Hank Drums

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Da ich mich seit längerem für die sogenannten Hank Drums interessiere und diese hier weitgehend unbekannt sind, möchte ich diese mal vorstellen:

Beschreibung/Geschichte:

Es handelt sich dabei um Stahlzungen-Instrumente aus Stahl, die ein wenig Ähnlichkeiten mit einer Hang haben und auch sehr von dieser inspiriert wurden. Der Erfinder Dennis Havlena hatte aufgrund der schweren Verfügbarkeit und der hohen Gebrauchtpreise der Hang das Ansinnen eine Budget-Version für Selbst-Bauer zu erstellen. Dafür hat er einen leeren Propangas-Tank, der in den USA häufig zu haben ist, als Basis genommen und einfach ein paar Zungen in Kreisanordnung ausgeschnitten. Daher Name Hank ist die Kurzform für Hang und Tank, wobei es auch andere Theorien für die Namensfindung gibt. In den USA fanden sich dann schnell professionellere Bastler welche die Idee aufnahmen, das Instrument aber selber formten und gleichzeitig verkleinerten, damit man es leichter transportieren und auf den Oberschenkeln spielen kann.
Man kann eine Hank Drum per Hand oder mit Schlägeln spielen. Etwaige Verstimmungen lassen sich durch Nachstimmen der Zungen, was jeder im Gegensatz zur Hang selbst machen kann, beheben.
Eine Zungenzahl von acht hat sich als Standard durchgesetzt. Die Resonanz-Öffnung wird Soundport genannt.

Da Bilder mehr als 1000 Worte sagen, exemplarisch mal Bilder von zwei Hank Drum Herstellern:

Zen Tambour, der Hersteller mit den optisch schönsten Hank Drums:

073.jpg


Milltone:

4g-hblk-428.jpg


In Deutschland am leichtesten erhältlich sind die Hank Drums von Hapi Tones, die es in mindestens zwei deutschen Online Shops gibt und die von Gombadrums, dem momentan einzigen Hersteller aus Deutschland.

Klang:

Der Klang ist ählich zu einer Hang, allerdings mit deutlich weniger Sustain und prägnanterem Attack. Die meisten Hersteller bieten Videos oder Audio-Beispiele zu ihren Hank Drums an, so dass sich jeder Interessierte schnell selbst ein Bild machen kann.

Hersteller:

1Tone (Israel)
Die Eclipse-Modelle von 1Tone haben wie die Hang eine Ding-Kuppel in der Mitte, die einen Kontrast-Ton zu den normalen Zungen erzeugt. Diese Hank Drums sehen dadurch einer Hang am ähnlichsten. Die Stahlzungen sind um 45 Grad angewinkelt. Standard: Acht Zungen.

Garrahand (Argentinien)
Baut meines Wissens die kleinster Hank Drums. Hier ist direkt ein Mikrofon-System und ein Anschluss für einen Becken-Ständer eingebaut. Standard: Sieben Zungen.

Gombadrums (Deutschland)
Lackierung nach Kundenwunsch möglich. Standard: Acht Zungen.

Hapi Tones (USA)
Viele verschiedene Stimmungen verfügbar. Mit der Hapi UFO gibt es eine größere Version mit elf Zungen. Standard: Acht Zungen.

Milltone Drums (USA)
Viele verschiedene Muster, die auch nach Kundenwunsch gefertigt werden. Soundport oben. Standard: Acht Zungen.

Percussive devices (USA)
Velcro Mass Dämpfer plus abnehmbarer Dämpfungsring für den Soundport. Standard: Zehn Zungen.

Rockcreek Steel Drums (USA)
Modell 9-Note mit neun Zungen. Modell Cycle of Fifths mit 15 (!!!) Zungen. Dazu verschiedene Sets mit Variationen, die nicht einzeln erhältlich sind.
Die Optik ist sehr schlicht mit schwarz für den Körper und silber für die Zungen, dafür sind diese Modelle am günstigsten.

Xplosive Percussion (USA)
Lackierung nach Kundenwunsch. Standard: Neun Zungen.

Zen Tambour (USA)
Verschiedene Modelle: 16": Acht Zungen. 18": Elf Zungen.
Aktuell sind aber nur 18" Modelle verfügbar. Die Lackierung ist von allen Hank Drums die Auffälligste und Aufwendigste.

