Angeblich defektes Kabel. Messungen geben Rätsel auf

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Nail.16
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Ich habe ein Kabel bekommen, dass ich für einem Kumpel gelötet hatte. Er meinte, es wäre leise, hätte keine höhen und würde auch sons komisch klingen. Die lötstellen habe ich überprüft. Alles so wie es sein sollte. Also dachte ich mir, ich messe es mal mit White Noise durch.

Der Versuchsaufbau: Von PC-Soundkarte in mein Yamaha MG 102 C. Von da wieder zurück in die Soundkarte.

Hier die Referenzmessung (In einen Stereo-Kanal des Mischpults hinein, über Rec-Out wieder zurück. Die beiden Cinch-Kabel waren je 1 Meter lang)

Das kam dabei raus:

Yamaha MG 102 C.JPG

Es gibt einen Höhenbafall, der jetzt am Mischpult, aber auch an der doppelten Wandlung an der Soundkarte liegen kann. Ist aber egal. Wir haben hier die Referenz, um das Kabel testen zu können.

Die erste Messung erfolgte so, dass ich in die Cinch-Buchse eines Stereo-Kanals gefahren bin. Und da dieser Kanal auch Klinken-Eingänge hat, habe ich das Klinkenkkabel in die Buchse gesteckt. Der Kanal-Fader war zu. Mit anderen worten: Weil ich keinen Cinch-auf-Klinke-Adapter im Haus hatte, wurde ein Kanal des Mischpults als als Adapter verwendet. Nun bin ich einfach mit diesem Jack in einen anderen Kanal gefahren und von diesem über den Rec-Out wieder in die Soundkarte.

Das kam zu meinem Erschrecken dabei raus:

Proel-Kabel.JPG

Das kanns ja mal nicht sein. Ich habe mir dann mal das Kabel angehört und es klang recht normal. Ich habe auch links das Kabel und rechts die Spur ohne Kabel angehört. So wirklich feststellen könnte ich nichts. Was aber auffiel: Das ganze klang sehr klirrig. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich das Mischpult als eine Art Adapter verwendet habe. Da muss irgendwas nicht gestimmt haben, die Soundkarte hat irgendwie übersteuert, vllt. war die Eingangsimpedanz zu gering... keine Ahnung. Auf jeden Fall war das nicht normal.


Also musste ich doch eine andere Methode wählen: Ins Mischpult, durch einen Aux. Den Aux über das zu messende Klinkenkabel wieder auf einen anderen Kanal, der dann wieder über den Rec-Out gemessen wurde. Ich weiß... das ist alles recht kompliziert, aber es gibt keine bessere Methode mit den mir hier zur Verfüung stehenden Mitteln.

Dan kam das dabei raus:
Kabel.JPG

Echt komisch. Wie kommt es zu diesem Höhenabfall. Ich habe danach auch diesen Weg getestet:

Kanal L eines Stereo-Kanals des Mischpultes mit dem Signal befeuert. In de L-Out des Masters das Klinkenkabel gesteckt und in Kanal R eines anderen Stereo-Kanals gesteckt. Kanal R des Rec-Out wieder in den PC. Identisches Bild, wie bei der Methode mit dem Aux.

Ich kann an dieser Stelle nur hoffen, dass alle verstehen, wie das Routing über das Mischpult aussah. :redface:

Hat mein Yamaha echt so eine Abfall in den Bässen (habe ich bisher nicht so wahrgenommen), oder woran liegt das? Ohne diese komischen Umwege (Stereo-in --> Rec-Out) ergab sich dieses Bild nicht. Kann das echt am Kabel liegen? Ein 2m-Klinkenkabel lieferte ein identisches Bild.

Mit anderen Worten: Entweder haben der Main-out und der Aux dieses Mischpultes im Gegensatz zum Rec-Out einen LowCut. Oder: Die Kabel "haben" einen LowCut. Beides klingt komisch. Und wie gesagt: Mir ist bewusst, dass das keine professionelle Messung, Darstellung der Ergebnissw usw. ist, aber ich hätte dennoch gerne eine Erklärung, wie dieses Bild zustande kam.
 
Eigenschaft
 
teste doch mal mit einem Multimeter die einzelnen pins durch. (also multimeter auf wiederstands "testung" einstellen).
UNd gib bescheid was es dir anzeigt.

Desweiteren kann ich aus deinem Post nicht eindeutig herrauslesen um was für eine art kabel es sich handelt.
ich komm auf klinke?
 
Hat mein Yamaha echt so eine Abfall in den Bässen (habe ich bisher nicht so wahrgenommen), oder woran liegt das?
Das liegt wohl sehr wahrscheinlich an dem Yamaha, ähnliches konnte ich jedenfalls mit einem MG 12/4 feststellen.
Aktiv-Monitore (JBL 4301BE) direkt am Soundkarten Ausgang: Fett und rund.
Yamaha dazwischen: Untenrum deutlich flacher und im gesamten Klangbild weniger Transparenz.
Deshalb gibt es für die MG Serie auch keine Empfehlung mehr von mir :rolleyes:
 
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Am Mischpult hängt halt immer die PA, die kompensiert einen leichten Bass-Abfall schon. :D Aber natürlich hört man den Unterschied im Vergleich zu "richtigen" Mischpulten, aber so krass wie auf der Messung wäre mir das nie aufgefallen.

