Hi Backstein,
klasse, wenn deine Schulter wieder wird!
Bei neuen Streichinstrumenten werden die Wirbel meistens nach dem Einpassen so abgelängt, daß sie
tatsächlich noch etwa 2 mm innerhalb des Loches zurück sitzen.
Das ist gewollt und es ist als Reserve gedacht, da Wirbel im Laufe der Zeit immer weiter in den Wirbelkasten wandern
weil sich das Loch in den Kastenwänden weitet. Das ist eine ganz normale Entwicklung bei jedem Streichinstrument.
Spieltechnik Geige/Bratsche:
Beim Greifen der höchsten Saite E bzw. A mit dem ersten Finger: den ersten Halbton F bzw. B darf der G bzw. C-Wirbel nicht,
oder nur minimal überstehen: Das erste Fingerglied benötigt diesen Platz für den ersten Halbton der höchsten Saite.
Ein paar Fakten:
Der Konus hat (heute) ein Steigungsverhältnis von 1:30. D.h. bei 1 mm mehr Durchmesser wandert der Wirbel 30 mm hinein!
-> Ein Hineinwandern des Wirbels um einen Millimeter, bedeutet eine Lochdurchmesserweitung um 0,33 mm.
Das geht bei Holz relaiv flott (aus der Hüfte: vielleicht ein Jahr?), vor allem, wenn dieses Loch ständig unter Spannung steht.
Der Anpressdruck bestimmt die Haftreibung und damit das Halten der Wirbel.
Einhändiges Stimmen an den Wirbeln ist nicht einfach für einen Anfänger.
Frag doch mal deine Lehrerin danach. Sie kann dir zeigen, wie das geht, denn dazu muß jeweils ein Finger auf
die gegenüberliegende Seite des Wirbelkastens gelegt werden, um den Anpressdruck erzeugen zu können.
Die Lauffähigkeit jedes Wirbels muß von Zeit zu Zeit nachbehandelt werden.
Dafür gibt es Wirbelseife (ich empfehle Hill), oder Kreide + Kernseife.
Bei letzterem, oder einer Kombination aus beidem, sollte man schon etwas Erfahrung darin haben.
Bei der normalen Wirbelseife kann ein Amateur eigentlich nicht viel falsch machen.
Ich hab seit kurzem ein neues Kolofonium (für schlappe 35 Euronen) und muss sagen: genial!
Ein Kolofonium hat Einfluß auf den Klang! - ich war bisher auch eher auf der Skeptiker-Seite.
Jetzt nicht mehr ganz so..
Für einen Anfänger tuts jedes Kolofonium unter 10 Euronen.
cheers, fiddle