Weiterführende Links:
Englischer Wikipedia Eintrag
Deutscher Wikipedia Eintrag
 
Eigenschaft
 
Hey danke sonicwarrior,

echt ein schöner Bericht. Ich hab auch zwei Firmen
entdeckt die ich noch nicht kannte.

Grüße Peace
 
Ja, die Hersteller schießen wie Pilze aus dem Boden. ;) Gombadrums sind recht neu dabei.

Falls es wenn interessiert: In Köln kann man Hapi Drums bei Asian Sound antesten (Venloer Str. 176), dort muss man sich allerdings vorher anmelden.
 
Es gibt - ein halbes Jahr später - wohl auch NOCH mehr Hersteller,
aber die Frage ist, inwieweit sich "hangs" oder Caisas wie diese (oder wie man die
auch immer nennen mag) qualitativ von den Originalen der beiden Eidgenossen
von panart unterscheiden?
http://www.asiansound.de/mediapool/61/614217/data/Neuheiten_Messe_2010.pdf bzw.
http://www.hapitones.com/virtual-hapi-drum-e-major.html

Wie auch immer, hier ist die ganze Breite der derzeit verfügbaren Instrumente zu sehen,
also ist das Schweizer Monopol doch ziemlich ins Wanken gekommen.
http://www.hangdrumsandhandpans.com/2010/10/alternatives-to-hang-drum-for-sale-halo.html
 
Naja, Hank Drums klingen schon ein bisschen anders als Hang Drums. Kürzer und etwas perkussiver.
Sind ausserdem kleiner und damit portabler und zum stimmen braucht man keinen Steel Drum Bauer.

Optisch ist der Unterschied durch die Metallzungen ja auch deutlich zu sehen.
 
Stimmt, danke für Deinen Hinweis.
Ich habe nachträglich gesehen, dass Du ja auch schon über
die meisten Modelle selber was geschrieben hast.:redface:

Ich finde ja die (preiswerten, ob den Preis werten kann ich nicht sagen) Varianten
allesamt sehr attraktiv. Das zur Zeit Günstigste wären dann übrigens wohl diese
für 200€: http://kooldrums.blogspot.com/
 
Naja, Hank Drums klingen schon ein bisschen anders als Hang Drums. Kürzer und etwas perkussiver.

Die Aussage kann ich nicht nachvollziehen, denn es ist genau umgekehrt. Der Sustain der Hank Drum (oder auch Tank Drum, Steel Tongue Drum genannt) ist bei weitem länger als der eines Hang.

Das liegt an der Tonerzeugung durch die Zungen. Beim Hang ist die dynamische Klanggestalt vom Hangtuner gestaltet worden. Der Sustain soll gerade nicht möglichst lang sein, weil es sonst ja einen ziemlichen Klangbrei gäbe. Außerdem lässt sich der Sustain beim Hang auch mit der Art des Anregens durch den Spieler dosieren.

Im langen Sustain sehe ich das besondere Problem der Tank Drum. Damit man damit nicht nur einen Klangbrei spielt muss der Spieler die Zungen aktiv abdämpfen. Schön wäre da ein Pedal wie beim Vibraphon. Im Gamelan gibt es ja ähnliche Zungeninstrumente und dort ist ganz bewusst eine Spieltechnik mit aktivem Abdämpfen durch den Spieler üblich. In Videos mit Hank Drums sieht man das selten, und so verschwimmt da of alles zu einem Brei, was ich als eher unangenehm empfinde.

Ein anderes Thema ist das Spielen mit der Hand. Mich überzeugt das nicht. Besser klingt die Hank Drum mit Schlägeln. Beim Hang gestaltet der Spieler den Ton ja durch die Berührung mit der Hand. Das geht bei der Hank Drum aufgrund der Tonerzeugung durch Zungen nicht. Daher wird der Klang beim Handspiel nur verwaschener. Mit Schlägeln kann man ihn besser akzentuieren wie beim Metallophon oder Vibraphon.
 
Die Aussage kann ich nicht nachvollziehen, denn es ist genau umgekehrt. Der Sustain der Hank Drum (oder auch Tank Drum, Steel Tongue Drum genannt) ist bei weitem länger als der eines Hang.

Da habe ich wohl die falschen Videos von der Hang gesehen, mir kam der Klang immer endlos vor. Mag auch an der Spielweise gelegen haben.

Aber was anderes: Die Zen Tambour wird immer teurer und die Wartezeit länger, da gibt es wohl einen richtigen Run drauf. :(
 
cosmicmusic
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