Hallo Berengir,
willkommen im Board!
Wenn man das Thema "Vorzeichen" nicht nur von der Tastatur ausgehend betrachtet, sondern auch von unserem Notensystem, dann kann man ganz allgemein sagen:
Notenköpfe liegen auf den Linien oder zwischen den Linien (durch Hilfslinien wird das System über die 5 Notenlinien hinaus erweitert).
Diese Noten stellen sogenannte
Stammtöne dar. Davon gibt es 7 verschiedene (C D E F G A H) und sie entsprechen den weißen Tasten auf dem Klavier.
Ein Vorzeichen erhöht oder erniedrigt nun den Stammton, vor dem es steht:
- Ein Kreuz um einen Halbtonschritt nach oben
- Ein B um einen Halbtonschritt nach unten
Dies gilt generell für alle Stammtöne - ohne Ausnahme!
Und da sind wir schon beim springenden Punkt: Wenn ein Kreuz vor einem E steht, erhöht es dieses um einen Halbtonschritt nach oben. Ganz allgemein, so, wie bei allen andern Stammtönen auch.
Das Besondere ist in diesem Fall allerdings, daß ein Halbton über dem E überhaupt keine schwarze Taste ist, sondern eine weiße (das F). Macht aber nichts, das um einen Halbton erhöhte E heißt trotzdem Eis. Daß es sich zufällig um eine weiße Taste handelt und keine schwarze, tut der allgemeinen Logik keinen Abbruch.
Tonleitern...
... sind in der Notenschrift so aufgebaut, daß die Noten gleichmäßig und Schritt für Schritt ansteigen, d. h. unsere üblichen siebentönigen (heptatonischen) Tonleitern schreibt man ausnahmslos mit den Stammtönen und paßt die erforderlichen Ganz- und Halbtonschritte in der Tonleiter durch Hinzufügen von Vorzeichen aus.
Beispiel: Fis-Dur
Wenn man die Vorgehensweise, die unter "Tonleitern" beschrieben wurde, umsetzt, erhält man für Fis-Dur folgendes Ergebnis (Vorzeichen immer als Versetzungszeichen direkt vor die Noten geschrieben, damit es klarer wird):
Hier sehen wir grün eingefärbt das eis, bei dem es sich um keine schwarze Taste handelt, sondern um eine weiße!
Würde man stattdessen ein f schreiben, kätte man einen Sprung/Knick in der Tonleiter und eine Stufe wäre "doppelt besetzt", man müßte ständig Kreuze und Auflösungszeichen schreiben:
Beispiel: Ges-Dur
Die "Zwillingstonleiter" zu Fis-Dur (gleich viele Vorzeichen, nur Bes statt Kreuze und auf dem Klavier komplett identische Tasten) sieht dann so aus:
Grün eingefärbt diesmal das ces, das ja auch eine weiße Taste ist und enharmonisch verwechselt dem h entspricht.
Würde man das als h schreiben, hätte man auch wieder eine Sprung/Knick im Notenbild, eine doppelt besetzte Position und ständiges hin- und her-Aufgelöse:
So kommt es jedenfalls, daß man mehr unterschiedliche Vorzeichen als schwarze Tasten hat, weil eben sieben Stammtöne hat, von denen jeder erhöht oder erniedrigt werden kann, egal ob die Nachbartaste schwarz oder weiß ist.
Geigen, Gitarren, Trompeten usw. haben ja auch keine schwarzen Tasten, für die gilt aber die selbe Notenschrift.
Viele Grüße
Torsten