Welche Noten Singt man zu Akkorden

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Hallo liebe Gemeinde,

ich bin neu hier und suche eine Antwort auf meine Frage, da ich sie im Internet nicht gefunden habe, Frage ich nun hier.

Also ich will anfangen mich in die Musik ein bisschen einzuarbeiten.

Ich dachte bis jetzt, dass wenn man z.B. auf der Gitarre einen Akkord spielt, darf man nur die drei Töne singen, die der Akkord beinhaltet, aber anscheinend ist das nicht so.
Welche Töne darf man denn alles singen z.B. bei Emoll, Edur, Amoll, Adur?? Doch wohl nicht die entsprechenden Tonleitern??

Grüße

hillo
 
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Hallo hillo,

erstmal willkommen hier.

Welche Töne darf man denn alles singen z.B. bei Emoll, Edur, Amoll, Adur??
Alles, was gut klingt :) Oder auch einen Ton, der sich reibt, wenn er hinterher aufgelöst wird.

Die Frage geht eigentlich heftig in den Musiktheorie-Bereich hinein, in die Harmonielehre. Sie hier in einem Satz zu beantworten, ist schlichtweg unmöglich. Nicht einmal ein Post würde ausreichen.

Sicher bist Du natürlich mit den Akkord-eigenen Tönen; diese umfassen aber nicht immer nur unbedingt Prime (Grundton), Terz (3.) und Quint (5.). Sehr gebräuchlich sind z.B. auch die Septimen (7.).

Ich habe nicht den Blick, was hier im Einsteiger-Forum in der Musiktheorie schon alles da ist; vielleicht einfach mal mit der Suchfunktion (die Lupe oben rechts) suchen.
 
Jeder Ton der passt und das kann dir nur dein Gehör sagen.
In der Regel geht es doch um Musik und Melodie,
dabei ordnet sich die Begleitung dem Wesentlichen (der Melodie) unter
und nicht umgekehrt.
In avantgardistischer Experimentalmusik mag das anders aussehen.
 
Welche Töne darf man denn alles singen z.B. bei Emoll, Edur, Amoll, Adur?? Doch wohl nicht die entsprechenden Tonleitern??

Wenn man tief einsteigt (z.B. beim Stichwort Jazzgesang) kann man fast alles machen, aber ich denke hier geht es um einfachere Mechaniken, deshalb:

Maßgebend ist die eine Tonleiter des ganzen Stücks, nicht die Edur-Tonleiter beim Edur-Akkord.

Als Bespiel: Du hast ein Stück in Cdur mit den Akkorden Cdur, Emoll, Gdur, Amoll. Da kannst Du an jeder Stelle alle Töne aus der Cdur-Tonleiter singen.
Zusätzlich ist es sehr harmonisch, wenn Du auf den betonten Noten eines Taktes, vorallem auf der Eins, einen Ton singst, der im jeweiligen Akkord vorkommt. Also G wenn gerade auf den Gdur Akkord gewechselt wird.
 
Welche Töne darf man denn alles singen z.B. bei Emoll, Edur, Amoll, Adur?? Doch wohl nicht die entsprechenden Tonleitern??
Sowohl Akkordtöne als auch die passenden Tonleitern sind richtig. Bei Musik ist der Rhythmus ein ganz wichtiges Element. Die rhythmische Platzierung, die Tondauer und das, was nach dem Ton passiert entscheiden zusammen, ob ein Ton gut oder nicht so gut (="falsch") klingt.

Falls Du ein Stück hast und über die Akkorde singst oder Einzeltöne spielst wirst Du feststellen, dass manche Töne einer "richtigen" Tonleiter trotzdem nicht gut passen, wenn sie zu prominent gespielt werden.
Das sind die sogenannten avoid notes, es gibt vielleicht auch ein deutsches Wort dafür. Ein Beispiel wäre ein betonter Einzelton F über einem C Dur-Akkord.

Es wäre leichter, wenn Du dich ein wenig der Reihe nach mit den Dingen beschäftigen würdest, z.B.:
Durtonleiter, Dreiklangbildung, Stufenakkorde, harmonisierte Tonleiter, Vierklang, Modes von Dur, dann Molltonleiter und Stufenakkorde.

Schau dir auch die Noten zu (tonalen) Stücken an, die Du spielen kannst und magst.
Bei denen kannst Du mit Farbstift die Töne auf den vollen Zählzeiten (genau auf die 1, 2, 3, 4) und auch jene Töne markieren, die kurz vor oder nach vollen Zählzeiten beginnen und dann ausgehalten werden.
Dir wird auffallen, dass solche Töne für die Melodie wesentlich und fast immer auch Akkordtöne sind. Ein solcher Ton kann auch zu aufeinanderfolgenden Akkorden passen (common tones).
So ist ein c im C Dur Akkord der Grundton und wäre in einem darauf folgenden F Dur Akkord die Quinte.