Es tritt aber nur beim Aux- und Master-Out auf. Beim Rec-Out nicht. Ich gehe mal davon aus, dass der Aux-Out einen Gain hat. Vllt. liegts wirklich an den Endstufen des Mischpults. Wäre ja nicht das erste Yamaha-Produkt, dass für seine Bassschwäche bekannt ist :rolleyes:

Das gibt mir jetzt echt zu überlegen... denn das Yamaha habe ich immer genutzt, um unnsymetrische DJ-Setups auf die PA zu bringen (DI würde nicht gehen, denn mein PA-Controller will Line- nicht Mic-Pegel). Dass das nicht so transparent klingt, ist mir immer schon aufgefallen, aber man gibt dann eben der PA oder den Quellen die Schuld, oder denkt sich: "Fällt bei Party-Mucke nicht so auf".... Jetzt mit dem Bild gibt mir das mehr zu bedenken. Ist ja auch schade, wenn man sich durch einen 100€-Mischer eine PA "vermiest", die besser könnte. Angesichts der Preises einer PA dürfte einem das Geld eigentlich wert sein :gruebel:

Tja da sieht man mal wieder. Kaum sieht man ne Messung, hört' man's auch :D Ich bin mal wieder verdammt beeifnlussbar. Wobei das in diesem Fall vllt. auch einfach nur bestätigt, was man bisher zwar gehört, aber ignoriert hat...

Ich würde echt gerne mal ein kleines Soundract durchmessen... Anscheined eigent sich für solche groben Messungen durchaus auch eine normale PC-Soundkarte. Solange man eine Referenzmessung macht...
 
Ich habe nur "gehört" und nichts gemessen, aber beim A/B Vergleich fällt das eigentlich jedem halbwegs kundigem Ohr sofort auf. OK, die DJ Fraktion mal außen vor... :D
 
A/B-Vergleich schon, den habe ich aber nie gemacht... Und ohen so einen Vergleich denkt man eben immer... könnte an der PA, der Quelle liegen oder nimmt es nicht so stark wahr.

Auf jeden Fall klingt das Kabel an der Gitarre tatsächlich ander als die anderen. Vorallem leiser und irgendwie gedämpfter. Gorß ist der Unterschied aber auch nicht. Vllt. eine kalte Lötstelle oder ein Materialfehler. Ich kann es momentan noch nicht sagen.
 
OK, die DJ Fraktion mal außen vor... :D

...denen ist der Bass *immer* zu leise :D

Auf jeden Fall klingt das Kabel an der Gitarre tatsächlich ander als die anderen. Vorallem leiser und irgendwie gedämpfter.

Tadaaa... auf genau DIE Info mit der Gitarre hab ich gewartet! Erste Frage: HiZ-Eingang oder passende DI-Box benutzt? Zweite Frage: Was für einen Durchmesser hat das Kabel denn? Bei niederohmigen Instrumenten kann das tatsächlich zum beschriebenen Effekt führen, wenn das Kabel zu dünn ist. Auch wenn wir PA-ler alles andere ja als Kabel-Voodoo abtun ;) an dieser Stelle ist ein dickes Kabel gerechtfertigt.

MfG, livebox
 
Hätte ich noch ne Matlab Lizenz hätte ich gute Lust, mir so ein Pult schicken zu lassen und mit einer guten Soundkarte mal zu vermessen.
a) Der Frequenzgang ist linear aufgetragen (Frequenz), daher sieht man hauptsächlich eine Anhebung der Höhen.(alle Bilder)
b) So ein Verhalten kann auch vorkommen, wenn man einen Eingang / Preamp sehr nahe am oder im Clipping hat.(zweites Bild)
c) Der Abfall der bei ca. 16 kHz los geht könnte gut vom aliasing Filter einer billigen Soundkarte her kommen. Das wäre typisch.
 
Hätte ich noch ne Matlab Lizenz hätte ich gute Lust, mir so ein Pult schicken zu lassen und mit einer guten Soundkarte mal zu vermessen.

Ich hab mir für Sommer / Herbst auf die Fahnen geschrieben, einen etwas ausführlicheren Test von Pulten dieser Liga anzuleiern. Hatte im Februar mal einen kleinen Schritt in diese Richtung unternommen, siehe hier:
https://www.musiker-board.de/board-feedback-bt/471811-fragen-uli-behringer-12.html#post5797524
Irgendwo in der Mitte, fängt etwas über den Links, nach dem Zitat an.

