Das physikalische Problem bei den fenderartigen Brücken mit 6 Einzelblöcken, die jeweils über zwei Schrauben zur Höhenjustage und eine dritte Schraube zur Oktaveinstellung haben UND sich dann auch noch alle gegenseitig berühren ist halt, dass sich da leicht mal was verstellen kann, weil es eben so viele (bewegliche) Teile sind.
Wenn man da ein paar Stunden ordentlich in die Saiten zimmert, dann passiert es manchmal, dass sich eben minimale Veränderungen ergeben und diese dann aber auch durch Anstoßen an die anderen Saitenreiter weitergegeben werden.
Die Saitenreiterblöcke "verkanten" quasi minimal und verstellen sich so.
Ist bei meiner Godin auch gerne mal passiert. Dort waren die Saitenreiter auch nicht "umschlossen", so wie bei der Schaller oder der Hipshot. Bedeutet, man konnte die Saitenreiter, wenn man es drauf angelegt hat, nach unten oder oben verschieben. Ist natürlich nicht so gut für die Oktavreinheit oder Stimmung

Auch gerne hat sich eine der beiden Höhenjustageschrauben gerne "von selbst" gelockert. Nach zwei Wochen standen dann meißt die mittleren Saitenreiter alle nur noch "auf einem Bein"
Manchmal war ich vor Wut und Frust über diese Brückenkonstruktion kurz davor, das ganze Ding mit Loctite zuzukleistern

weil sich dauernd irgendwas verstellt hat. Diese ganz einfachen Blechkonstruktionen wie bei Vintage-Strats, oder diese Rockingerbridge taugen meiner Meinung nach einfach nichts, auch wenn dreimal fett Fender draufsteht. Das hat weniger mit Qualität, dafür aber viel mehr mit Physik zu tun. Da ist mir so eine umschließende Konstruktion schon wesentlich lieber. Oder eben TOM

(wenn ich mal eine Backupgitarre brauchen sollte, dann wird das eine Wraparound ohne irgendeine Einstellmöglichkeit werden, da muss ich mir keinen Kopf mehr um irgendwas, ausser die Action machen

)
Man kann das natürlich mindern, indem man die Saitenreiter mit möglichst gleichmäsiger Kontaktfläche zueinander konstruiert und eben die Äußeren beiden Saitenreiter von der Grundplatte umschließt, sodass sie nicht nach unten oder oben rutschen können, egal wie fest man anschlägt. Dann bewegt sich das Ganze wortwörtlich nur noch im Rahmen der Möglichkeiten. Bei der Schaller kann man dann eben noch mittels der Schaube nach dem Einstellen die Saitenreiter "zusammenquetschen". Die Brücke wird dadurch "stabiler", weil die Kraft gleichmäßiger verteilt wird und eben nichts mehr wackeln/sich verstellen kann. Wie die Schaube ihre Kraft überträgt, weiß ich aber leider nicht. Natürlich wird das nicht bis in alle Ewigkeit halten, aber sicherlich mekrt man es schon. Ob die Hipshot nicht auch schon "reicht", weiß ich nicht. Ich denke mir, die Toleranzen sind da auch schon recht eng.
Ich würde auf jeden Fall die Schaller nehmen, die Schraube macht sie technisch sehr attraktiv, wie ich finde. Ich glaube nicht, dass die beim Spielen stört... Der Rollsatte ist auch toll, da reißt einem dann auch weniger eine Saite wegen irgendwelcher Gratbilung