Wenn Du das Thema weiterdiskutieren willst, nimm dir bitte ein konkretes (eher einfaches) Stück vor, zu dem es möglichst ein passendes Youtube-Beispiel gibt.
Dann kannst Du ganz konkret fragen, was Du wissen möchtest und die Antworten bleiben genauso konkret auf den musikalischen Zusammenhang dieses Stücks bezogen.
Ansonsten wird ein Thema wie deines nämlich schnell zu einer Sammlung von abstrakten Betrachtungen, was dir für das weitere Verständnis bzw. Lernen wenig nützt.

Gruß Claus
 
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Hallo hillo,

grundsätzlich ist Deine Frage ja nicht unberechtigt, aber ich überlege gerade, ob Du nicht ein wenig das Pferd vom Schwanz her aufzäumst... ;)
Natürlich gibt es viele mögliche Vorgehensweisen und es ist sicher auch sehr verbreitet, auf der Gitarre einfach mal ein paar Akkorde vor sich hin zu spielen.
Aber eigentlich würde ich zunächst von einer Melodie ausgehen, die ich dann im nächsten Schritt harmonisiere.

Ein wesentlicher Aspekt, den @zonquer schon angedeutet hat, ist: es gibt in jedem Takt betonte und unbetonte Zählzeiten und als Faustregel stehen auf betonten Zählzeiten meist Akkordnoten, auf unbetonten Zählzeiten sehr oft auch andere (die müssen nicht einmal in der "Tonleiter" vorhanden sein).
Relativ unbetonte Durchgangsnoten stören überhaupt nicht, selbst dann nicht, wenn sie sich mit dem Akkord "reiben". Einfaches Beispiel (das auch kein Copyright-Problem hat ;)) wäre "Alle meine Entchen" oder "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" - da hat man genau den Fall, daß über den Grundakkord (Tonika) die zugehörige Tonleiter gespielt wird.

Außerdem sollte man nicht vergessen, daß es auch Akkorde gibt, die aus mehr als drei Tönen bestehen, man kann einen Klang also absichtlich einfärben, indem man bewußt und betont "dreiklangfremde" in die Melodie einbaut. Diese Töne würde man zwar im allgemeinen dann ins Akkordsymbol einfließen lassen (Akkordsymbole sollten ja immer den Gesamt-Zusammenklang aller beiteiligten Instrumente darstellen) und evtl. auch in den "Begleitinstrumenten" mitspielen (oder eben auch nicht).
Ein G-Dur-Akkord auf der Gitarre mit einem gesungenen fis kann als Gmaj7 durchaus beabsichtigt sein. In der Regel würde man dieses fis auch auf der Gitarre mitspielen, dann wäre man allerdings schon über den Dreiklang hinaus.


Kurzum:
Ich dachte bis jetzt, dass wenn man z.B. auf der Gitarre einen Akkord spielt, darf man nur die drei Töne singen, die der Akkord beinhaltet, aber anscheinend ist das nicht so.

Genau: dem ist nicht so. Wenn man nur die Akkord-Töne singen dürfte, würden alle Melodien nur aus gebrochenen Akkorden bestehen. Oder die Akkorde würden hektisch mit praktisch jedem gesungenen Ton wechseln müssen.


Welche Töne darf man denn alles singen z.B. bei Emoll, Edur, Amoll, Adur?? Doch wohl nicht die entsprechenden Tonleitern??
Warum nicht? Das genannte Entchen-Beispiel ist genau das: Wenn Du über E-Dur anfängst, die ersten fünf Töne der E-Dur-Tonleiter zu singen, hast Du den Anfang von "Alle meine Entchen" oder eben den Fuchs.
Auf die betonten Zählzeiten ("Al-le mei-ne Ent-chen") kommen tatsächlich die E-Dur-Dreiklangs-Töne e, gis und h. Die akkordfremden Tonleitertöne fis und a liegen auf den unbetonten Zählzeiten.
Die Melodie geht mit cis weiter, das wäre aber auf Zählzeit 1 voll betont und ist nicht Bestandteil des E-Dur-Akkords. Was tut man da? Richtig - man wechselt den Akkord: zur Subdominante (A-Dur) paßt das cis nämlich wunder bar. :)

Viele Grüße
Torsten
 
Vielen Dank für die guten Antworten, hat mir sehr geholfen.
Ich habe jetzt erstmal ganz klein angefangen ein paar Lieder nachzusingen. Wenn ich ein bisschen singen und Gitarre kann, werde ich mich mit der musiktheorie beschäftigen.

Beim Gesang ist mir aufgefallen, dass ich die Töne einigermaßen treffe, aber wenn der Ton zu ende ist, öffne ich meine Stimmbänder, dies führt aber dazu, dass der ton dann nach unten rutscht und das hört sich nicht gut an.
Wie beendet man einen Ton beim singen? Es gibt ja drei Möglichkeiten.
1: durch Stimmbänder öffnen
2: duch Stimmbänder schließen
3: durch luft anhalten

ich glaube luft anhalten ist das beste, weil der ton dann nicht wandert, aber auch das schwierigste.

Viele Grüße

Andy
 
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