Wie ich dort beschrieben habe, war das ein "Test" der billigsten Art. Ich hab versucht, es sinnvoll zu machen, aber war eben in Punkto Zeit und Möglichkeiten eingeschränkt. Habe aber einen Haufen Ideen im Kopf für einen ausführlicheren Test - da wäre so was auch interessant!

Wenn es von euch keiner vorher tut, werde ich das zu gegebener Zeit noch mal ansprechen, damit man so was ordentlich andenken, vorplanen und organisieren kann.

MfG, livebox
 
Ich hab vor ein paar Jahren das 3-omega Verfahren (http://de.wikipedia.org/wiki/3-Omega-Methode) mit einer Soundkarte implementiert. Als Nebenprodukte kamen drei Sachen heraus:
a) ein super klirrarmer und linearer Verstärker mit etwas 'Dampf', wäre ideal als Kopfhörerverstärker.
b) Verfahren den Klirr und Frequenzgang nach Amplitude und Phase heraus zu rechnen.
c) Algorithmen den Klirr zu messen (in dem Fall nur die zweite Harmonische), was eigentlich nicht so schwer ist aber letztendlich doch nicht so einfach

Eine M-Audio Delta Audiophile 192 https://www.thomann.de/de/maudio_delta_audiophile_192.htm hat dabei echt gute Dienste geleistet.
 
Tadaaa... auf genau DIE Info mit der Gitarre hab ich gewartet! Erste Frage: HiZ-Eingang oder passende DI-Box benutzt? Zweite Frage: Was für einen Durchmesser hat das Kabel denn? Bei niederohmigen Instrumenten kann das tatsächlich zum beschriebenen Effekt führen, wenn das Kabel zu dünn ist. Auch wenn wir PA-ler alles andere ja als Kabel-Voodoo abtun an dieser Stelle ist ein dickes Kabel gerechtfertigt.


Tja... gar keine DI. Eine einfache (passive) E-Klampfe an einen Verstärker, der so oder so nur einen Eingang hat. Eine DI wird es da nie geben. Das soll ein gewöhnliches Gitarren-Kabel sein.

Das Kabel ist dieses hier.

Ich muss jetzt mal testen, wie das Kabel mit anderen Gitarren/Verstärkern klingt und andere von mit gelötete Kabel (mit dem selben Kabel) testen... Wäre echt blöd, wenn die jetzt alle so leise wären, weil die einen abnormal hohen Widerstand haben sollten... Die habe ich nämlich meiner Schule empfohlen :redface:


Ansonsten werde ich mal versuchen eine Impedanzmessung am Kabel zu machen. Die Pins eines Multimeters werden mit der Klinke aber auch keinen sonderlich guten Kontakt haben....


Ist aber schon komisch. Ich hätte echt gedacht, dass 0,22 für ein ~6Meter Gitarren-Kabel ausreichend wären... :gruebel:
 
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Ist aber schon komisch. Ich hätte echt gedacht, dass 0,22 für ein ~6Meter Gitarren-Kabel ausreichend wären... :gruebel:

Dickes Kabel damit man eine dicke Isolationsschicht hat zwischen Innenleiter und Schirm hat und damit eine geringe Kapazität, da die Pick-Ups sehr hochohmig sein können... Dein Kabel hat mit 130pF/m fast die doppelte Kapazität anderer Gitarrenkabel.
Und das dämpft Höhen...

Das hat allerdings mit den Mischpulttests an anderen Quellen nichts zu tun, denn die sind niederohmig!
 
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Ok. Wie sieht es mit Keyboards aus? Wenn ich da solche Kabel bis zur DI (ca. 1M kabel) verwende. Habe ich da auch solche Einbußen?

Und welches Kabel würdet Ihr mir für den Anwendungszweck bei Gitarren empfehlen?
 
Keyboards sollten keine Probleme haben.
Ansonsten mal die Gitarrenfraktion fragen...
 
Ok, Dann frage ich (oder such') ich mal da^^

Aber Alle Line-Quellen (CD-Player, Keyboards usw.) sollten kein Problem sein. Wenn dann nur von unverstärkten Pickups zum Amp. Aktive A-Gitarren sollten auch OK sein, oder?

PS: Das Kabel hat eigentlich eine doppelte Isolierung zwischen Schirm und Innenleiter... Falls Du das mit "dicke Isolationsschicht hat zwischen Innenleiter und Schirm" meinst....
 
Aktive E-Gitarren wären die mit Batterie, wie es das bei E-Bässen gibt. Bei E-Gitarren ist das aber sehr selten. Anwendungszweck wäre ganz klar auf der Bühne. Also E-Bass (zu 70% Aktiv), E-Gitarre mit dem Amp verbinden und A-Gitarren (zu 90% aktive) und Keyboard mit der DI verbinden.

Ich bräuchte also ein Kabel, dass eine geringere Kapazität hat. Ich habe zwar keine Ahnung, was das heißt... aber da kann ich auf jeden Fall mal vergleichen und z.B. herausfinden, welche Eigenschaften die bisher verwendeten Kabel haben...
 

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