mehr Power und Headroom.
Wobei das für dich wohl nicht zutreffen wird mit nem Peavy.

 

[XChanges]

Bei meinem Blues Junior, der ja bekanntlich sehr lang clean bleibt, reichen sogar seine 15Watt, die ich noch nie aufdrehen musste... wenn man keinen Ultraclean-Sound braucht, dann reichen eigentlich immer auch schon 15-20 Watt völlig aus

 

[OneStone]

Das ist auch so ein Problem.
1. trifft das bei kleinen Gigs oft nicht zu das abgenommen wird.

Dann schreib das einfach in den Rider und fertig. Es wird doch wohl möglich sein, dass man da ein einfaches SM57 hinstellt. Und wenn nicht, dann sollte sich die Band eben ein Mikro und ein Mischpult kaufen, denn ohne Abnahme klingt das, egal wie man es macht, immer irgendwie kacke.

Zur Themafrage: Du kannst mit einem Amp, der 15W hat, genauso laut sein, aber du wirst nicht die Impulsreserven und die Kontrolle über den Lautsprecher haben, die dir ein identisch aufgebauter 100W-Amp bietet. Das ist der erste Soundunterschied.
Der andere - der zwischen "leise" und "laut" ist der, dass bei "laut" die Lautsprecher anfangen, sich zu verziehen und dadurch zu verzerren. Egal wie dein Poti da beschriftet ist - wenn es laut genug ist, dann ist es laut genug. Punkt. Bei manchen Herstellern ist "2" schon volle Ausgangsleistung und drüber eben nur noch "Verzerrung". Das sind die, die nicht verstanden haben, wie man das richtig macht, denn bei anderen Herstellern zerrt die Endstufe vielleicht ab 8 oder so und das ist dann auch legitim.

MfG Stephan

 

[x-man]

es geht ja auch nicht nur um headroom sondern, dass ein 100 watter auch anders klingt wenn man den gleichen amp mit 50 watt leistung vergleicht. jedenfalls war es bei den amps so ich bisher hatte und getestet hab.

und zum thema laustärkepoti: da ist bei mir bei 1/3 noch lange nicht schluss. die lautstärke geht sehr gleichmässig hoch beim aufdrehen. in dem fall auch nicht nur bei meinem aktuellen amp sondern auch bei den meisten geräten in der vergangenheit.

 

[Nowhere Man]

Ich würde sagen 100 W sind zuviel. Wenn man "Habenwollen" als guten Kaufgrund schätzt, dann spricht absolut nichts dagegen sich so ein Teil anzuschaffen. Für die meisten Anwendungen ist so ein Amp aber imo zu groß (und zu laut und zu schwer) und eine kleine 30W Kombo reicht oft genauso aus.
Selbst wenn in kleinen Clubs kein Mikro vor'm Amp steht kann (nicht muss!) sowas durchaus reichen.

 

[RoughT]

Ja, für Ottonormalspieler sind 100W definitiv zu viel. Aber leider sind die meisten Amps eben mit 100 W ausgestattet...Deshalb hab ich mir den neuen Dual Rectifier zugelegt, den kann man zwischen 50 und 100 Watt switchen...Und selbst 50 W sind noch enorm zu laut

 

[kypdurron]

nune meine frage: ich hab gehört, dass röhrenamps erst ab einer gewissen lautstärke ihren idealen sound erreichen. stimmt das? wenn das so wäre, dann ist mein amp ja unterfordert.

Da klingt wieder die "Endstufensättigungs"-Diskussion durch Ein 100 W Amp soll normalerweise nicht in der Endsufe zerren, sondern die Zerre der Vorstufe so laut wie gewünscht (aber weitgehend neutral) wiedergeben. Gerade für typische Heavy-Sounds, die ja eher tight sein sollen, ist das auch sehr viel sinnvoller als einen kleinen Amp auf Anschlag zu drehen (was von der Laustärke wirklich keinen großen Unterschied macht, wohl aber vom Sound).

Wenn Dein Amp für Dich gut klingt, ist er nicht unterfordert.